Hallo Community, ich bin 62 und möchte nächstes Jahr in Rente gehen und die Rente mit Abschlag in Anspruch nehmen. Ich habe kürzlich 100000 Euro geerbt und möchte damit meine Rente mit 600 Euro im Monat bezuschussen. Wie kann ich diese Erbschaft am besten anlegen. Vielen Dank für die Antworten.
Altersvorsorge mit Erbschaft
- Ingchris
- Erledigt
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Hallo.
100K bei jährlicher Entnahme von 7,2%.
Wenn die 4%-Regel teilweise als zu riskant empfunden wird, dann wäre ich mir bei einer 7,2%-Regel erst recht nicht sicher.
Aus 100K ließen sich etwa 400 Euro mehr an gesetzlicher Rente generieren. Das deckt den gewünschten Bedarf nicht ganz, schließt (bzw. verkleinert) die Lücke jedoch dauerhaft.
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Hallo Ingchris,
Ich habe kürzlich 100000 Euro geerbt und möchte damit meine Rente mit 600 Euro im Monat bezuschussen.
Das Ziel ist auf der sicheren Seite nicht erreichbar. Mit 63 haben Sie noch eine durchschnittliche Restlebenserwartung von 19 (m) bzw. 22 Jahren (w). Aber Sie wollen bestimmt älter werden. Bei einer sicheren Geldanlage können Sie im Durchschnitt nur 2% Rendite p.a. ansetzen. Bei der Zielinflationsrate der EZB von 2% haben Ihre anfänglichen 600 Euro p.M. nach 10 Jahren nur noch eine Kaufkraft von ca. 490 Euro.
Irgendwo müssen Sie Abstriche machen:
a) Sie wollen nur ca. 10 Jahre den Rentenzuschuss generieren
b) Sie legen mit höherer versprochener Rendite an und leben mit dem Risiko, dass morgen das Geld zur Hälfte oder ganz weg ist, oder
c) Sie reduzieren den monatlichen Zuschuss.
Es gibt Mittelwege, z.B. am Anfang 50k für die laufende Entnahme in Tages- und Festgeld und 50k in einen marktbreiten ETF. Wenn Sie dessen Geld aber brauchen und wir haben gerade eine Wirtschaftskrise, stehen Sie wieder vor a oder c.
Gruß Pumphut
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Ich kann den den Kollegen nur beipflichten.
600€ Monat = 7.200€ p.a. entsprechen 7,2% Entnahmerate p.a.
Das läuft zwangsläufig auf einen Komplettverbrauch des Kapitals hinaus.
Du kannst ja mal hier mit dem Entnahmerechner herumspielen und schauen wie lange da Geld bei unterschiedlichen angenommenen Renditen und Entnahmeraten jeweils reicht.
Schon mal daran gedacht das Geld oder einen Teil davon dafür zu nutzen um den Rentenabschlag bei der GRV auszugleichen? Die GRV zahlt die die Rente lebenslang.
So 'schlecht' ist die Geldanlage in der GRV auch nicht, wenn man quasi einen kurzfristigen Return des Investments erwartet.
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Moin Ingchris ,
willkommen im Forum.
Wenn du das Geld zu 3% angelegt bekommst kann du dir bis zum 80igsten Geburtstag 600€ auszahlen.
Lies dich ein bisschen schlau und Teile das Geld auf einen Sichern und Rendite Teil auf.
Für die ersten Jahre kannst du dir eine Festgeldtreppe machen und verschiedene Festgelder mit unterschiedlich langer Laufzeit abschließen, einen Puffer ins Tagesgeld packen und den Rest in einen möglichst breitstreuenden (Dividenden?) Aktien-ETF anlegen.
Das musst du dann für dich selber entscheiden wie du mit Risiko am besten umgehen kannst und wieviel Schwankungen am Aktienmarkt für dich erträglich sind.
Das Pantoffelportfolio von Finanztest wäre vielleicht auch etwas für dich.
Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.
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IngChris hat nichts dazu gesagt, ob das Kapital komplett verbraucht werden darf oder erhalten. Das wäre hier wichtig.
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Im Endeffekt kann es komplett verbraucht werden
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IngChris hat nichts dazu gesagt, ob das Kapital komplett verbraucht werden darf oder erhalten. Das wäre hier wichtig.
Bei der angedachten Entnahmerate (7,2% p.a.) stellt sich diese Frage m.E. nicht. Ein geplanter/gewünschter Kapitalerhalt wäre völlig abwegig.
BTW: Natürlich könnte das klappen. Aber das wäre eben rein Glück/Zufall und keine realistische Aussicht.
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Im Endeffekt kann es komplett verbraucht werden
Bis wann darf es denn komplett verbraucht werden?
Wenn der Plan ist "Große Sause bis 75 und ab da dann piano" ist das eine andere Grundlage als wenn das Geld bis 85 halten soll.
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Die Frage war wie anlegen. Das geht nicht ohne die Betrachtung der Ziele. Sonderzahlung in die Rente wäre eine Option. Eine, die gar nicht so schlecht ist. Dann hat du monatlich immer eine gewisse Summe.
Ansonsten werden sich € 600 schwer realisieren lassen, denn du hast die Unsicherheit der Lebenserwartung.
Hier kommen ganz wichtig persönliche Präferenzen ins Spiel. Mehr Geld solange man fit ist? Also befristeter Entnahmeplan? Sind die € 600 oben drauf und du kannst ggf. darauf verzichten? Oder ist es essentiell für deinen Lebensunterhalt? Welche Rolle spielt es? Wieviel Sicherheit brauchst du?
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Wäre etwas Weiterarbeit (im Minijob) für ein paar Jahre eine Option?
Wenn die ersten Jahre weniger entnommen wird, dann werden die Szenarien plausibler.