Vorgehen bei der Ruhestandsplanung

  • Hallo zusammen,


    ich beschäftige mich schon seit Jahren mit meinen Finanzen und habe so beispielsweise alle Ein- und Ausgaben bestens im Griff. Auch mit dem Thema Altersvorsorge (Rentenlücke, Rentenmöglichkeiten) bin ich grundsätzlich vertraut. Der Renteneintritt steht je nach Modell so ca. in 10-14 Jahren an, also nicht mehr so weit entfernt. Daher habe begonnen mich wieder intensiver mit der Materie zu beschäftigen. Ich habe, wie viele von Euch auch, in Excel meine Rentenlücke in den jeweiligen Rentenvarianten (Regelaltersrente, langjährig/besonders langjährig) berechnet um so das evtl. nötige Kapital zur Deckung der Lücke zu ermitteln. Ich gebe allerdings gerne zu, das ich immer noch sehr sehr unsicher bin, ob mein Rechenweg korrekt ist, ich alle notwendigen Parameter berücksichtigt habe und das Ergebnis somit einigermaßen Belastbar ist (Ich meine hier Dinge wie Inflation, Steuern, Annahmen zum benötigen Ruhestandseinkommen, usw. nicht ob meine Formeln korrekt sind)


    Mir ist schon bewusst das jede Berechnung höchst individuell ist, aber dennoch die Frage: Gibt es hier in der Community sowas wie Best Practices bzgl. oben genannter Vorgehensweise? Ich suche sowas wie eine Blaupause für die Erfassung und Beurteilung der benötigten Kapitalmenge um sozusagen entscheiden zu können, welches Rentenmodell sich wie auswirken würde. Würde mir jemand evtl. seine Berechungslogik zur Verfügung stellen? Ich wäre auch bereit mein Vorgehen jemanden zu erläutern, der diese dann aus seiner Sicht auf Sinnhaftigkeit bzw. Vollständigkeit bewertet. Kann ich mit meinem "Excel" evtl. zur Beratung bei der Rentenversicherung gehen? Schauen die sich sowas an?


    Ich hoffe meinen Punkt rüber gebracht zu haben.

    Danke Euch schonmal für Eurer Feedback.

  • Bei allem was die GRV betrifft, einfach einen Termin dort ausmachen und alle Fragen vorher notieren und beantworten lassen. Ich habe das vor einigen Jahren so gemacht und war von der Beratung vor Ort sehr positiv überrascht. Um hier sinnvolle Antworten zu geben müsste man alles sehr genau wissen und selbst dann ist vieles nur Vermutung.

  • In dem GRV-Termin werden auch alle eventuellen anderen Renten mit einbezogen und auch Sozialabgaben und Steuern berücksichtigt. Das gibt eine gute Grundlage.


    Ob sich der Berater intensiver mit Deinem Excel beschäftigt, ist vielleicht eine Typfrage. Generell hätte ich als Berater bei einem von Kunden mitgebrachten Excel das Problem, dass ich enthaltene Formeln nicht auf einen Blick erfassen kann. Die Standmitteilungen der Versicherer sind insofern kalkulierbarer.


    Wenn Du Dich seit längerer Zeit immer wieder mit dem Thema beschäftigt hast, wirst Du wahrscheinlich nicht mehr ganz grob daneben liegen. Es ist die Frage, wie genau Du es noch wissen willst, musst und vorhersagen kannst. Vielleicht hilft es Dir weiter, einen Schritt zurückzutreten und Details auszublenden.


    Ich finde für die Modellierung der Ausgaben in der Entnahmephase ein Schichtenmodell ganz praktisch: Schicht 1 (Basis) sind die überlebensnotwendigen Ausgaben, Schicht 2 (Komfort) Dein jetziger Lebensstandard und Schicht 3 (Luxus) die Zückerchen, die dir jetzt nicht leistest. Die Schichten sollten von unten nach oben mit Anlagen von maximal sicher über sehr sicher bis risikoreich je nach psychischer Belastbarkeit angelegt sein. So könnte Schicht 3 auch mit 70 noch mit 100 % Aktienanteil und einer dynamischen Entnahmestrategie gefahren werden. Wenn es an der Börse knirscht, gibt es in dem Jahr eben einen Urlaub weniger. Schicht 1 ist meist durch die Rente gedeckt. Spannend ist die mittlere Schicht mit der Einstellung von Sparrate und Risiko.

  • Hallo.


