Mit 40 Jahren noch private Altersvorsorge möglich?

  • Das mit den 400€ war einmal. In vielen Gegenden zahlt man für ein Zimmer im Studentenwohnheim mehr und das nicht nur in München, sondern auch in Konstanz, Friedrichshafen, Weingarten, Ravensburg. Besonders letztere dürften so manchen überraschen, da nicht besonders bekannt. Und auf dem Privatmarkt...


    Aber eigentlich wollte ich hier auf das Stichwort Eigenkapitalrendite eingehen. Man muss sich zum einen bewusst sein, dass man hier mit einem Hebel arbeitet. Einen Hebel 5 würde jeder bei Aktien als hochriskant einstufen, bei Immobilien ist der normal (20% EK) und für Kapitalanlageimmobilie sogar eher noch gemäßigt. Immobilien steigen nicht nur im Preis. Wer in den letzten Jahren gekauft hat, steht bei dem Hebel schnell unter Wasser (=die Schulden sind größer als die Immobilie). Zum anderen ist Fremdkapital nicht umsonst. Einen großen Teil der Mieteinnahmen gibt man dann als Miete für den Kredit an die Bank weiter. 4% Mietrendite sind bei hohem Fremdkapitaleinsatz und aktuellen Zinsen nur ein Geschäft für die Bank. Bei ehrlicher Rechnung für Rücklagen und Leerstand kommt für den Vermieter dann ein Minus raus

  • Das mit den 400€ war einmal. In vielen Gegenden zahlt man für ein Zimmer im Studentenwohnheim mehr und das nicht nur in München, sondern auch in Konstanz, Friedrichshafen, Weingarten, Ravensburg. Besonders letztere dürften so manchen überraschen, da nicht besonders bekannt. Und auf dem Privatmarkt...


    Aber eigentlich wollte ich hier auf das Stichwort Eigenkapitalrendite eingehen. Man muss sich zum einen bewusst sein, dass man hier mit einem Hebel arbeitet. Einen Hebel 5 würde jeder bei Aktien als hochriskant einstufen, bei Immobilien ist der normal (20% EK) und für Kapitalanlageimmobilie sogar eher noch gemäßigt. Immobilien steigen nicht nur im Preis. Wer in den letzten Jahren gekauft hat, steht bei dem Hebel schnell unter Wasser (=die Schulden sind größer als die Immobilie). Zum anderen ist Fremdkapital nicht umsonst. Einen großen Teil der Mieteinnahmen gibt man dann als Miete für den Kredit an die Bank weiter. 4% Mietrendite sind bei hohem Fremdkapitaleinsatz und aktuellen Zinsen nur ein Geschäft für die Bank. Bei ehrlicher Rechnung für Rücklagen und Leerstand kommt für den Vermieter dann ein Minus raus

    Muss ich den EK-Anteil nicht zeitgewichten? Selbst wenn ich mit 20% EK-Anteil anfange, über 20 Jahre tilge und dann sofort verkaufe, dann habe ich über den Durchschnitt der Zeit doch mehr als 20% Eigenkapital eingesetzt, oder nicht?

  • Ich weiß, der Satz Eigentum verpflichtet ist unbeliebt,

    Woher "weißt" Du das ? Erst recht in dieser Pauschalität ?


    Den allermeisten mir bekannten Menschen ist völlig bewuß, daß es für ein funktionierendes Staatswesen Steuern (sprich adäquate Steuereinnahmen) braucht. Sie "wissen" also, daß u. a. Steuern wichtig und unvermeidbar sind. Wie so oft macht die Dosis erst das Gift ...


    Wenn der Blick auf meine Steuerhistorie (immerhin seit 1976) aber zeigt (in durchgängig Steuerklasse 1), daß der Staat praktisch fast die Hälfte meines Einkommens beansprucht - dann kann das zumindest etwas nachdenklich stimmen. Erst recht mit Blick auf das dafür Gebotene - und zwar nicht für mich sondern für das große Ganze ...


