160k pro Jahr und trotzdem “arm”

  • Das kann der Markt sehr gut erledigen,

    Der Markt kann da überhaupt nix regeln.

    smear mmakrt fehlen nämlich in Berlin 4,7 und Uni München 4,9% mehr NICHT vermietete Wohnungen.

    Und die Vermieter haben bewusst die Miete nicht erhöht, und so,ist regelt hier der Markt insbesondere bei Bestands mieten die soziale Verträglichkeit

    Im Gegenswtz zu deiner einzigen Lösungen des reinen verteuern und Rausschmeißens.

  • Hörst du mir eigentlich zu? Der Wohnungsmarkt ist nur dem Namen nach ein Markt. Faktisch sind die Marktkräfte totreguliert worden. Ein freier Markt setzt voraus, dass die Preisfindung frei ist und Angebot und Nachfrage sich anpassen können. Der Wohnungsmarkt ist das genaue Gegenteil. Möglichkeiten für zusätzliches Angebot sind totreguliert worden und der Mangel an freien Wohnung zeigt das sehr schön an. Oder glaubst du, es wäre nicht lohnend, als Immobilienentwickler in solchen Städten Bestandshäuser zu kaufen und durch ein größeres MFH mit 20+ Einheiten zu ersetzen? Man bekommt es nur nicht genehmigt. Mal abgesehen davon, dass man die bisherigen Bewohner dafür auch nicht legal rausbekommt.

  • Mal abgesehen davon, dass man die bisherigen Bewohner dafür auch nicht legal rausbekommt.

    Es gibt hierfür die kündigung wegen wirtschaftlicher Verwertung Gem. § 573 II Nr. 3 BGB


    Das Problem ist vielmehr dass Neubauten unwirtschaftlich sind weil diese in Deutschland schlicht zu teuer zu errichten sind, aufgrund der hier üblichen Baukosten.

    Außerdem gibt es in den meisten Städten Grenzen was insbesondere den Bau nach oben anbelangt.

  • Ein freier Markt setzt voraus, dass die Preisfindung frei ist und Angebot und Nachfrage sich anpassen können.

    Können diese doch im Rahmen der gesetzlichen Rahmen Bedingungen, nur sind diese sozial ausgelegt und nicht liberal. Der freie Markt hat sich übrigens dafür entschieden etliche mieten über Jahrzehnte eben nicht zu erhöhen sondern die Mieten gering zu halten. Jeder hätte die Möglichkeit im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten die Miete regelmäßig zu erhöhen, diese Möglichkeit wurde aber nicht wahrgenommen. Aus freien Stücken.

  • Es gibt hierfür die kündigung wegen wirtschaftlicher Verwertung Gem. § 573 II Nr. 3 BGB

    Aus eigener Erfahrung in der Verwandschaft: Das probiert ein Vermieter einmal und nie wieder. Der nervige Mieterbund ist vorprogrammiert, wenn dann noch ein mieterfreundlicher Richter dazu kommt wird es unlustig.



    Können diese doch im Rahmen der gesetzlichen Rahmen Bedingungen, nur sind diese sozial ausgelegt und nicht liberal.

    Theoretisch. Hier vor Ort ist es so, dass es keinen Mietspiegel gibt und beinahe jeder Mieter zum Mieterbund rennt und man ständig nachweisen soll, dass seine Vergleichswohnungen auch wirklich vergleichbar sind.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Der Deutsche kauft sich ohne mit der Wimper zu zucken täglich einen Latte to go für 6,50 Euro. Aber wenn er mehr als 6,00 Euro Miete pro qm bezahlen soll, dann wird er griffig.


    Dabei ist die Rechnung eigentlich relativ einfach: Man kalkuliert mit den Wiederbeschaffungskosten des Hauses nach einer bestimmten Zeit (Vollverschleiß). Dazu kommen noch die durchschnittlichen nicht umlagefähigen Betriebskosten, die gewünschte Verzinsung und ein Risikozuschlag (Mietnomaden, gesetzliche Gängelung etc.).


    Da reichen 6 Euro ganz einfach nicht aus. Punkt. Wenn nun aber jemand die 6 Euro erzwingen will ("Wohnung ist ein Grundrecht"), dann muss der Staat einspringen oder ein Vermieter muss tricksen/auf Verschleiß fahren.

  • Ich esse und trinke immer zu Hause. Das Geld wird schön zusammengehalten. Interessant das ein Kaffe to Go über 6€ kosten soll. Gut, ab und zu gönne ich mir frische Erdbeeren wenn Saison ist.