    Bei der Beratung durch die DRV wird man nicht versuchen, das Excel-Sheet zu optimieren. ;)


    Aber man wird das Thema Altersvorsorge wahrscheinlich ganz gut behandeln und auch den Umfang der bisherigen Vorsorge bewerten und weitere Möglichkeiten aufzeigen.

  • Hallo.


    Bei der Beratung durch die DRV wird man nicht versuchen, das Excel-Sheet zu optimieren. ;)


    Aber man wird das Thema Altersvorsorge wahrscheinlich ganz gut behandeln und auch den Umfang der bisherigen Vorsorge bewerten und weitere Möglichkeiten aufzeigen.

    Das kann ich nur bestätigen, ich stehe kurz vor der Rente und habe nur gute, informative Beratungen bei der DRV erlebt!

  • Ich stehe kurz vor der Rente und habe nur gute, informative Beratungen bei der DRV erlebt!

    Die Leute der Deutschen Rentenversicherung bieten eine gute Beratung - aber halt nur für ihren Bereich. Um alle anderen Dinge muß man sich selber kümmern.


    Der Threadstarter steht nach eigener Aussage 10 bis 14 Jahre vor seiner Rente, das heißt, er ist jetzt 53 Jahre alt (In 10 Jahren "Rente für langjährig Versicherte" mit dann 63). Die Durchschnittsrente läuft um die 20 Jahre, wir sprechen also von einem Zeitraum von 30 bis 35 Jahren.


    Über einen solchen Zeitraum kann und sollte man mit vernünftigen Angaben peilen. Arithmetisch bis ins Detail kann man die Entwicklung aber nicht fassen, auch wenn genau das immer wieder inständig nachgefragt wird.


    Die Peilung sagt: 20 Jahre Ruhestand sind 240 Monate. Man nehme in erster Näherung den heutigen Geldeswert und multipliziere den einfach. Man strebt einen Kapitalertrag in Höhe der Inflation an, das erscheint auch realistisch, sofern der Sparer nicht ausschließlich ultrasichere Anlagen wählt, das kompensiert die Inflatin. Also kann man in erster Näherung nominal rechnen: Will man seine Rente um 500 € aufpeppen, braucht man dafür 240 * 500 = 120 T€.


    Und dann ist es halt die Frage, was man jetzt schon hat und was man monatlich weglegen kann oder will. Daraus läßt sich dann abschätzen, ob man das erwünschte Kapital zum gewünschten Ruhestandseintritt zur Verfügung hat.

  • Von einem konstanten Geldbedarf (kaufkraftbereinigt) über die gesamte Zeit des Ruhestandes auszugehen, ist wohl etwas zu theoretisch und verkürzt. Ist die Frage, wie realistisch ein Modell werden kann, bevor es unhandlich wird.

  • Wobei ich die Bierdeckelmethode (Monatsbedarf*Rentenbezugsmonate=nötiges Kapital zu Rentenbeginn; alles zu heutigen Preisen, Rendite schlägt Inflation) sehr charmant finde. Man hat schnell und einfach nachvollziehbar ein klares Ergebnis und kann auf der Basis verfeinern, wenn es nötig ist.

  • vielen Dank für Euren Input soweit. Ich werde mich definitiv demnächst zu einem Beratungstermin begeben und meine Fragen bzw. Vorgehensweise dort zur Sprache bringen.


    Ich würde gerne dennoch zum Thema "Vorgehen" nochmals näher eingehen. Ich habe hier mal beschrieben, was ich gemacht habe. Seht Ihr hier ein generelles Problem oder Lücke?


    NummerTätigkeit
    1Ermittlung aller fix- und variablen Kosten des Haushalts
    2Bewertung der Fixkosten hinsichtlich Eintreten im Rentenzeitraum
    3Ermittlung Durschnittswert der variablen Kosten über die letzten 6 Jahre, Sondereffekte rausgerechnet
    4Aus beiden Werten (#2 und #3) Bildung eines Prozentanteils des heutigen Haushaltsnettoeinkommen
    5Berechnung des letzten Nettoeinkommen vor Rentenbeginn (1% Gehaltssteigerung p.a. auf aktuelles Nettoeinkommen)
    6Berechnung des gewünschten Netto-Ruhestandseinkommen aus #4 und #5 (letztes Nettoeinkommen vor Rentenbeginn * Prozentwert Haushaltskosten)
    7Aufschlag eines Inflationswerts (angenommen 2%) auf das gewünschte Netto-Ruhestandseinkommen (#6) --> gewünschtes Ruhestandseinkommen (Netto) inkl Inflation
    8Ermittlung der gesetzlichen Brutto-Rentenansprüche (Rentenauskunft bzw. Rentenrechner), hochgerechnet mit 1,5% Rentenanpassung
    9Ermittlung der BaV- und Rentenversicherungsansprüche (konservative Betrachtung)
    10Ermittlung des PKV Zuschusses
    11Ermittlung vorläufe Bruttorente (aus #8, #9, #10)
    12Pauschaler Abzug von Steuern (20%) auf #11 --> berechnete Nettorente
    13Berechnung Rentenlücke aus #7 und #12
    14Berechnung Kapital zu Finanzierung der Rentenlücke unter Berücksichtigung des Alters bei Renteneintritt und Lebenserwartung (90 Jahre)


