Habe alle ETF's und Aktien ende 2022 verkauft, was nun?

  • Hallo, Depotfee

    Ich stimme dir voll und ganz zu.

    Vermutlich ist es unsere sehr lange Börsen- Erfahrung über Jahrzehnte, die uns geprägt hat.

    Als ich vor 40 Jahren erstmals mit Aktien begonnen habe, habe ich zunächst einmal keinen Fehler ausgelassen.

    Im Laufe der Jahre lernt man dann schnell, dass kaufen und verkaufen, oder wie man auch sagt „Gewinne mitnehmen“, oder „Verluste begrenzen“, eine wunderbare Strategie für Banken und Broker sind, weil sie Gebühren erhöhen,

    Dem Anleger ist auf Dauer aber eine schlechtere Rendite sicher.

    Da es vor Jahrzehnten noch keine ETF Fonds gab, bin ich eben bei Einzelaktien gelandet.

    Im Hinblick auf die Dividende war das gar nicht schlecht, weil man jetzt von den einzelnen Firmen die Dividenden direkt überwiesen bekommt, in der Regel alle zwei Monate, dazu noch mit steigender Tendenz. Eine meiner ältesten Aktien ist McDonald’s, die zahlte vor Jahrzehnten notch 0,40 € Dividende, Heute bekomme ich für die selbe Aktie 4 Dollar Dividende.

    Natürlich ist der Kurs in diesem Jahrzehnten nebenbei auch gestiegen von 20 $ auf 200 $

    In meinem Freundeskreis, empfehle ich Neulingen ebenfalls ETF, mit regelmäßiger Anspar-Rate.

    schon wegen des besseren Durchschnitts- Kurses, sofern man immer den gleichen Betrag investiert, egal wie hoch oder tief der Kurs gerade steht,

    Weiterhin viel Erfolg und Grüße aus Stuttgart, McProfit

  • Ich erlebe immer wieder, dass die Leute "Gewinn" und "Dividende" gleichsetzen. Es gibt dabei aber streng genommen nur einen einseitig kausalen Zusammenhang, und selbst diesen nur über längere Zeiträume.

    Um das zu erläutern: Ein Unternehmen muss langfristig Gewinne erzielen um diese in Form von Dividenden an die Anteilseigner auszuschütten. Das gilt für die 1-Mann GmbH um die Ecke genau so wie für Apple&Co. Und das Unternehmen muss diese Gewinne kontinuierlich steigern um wiederum die Gewinnausschüttungen bzw. Dividenden kontinuierlich zu steigern. Die ausgeschütteten Gewinne werden mit Steuern belegt, die thesaurierten hingegen nicht oder zumindest geringer. Bis an diese Stelle ist alles richtig. Es gibt also ganz klar einen einseitig kausalen Zusammenhang zwischen Gewinn und Dividende: für Dividende braucht man zuerst Gewinn.

    Ab dann wird's kompliziert. Muss ein Unternehmen in einem jeweiligen Geschäftsjahr Gewinn machen um eine Dividende zu zahlen? Nein. Muss ein Unternehmen das Gewinn erwirtschaftet, auch Dividende zahlen? Nein. Alternativ könnte das Unternehmen diese Gewinne auch unversteuert in neue Innovationen reinvestieren und zusätzliche Gewinne erwirtschaften und damit den Unternehmenswert steigern. Also bspw. Apple das nächste Big Thing erfinden, statt mir das Geld vor die Füsse werfen ^^ Wäre für den Langfristaktionär eigentlich besser. In diese umgekehrte Richtung besteht also kein kausaler Zusammenhang. Nun funktioniert die Strategie aus eurer Erfahrung trotzdem. Und natürlich hat regelmässiger Cash-Flow auch gewisse Vorteile. Stelle ich auch beides nicht in Abrede. Ich weiss nur nicht nicht warum diese "Dividendenstrategie" funktioniert. Vielleicht kanns mir einer erklären?

