Allmähliche Umschichtung ETF MSCI World auf aktiv gemanagten Aktienfonds

  • Hallo und guten Morgen, ich bin neu hier :thumbup: also bitte nachsehen, falls es das Thema schon mal gab.


    Aufgrund von Berichten der letzten Zeit über das Klumpenrisiko amerikanischer Hightech-Konzerne im MSCI World frage ich mich, ob eine allmähliche Umschichtung der Gewinne meines ETF auf den MSCI World in einen ebenfalls weltweit investierten, aber eben doch aktiv gemanagten, Aktienfonds sinnvoll sein kann. Mir ist klar, dass hier die Managementgebühr zu Buche schlägt, aber ein aktiver Manager kann eben doch (vielleicht) frühzeitig selbst umschichten.


    Ich würde mich freuen, wenn es zu "meiner" Idee Meinungen gibt, Danke Euch. :)

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nein, ist nicht sinnvoll. Lass dich von dieser komischen Berichterstattung nicht für dumm verkaufen.


    Immer auch mal einen Blick darauf werfen, wer diese Berichte denn so schreibt und wie er sein Geld verdient. Mein VW-Händler sagt auch, dass alle Opel kacke sind...

  • Nein, ist nicht sinnvoll. Lass dich von dieser komischen Berichterstattung nicht für dumm verkaufen.


    Immer auch mal einen Blick darauf werfen, wer diese Berichte denn so schreibt und wie er sein Geld verdient. Mein VW-Händler sagt auch, dass alle Opel kacke sind...

    In diesem Fall ist es ein Artikel in der FAZ, den ich Dir hier nur anteasern kann wegen der Paywall: Entwicklung am Aktienmarkt hängt von immer weniger Firmen ab (faz.net)

  • Moin Attila12 ,


    willkommen im Forum.


    Du hast keine Idee, sondern Aktivitätsdruck der aus den Berichten die du konsumiert hast entstanden ist.


    Mein Rat:

    Ruhe bewahren und weiterhin völlig emotionslos in einen möglichst breitstreuenden Weltaktien ETF mit möglichst geringen Kosten weiter sparen.


    Emotionslos zu bleiben und keine Prognosen zu machen fällt uns als Mensch leider ziemlich schwer. Vielleicht hilft dir der Blogartikel von Hartmut Walz weiter völlig prognosefrei und emotionslos die Aktienmarktrendite abzugreifen und nichts zu verändern.

    Das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht.


    6 Tipps gegen das Verlangen nach Prognosen – Warum es uns so schwer fällt, nicht zu prognostizieren - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Wie können wir unsere Sehnsucht nach Vorhersagen zurückdrängen? Dieses ständige Wissenwollen, wie sich die Märkte entwickeln? Warum fällt uns das so schwer?
    hartmutwalz.de


    Viel Erfolg bei deinen emotionslosen und prognosefreien Finanzentscheidungen.

  • Hallo Attila12 , der Unterschied zwischen einem breit gestreuten weltweit anlegenden ETF und einem aktiven Fonds (auch wenn dieser weltweit anlegt), neben den unterschiedlichen Kostenstrukturen, ist, dass ersterer prognosefrei in Bezug auf den Erfolg oder Misserfolg von einzelnen Unternehmen ist, während letzterer üblicherweise eine Auswahl von Unternehmen mit hohen Erfolgsaussichten vorzunehmen versucht. Die einzige Annahme des erwähnten ETFs ist, dass die Weltwirtschaft über längere Zeiträume hinweg stets wachsen wird.


    Eine zuverlässige Prognose, ob ein Unternehmen tatsächlich über lange Anlagezeiträume hinweg sich positiv entwickeln wird, ist meiner Erfahrung nach unmöglich. Schau Dir mal die Firmen an, die vor 20 Jahren ganz oben waren, davon sind die wenigsten noch heute führend. Daher macht als Basisinvestment ein solcher ETF am meisten Sinn. Lass Dich nicht von denen verrückt machen, die die Konzentration auf die USA oder auf wenige Unternehmen dort kritisch sehen, das sind halt einfach auch die Unternehmen, die aktuell wirtschaftlich am erfolgreichsten sind (und ihr Geld nicht nur in den Staaten, sondern weltweit machen). Sollten diese Firmen irgendwann nicht flexibel genug reagieren, so dass ihr Geschäftsmodell nicht mehr taugt, dann kommen andere Firmen nach, die ebenfalls Teil des ETFs sind (daher sind Sparten-ETFs in diesem Zusammenhang auch so schädlich). Anlagegeld geht beim Niedergang einer Firma ja nicht weg, es wir nur anders angelegt. Mit einem derart global investierenden ETF bist Du - unabhängig von der Lage - immer dabei...