    vielen Dank

  • Und wenn Du Deine Aufstellung noch so sehr verfeinerst: Es gibt keine seriöse Methode, 35 Jahre in die Zukunft zu kalkulieren.


    Mach Deine Aufstellung so, wie Du sie planst, ich halte sie für einen guten Ansatz. Aber sie kann niemals eine Kalkulation sein, Prognosen bleiben immer Peilung.

  • Eine Lücke kann ich in der Aufstellung nicht erkennen, aber wie Achim Weiss schon anmerkte, dieser Ansatz ist eine Prognose, die Realität kann in einigen Jahren ganz anders aussehen. Die Zahlen können einen beruhigen, dass man alles Finanzielle für die Zukunft im Griff hat.

    Aber auch nicht mehr!

  • Und wenn Du Deine Aufstellung noch so sehr verfeinerst: Es gibt keine seriöse Methode, 35 Jahre in die Zukunft zu kalkulieren.


    Mach Deine Aufstellung so, wie Du sie planst, ich halte sie für einen guten Ansatz. Aber sie kann niemals eine Kalkulation sein, Prognosen bleiben immer Peilung.

    Da bin ich bei Dir. Mir geht es auch nicht darum, die Rentenlücke aufs Komma genau zu ermitteln. Mein Punkt ist aber das ich sicherstellen möchte, keine wesentlichen Dinge übersehen oder falsch angegangen zu haben. Jede Berechnung basiert auf Annahmen die richtig sein können oder nicht, das ist schon klar. Es macht aber m.M. schon einen Unterschied ob jemand bei seiner Berechnung z.b. vergisst die Inflation mit einzubeziehen oder nicht, einen evtl. unrealistischen Zinssatz bei der Kapitalbildung ansetzt oder eben nicht, solche Sachen eben.

    Mir geht es ja nicht darum meine Planung schön zu rechnen, sondern ein einigermaßen realistisches Bild zu erhalten. Und ja für mich persönlich stellt sich eben schon konkret die Frage, kann ich es mir Leisten mit 63 in Rente zu gehen oder nicht. Und um diese Frage einigermaßen sicher beantworten zu können, möchte ich nur sicherstellen, nichts wesentliches falsch gemacht zu haben.

  • Die Rentenauskunft geht davon aus, dass mit der Menge der derzeit jährlich erworbenen Rentenpunkte gearbeitet wird bis zum regulären Beginn der Rente, was in diesem Fall wohl im Alter von 67 wäre. Wenn ggf. geplant ist, früher in Rente zu gehen, müsste nochmal genauer geschaut werden, wieviel Abzüge daraus resultieren und wieviel weniger Rente sich zudem aus der geringeren Anzahl der erworbenen Rentenpunkte ergeben würde.

  • Seht Ihr hier ein generelles Problem oder Lücke?


    NummerTätigkeit


    7Aufschlag eines Inflationswerts (angenommen 2%) auf das gewünschte Netto-Ruhestandseinkommen (#6) --> gewünschtes Ruhestandseinkommen (Netto) inkl Inflation


    Im Grunde habe ich nur eine kleine Rückfrage: Berechnest du hier die Inflation nur bis zum Renteneintritt oder dynamisch auch danach weiter? Denn wenn Du z.B. mit 65 in Rente gehst und 95 wirst, kommen ab Rentenbeginn nochmal 30 Jahre Inflation oben drauf, das heißt dein gewünschtes Ruhestandseinkommen ist nicht ein fester Wert, sondern müsste in absoluten Zahlen vermutlich im Lauf der Zeit größer werden.

  • Wobei ich die Bierdeckelmethode (Monatsbedarf*Rentenbezugsmonate=nötiges Kapital zu Rentenbeginn; alles zu heutigen Preisen, Rendite schlägt Inflation) sehr charmant finde. Man hat schnell und einfach nachvollziehbar ein klares Ergebnis und kann auf der Basis verfeinern, wenn es nötig ist.