    Bei sachlich-nüchterner Betrachtung, die Gesamtbelastung betreffend, wären neben den Einkommenssteuern dabei - neben ggf. Sozialversicherungsbeiträgen für GRV, GKV usw. und dies ggf. auch ohne Arbeitgeberanteil - auch noch sämtliche indirekten Steuern zu berücksichtigen (wie Mehrwertsteuer bzw. Umsatzsteuer, Grunderwerbssteuer, Mineralölsteuer, Energiesteuer, Stromsteuer, Kaffeesteuer, Tabaksteuer etc. pp. - um nur einige wenige zu nennen) sowie die diversen staatlichen Gebühren (Abwasser, Baugenehmigung, Gerichtskosten, Maut, Personalausweis, Standesamt etc. pp. - um nur einige wenige zu nennen). Ob damit die Gesamtbelastung in Summe in meinem Fall nicht vielleicht sogar über 50% steigt, möchte ich lieber gar nicht wissen.


    Ob das staatlicherseits dafür Gebotene (Ausbildung, Bildung, Bürokratie, Digitalisierung, Energiewende, Infrastruktur, ÖPNV, innere Sicherheit etc. pp. bis hin zu Themen wie Verteidigung, wirtschaftlich gute Rahmenbedingungen, Währung, staatlicher Wohnungsbau etc. pp.) in einer vernünftigen Relation steht, kann und muß jedenfalls kritisch hinterfragt werden.

    aber 400€ sind für Studenten sehr viel.

    Jedenfalls hier vor Ort ist dafür schon lange nicht mal mehr ein kleines WG-Zimmer zu bekommen ... (siehe hierzu auch schon Nr. 41 von LebenimSueden; nicht "München" sondern selbst die (schöne) Provinz (Bodenseeregion) betreffend).


    Will man dem Studentenwerk, der Studierendenschaft, der Universität selbst usw. glauben, dann steht für die über 70.000 jungen Menschen, die an den 20 Hochschulen hier vor Ort eingeschrieben sind, lediglich eine Quote von nur 4,5% der Studierenden gegenüber, die über das Studentenwerk einen Wohnheimplatz erhalten kann (auch im Bundesdurchschnitt soll lediglich eine Quote von 10% Plätze in studentischen Wohnheimen verfügbar sein).


    Womit man bei dem staatlicherseits Gebotenen (s. o.) im konkreten Einzelfall (Wohnungen in Studentenwohnheimen) wäre ...

  • Muss ich den EK-Anteil nicht zeitgewichten? Selbst wenn ich mit 20% EK-Anteil anfange, über 20 Jahre tilge und dann sofort verkaufe, dann habe ich über den Durchschnitt der Zeit doch mehr als 20% Eigenkapital eingesetzt, oder nicht?

    Ja, das müsste man auch. Wobei für Anlageimmobilien niedrige Tilgungen üblich sind und die Immobilie selten nach 20 Jahren abbezahlt ist

  • ... wollte ich hier auf das Stichwort Eigenkapitalrendite eingehen. Man muss sich zum einen bewusst sein, dass man hier mit einem Hebel arbeitet. Einen Hebel 5 würde jeder bei Aktien als hochriskant einstufen, bei Immobilien ist der normal (20% EK) und für Kapitalanlageimmobilie sogar eher noch gemäßigt.

    Das ist zwar, aus meiner Sicht, zutreffend (wobei, wie Du auch richtigerweise erwähnst, ein solcher Hebel (Leverage) natürlich in beide Richtungen wirkt, also bei auch nur leicht sinkenden Immobilienpreise das EK schnell aufzehrt bzw. die Immobilie wertmäßig "unter die Wasserlinie" gerät; dann können seitens der Bank Nachforderungen zur Stellung weiterer Sicherheiten drohen) - doch sinkt der Hebel (und damit die Rentabilität auf das Eigenkapital) durch die in der Annuität enthaltene Tilgung kontinuierlich ab (s. schon Nr. 62).