    Wenn Du mich jetzt fragst, warum ich neben meinem MSCI World ACWI ETF auch noch aktiv anlegende Fonds bespare, dann liegt das lediglich an meinem Bestreben zur Diversifikation, auch wenn ich weiß, dass mich das am Ende Renditepunkte kosten wird. Aber als Basisinvestment für den größten Teil des Geldes bin ich tatsächlich vom den genannten ETF überzeugt...

  • Es gibt Fondsmanager mit gutem Händchen, die mit einem World-Index mithalten können. Ich werfe hier mal den Uni Global in den Raum.

    Vergleich
    Aber der Erfolg des Fondsmanagers beruht natürlich auch darauf, dass er einen guten Riecher hatte, welche Aktien/Branchen gut laufen und so unterscheidet sich der gemanagte Fonds zwar schon vom Index, aber ein Absturz würde trotzdem gleichermaßen das Depot durchrütteln, siehe Volatilität der beiden Fonds.


    Zudem, beim Uni Global wechselt (oder wechselt demnächst) der Fondsmanager. Der neue soll einen ähnlichen Stallgeruch haben, hoffentlich auch ein gleich gutes Händchen. Genaueres weiß man erst in der Zukunft.


    Wenn du dich dem Klumpenrisiko entziehen willst, dann wähle einen Fonds, der keine Technologiewerte beinhaltet. Aber beschwere dich dann nicht über die lausige Rendite. ^^

  • Depotfee , der UniGlobal und der FTSE All-World ETF laufen ja bemerkenswert nebeneinander her (mit leichten Vorteilen für den UniGlobal) - schau Dir mal die wichtigsten Positionen an, dann weißt Du warum... :)


    Es gibt einige aktive Fonds, die sich einen Index zum Vorbild nehmen, diesen kopieren, dann geringfügige Änderungen vornehmen und dies als aktiven Fonds verkaufen. Zugegeben, der UniGlobal ist hierin sehr erfolgreich, eine absolute Empfehlung!

  • Zugegeben, der UniGlobal ist hierin sehr erfolgreich, eine absolute Empfehlung!

    Könnt ihr sagen, wodurch der Gleichstand bzw. sogar leichte Überlegenheit des aktiven Fonds in den letzten Jahren entstand? Durch die Kosten liegt er zunächst im Hintertreffen, darum muss ja etwas Positives passiert sein. Vielleicht können die passiven Investierer daraus etwas lernen? Am besten den Effekt mitnehmen aber ohne die Kosten...

  • Attila12



    Es ist eine - in allen mir bekannten Studien - bewiesene Tatsache, daß auf längere Sicht so gut wie kein Fondsmanager sicher den Markt schlagen kann. Sicher sind aber die (zum Teil erheblichen) permanent anfallenden Gebühren (jährliches Management Fee; nicht selten 1,5 bis 2% - in Einzelfällen noch mehr) sowie auch in vielen Fällen noch der einmalige Ausgabeaufschlag als "Eintrittspreis" in den Fonds (meist bis zu 5% des investierten Betrages).


    Dieser Ausgabeaufschlag kann heute für viele Fonds via spezieller "Fonds-Discount" Vermittler vermieden (sprich bis auf Null reduziert) werden (teilweise gibt es da auch sog. weitere Cashbacks) - was bei Tausenden von Fonds möglich ist; aber eben nicht bei allen (die Fonds der Volks- und Sparda-Banken (Fondsgesellschaft Union-Investment) könnten zu diesen Ausnahmen zählen; hier wurde, glaube ich, ein solcher Fonds erwähnt; UniGlobal ?).


    Um zu Abs. 1 zurückzukehren: Schon nach 10 Jahren liegt eine absolute Mehrheit (je nach Fondskategorie) mit 80, 85 oder mehr Prozent der Fondsmanager "hinter dem Markt" zurück. Im weiteren zeitlichen Verlauf noch mehr der Fondsmanager.


    Hier im Forum wird der Tenor (a al Finanztip) sicherlich eindeutig bzw. nur in Richtung passive ETFs statt aktiv (gemangte) Fonds gehen. Wofür es valide Gründe gibt (siehe schon oben).


    Auch wird im Bereich der Kommer-Jünger und ETF-Fans beispielsweise kaum jemand eine Direktanlage (Einzelaktien) empfehlen.