    Das stimmt. Bisschen wie wenn man in einer Gleichung einen Wert überall rauskürzen kann. 😁


    Wobei ich gut verstehen kann, wenn jemand mehr rechnen will als nur ganz grob pi mal Daumen. Aber klar, dass es nicht präzise werden KANN (möglicherweise noch nichtmal grob näherungsweise), liegt schlicht in der Natur der Sache. Da sind so viele Variablen drin, man muss nur an einer oder zwei schrauben (z.B. Inflation doch höher, eher 5% oder 8% Rendite bei ETFs, gesetzliche Rente wird gekürzt statt inflationsangepasst…) und das Rechenergebnis ändert sich massiv.

  • 15 Detaillierung Entnahmeplan.

    Alleine mit diesem Thema kann man lange zubringen, zumal sich die Höhe des Kapitalsbedarfs auch in Abhängigkeit von der gewählten Methode (Stichwort Anteil „sicher“ im Vergleich zu Risiko, angenommene Rendite, Entsparmethodik, Puffer für Sequence of Return Risiko, etc.) ändern wird

  • Da ich diese Überlegungen auch vor 2 Jahren hatte, hier meine Anmerkungen:


    Die Risiken, die nun mal bestehen, sind größer als die Faktoren in den Berechnungen. (meine Meinung).


    Die Rente wird nicht automatisch jedes Jahr erhöht, die Inflation kann noch stark steigen.

    Der Einkommenssteuersatz sowie der Grundfreibetrag können sich ändern, ebenso der Beitragssatz zur Sozialversicherung.


    Wenn die Alterssicherung für noch 10-14 Jahre festgeschrieben ist, kann der Betrag in der Rente evtl. nicht die Kaufkraft haben wie berechnet. Und die Preissteigerungen in 10-14 Jahren kann niemand voraussehen.


    Und bei der bAV sind nicht alle Verträge, die man so machen kann sicher (Direktversicherung mit geschätztem Auszahlungsbetrag) Da kommt es anders als die Hochrechnungen in den Verträgen vor 35 Jahren vorausgesagt hatten. Ist mir passiert mit einem Minus von einem mittleren 5stelligen Betrag.


    Schlimmer noch, wenn es zur großen Wirtschaftskrise kommt und das Papiergeld nicht mehr viel Wert ist - dann haben wir Rentner eh verloren, um die laufenden Kosten zu decken. Gut, wenn man da Immobilien oder Grundstücke etc. hat.


    Oder der Böse Mensch aus dem Osten will bis zum Atlantik marschieren ( was ja schon mal geplant war ) und der Staat bricht zusammen, gar nicht auszumalen...


    Aber das ist Schwarzmalerei, hoffe das nichts davon kommen wird und Norbert Blüm recht behält: Die Rente ist sicher! Bis jetzt stimmt es :)


    Also weiter Rentenpunkte sammeln, sparsam leben, das Ersparte gut anlegen und abwarten.

    Im Allgemeinen verdient man ja mit mehr Erfahrung, Betriebszugehörigkeit und Beförderungen am Ende des Berufslebens das Meiste.

  • Die Risiken, die nun mal bestehen, sind größer als die Faktoren in den Berechnungen. (meine Meinung).

    Die einen nennen das gleiche Ding Risiko, die anderen nennen es Chance.

    Die Rente wird nicht automatisch jedes Jahr erhöht, die Inflation kann noch stark steigen. Der Einkommenssteuersatz sowie der Grundfreibetrag können sich ändern, ebenso der Beitragssatz zur Sozialversicherung.

    Klar. All das kann sein, es muß aber nicht sein. Die Wählerschaft in Deutschland wird immer älter, der Rentneranteil steigt. Daher ist zu erwarten, daß eine Politik gegen die Rentner mit jeder weiteren Wahl immer schwieriger wird. Erfüllt ein Politiker die Wünsche der Rentner, wird ihm das mehr Wählerstimmen bringen, als wenn er die Wünsche der Jungen erfüllt. Ich erwarte, daß die Politik immer mehr eher den Jungen etwas zumutet als den Alten.


    Einen Beweis kann ich dafür natürlich nicht bringen - das ist schlicht meine Spekulation, aber sie erscheint mir plausibel.