    Das grösste Loch im Sieb wodurch das Geld abfliesst dürfte wohl die Wohnmietzahlung sein, die die meisten in Deutschland haben.

  • Da reichen 6 Euro ganz einfach nicht aus. Punkt. Wenn nun aber jemand die 6 Euro erzwingen will ("Wohnung ist ein Grundrecht"), dann muss der Staat einspringen oder ein Vermieter muss tricksen/auf Verschleiß fahren.

    Ich weiß nicht, was es soll immer solche Extreme zu bringen.:/

    Wir wohnen seit > 20 Jahren in einer Genossenschaftswohnung in HH. Und selbst wir haben keine NKM von 6€.

    Lt. Mietspiegel unseres Stadtteils liegt die NKM zwischen 13,49 und 18,97. Ja, wir liegen deutlich darunter (Genossenschaft halt). Aber eben auch weit jenseits von 6€.

    Das Problem ist, dass unsere Genossenschaft z.B. aktuell gar keine neuen Projekte angeht, weil Sie selbst bei NKM von 20€ aktuell nicht kostendeckend bauen kann.

  • Ich esse und trinke immer zu Hause. Das Geld wird schön zusammengehalten. Interessant das ein Kaffe to Go über 6€ kosten soll. Gut, ab und zu gönne ich mir frische Erdbeeren wenn Saison ist.


    Das grösste Loch im Sieb wodurch das Geld abfliesst dürfte wohl die Wohnmietzahlung sein, die die meisten in Deutschland haben.

    Avocado-Toast nicht vergessen. ;)

  • Der Wohnungsmarkt ist nur dem Namen nach ein Markt. Faktisch sind die Marktkräfte totreguliert worden. Ein freier Markt setzt voraus, dass die Preisfindung frei ist und Angebot und Nachfrage sich anpassen können. Der Wohnungsmarkt ist das genaue Gegenteil. Möglichkeiten für zusätzliches Angebot sind totreguliert worden und der Mangel an freien Wohnung zeigt das sehr schön an.

    Dem muß ich (leider) zustimmen. Selbst wenn das eine pointierte Zustandsbeschreibung ist.


    Als (insbesondere früher häufig temporärer) sowohl Mieter (u. a. auch im Ausland) als auch seit Jahrzehnten Vermieter (nur in Deutschland) traue ich mir dieses Urteil zu.


    Deutschland hat nicht nur den international gesehen mit am weitesten ausgebauten Mieterschutz überhaupt (Stichwort: Kündigungsschutz - um nur ein Beispiel zu nennen) sondern es ist auch ansonsten praktisch alles geregelt und vorgegeben (Miethöhe, Procedere der Mieterhöhung, Courtage, Kaution, asymmetrische Kündigungsfristen usw.).


    Es entfaltet übrigen einen ganz "eigenen Charme", wenn die politischen Kräfte und/oder Politiker, die zuvor für diesen Zustand gesorgt haben sprich dafür verantwortlich sind (Marktkräfte und Markt-Wirkungen (weitestgehend) außer Kraft gesetzt) dann sagen "Der Markt funktioniert nicht" ... (hat was von Realsatire)


    ... "deshalb müssen wir da noch mehr eingreifen" ... Das mag zwar politische Aktivität und Handlungsbereitschaft signalisieren (bzw. symbolisieren) und kommt vermutlich bei (vielen) Wählern auch gut an. Was dann (in der Regel) aber dazu führt, daß es im Ergebnis noch schlechter funktioniert. Erinnert an typische Interventionsspiralen in einer Planwirtschaft (man begrenzt staatlicherseits den Preis, dadurch gibt es aber nicht mehr Angebot - im Gegenteil, zu dem künstlich festgesetzten niedrigen Preis entsteht (noch) weniger Angebot und (noch) mehr Nachfrage sprich es bilden sich dann lange Schlangen ...).


    Das ganze Problem ist allen Beteiligten (insbesondere Wohnungssuchenden, Vermietern, Mietern, Maklern usw.) - jedenfalls hier vor Ort - schon lange bekannt. In unserem Ballungsraum hat sich diese Problemlage (von einer beginnenden Knappheit über den Mangel bis zur Wohnungsnot) sozusagen "in Zeitlupe" abgespielt sprich von Monat zu Monat, von Quartal zu Quartal, von Jahr zu Jahr immer schlechter sprich schlimmer. Diese Entwicklung läuft hier seit gut 15 Jahren ...