    Pauschalempfehlungen, Faustformeln, One Size fits all-Lösungen usw. halte ich in dem Finanzbereich für wenig sinnvoll und zielführend. Die jeweiligen Rahmenbedingungen sowie auch die individuell-subjektive Seite ist nicht selten so divers, wie die Menschen eben auch unterschiedlich sind.


    Nichtsdestotrotz: Im Regelfall dürfte für den durchschnittlichen Anleger das Modell eines via ETFs abgebildeten Portfolios zwecks Umsetzung der gewünschten Asset-Allocation die geeignete, weil effizienteste, diversifizierteste, einfachste und kostengünstigste Lösung sein.


    Von jeder Regel gibt es aber Ausnahmen. Kenne auch genug Leute (mit durchaus schon relevanten Vermögen), die ganz oder überwiegend oder als Beimischung (zu Einzelaktien und/oder ETFs) auch auf - dann allerdings sorgfältig - ausgewählte aktive Fonds setzen. Für sehr spezielle Märkte praktizieren dies sogar Vermögensverwaltungen bis hin zu Family Offices. Zudem gibt es (wie schon gesagt; siehe oben) heute die Möglichkeit die meisten Fonds ohne Ausgabeaufschlag einzukaufen und zum anderen auch durchaus gute Fonds mit eher sehr geringem Management Fee per annum (eine Null vor dem Komma).


    Wie so oft gilt auch in dem Fall: Da muß jeder die für sich selbst passende Lösung und Vorgehensweise finden.


    By the way (für meinen Teil investiere ich seit etwa 50 Jahren)

    Aufgrund von Berichten der letzten Zeit

    Permanente Berichte (aber auch Gerüchte ...) an den Finanzmärkten gab, gibt und wird es immer sprich auch in Zukunft geben.

    über das Klumpenrisiko amerikanischer Hightech-Konzerne im MSCI World frage ich mich

    Was ein Klumpenrisiko war und/oder wie bzw. ob sich das realisiert, weiß man selbst (und auch die Profis) meist erst in der Retrospektive.

    eine allmähliche Umschichtung der Gewinne

    Same here: Ob eine solche Umschichtung sinnvoll oder gar indiziert war oder ob einem damit nur Gewinne eines einfach weiter gut laufenden Marktes entgangen sind (aus dem man dann draußen ist) - zeigt meist erst der Blick in den Rückspiegel. Fahren und agieren muß man aber vor allen Dingen mit dem Blick durch die Frontscheibe ... !



    Nur meine persönliche Sicht - basierend aber auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen.

  • Wow, vielen Dank für Eure Beiträge, ich bin überrascht ob der Vielfalt und Schnelligkeit :thumbup: der aktive Fonds in meiner Überlegung ist der aus meiner Sicht ähnlich gut wie der MSCI World ETF laufende Acatis Aktien Global Fonds A.


    Also, vielen Dank nochmal für Eure Meinungen dazu :)

  • In diesem Fall ist es ein Artikel in der FAZ, den ich Dir hier nur anteasern kann wegen der Paywall:

    Das Thema wird in Fachkreise bzw. der Finanz-Community schon länger diskutiert; siehe auch hier aus einem anderen Strang

    (Tenor: Entwicklung des Aktienmarktes hängt von immer weniger Unternehmen ab), dann fände ich das als "ETF-Sparbüchse" oder ETF-Anleger zumindest etwas beunruhigend. Nach ihrer Meinung (Kundigere mögen da gerne korrigierend eingreifen) machen allein nur die größten 10 Aktien (gemessen nach Börsenwert) einen Anteil von inzwischen fast 20% (19,38%) selbst beim mit fast 3.000 verschiedenen Aktien (auf dem Papier jedenfalls) extrem breit gestreuten MSCI All Country World aus.


    Dem generellen Prinzip der Diversifikation insbesondere auch der Streuung innerhalb einer einzelnen Anlageklasse (hier: Aktien) scheint diese Entwicklung - aus meiner diesbezüglichen ETF-Laiensicht - zumindest etwas entgegen zu laufen.

    Zudem

    der aktive Fonds in meiner Überlegung ist der aus meiner Sicht ähnlich gut wie der MSCI World ETF laufende Acatis Aktien Global Fonds A.

    Bei Acatis gab es wohl zuletzt Veränderung bzw. einen Wechsel im Fondsmanagement. Meine man (bzw. der Gründer Hendrik Leber) sich da bezüglich des früher sehr bekannten Acatis Gane Value Event von Gane (Investment Boutique; u. a. Uwe Rathausky) getrennt, die den erfolgreichen Fonds früher betreut haben. Da würde ich mich - an Deiner Stelle - vorher nochmals schlau machen, ob davon ggf. auch andere Fonds von Acatis betroffen sein könnten.