    Ich glaube, daß die Politik gezwungen sein wird, die Renten zumindest einigermaßen synchron mit der Inflation laufen zu lassen, und die Tarifparteien werden schon dafür sorgen, daß die Löhne ähnlich steigen. Nur die Geldbesitzer schauen in die Röhre, vor allem die, die auf ultrasichere Festverzinsliche setzen.

    Wenn die Alterssicherung für noch 10-14 Jahre festgeschrieben ist, kann der Betrag in der Rente evtl. nicht die Kaufkraft haben wie berechnet. Und die Preissteigerungen in 10-14 Jahren kann niemand voraussehen.

    Mir scheint es daher plausibel, daß die Renten in den nächsten 15 Jahren ähnlich steigen werden wie die Inflation. Man kann somit die Kaufkraft einer Rente in 15 Jahren meines Erachtens ganz gut abschätzen, wenn man die Zahl der Entgeltpunkte, die man dann vermutlich hat, mit dem heutigen Punktwert multipliziert. Man wird für die Rente in 15 Jahren in erster Näherung so viel kaufen können, wie man mit dem errechneten Rentenwert heute kaufen kann.


    Nehmen wir mal an, ein 55jähriger hat aktuell 42 Rentenpunkte (also im Durchschnitt 1,2 Punkte in seinen 35 Berufsjahren). In den nächsten 10 Jahren bekommt er je 1,4 Punkte dazu. Mit 65 hat er dann 45 Versicherungsjahre und 56 Punkte. Bei 37,60 €/Punkt wären das etwa 2030 € Rente.


    Ich glaube, daß er in 10 Jahren eine Rente bekommt mit einer Kaufkraft von etwa 2000 € in heutigem Geld.

    Und bei der bAV sind nicht alle Verträge, die man so machen kann, sicher (Direktversicherung mit geschätztem Auszahlungsbetrag). Da kommt es anders als die Hochrechnungen in den Verträgen vor 35 Jahren vorausgesagt hatten. Ist mir passiert mit einem Minus von einem mittleren 5stelligen Betrag.

    Ich habe es oben geschrieben: Die Geldbesitzer sind gekniffen. Eine Betriebsrente ist Geld, die gesetzliche Rente aber nicht. Die Betriebsrente hängt am konkreten Geldbetrag, die gesetzliche Rente nicht.


    Eben drum bin ich ja so skeptisch bezüglich der Versorgungswerksrenten: Die sind auch Geld wie die Betriebsrente, haben somit wie die Betriebsrente keinerlei Inflationsschu+ tz.


    Laß Dich von 5 Stellen nicht groß beeindrucken. Wenn man von Renten spricht, haben sich diese Zahlen ganz schnell. 100 € pro Monat * 20 Jahre (240 Monate) sind schon 24 T€.

    Schlimmer noch, wenn es zur großen Wirtschaftskrise kommt und das Papiergeld nicht mehr viel wert ist - dann haben wir Rentner eh verloren, um die laufenden Kosten zu decken.

    Die gesetzliche Rente kann ein solches Szenario überleben. Kapitalversicherungen aller Art überleben eine Geldentwertung nicht. All die schönen "Sicherheitsbausteine" gehen dann in den Hades.

    Gut, wenn man da Immobilien oder Grundstücke etc. hat.

    Oder halt - ogottogott! - Aktien. Rrrrrrrrrisiko!

    Oder der böse Mensch aus dem Osten will bis zum Atlantik marschieren (was ja schon mal geplant war) und der Staat bricht zusammen, gar nicht auszumalen!

    Aber das ist Schwarzmalerei, hoffe, dass nichts davon kommen wird und Norbert Blüm recht behält: Die Rente ist sicher! Bis jetzt stimmt es :)

    Gegenüber einer Geldforderung ist die gesetzliche Rente allemal das sicherere System. Sollte der ganze Staat zusammenbrechen (was nicht realistisch zu erwarten ist), haben wir andere Probleme als schlichtes Geld. Ob dann wieder (wie damals) Zigaretten mehr wert sind als Münzen und Scheine?

  • Die Rente wird nicht automatisch jedes Jahr erhöht, die Inflation kann noch stark steigen.

    Wir können nur in die Vergangenheit schauen, was meine Aussage natürlich relativiert, bei hoher Inflation sind auch die Renten deutlich gestiegen. Insgesamt werden natürlich die wirtschaftlichen Faktoren die Hauptrolle spielen. Bin der Meinung, dass für die täglichen Ausgaben die Rente für den durchschnittlichen Bezieher reicht, alles an Luxus muss dann mit der privaten Vorsorge beglichen werden.