    Wenn man sich bewußt macht, daß nicht große Firmen (wie Vonovia) oder Versicherer, Versorgungswerke usw. sondern private (Klein)Vermieter die Gruppe sind, die das größte Angebot an Wohnungen zur Verfügung stellen (m. W. bundesweit um die 60% aller Wohnungen), dann ist es im Hinblick auf einen ausgeglichenen Wohnungsmarkt (Angebot/Nachfrage) bedauerlich, daß frühere Modelle sozusagen "gestorben" sind wie etwa die damals übliche Finanzierung bei der ohne Tilgung in der Annuität gearbeitet wurde und dafür parallel eine KLV als Tilgungsersatz eingesetzt wurde (teilweise auch dafür an die Bank abgetreten wurde). Mit der Veränderung der steuerlichen Behandlung der KLV (nicht mehr steuerfrei, wie bis Ende 2004 - sondern ab 2005 voll- oder zumindest hälftig steuerpflichtig, je nach Ausgestaltung) sowie der kontinuierlichen Absenkung des umgangssprachlich "Garantiezins" (Höchstrechnungszins; wird m. W. seitens des Bundesfinanzministeriums festgesetzt; "LV; "Deckungsrückstellungsverordnung") - seit sehr vielen Jahren mit nur noch einer Eins vor dem Komma, dann einer Null vor dem Komma und aktuell nur noch 0,25% (m. W. ?), hat dieses Modell für vermietete Wohnungen längst seine Sinnhaftigkeit verloren.


    Dazu kommt seit inzwischen auch vielen Jahren, die im März 2016 als EU-Regulatorik (EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR)) eine in deutsches Recht implementierte EU-Verordnung, die es Banken deutlich erschwert, Darlehen mit einer niedrigen Tilgung in der Annuität (oder wie früher ohne Tilgung in der Annuität; siehe oben Stichwort "KLV als Tilgungsersatz") zu vergeben.

    Bei ehrlicher Rechnung für Rücklagen und Leerstand kommt für den Vermieter dann ein Minus raus

    Wenn die Rahmenbedingungen (Melange bzw. "Paket" aus Zinsniveau/Zinskosten, Rücklage für Instandhaltung, energetische Sanierungen, Mietausfall, staatlich erlaubte Miethöhe sowie insbesondere die staatlichen Auflagen bei Sanierung bzw. Neubau) im Ergebnis zu einem solchen Minus führen - wird eben nicht mehr gebaut (präziser kann nicht mehr gebaut werden). Hier hier vor Ort zu sehen (Kostenmieten im Neubau immer > 20 € pro qm + Nebenkosten + Garage). Jüngst wieder gehört: "Wer hier neu baut, geht Pleite. Erst recht, wenn zur Vermietung gebaut werden soll"


    So fallen absehbar Nachfrage und Angebot - jedenfalls hier - immer noch weiter auseinander.

  • Hallo Sovereign und Referat Janders

    Eure Kommentare sind wie immer extrem detailliert und präzise.

    Da kann ich nur staunen weil ich eher die Fragen hier im Forum pauschal "aus dem Bauch raus" oder durch eigene Erfahrung beantworte.

    Jeder Fall um den es hier geht ist sehr individuell.

    Jeder Fragesteller hat andere Voraussetzungen.

    Unterschiedliches Alter, wohnt in völlig unterschiedlichen Gegenden Deutschlands und ist in der Regel "nicht vom Himmel gefallen".

    D.h. es gibt oft Komponenten wie familiäre finnazielle Unterstützung,

    man ist möglicherweise irgendwann mal Erbe des Familienvermögens,

    es gibt mejhr oder wenige vermögende Lebensgefährten/innen usw.

    Bei der Frage ob man für sich selbst eine Immobilie lieber KAUFEN oder MIETEN soll,

    kann man stundenlang Argumente austauschen und wir dam Ende merken, dass beide Modelle VOR- und NACHTEILE haben.

    Ich selbst bin auf Grund der schwäbischen Wurzeln eher ein Freund vom Kaufen.

    Durch die seit Jahrzehnten steigenden Immobilienpreise war das in der Vergangenheit eine gute Entscheidung.

    Ob das auch für die Zukunft gilt, weiß keiner von uns.

    Kauft man Immobilien zum VERMIETEN so ist heute durch die strengen Mietgesetze eine Rendite kaum mehr möglich.

    Hinzu kommen die Risiken mit einem Mieter die ich hier gar nicht beschreiben will

    Ich habe daher auch keine klare Empfehlung für den Fragesteller.

    Dazu müsste ich mich mal mit ihm 1 oder auch 2Stunden persönlich bei einem schwäbischen 4-Gänge-Menü unterhalten (1 Rostbraten und 3 Trollinger)

    Selbst dann muss er am Ende selbst entscheiden wozu er tendiert

    Ich wünsche ein glückliches Händchen und noch einen schönen Sonntag.