  • Hallo, lieber Forums-Freund Saarlaender

    Ich bin beeindruckt von deiner präzis Analyse des Zusammenhangs von Unternehmensgewinn und Dividende.

    Das war schon eine fast wissenschaftliche Erklärung.

    Als langjähriger Anhänger einer Dividendenstrategie kann ich nicht widersprechen.

    Dividende wird üblicherweise von den Gewinnen gezahlt,

    wenn eine Firma keine Dividende ausschüttet und den Gewinn Re-investiert für mehr Wachstum

    hat das zumindest theoretisch die Folge, dass der Aktienkurs entsprechend stärker steigt,

    weil das Unternehmen ja schneller wächst. Das ist alles richtig .

    das ist mir auch bekannt.

    Aus Sicht eines Kapitalanlegers der Wert auf regelmäßige Kapitalerträge legt und davon seinen Lebensunterhalt finanzieren will,

    ist das anders.

    Ich habe seit vielen Jahren und Jahrzehnten den Schwerpunkt vor allem deshalb auf Dividenden Aktien gelegt, weil ich mich um nichts mehr kümmern muss.

    Die großen internationalen Multis zahlen seit Jahrzehnten regelmäßig Dividende.

    Manche Firmen seit mehr als 100 Jahren ohne Ausnahme jedes Jahr.

    Beispiel Procter&Gamble zahlt seit 130 Jahren jedes Jahr Dividende.

    Dazu noch jedes Jahr eine höhere.

    Mit dieser Strategie brauche ich mich nicht um die Kurse zu kümmern und nicht um Teilverkäufe, die man ja anstelle einer Dividende auch machen könnte.

    Für mich ist das einfach ein bequemer Weg, vielleicht auch meinem Alter von über 75 geschuldet.

    Jetzt hast du meine ganze pragmatische Erklärung .

    Viele Grüße McProfit, immer noch aus dem OsterUrlaub.

  • Ja, ich glaube persönlich auch, dass genau dies der eigentliche und völlig gerechtfertigte Grund ist warum Dividendentitel so beliebt sind (neben dem von mir oben beschriebenen missverstandene Zusammenhang zwischen Gewinn und Dividende). In den USA, wo diese Strategie extrem beliebt ist, ist das noch wichtiger. Dort wird Altersvorsorge völlig anders betrieben als bei uns. Die meisten Pensionäre leben dort von Dividendenerträgen ihrer typischerweise stark aktienlastigen 60/40 Portfolios. Im Vergleich zum typischen deutschen Rentner mit GRV und Lebensversicherung ist das eine völlig andere Sicht auf das Thema "regelmässiger Cash-Flow auf mein Girokonto".

  • Ich weiss nur nicht nicht warum diese "Dividendenstrategie" funktioniert.

    Ich kann nur sagen, dass ich unabsichtlich in der Dividendenstrategie gelandet bin. Als ich anno 1996 mit Aktien begonnen habe, habe ich mich null für die Dividende interessiert. Warum auch, da kam ja kaum ein Mittagessen bei den vierteljährlichen Ausschüttungen von McDonalds und Co raus. War mir völlig egal.

    Dass die eigentlich ganz ordentlich Geld ausschütten wurde mir zum ersten Mal 2008 klar, also 12 Jahre später. Da war nämlich Finanzkrisencrash und ich habe fast ein halbes Jahr nicht ins Depot geschaut aus Angst vor den Zahlen. Als ich mich doch getraut habe, waren die Zahlen immer noch mies, aber ich hatte ein paar Tausender Dividenden herumliegen. Da war mir dann klar, auch wenn die Zeiten schlecht für einen Verkauf sind, Ausschüttungen/Cash gibt es trotz allem regelmäßig. Weil mich das so positiv überrascht war, habe ich mich getraut mitten im Tief nachzukaufen und entsprechend vom Kursanstieg ab 2009 profitiert.

