Fond zur Altersvorsorge

  • Hallo,

    Ich bin 56 Jahre alt und zahle seit 10 Jahren monatlich einen für mich ziemlich hohen Betrag in einen aktiv gemanagten Aktienfonds ein.Bis jetzt sind 155 000€ zusammengekommen.Allerdings ist die Rendite eher mittelmäßig, ganz abgesehen von den hohen Kosten.Da ich schon immer selbstständig bin und keine gesetzliche Rente bekomme, muss ich also noch kräftig weiter sparen.Daher habe ich mich jetzt entschieden,mir lieber selber einen ETF Sparplan zusammenzustellen.Sollte ich das bis jetzt angesparte Geld als Einmalanlage in einen ETF investieren oder im Fonddepot belassen?

  • Ich bin 56 Jahre alt und zahle seit 10 Jahren monatlich einen für mich ziemlich hohen Betrag in einen aktiv gemanagten Aktienfonds ein.

    Hat dieser Fonds auch eine ISIN? Wenn man die kennt, könnte man nachschauen, was das genau ist und wie er sich entwickelt hat.

    Bis jetzt sind 155 000€ zusammengekommen.Allerdings ist die Rendite eher mittelmäßig, ganz abgesehen von den hohen Kosten.


    Da ich schon immer selbstständig bin und keine gesetzliche Rente bekomme, muss ich also noch kräftig weiter sparen.

    In der Tat. Eine Rente läuft aktuell im Durchschnitt etwa 20 Jahre, also 240 Monate. 1000 € Monatsrente sind also überschlägig 240 T€ Kapital.

    Daher habe ich mich jetzt entschieden, mir lieber selber einen ETF Sparplan zusammenzustellen. Sollte ich das bis jetzt angesparte Geld als Einmalanlage in einen ETF investieren oder im Fondsdepot belassen?

    Das ist eine einfache Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Vermögensplanung ist immer ganzheitlich. Es gilt bei ihr, Sicherheit und Chance in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen.


    Auf jeden Fall braucht man dafür eine ganze Menge Info - und der Finanzprodukteverkäufer Deiner Sparkasse ist vermutlich nicht der geeignete Mensch, der Dich diesbezüglich beraten könnte.


    Hast Du wirklich überhaupt keinen Anspruch an die gesetzliche Rente? Was hast Du denn sonst noch an Anlagen? Vielleicht eine Eigentumswohnung, in der Du wohnst, eventuell gar abbezahlt?

  • Gar kein Rentenanspruch? (Wehrdienst?)


    Ggf. könnte es lohnenswert sein, zumindest einen grundsätzlichen Rentenanspruch zu erwerben. Je nach Krankenversicherungsverhältnis sogar sehr lohnenswert.

  • Wie die Kollegen schon geschrieben haben, ohne genaue Angaben über den Fonds lassen sich keine sinnvollen Tipps geben. Aus deinem Beitrag kann man noch nicht einmal erkennen um was für eine Art von Fonds es sich handelt. Bei geringer Rendite vermute ich, dass es kein reiner Aktienfonds ist, diese sind in den vergangenen zehn Jahren so ziemlich alle (weltweit) gut gelaufen, wenn auch die gemanagten auf Grund der Kosten etwas weniger Ertrag hatten. Ist aber alles im Nebel, wir wissen ja nicht was du da hast.

  • Die Frage von Anny nach der Umstellung des aktiven Fonds auf ETF auch des Bestandes ist mit den wenigen Angaben doch schon klar zu beantworten. Die Performance ist mies, die Kosten sind hoch, also weg damit und das so schnell wie möglich. Eventuelle steuerliche Aspekte sind bei großem Renditeunterschied und langer verbleibender Laufzeit unterzuordnen. Etwas anderes fällt mir nicht ein, warum man die Schätzchen behalten sollte

  • Naja…ganz so schlecht kann er ja nicht gelaufen sein. 155k nach 10 Jahren? Es sei denn seine mtl. Sparrate ist absurd hoch. Beim MSCI World hätte man schon 750€ jeden Monat investieren müssen…


    Aber man kennt diese aktiven Fonds ja und vermutlich wirst du Recht haben…

  • Wenn der aktive Fond schlechter läuft ...