    McProfit

  • Ich habe daher auch keine klare Empfehlung für den Fragesteller.

    Dazu müsste ich mich mal mit ihm 1 oder auch 2Stunden persönlich bei einem schwäbischen 4-Gänge-Menü unterhalten (1 Rostbraten und 3 Trollinger)

    Selbst dann muss er am Ende selbst entscheiden wozu er tendiert

    Ich wünsche ein glückliches Händchen und noch einen schönen Sonntag.

    McProfit

    Man kann sich auch zu Labskaus oder Grünkohl geschäftlich austauschen. ;)

  • Ich habe daher auch keine klare Empfehlung für den Fragesteller.

    Dazu müsste ich mich mal mit ihm 1 oder auch 2Stunden persönlich bei einem schwäbischen 4-Gänge-Menü unterhalten (1 Rostbraten und 3 Trollinger)

    Vermutlich nicht die schlechteste Vorgehensweise - zumal Du ja sehr langjährige Erfahrungen in dem Bereich (Immobilien, Vermietungen) hast und davon könnte der Fragesteller sicherlich sehr profitieren. Spaß (und Trollinger) beiseite: Würde ich übrigens generell jedem an dem Thema (Vermietung) Interessierten dringend empfehlen, vorab (!) mit Menschen zu sprechen, die da in der Praxis über langjährige Erfahrungen verfügen, um einen Realitätsbezug zu erhalten. Bestimmte Bedingungen einfach und automatisch in die Zukunft fortzuschreiben, kann jedenfalls eine heikle Sache sein (siehe z. B. hier meinen Beitrag Nr. 36).

    ... schwäbischen 4-Gänge-Menü unterhalten (1 Rostbraten und 3 Trollinger)

    Bei dem speziellen Thema (Immobilien, Wohnungsmangel, Wohneigentumsquote, staatliche Bürokratie und Regulatorik, Vermietung usw.) wäre es vielleicht sinnvoll das schwäbische 4-Gang-Menü bestehend aus 1 mal Rostbraten und 3 Trollinger einfach in 4 Trollinger zu ändern ...


    Aus Hessen Dir einen schönen Sonntag im schönen Schwabenland !

  • Apropos Labskaus und Grünkohl


    Ein geschäftlicher Austausch auf informeller Ebene kann - auch die Kulinarik betreffend - sehr unterschiedlich und natürlich dennoch sehr angenehm gestaltet werden.


    Auch wenn mir die Haltung des ehrbaren hanseatischen Kaufmanns überaus nahe liegt (inkludiert auch das Motto der Buddenbrooks "nur solche Geschäfte am Tage zu tätigen bei denen man in der Nacht auch noch gut schlafen kann" - wobei ich unter "Geschäfte" auch "Investments" subsumieren würde) ...


    ... versuche ich - aus diversen Gründen (Klima, Landschaft, Mentalität usw.) - dennoch meine Aufenthalte in Gegenden, in denen kaum, nur schwer oder gar kein Weinbau stattfindet bzw. möglich ist - auf ein Mindestmaß zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden.


    Da mögen die Geschmäcker - wie auch bei der Kulinarik und dem Wein - wohl sehr unterschiedlich sein.

  • Trollinger. Igitt. Da haben selbst die einheimischen Kollegen bei der Weihnachtsfeier in Stuttgart aber so was mit den Augen gerollt... Doch vielleicht gibt es ja auch noch besseren. 😉

  • 10.03.2024

    Hallo zusammen

    Es freut mich, dass ich die zuletzt sehr anstrengend gewordene Diskussion zwischen ein paar Forumsfreunden hier etwas entspannen konnte und dass auch bei Börsianers der Humor nicht auf der Strecke geblieben ist.

    McProfit

  • Wie viel qm hätte dann so ein Zimmer bzw. wie hoch wäre dann der qm-Preis?

    13 bis 16m2

    Standart Zimmer in Heidelberg kosten in der Regel bis 600€ und auch mehr pro Monat Warmmiete. Die Nebenkosten werden oft pauschal abgerechnet.