    So ist für mich (ich rede nur von meiner Person) die Dividendenstrategie überaus erfolgreich geworden. Sie hat verhindert, dass ich 2008 Panik geschoben habe und auch sämtliche weitere Börseneinbrüche habe ich stets als Nachkaufchance genutzt.

    Jetzt kurz vor dem Ruhestand bin ich mega entspannt. Ich muss weder Wertpapiere in sichere Anlagen umswitchen um einen Crash vorzubeugen, noch muss ich mich um die Safe Withdrawel Rate kümmern, um abzuschätzen wie viel Geld ich entnehmen kann, damit das Geld auch nötigenfalls bis zum 100. Geburtstag reicht. Ich nehme einfach die Dividenden und schon geht die Rechnung auf. 8)

  • Ich muss weder Wertpapiere in sichere Anlagen umswitchen um einen Crash vorzubeugen, noch muss ich mich um die Safe Withdrawel Rate kümmern, um abzuschätzen wie viel Geld ich entnehmen kann, damit das Geld auch nötigenfalls bis zum 100. Geburtstag reicht. Ich nehme einfach die Dividenden und schon geht die Rechnung auf.

    Durch den Wechsel in sichere Anlagen kann man keinen Crash vorbeugen. Ein Crash kommt wenn er kommt, aber sobald man mit der Geldanlage sein Anlageziel erreicht hat, ist es sinnvoll die Ernte einzufahren.

    Um eine sichere Entahmerate (SWR) muss man sich auch bei einem (thesaurierenden) Aktien-ETF nicht kümmern da man eben nur den Betrag der Dividendenredite entnimmt.

    Depotfee Respekt! Bei einer durchschnittlichen Aktiendividende von 2-3% und durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 1.800€ im Monat, müsste dein Depot bereits bei fast einer Million (oder mehr) sein. Starke Leistung! :thumbup:

    Wie gesagt, wenn ich ETF-Anteile im Wert der Dividendenrendite verkaufe, geht die Rechnung genauso auf. ;) Alternativ gibt es ja auch ausschüttende ETFs.

    Das ist auch der Plan jetzt, warte wie der April anfängt, dann schrittweise in MSCI World ETF wiedereinsteigen

    BikeMike Bist Du schon wieder eingestiegen?

  • Durch den Wechsel in sichere Anlagen kann man keinen Crash vorbeugen. Ein Crash kommt wenn er kommt, aber sobald man mit der Geldanlage sein Anlageziel erreicht hat, ist es sinnvoll, die Ernte einzufahren.

    ... und dann kommt mit mächtiger Woge die Inflation und putzt die supersicheren Anlagen zusammen.

    Hach, wäre das schön, wenn man die Zukunft vorhersehen könnte! Dann könnte man sich sicher sein, daß der sichere Weg wirklich sicher ist!

    Depotfee Respekt! Bei einer durchschnittlichen Aktiendividende von 2-3% und durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 1.800€ im Monat, müsste dein Depot bereits bei fast einer Million (oder mehr) sein. Starke Leistung! :thumbup:

    Noch arbeitet Depotfee, aber sie freut sich vermutlich schon auf den Ruhestand, der in Sicht ist. Und im Ruhestand bekommt auch sie sicherlich Rente (oder sogar mehrere solche), so daß die Dividenden nur das Sahnehäubchen sein müßten.

    Ein Depot von einer Million wäre natürlich auch erfreulich.

  • Es scheint, als ob du eine Phase der Vorsicht durchläufst, und das ist normal, besonders angesichts der geopolitischen Spannungen und der Volatilität auf den Märkten. Kenn ich nur zu gut :)

    Es ist wichtig zu erkennen, dass Angst und Unsicherheit Teil des Investitionsprozesses sind und dass es in Ordnung ist, eine Pause einzulegen.