  • Dieser hier? https://www.acatis-research.de…Factsheet_ACA5T1_(de).pdf

    ...ist doch eher ein klassisches Beispiel für einen Fonds, der irgendwann Ende der Neunziger mal was richtig gemacht hat und seit dem dem Index nur noch hinterherläuft mit schlechterer Performance bei höherer Schwankung bei Kosten von 1,5 % jährlich und 5 % Ausgabeaufschlag, die da noch nicht einmal enthalten sind.

    Ich merke schon, Du würdest mir eher umgekehrt raten, von diesem Fonds in den ETF umzuschichten ^^ mein Depot weist für den Acatis eine Performance p.a. seit Beginn meiner Investition von 10,79% aus, beim MSCI ETF von 11,27%. Ausgabeaufschlag zahle ich keinen, finde ich jetzt noch ok...

  • Hallo zusammen,

    der Uni Global läuft auch sehr gut. Zu Zeit.

    Neu kaufen würde das kein Mensch.

    Auf lange Sicht gibt es eine erfolgreiche Finanztip Strategie.

    Aktive Fonds vs. passive ETFs (#38)
    Die Gebühren aktiv gemanagter Fonds liegen meist um das 5- bis 10fache höher als die von ETFs. Stellt sich die Frage: Sind diese Gebühren gerechtfertigt…
    www.finanztip.de

    Einfach, langweilig, gut.

    LG

  • Vielleicht können die passiven Investierer daraus etwas lernen? Am besten den Effekt mitnehmen aber ohne die Kosten...

    Also ich würde es lassen mit aktiven Fonds. Da sind zwar durchaus ein paar gute, seriöse und intelligente Leute unterwegs. Aber auf lange Sicht ist es auch für die extrem schwer in den weltweiten bzw. insbes. in westlichen Aktienmärkten ihre Kosten auf Dauer zu kompensieren. In asiatischen Nischenmärkten mag das anders sein. Aber am Ende bist du immer bei "There ain't no such thing as a free lunch" ;)

    Also ich mach das so: ich nehme den positiven Effekt mit indem ich mich durch zuhören informiere und weiterbilde. Oder zumindest mir anschliessend eine eigene Meinung bilde. Ich höre bspw. gerne Bert Flossbach zu. Oder Andreas Beck. Und anschliessend bleibe ich passiv investiert. Oder zumindest weitgehend passiv, immer jedoch in passiven ETF-Investmentvehikeln. Und wer sich am Übergewicht der USA stört braucht dazu keinen Fondsmanager, das geht einfacher und billiger.

  • Neu kaufen würde das kein Mensch.

    Wenn dem so ist - dann verwundert mich, als interessierten Laien, zum einen ein bißchen das Fondsvolumen des besagten Fonds von über 16 Milliarden Euro und zum anderen die bundesweit immer noch so vielen Filialen der Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken samt ihren Mitarbeitern, denn diese leben ja auch u. a. vom Verkauf (Agio in dem Fall 5%) und den laufenden Gebühren (in dem Fall 2,5% laufende Kosten per annum) solcher Fonds ihrer Fondsgesellschaft Union-Investment ... ?


    Also muß der Fonds doch ständig an irgendwen in größerem bis großem Umfang verkauft und von diesen Wesen auch überwiegend im Bestand gehalten werden. Offensichtlich handelt es sich dabei aber nicht um "Menschen" ... ?


    Nur der guten Ordnung halber: Für meinen Teil habe ich keinen einzigen Fonds im Bestand.

  • denn diese leben ja auch u. a. vom Verkauf (Agio in dem Fall 5%) und den laufenden Gebühren (in dem Fall 2,5% laufende Kosten per annum) s

    Ich versuch mir immer bildlich die Passiv-Seite der Bilanz des Unternehmens vorzustellen an dem ich mich beteiligen will. Entweder in Form von Eigenkapital als Gesellschafter/Aktionär oder in Form von Fremdkapital als Gläubiger. Je weniger Leute dann dann meinen Euro anfassen bis er in der Bilanz des Unternehmens ankommt desto besser. Denn jeder von denen nimmt sich ein paar Cent weg. Das Einzige was ich brauche ist eine technisch-funktionale Abwicklung und seriöse Verwahrung sowie eine hinreichende Diversifizierung. Denn ich kann nicht selbst an alle Börsen der Welt laufen und tausende von Aktien und Unternehmensanleihen kaufen. Jeden der mir diesen Mehrwert für die Abwicklung, Verwahrung und Streuung erbringt bezahle ich gerne. Alle anderen müssen leider ohne mein Geld auskommen ^^