    Nur der Vollständigkeit halber: Wenn man vom Anlageinstrument spricht, heißt es:

    Ein Fonds, mehrere Fonds. s hinten dran in beiden Fällen.


    Fond gibt es auch, das bedeutet grob so etwas wie "Hintergrund". Das kann der Hintergrund eines Gemälde sein oder der "Hintergrund" eines Autos, nämlich die Rückbank oder auch der "Hintergrund" einer Soße, etwa Bratensaft oder Kochbrühe (z.B. Rinderfond, Fischfond, Hühnerfond).

  • Hallo Forumsfreund Anny

    Die bisherigen Kommentare der Forums Freunde hier haben mir nicht so gut gefallen wie sonst hier üblich

    Deine Frage war ja wirklich einfach und klar formuliert.

    Du hast einen gemanagten Fonds

    Dieser hat die üblichen höheren Gebühren und damit auch der in der Regel eine geringere Rendite als ein vergleichbarer ETF Fonds.

    Der ForumsFreund Pantoffelheld hat es ja bereits auf den Punkt gebracht

    Sein Rat:

    „Verkaufen und in einen vergleichbaren ETF Fond umschichten.“

    Ich stimme ihm jedoch nur zur Hälfte zu

    Mein Rat ist:

    nicht verkaufen -sondern keine Einzahlungen mehr leisten und neue Einzahlungen in einen neuen ETF Fonds investieren.

    Das hat einen einfachen Grund

    Beim Verkauf des vorhandenen Fonds werden die bishe aufgelaufenen Gewinne mit 25 % besteuert.

    Das Geld ist dann erst mal weg und steht für die neue Anlage nicht mehr zur Verfügung.

    Der neue Fonds müsste dann erst mal diese aufholen, um den Stand zu erreichen, den du schon vorher hattest.

    Die einzige Ausnahme wäre, wenn der Gewinn so gering ist, dass er durch Steuer Freibeträge gedeckt ist.

    Das musst du aber anhand der tatsächlichen Zahlen selbst entscheiden.

    Ansonsten auch meine Zustimmung:

    behalten und Geld in einen neuen ETF Welt, Index Fonds stecken

    Viel Erfolg wünscht dir McProfit (seit 40 Jahren an der Börse)

  • Beim Verkauf des vorhandenen Fonds werden die bisher aufgelaufenen Gewinne mit 25 % besteuert.

    Sogar noch mehr - mit 25 % + Soli, den gibt es dabei noch!


    Ich hatte den steuerlichen Aspekt angedeutet, glaube aber, dass er hier deutlich untergeordnet ist, da nach hinten die Gewinne nicht riesig waren und nach vorne noch viel Zeit ist, in der der ETF wahrscheinlich über lange Jahre eine Überrendite erzielt. Und irgendwann muss die Steuer ohnehin bezahlt werden. Es geht also um den Steuerstundungseffekt, der dazu führt, dass Du mit "vom Staat geliehenen Geld noch weiter arbeiten" kannst - hier leider aber im falschen Fonds feststeckst.

  • Ich habe seit vielen Jahren ein ähnliches Problem.

    Zugegeben, jedoch eine Luxusproblem.

    Ich habe viele Einzelaktien, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich im Kurs gestiegen sind, oft verfünffacht und verzehnfacht.

    Daher weicht der Wert massiv von anderen Aktien ab, die sich weniger gut entwickelt haben

    Im Laufe der Jahre werden die Unterschiede immer größer

    Ganz besonders bei Technologie, Microsoft, aber auch Novo Nordisk, oder mein Neuzugang Rheinmetall, der ich in gut einem Jahr fast verdreifacht hat

    Ich habe mich auch entschlossen, die ganzen Differenzen zu akzeptieren, da es bei mir sechsstellige Steuerbeträge wären, und das einfach meinen Erben überlasse.