  • Respekt! Bei einer durchschnittlichen Aktiendividende von 2-3% und durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 1.800€ im Monat, müsste dein Depot bereits bei fast einer Million (oder mehr) sein. Starke Leistung!

    Hm, einige können verflixt gut schätzen hier im Forum. Ich werde künftig meine Worte sorgfältiger wählen.

    Zeit und starke Nerven sind der wichtigste Faktor, wenn man in halbwegs vernünftigen Wertpapieren investiert ist. Und natürlich die Finger vom Depot lassen, auch wenn die Zahlen größer werden. Was mit 30 utopisch erscheint, kann mit 60 sehr real werden.

  • Durch den Wechsel in sichere Anlagen kann man keinen Crash vorbeugen. Ein Crash kommt wenn er kommt, aber sobald man mit der Geldanlage sein Anlageziel erreicht hat, ist es sinnvoll die Ernte einzufahren.

    Um eine sichere Entahmerate (SWR) muss man sich auch bei einem (thesaurierenden) Aktien-ETF nicht kümmern da man eben nur den Betrag der Dividendenredite entnimmt.

    Depotfee Respekt! Bei einer durchschnittlichen Aktiendividende von 2-3% und durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 1.800€ im Monat, müsste dein Depot bereits bei fast einer Million (oder mehr) sein. Starke Leistung! :thumbup:

    Wie gesagt, wenn ich ETF-Anteile im Wert der Dividendenrendite verkaufe, geht die Rechnung genauso auf. ;) Alternativ gibt es ja auch ausschüttende ETFs.

    BikeMike Bist Du schon wieder eingestiegen?

    Noch nicht, überlege gerade ob noch (paar Tage/Wochen?) warten soll. Allianz ist gefallen, ETF's nicht. Ich will wieder in AZ Investieren und vielleicht die Maidividende mitnehmen.
    Wegen ETS's bin noch nicht sicher, wann wieder einsteigen.

  • Noch nicht, überlege gerade ob noch (paar Tage/Wochen?) warten soll. Allianz ist gefallen, ETF's nicht. Ich will wieder in AZ Investieren und vielleicht die Maidividende mitnehmen.
    Wegen ETS's bin noch nicht sicher, wann wieder einsteigen.

    Du versuchst immer noch den Markt zu timen, davon musst du dich ganz dringend lossagen.

    Wenn du einen 6stelligen Betrag investieren willst und du Angst hast das es fällt gibt es nur eines was du machen kannst. Splitte den anzulegenden Betrag.

    z.B. 40% sofort investieren die restlichen 60% verteilt auf 6-12 Monate.

    Du hast doch noch 12 Jahre, also selbst wenn es sofort nach dem Kauf bergab geht hast du noch mehrere Jahre das wieder auszugleichen. Je länger du wartest, desto höher die Wahrscheinlichkeit das du dich hinterher noch mehr ärgerst.

    Das splitten des Betrages ist das beste was du aktuell machen kannst, wenn du dir so unsicher bist.

    Ich habe selbst einen 6stelliges Depot, wenn ich die selbe Summe jetzt noch mal bekommen würde, dann würde ich vermutlich 50% auch sofort anlegen und den Rest auf 6-12 Monate verteilten.

  • Du versuchst immer noch den Markt zu timen, davon musst du dich ganz dringend lossagen.

    Wenn du einen 6stelligen Betrag investieren willst und du Angst hast das es fällt gibt es nur eines was du machen kannst. Splitte den anzulegenden Betrag.

    Das sehe ich genauso.

    Wenn ich nochmal einen großen Betrag anzulegen hätte, würde ich das auch so machen. Ich weiß zwar auch, dass es rationaler ist, alles sofort anzulegen. Aber das letzte Mal habe ich alles sofort angelegt, und es ging danach fast 20% runter und hat 2 Jahre gedauert, bis ich wieder im Plus war. Ich finde es für mich psychologisch einfacher, wegen zu langsamem Investieren Rendite liegen zu lassen als wegen zu schnellem Investieren im Minus zu sein. Und ich lasse zwar ggf. Rendite liegen, splitte aber auch das Risiko für den Fall, dass es direkt nach der Einmalanlage runtergeht und kann dann zumindest mit dem Rest günstiger kaufen.

    Das Schlechteste, was Du aber tun kannst, ist aber GAR NICHT zu investieren. Da überlegst Du in einem Jahr immer noch, wie Du das ganze jetzt genau timen sollst.

  • Hallo Forums, Freund Depotfee

    Ich habe mit Interesse deine Erfahrungen mit Dividenden Aktien gelesen.

    Bei mir war es ähnlich.

    Vor 40 Jahren galten Aktien noch als reine Spekulation.

    Wie du so schön geschrieben hast, reichen Dividenden gerade mal für ein Mittagessen.

    Im Laufe der Jahre und höherem Depotvermögen habe ich jedoch gemerkt,

    wie die Überweisungen auf meinem Girokonto regelmäßig Jahr für Jahr höher ausgefallen sind.

    Da ich als Schwabe auch Immobilien als Kapitalanlage besitze, wusste ich, wie mühsam es ist bei Immobilien regelmäßig die Miete zu erhöhen.

    Bei Aktien ging das automatisch,

    jahr für Jahr

    Mit einem sehr hohen Zinseszinseffekt.

    Das beste Beispiel sind meine McDonald’s Aktien.

    Für die ersten Aktien habe ich noch 40 Cent Dividende erhalten, heute erhalte ich für die selben Aktien vier Dollar.

    Meine persönliche Dividendenrendite bezogen auf den Einkauf beträgt somit über 20 % pro Jahr drei wird der Aktienkurs selbst immer unwichtiger.

    Das ist bei Immobilien auch nicht anders. Solange die Miete regelmäßig kommt Ist der aktuelle Wert der Immobilie unwichtig, weil man ja ohnehin nicht verkauft.

    Du hast noch zum Schluss ein einen eigenen Punkt angesprochen.

    Dividenden als Altersvorsorge setzen logischerweise ein hohes Kapital Voraus.

    Das gilt auch für Immobilien.

    Bei Immobilien sind siebenstellige Werte nichts ungewöhnliches,

    bei Aktien muss man sich bei solchen Beträgen hier im Forum fast schon entschuldigen, wenn man nicht kritische Bemerkungen riskieren will.

    Manchmal hatte ich schon überlegt, meine Aktivitäten deshalb hier einzustellen.

    Allerdings gibt es in meiner Lebensphase im Alter von Ü 75 zahlreiche Menschen, die von den Kapitalerträgen ihres Vermögens leben.

    Leider sind die hier im Forum eher selten zu finden, weil sie andere Interessen haben, als sich ständig Gedanken über die Anlagestrategie zu machen.

    Die machen sich eher Gedanken über Nachlass-Regelung, Testament, Erbvertrag oder eine Stiftung

    Oder sitzen so wie ich gerade im Urlaub in Südfrankreich.

    Mein Haus-Nachbar, hier an der cote d’Azur ist ein deutscher Auswanderer, der seine Firma verkauft hat und sich hier ein Chaton mit Weingut gekauft hat und sich offensichtlich wohl fühlt fern von den Nachrichten die jeden Tag in Deutschland auf uns hereinprasseln.

    Er hat mit einem seiner Rotweine zuletzt sogar eine Goldmedaille gewonnen, sehr zum Erstaunen der französischen Nachbarn

    Viele Grüße McProfit

  • Und natürlich die Finger vom Depot lassen, auch wenn die Zahlen größer werden. Was mit 30 utopisch erscheint, kann mit 60 sehr real werden.