    So einer wie du ist mir schon mal über den Weg gelaufen. Der Typ hieß Mark Sanderson und hat am Ende Pech gehabt. Gut, bei ihm war es schon eine Hausnummer höher. Kennst du ihn eventuell? *

    Kenne ich nicht.

    Wo siehst du denn die Problematik? Denn es ist ja einfach zu behaupten dass Dinge schief gehen ohne Begründung.

    Wer Geld hat kauft Aktien -

    wer kein Geld hat Immobilien.

    Vielen Dank für deinen Beitrag, und da stimme ich dir zu. Für uns war es die einzige Möglichkeit noch einen Kredit zu bekommen und natürlich auch eine Immobilie mit Garten und etwas mehr im ländlichen mit S-Bahn und Busanschluss.

    Alternativ hätte ich das Haus in Heidelberg verkaufen können und mit dem Erbe meiner Frau hätten wir das Haus so kaufen können, wäre aber knapp geworden.

    Für mich und meine Frau und drei Kinder leben wir lieber im Eigentum. Ich kenne das ja von anderen Familien oder Bekannten. Eine Immobilie wird ein Leben lang bewohnt und plötzlich kommt die Eigenbedarfskündigung und man muss mit drei Kindern eine neue Bleibe finden. Das will ich nicht.


    An Aktien habe ich mich bisher nie getraut. Das hat sicher auch wohl mit irrationalen Befürchtungen von Pleiten zu tun.

    Meine Bruder hat Aktien, bei BASF und er kann bezüglich der Rendite nicht klagen.

    Dennoch konnte ich hier im Schwabenland noch keinen meiner Landsleute davon überzeugen ihre Immobilien in Aktien zu tauschen obwohl ich das ihnen schon seit fast über 10 Jahren Jahren vorgemacht habe.

    Könntest du das näher erläutern? Alle Immobilen verkauft und in Aktien angelegt?


    Dazu müsste ich mich mal mit ihm 1 oder auch 2Stunden persönlich bei einem schwäbischen 4-Gänge-Menü unterhalten (1 Rostbraten und 3 Trollinger)

    Selbst dann muss er am Ende selbst entscheiden wozu er tendiert

    Wäre ich zu haben für. Wein trinke ich gerne aus der Kellerei in Hessigheim. Samtrot, Musaktrollinger oder auch Auslesen habe ich immer wieder Zuhause. Ein sehr guter Freund wohnt dort und die Gegend am Neckar mit den Weingärten ist wirklich traumhaft.


    Immobilien steigen nicht nur im Preis. Wer in den letzten Jahren gekauft hat, steht bei dem Hebel schnell unter Wasser (=die Schulden sind größer als die Immobilie).

    Gebe ich dir recht, insbesondere Probleme kann dies bei der Anschlussfinanzierung bereiten. Ich bin sehr gespannt ob hier in den nächsten 5 Jahren viele Leute für ihre Immobile keine Anschlussfinanzierung mehr bekommen. Allerdings sehe ich dass in meinem Fall eher weniger bei unseren Gesamtschulden und dem Wert der Häuser.

  • Hallo Markus83

    Immobilien verkaufen und den Erlös in Aktien anlegen, das darfst Du zumindest hierzulande im Schwabenland niemand erzählen.

    Der würde Dich ab sofort für nicht mehr ganz Herr Deiner Sinne bezeichnen.

    Zunächst musst Du allerdings auch unterscheiden:

    Ein Haus, dazu noch klassisch mit Garten und Garage in schöner Wohnlange zum Selbstbewohnen ist eine LIebhaberei.

    Rein mathematisch rechnet sich das nicht.

    Wenn man es sich leisten kann und will dann ist das dennoch eine Form der Unabhängigkeit.

    Dasselbe gilt für Ferienwohnungen oder Ferienhäuser die man oft nur wenige Wochen oder Monate im Jahr bewohnt.

    Immobilien als Kapitanlage...

    ...sind zumindest dann interessant wenn es darum geht, erst einmal Vermögen aufzubauen. Immobilien werden von den Banken leichter finanziert, sofern ein paar persönliche Voraussetzungen passen.

    Die Abzahlung erfolgt durch die Miete, etwas Zuzahlung, Steuerersparnis.