    Um nur ein konkretes Beispiel zu nennen: Kann mich noch an Zeiten erinnern in denen sich auf Wohnungsanzeigen einige Interessenten meldeten, dann waren es auf einmal 20 schon am ersten Tag, dann 100 und heute meist mehrere Hundert in den ersten Stunden (oft kann ich mir die Anzeige im Internet nicht mehr anschauen, weil die Maklerfirma diese nach wenigen Stunden schon wieder rausgenommen hat).


    Das führt auch zu weiteren (aus meiner Sicht seltsamen aber logischen) Entwicklungen. Während ich damals (70er, 80er bis in die 90er) manchmal noch per Telefon und/oder per Handschlag gemietet habe (in einigen Fällen habe ich den Vermieter gar nicht getroffen) - schlagen die Mietinteressenten schon lange mit ganzen Bewerbungsmappen auf (Fotos, Anschreiben, persönliche Vorstellung, Schilderung der Lebenssituation usw. und zig Unterlagen wie Personalausweis, Gehaltsabrechnung/Einkommensnachweis, Arbeitsvertrag, Mieterselbstauskunft, Schufa-Auskunft, Vorvermieter-Bescheinigung etc.).


    Dies dürfte auch der Situation geschuldet sein, daß man hierzulande einen unseriösen, unverschämten, säumigen (oder bar böswilligen Stichwort: Mietnomade) Mieter nur sehr schwer, kaum und/oder nur mit erheblichem Aufwand wieder aus der Wohnung bekommt. Mieterschutz in einem vernünftigen Rahmen muß natürlich sein und ist auch meines Erachtens (und aus Sicht der meisten mir bekannten Vermieter) absolut zwingend. Das sollte dann aber eher zielgerichtet sein und nicht nach dem Gießkannenprinzip, was wieder ein anderes Thema wäre. Wird dies aber (deutlich) übertrieben, dann wirkt das auch für die Mieter irgendwann kontraproduktiv, weil man als Vermieter quasi gezwungen ist, genau zu prüfen, wem man seine Wohnung noch überlassen kann.


    Apropos kontraproduktiv: Man kann natürlich von politischer Seite ständig fordern, es müsse "mehr bezahlbaren Wohnraum" geben - wenn man dann aber selbst von politischer Seite dafür sorgt (mangelnde Ausweisung von Bauland, extrem langsame Verfahren bei Baugenehmigungen, immer mehr kostentreibende Vorgaben und Auflagen beim Neubau, massive Erhöhung der Grunderwerbssteuer usw.), daß im Neubau die Kostenmiete bei oder (hier jedenfalls) über 20 € pro qm liegt (+ Nebenkosten) - dann wirkt das nicht besonders kohärent, um es noch möglichst subtil zu formulieren.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Wenn hier selbst städtische Wohnungsgesellschaften, Wohnungsgenossenschaften, eine kirchliche Institution usw. sagen, daß sie nix mehr bauen (können), weil eine kostendeckende Vermietung nicht mehr möglich ist, dann kann am ganzen "Setting" sprich dem gesamten Rahmen etwas nicht mehr stimmen.


    Ein insgesamt eher trauriges Kapitel. Wobei ein derart weit ausgebauter Mieterschutz ja eh immer nur hauptsächlich die Bestandsmieter schützt - für Wohnungssuchende wirkt das eher kontraproduktiv (Beispiel: Lock-In-Effekt) und das Angebot an Wohnungen wird so auch nicht erhöht (es sinken eher die Anreize zum Wohnungsbau). Sowohl für viele Betroffenen als Wohnungssuchende (Mikrosicht) eine sehr negative Entwicklung als auch sehr problematisch (Makrosicht) unter gesellschaftspolitischen sowie wirtschaftlichen Aspekten (bezüglich der Mobilität beim Faktor Arbeit, bezüglich dem Thema qualifizierte Zuwanderung usw.).



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Der Deutsche kauft sich ohne mit der Wimper zu zucken täglich einen Latte to go für 6,50 Euro. Aber wenn er mehr als 6,00 Euro Miete pro qm bezahlen soll, dann wird er griffig.

    Das ist ja ein lustiger Vergleich. Da wird eine Birne mit einer Apfelplantage verglichen. Aber klar, Zahlunterschiede beeindrucken.

  • Das Problem ist vielmehr dass Neubauten unwirtschaftlich sind weil diese in Deutschland schlicht zu teuer zu errichten sind, aufgrund der hier üblichen Baukosten.