    Frisches Geld habe ich zuletzt in ETFs gesteckt, zum ersten Mal in meinem Leben,

    bin aber nicht glücklich damit.

    Wenn man jahrzehntelang Einzelaktionär ist, ist man viel zu sehr mit der Börse und den Firmen verbunden,

    da sind ETF nicht geeignet.Gilt aber nur für mich.

    Vielen Dank und viele Grüße McProfit

  • Die bisherigen Kommentare der Forums Freunde hier haben mir nicht so gut gefallen wie sonst hier üblich


    Deine Frage war ja wirklich einfach und klar formuliert.

    Rabulistisch könnte man sagen: Das stimmt. Aber diese Überlegung greift zu kurz.


    Auf die einfache und klare Frage: "Was soll ich jetzt tun?" gibt es keine klare und einfache Antwort, wenn die Schilderung der finanziellen Lage unvollständig ist. Im vorliegenden Fall ist sie nicht einmal unvollständig, sondern so gut wie inexistent. Da kann man schlichtweg keinen sinnvollen Rat geben.


    Mich verblüfft, daß Du das offensichtlich nicht sehen willst.

  • ...da es bei mir sechsstellige Steuerbeträge wären, und das einfach meinen Erben überlasse.

    Na Du bist mir so ein Schlawiner. Immerhin ist bei Dir - anders als bei meinem "das Gas ist aber ganz schön teuer geworden in der letzten Zeit"-Vater - schon das Dach gedämmt.


    (Bitte hier 17 Smileys einfügen.)

  • Ich habe seit vielen Jahren ein ähnliches Problem.

    Zugegeben jedoch ein Luxusproblem.


    Ich habe viele Einzelaktien, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich im Kurs gestiegen sind, oft verfünffacht und verzehnfacht.

    Altbestände bei den Aktien sind aktuell noch steuerfrei, bei Altbeständen von Fonds ist es ganz deutsch kompliziert anders.

    Ich habe mich auch entschlossen, die ganzen Differenzen zu akzeptieren, da es bei mir sechsstellige Steuerbeträge wären, und das einfach meinen Erben überlasse.

    Den günstigsten Zeitpunkt zum Steuerzahlen abzupassen, wäre ein Zock. Vom Ertrag her wäre es möglichst günstig, das Rollen der Aktien oder Fondsanteile möglichst nah an Deine Abreise zu rücken, weil so der Betrag, der letztlich zum Finanzamt geht, sich noch möglichst lang vermehren kann. Die Steuer erst nach Deiner Abreise zu zahlen, wäre aber ungünstig, weil dann nämlich Erbschaftsteuer anfällt auf Geld, das hinterher als Abgeltungsteuer ans Finanzamt geht.


    Wie man es macht, macht man es verkehrt!

    Wenn man jahrzehntelang Einzelaktionär ist, ist man viel zu sehr mit der Börse und den Firmen verbunden, da sind ETF nicht geeignet.

    Auch das Finanzamt freut sich: In diesem Fall bekommt es die Steuer auf die Dividenden gleich. Wie wir ja am Jahreswechsel ausgerechnet haben, wird mit der Vorabpauschale in der Regel weniger versteuert als die Dividendenzahlung.

  • Hallo lieber Achim Weiss

    Ich habe den letzten Kommentar zu diesem Thema gelesen, ohne auf den Absender zu achten.

    Am Ende habe ich gedacht,

    eine derart präzise Analyse kann nur von Achim Weiss stammen.

    Dann habe ich hoch gescrollt und siehe da: Volltreffer.

    Ich habe gedacht, meine Finanzplanung auch im Hinblick auf die Nachfolgeregelung wäre schon ganz gut.

    Du setzt da immer noch einen drauf.

    Deine Ratschläge sind in der Tat zutreffend und überlegenswert.

    Beim Thema Nachfolgeregelung, Legale Steuerersparnis, habe ich hier im Forum und ganz speziell von deinen Kommentaren schon sehr viel gelernt.

    Irgendwie hab ich das Gefühl, hinter dem Achim Weiss verbirgt sich ein ehemaliger Steuerfachmann, Steuerprüfer, Notar oder Wirtschaftsweiser…

    Vielen Dank und schönen Sonntag noch wünscht McProfit

  • Ach McProfit , die Kursgewinne deiner Aktien die du vor 2009 erworben hast sind doch steuerfrei und bleiben das auch.

    Beim Aktienübertrag mit Niesbrauch behältst du die Dividenden und der Niesbrauchnehmer die die steuerfreien Altaktien, die aber erst nach deinem Ableben veräußert werden dürfen.


    Dein Luxusproblem aus Post #13 ist überschaubar……

  • Lieber Horst Talski

    Vielen Dank noch mal für den Hinweis auf die Steuerfreiheit beim Verkauf Oder der Übertragung? von Altbeständen vor 2009.

    Das ist mir bekannt.

    Daher habe ich diesen Steuervorteil genutzt, um bei Schenkungen im Rahmen der Freibeträge an Kinder oder Ehefrau eine Versteuerung der aufgelaufenen Kursgewinne zu vermeiden.

    Bei einem Aktienübertrag wurde somit der aktuelle Tageskurs bei der Übertragung zu Grunde gelegt.

    Die zuvor aufgelaufenen Kurs Gewinne waren somit steuerfrei.

    Schenkungen bis 400.000 € an die Kinder sind ebenfalls alle zehn Jahre Schenkungssteuerfrei.

    Wenn man sich bei einer Schenkung noch das Nießbrauchrecht einräumen lässt, können auch höhere Beträge als 400.000 geschenkt werden, weil diese wegen dem Nießbrauch einen geringeren Wert haben.

    Mein so genanntes Luxusproblem ist daher im Augenblick eher so wie bei vielen älteren Menschen, eine Regelung des künftigen Nachlasses zu finden, die sowohl die familiäre Situation berücksichtigt als auch die Erbschaftssteuergesetze und eine vermutlich erforderliche Testamentsvollstreckung beziehungsweise Nachlassverwaltung

    Aus meiner Jahrzehntelangen Erfahrung mit Erben-Gemeinschaften habe ich jedoch gelernt, wie wichtig Oft gerade auch bei kleineren Vermögen solche Regelungen sind.

    Dennoch, vielen Dank für deinen Hinweis, der sicher auch für andere langjährige Aktionäre interessant ist. Viele Grüße McProfit

  • Vielen Dank noch mal für den Hinweis auf die Steuerfreiheit beim Verkauf Oder der Übertragung? von Altbeständen vor 2009.

    Das ist mir bekannt.

    Zwei Paar Stiefel.

    Daher habe ich diesen Steuervorteil genutzt, um bei Schenkungen im Rahmen der Freibeträge an Kinder oder Ehefrau eine Versteuerung der aufgelaufenen Kursgewinne zu vermeiden.

    Zwei Paar Stiefel, wie gesagt.


    Bezüglich der Schenkungsteuer gilt der Tageskurs. Eine Versteuerung von aufgelaufenen Kursgewinnen findet bei Aktien-Altbeständen nicht statt, diese Eigenschaft wird auch mitverschenkt oder -vererbt, sie bleibt also im Depot des Beschenkten/Erben erhalten.

    Mein so genanntes Luxusproblem ist daher im Augenblick eher so wie bei vielen älteren Menschen, eine Regelung des künftigen Nachlasses zu finden, die sowohl die familiäre Situation berücksichtigt als auch die Erbschaftssteuergesetze und eine vermutlich erforderliche Testamentsvollstreckung beziehungsweise Nachlassverwaltung.

    Eigentlich könnte Dir das ja egal sein, denn Du bist dann ja in höheren Sphären, wenn diese Regelungen zum Tragen kommen. Man kann sich übrigens mit dem Willen, über den eigenen Tod hinaus die Verwendung seines Vermögens zu regulieren, fürchterlich vertun. Nikolaus Braun hat davon jüngst im Spiegel geschrieben.