    Wenn dann noch Mietsteigerungen möglich sind, kann man solche Immobilien in einem Zeitraum von rund 20 Jahren abbezahlt haben und profitiert danach von den Mieteinnahmen als zusätzliches Einkommen und die Erben freuen sich auch.

    Wenn man jedoch das Kapital schon hat,

    z.B. durch Erbschaft, dann empfehle ich auf jeden Fall AKTIEN den Immobilien vorzuziehen. Aktien sind bekanntlich Unternehmensbeteiligungen.

    Wenn ich (Mit)-Eigent+mer eines bekannten Weltkonzerns bin, kann ich nicht erkennen worum das gegenüber einer Immobilie ein größeres Risiko sein soll.

    Man bekommt als Aktionär jährlich seine anteilige Gewinnausschüttung (die Dividende), meist automatisch steigend und bereits versteuert.

    Immobilien müssen jedoch verwaltet werden.

    Mietverträge, Mieterwechsel, Nebenkostenabrechnung, Reparaturen, Eigentümerversammlung und die Mieten und Kosten müssen in der Einkommensteuer ausführlich dargestellt werden.

    Wer Immobilien hat, kann ein Lied davon singen.

    Mancher hat Glück mit der Immobilien und den Mietern.

    Ein anderer ist ein Pechvogel mit Problemmietern.

    Lohnt sich ein Wechsel von Immobilien zu Aktien?

    Zunächst muss man einem Anleger erklären was Aktien überhaupt sind.

    Die meisten sehen Aktien im Gegensatz zu Immoblien als Spekulation oder als Risiko.

    Jemand zu erklären dass Aktien am Ende sogar sicherer sind oder mindestens genau so sicher, würde eine Schulung voraussetzen.

    Das habe ich mir abgewöhnt weil es am Ende doch nicht funktioniert.

    Kurz gesagt:

    Als Aktionär bist Du an den größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt beteiligt.

    Vergiss nicht: Bei Immobilien zahlt nicht der BETON Deine Miete sondern der Mensch der in der Wohnung wohnt.

    Dieser Mensch kann jedoch nur dann Miete zahlen wenn er von irgend einer (Deiner) Firmen die Dir (als Aktionär) gehören jeden Monat seinen Gehalt bekommt.

    Wenn Deine Firmen (krass gesagt) Insolvent sind und Deine Aktien somit wertlos sind,

    dann ist auch Dein Mieter erstmal ohne Einkommen

    Aber nochmal:

    Dies ist nur ein Katastrophenbeispiel um den Zusammenhang zwischen Sicherheit der verschiedenen Anlagen darzustellen.

    Da Immobilien am Ende ja keine schlechte Anlage sind, würde ich niemal von mir aus aktiv einem Immoblienanleger einen Wechsel empfehlen.

    Zumal auch noch die steuerlichen Fragen geklärt werden müssen die beim Immobilienverkauf auftauchen können.

    Viele Grüße McProfit

  • McProfit

    Wie meist bis immer teile ich Deine (diesmal in Nr. 74) geäußerten Ansichten.


    Hervorheben möchte ich

    Immobilien müssen jedoch verwaltet werden.

    Mietverträge, Mieterwechsel, Nebenkostenabrechnung, Reparaturen, Eigentümerversammlung und die Mieten und Kosten müssen in der Einkommensteuer ausführlich dargestellt werden.

    Wer Immobilien hat, kann ein Lied davon singen.

    Der Aufwand in Relation meines Aktiendepots vs Immobilienportfolio unterscheidet sich gewaltig. Man kann auch sagen "nicht mal ansatzweise vergleichbar" ... Nichtsdestotrotz war ich manchmal froh auch Immobilien zu haben - damit (und mit den relativ stetigen Miet-Erträgen) ließ sich über die vielen Jahre so manche Delle bei den Aktien mental deutlich besser aushalten und aussitzen. Auch wenn die Dynamik bei den Aktien (Kursentwicklung aber insbesondere Entwicklung der Dividenden) die Immobilien deutlich übertrumpft.

    Als Aktionär bist Du an den größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt beteiligt.

    Vergiss nicht: Bei Immobilien zahlt nicht der BETON Deine Miete sondern der Mensch der in der Wohnung wohnt.

    Dieser Mensch kann jedoch nur dann Miete zahlen wenn er von irgend einer (Deiner) Firmen die Dir (als Aktionär) gehören jeden Monat seinen Gehalt bekommt.