    Baukosten sind ~3000€/qm. Lass es 3500€ sein, tut dem Ergebnis keinen Abbruch. In Konstanz wurden zu unserem Wegzug Neubauwohnungen für 7000-9000€/qm angeboten. Grob überschlagen hätte man hier für ein fünfstöckiges Gebäude mit 300qm pro Geschoss etwa 5 Millionen Baukosten und 10 Millionen Verkaufswert, also 5 Millionen Rohgewinn beim Gebäude. Unter diesen Bedingungen ist das Projekt sehr attraktiv, wenn eine Tiefgarage fällig wird und das Grundstück 2 Millionen kostet. Limitiert man dasselbe Projekt auf 3 Stockwerke, hat man nur noch ein Delta von ca 3 Millionen. Abzüglich Tiefgarage, Grundstück, Vertriebskosten, etc. kommt man da dem Ausgleich deutlich näher. Wird man auf 2 Stockwerke limitiert, ist es nicht mehr wirtschaftlich.


    Da man hierzulande aber selten ein Bestandshaus aufkaufen und durch ein fünfstöckiges Gebäude ersetzen kann, werden diese Wohnungen nicht gebaut. Wer mehr bezahlbare Wohnungen will, muss mehr bauen. Entweder indem neues Bauland ausgewiesen wird oder indem man im bestehenden Gebiet kleine Häuser durch große ersetzt. Letzteres hat übrigens den Vorteil, dass man sich in der Regel in ein bestehendes ÖV-Netz einklinken kann, sofern man in zentraler Lage nicht gleich seine Geschäfte zu Fuß oder mit dem Rad erledigt. Bei Entwicklungen am Stadtrand ist das deutlich schwieriger.

  • Ika: Wenn du den Sinn des Vergleichs nicht verstehen willst, dann eben nicht.


    Was die "extremen" Beispiele angeht:


    Wohnen in Berlin: Ganz legaler Mietenwahnsinn
    Die im neuen Mietspiegel erfassten Mieten steigen moderat. Mieterverein kritisiert, dass illegal erhöhte Mieten einfließen. Deutsche Wohnen und Co enteignen…
    www.nd-aktuell.de


    Darin sind natürlich die ganzen Altbauwohnungen enthalten, die für einen Appel und ein Ei vermietet werden. Wer aber die ganzen Diskussionen um die Gentrifizierung verfolgt, der trifft eben nicht gerade selten auf solche "6 Euro sind genug" Vorstellungen.

  • Während ich damals (70er, 80er bis in die 90er) manchmal noch per Telefon und/oder per Handschlag gemietet habe (in einigen Fällen habe ich den Vermieter gar nicht getroffen) - schlagen die Mietinteressenten schon lange mit ganzen Bewerbungsmappen auf.

    Schreibst Du nicht immer wieder, daß Du immer noch in dem Haus wohnst, was Du Anfang der 70er Jahre gekauft/gebaut hättest? Wann in all der Zeit hast Du denn eine Wohnung gemietet?

    Deutschland hat nicht nur den international gesehen mit am weitesten ausgebauten Mieterschutz überhaupt ...

    ... sondern auch so ziemlich die höchsten Baukosten. Beides aber hat miteinander nichts zu tun. Die Kostenmiete hängt primär an den Baukosten und hat mit Mieterschutz nur am Rande zu tun.

  • Schreibst Du nicht immer wieder, daß Du immer noch in dem Haus wohnst, was Du Anfang der 70er Jahre gekauft/gebaut hättest? Wann in all der Zeit hast Du denn eine Wohnung gemietet?

    Er kommt auch gleichzeitig aus Wiesbaden und der Zone, da kann man auch gleichzeitig im Eigenheim und zur Miete wohnen.



    Die Kostenmiete hängt primär an den Baukosten und hat mit Mieterschutz nur am Rande zu tun.

    Wenn ich als Vermieter quasi eine Art "Sicherheitspuffer" in die Miete kalkulieren muss, weil ich Problemmieter fast nicht mehr los werde schon.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Die Kostenmiete hängt primär an den Baukosten und hat mit Mieterschutz nur am Rande zu tun.

    Wenn ich als Vermieter quasi eine Art "Sicherheitspuffer" in die Miete kalkulieren muss, weil ich Problemmieter fast nicht mehr los werde schon.

    Ich rechne gern und lasse mich von seriösen Kalkulationen gern überzeugen. Welchen Anteil an der Kostenmiete haben Deines Erachtens die Baukosten und welchen der kalkulatorische Mietausfall und die Renovierungskosten durch Problemmieter?