    Siehe z.B. diese fiktive Beispielrechnung hier: https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.p…amid=btkt8ojkom

    Wer mit 27 bei null anfängt, 500 EUR im Monat einzuzahlen, hat gute Chancen, mit 67 zum Rentenbeginn ein siebenstelliges Depot zu haben (vor Inflation allerdings...). Klar, 500 EUR sind Geld, aber man muss kein absoluter Großverdiener sein, um das zu schaffen, gerade wenn man dafür von Riester und sonstigen provisionsgetriebenen Finanzprodukten die Finger lässt.

    Bei der jetzigen Generation der Ü60-Jährigen gibt es wahrscheinlich nicht so viele, die für die Altersvorsorge konsequent auf Aktien(oder gar Aktien-ETFs) gesetzt haben. Und die meisten, die jetzt am Anfang stehen und hier fragen, welchen ETF sie jetzt kaufen sollen, sind irgendwas zwischen Anfang 20 und Ende 30 und können sich nicht vorstellen, dass über Jahrzehnte wirklich solche Beträge zusammen kommen können und man dafür nicht schon vorher Millionär sein muss.

  • Wer mit 27 bei null anfängt, 500 EUR im Monat einzuzahlen, hat gute Chancen, mit 67 zum Rentenbeginn ein siebenstelliges Depot zu haben (vor Inflation allerdings...). Klar, 500 EUR sind Geld, aber man muss kein absoluter Großverdiener sein, um das zu schaffen, gerade wenn man dafür von Riester und sonstigen provisionsgetriebenen Finanzprodukten die Finger lässt.

    yep. völlig richtig. Ich nutze bei jungen Eltern auch gerne das Beispiel "vom Kindergeld zur Rente". Wenn man 18 Jahre lang das Kindergeld fürs Kind in einem Aktien ETF anspart, das "Kind" dieses anschliessend bis zum 63. Lebensjahr liegen lässt und dann wiederum jährlich 4% entnimmt, dann reicht das für einen geruhsamen Lebensabend. Dieses Beispiel mit konkreten sechs- bis siebenstelligen Summen unterlegt, nutze ich gerne im Freundes- und Bekanntenkreis als Motivation und Augenöffner. Wenn man dann noch ein wenig mit der Inflation schummelt wird's noch überzeugender ;)

  • Wer mit 27 bei null anfängt, 500 EUR im Monat einzuzahlen, ....

    Klar, 500 EUR sind Geld, aber man muss kein absoluter Großverdiener sein, um das zu schaffen, gerade wenn man dafür von Riester und sonstigen provisionsgetriebenen Finanzprodukten die Finger lässt.

    Hmm, 500€ waren mal 1000 DM.

    Wenn ich mein Leben zurückspule hätte ich es mit 27 nicht geschafft 1.000DM pro Monat zu sparen.

    Die Inflation wirkt halt in beide Richtungen!

    Um es aber mal so zu sagen, heute investiere ich deutlich mehr als 500€ / Monat in mein Depot. Der Anteil der Sparquote ist aber prozentual niedriger wie 1.000 DM vor fast 30 Jahren für mich gewesen wären. :/

    Richtig ist aber, wenn ich meine KLV und meine bAV nicht abgeschlossen hätte...

    Nur gab es seinerzeit noch gar keine ETF-Sparpläne. Es gab noch nicht mal ETF. Und auch keine günstigen Direktbanken.

    So der so, nicht Alles was hinkt ist ein Vergleich. ;)

  • So der so, nicht Alles was hinkt ist ein Vergleich. ;)

    Es ging ja auch nur darum, zu zeigen, dass 1.000.000 EUR Depotwert bis zur Rente nichts völlig Utopisches ist, wenn man früh genug anfängt und dabei bleibt.

    Klar, nicht jeder hat mit 27 monatlich 500 EUR übrig. Aber wie Du richtig sagst, viele haben dafür dann später mehr zur Verfügung. Ja, es wird nicht jeder ein siebenstelliges Depot erreichen. Aber es ist auch nicht so völlig unmöglich, wie einem das mit Ende 20 vielleicht vorkommt.