    Wenn Deine Firmen (krass gesagt) Insolvent sind und Deine Aktien somit wertlos sind,

    dann ist auch Dein Mieter erstmal ohne Einkommen

    Der Zusammenhang scheint mir sehr bedeutsam. Die Werthaltigkeit der Immobilie(n) hängt ganz entscheidend an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Landes (ggf. der Region im Land, wo die Immobilien liegen); wozu logischerweise auch die Entwicklung und die Sicherheit (Arbeitsmarkt) der Einkommen (potentielle Käufer bzw. Mieter) gehören.


    Einfaches Beispiel auch aus einem anderen Land (Italien): Immobilien in Mailand, Rom (Großstädte) aber auch im ligurischen Alassio, Portofino (Kleinstädte) sind recht teuer - in Sizilien sind Immobilien (überwiegend) in Relation dazu sehr bis extrem günstig. Vor dem Hintergrund sollten man sich bei vermieteten Immobilien aber insbesondere als "Eigenheimer" (mit ggf. nur einen einzigen Immobilie) gut überlegen, ob man in einer strukturschwachen Gegend ausgerechnet eine Immobilie (immobil !) haben will. Ein Land (in dem Fall Italien) - aber sehr bis völlig unterschiedliche Immobilienmärkte.


    Da erlaube ich mir eine - aus meiner Sicht - notwendige Präzisierung:

    Mancher hat Glück mit der Immobilien und den Mietern.

    Ein anderer ist ein Pechvogel mit Problemmietern.

    Apropos "Glück und Pech" diesbezüglich: Dies kann man - jedenfalls ganz erheblich - mit beeinflussen, mit innere Nähe und/oder auch räumlicher Nähe zu der/den Immobilie(n). Sprich u. a. mit persönlichem Engagement, wie beispielsweise einer sorgfältigen Mieterauswahl, persönlichem Gespräch vor jeder Vermietung, Nachweis der wichtigsten Unterlagen usw. Im Zweifel sollte man dies (gegen Gebühr sprich Courtage) an eine zuverlässige und kompetente Maklerfirma delegieren. Die dafür erforderlichen Gebühren stehen in keinem Verhältnis zum Ärger und zu den Kosten im Worst-Case ... Habe ich in meinem Umfeld mehrfach beobachten müssen.


    Für meinen Teil hat sich ein solches Vorgehen (s. o.) bewährt, denn ich hatte bis zum heutigen Tag noch kein einziges Mal Ärger und/oder einen einzigen Mietausfall (ein bißchen Glück war sicherlich auch dabei - aber man kann mit der richtigen Vorgehensweise dem Glück auch deutlich nachhelfen).


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung aufgrund langjähriger Erfahrungen.

  • Die Leute, die in Sizilien viele Immobilien und im nennenswerten Umfang Grund und Boden haben, zahlen - aus meiner Sicht des interessierten Laien - keine Schutzgelder. Sie vereinnahmen diese wohl eher ... =O

    Vielleicht sind solche Immobilienbesitzer zu welche geworden, weil sie mal ein tolles Angebot bekamen, dass sie nicht ablehnen konnten.

  • Im Buch Portfoliomanagement von Klaus Spremann kann man einen Renditevergleich von Aktien und Immobilien auf Seite 3 sehen. Eine gute Investition für 40 Euro, wenn man sich genauer damit beschäftigen will.


    Von 1960 bis ca. 2010 zeigt die Grafik, dass man mit Aktien besser fährt. Die logarithmische Grafik lässt sich leider schlecht ablesen für genauere Werte. Bei Immobilien kann man zwar einfach Fremdkapital einsetzen, hat aber auch sehr hohe Kaufnebenkosten.

  • Von 1960 bis ca. 2010 zeigt die Grafik, dass man mit Aktien besser fährt.

    Sind auch nicht die gleichen Assetklassen.

    Die sehr hohen Kaufnebenkosten gelten insbesondere für Deutschland. Diese bewirken, dass man die Immobilie meistens 10 Jahre halten muss, um nicht mit Verlusten rauszukommen.

    Meine Kaufnebenkosten betrugen umgerechnet gerade mal 0,1%.