  • Schreibst Du nicht immer wieder, daß Du immer noch in dem Haus wohnst, was Du Anfang der 70er Jahre gekauft/gebaut hättest?

    Nicht hättest sondern hatte. Und da wohne ich - wenn ich vor Ort bin - u. a. noch immer.

    Hatte übrigens nicht gebaut sondern gekauft (Bestandsobjekt).

    Wann in all der Zeit hast Du denn eine Wohnung gemietet?

    Ständig und nicht eine sondern mehrere Wohnungen (nur temporär und nur hintereinander) - und zwar früher (wegen Ortswechseln) sportbedingt und später (wegen Ortswechseln) berufsbedingt; hatte ich m. W. aber auch schon mal kurz erwähnt.

    ... sondern auch so ziemlich die höchsten Baukosten. Beides aber hat miteinander nichts zu tun.

    Deshalb findet sich in dem von Dir zitierten Satz (meine Aussage zum deutschen Mietrecht bzw. Mieterschutz) aus dem folgen Absatz auch keine Silbe zu den Baukosten; siehe hier

    Deutschland hat nicht nur den international gesehen mit am weitesten ausgebauten Mieterschutz überhaupt (Stichwort: Kündigungsschutz - um nur ein Beispiel zu nennen) sondern es ist auch ansonsten praktisch alles geregelt und vorgegeben (Miethöhe, Procedere der Mieterhöhung, Courtage, Kaution, asymmetrische Kündigungsfristen usw.).

    Zu den Baukosten hätte man übrigens hier was lesen können

    Apropos kontraproduktiv: Man kann natürlich von politischer Seite ständig fordern, es müsse "mehr bezahlbaren Wohnraum" geben - wenn man dann aber selbst von politischer Seite dafür sorgt (mangelnde Ausweisung von Bauland, extrem langsame Verfahren bei Baugenehmigungen, immer mehr kostentreibende Vorgaben und Auflagen beim Neubau, massive Erhöhung der Grunderwerbssteuer usw.), daß im Neubau die Kostenmiete bei oder (hier jedenfalls) über 20 € pro qm liegt (+ Nebenkosten) - dann wirkt das nicht besonders kohärent, um es noch möglichst subtil zu formulieren.

    In dem Kontext

    ... hat mit Mieterschutz nur am Rande zu tun.

    Dies widerspricht - in Bezug auf die Gesamt-Problematik - meinen Erfahrungen. Die Mietpreise spiegeln das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage (am jeweiligen Standort) und bilden dies über die Miethöhe ab (soweit das im deutschen Wohnungs-"Markt" möglich ist - instruktiv dazu auch Nr. 162 von LebenimSueden).


    Natürlich und selbstverständlich hat der Mieterschutz (je nach Ausgestaltung) einen signifikanten Einfluß auf das Angebot und damit dann auch die Mietpreise (siehe oben). Ob Private (Kleinvermieter), größere Kapitalanleger, Institutionelle wie Versicherungen, Versorgungswerke, Family-Offices usw. - die alle sehen diese spezielle Frage (Neubau, Vermietungen usw.) natürlich im Gesamtpaket und damit einer Gesamtabwägung. Dabei nimmt die Ausgestaltung des Mietrechts (im jeweiligen Land) - nach meinen Erfahrungen - eine wichtige Rolle (wenn auch eine von mehreren) ein. Auf keinen Fall jedenfalls spielt das jeweilige Mietrecht "nur am Rande" eine Rolle.


    Wenn bei der Gelegenheit die Frage gestattet sein sollte: Darf ich Dich fragen, wie lange Du schon vermietest und wie viele Einheiten in etwa und in welchen Gegenden ungefähr ? Eventuell sind Deine individuellen Erfahrungen andere ? Kenne beispielsweise jemand, der in der Ecke Kaiserslautern und Primasens vermietet - da gelten (ziemlich bis völlig) andere Rahmen-Bedingungen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Ich rechne gern und lasse mich von seriösen Kalkulationen gern überzeugen. Welchen Anteil an der Kostenmiete haben Deines Erachtens die Baukosten und welchen der kalkulatorische Mietausfall und die Renovierungskosten durch Problemmieter?

    Das kannst du so pauschal nicht sagen. Bei meiner vermietenden Verwandtschaft hängt das sehr vom Mietobjekt ab. Die älteren Objekte haben natürlich einen höheren kalkulatorischen Anteil, die neueren sind stärker von den Baukosten geprägt-

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist