ETF wechseln für bessere Übersicht?

  • Hallo zusammen!

    Ich habe mich hier bisher nur passiv durch gelesen und Eure Tipps für mich passend umgesetzt. Vielen Dank schonmal. Jetzt habe ich aber eine Frage zum weiteren Vorgehen:

    Ich habe mit dem monatlichen Sparen begonnen und zunächst nur den MSCI ACWI bespart. Nun ist noch der MSCI EM IMI und der MSCI World Small Cap hinzu gekommen. Mittlerweile "stört" mich der MSCI ACWI etwas, weil ich die Aufteilungen damit nicht so schön sauber hin bekomme und Überschneidungen habe.


    Meine Frage: Soll ich es so laufen lassen oder wäre ein Wechsel von MSCI ACWI zu MSCI World sinnvoll.


    Wahrscheinlich ist das völlig egal aber ich bin kein Experte und möchte Fehler vermeiden.



    Beste Grüße!


    Jens

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Anfänger gestalten gern: Hiervon ein Tröpfchen und eine Prise von dem auch noch dazu.


    Das bedient den Gestaltungswillen des Anlegers, verstößt aber gegen das Prinzip KISS (Keep it simple).


    Bevor das Depot nicht sechsstellig ist, würde ich vermutlich vom ACWI als einzigem ETF nicht weggehen.

  • Verkaufen, wenn es nicht nötig ist, ist oftmals kontraproduktiv. Denn wenn du eine Position - hier also den ACWI - verkaufst, dann musst du auf den Gewinn natürlich Steuern zahlen. Der entsprechende Betrag steht dir dann nicht mehr zur Verfügung und erwirtschaftet demnach auch keine Erträge mehr.


    Grade am Anfang kann es aber sein, dass viel Wirbel um Nix gemacht wird. Natürlich hast du einen jährlichen Freibetrag für Kapitalerträge. Zinsen, Dividenden, Veräußerungsgewinne. Aktuell sind das 1000€ pro Person frei.


    Falls du den Sparerpauschbetrag noch nicht vollständig verbraucht hast, kann so ein Verkauf sogar sinnig sein. Die anfallende Kapitalertragssteuer wird bis zum Höchstbetrag verrechnet.

  • Ich würde ja einfach den SPDR MSCI ACWI IMI besparen.

    Dann hast Du EM und die Small Caps mit drin. Alles in einem ETF.

    Aber Du kannst natürlich mit Deinem Geld machen was Du willst.

    Mittlerweile "stört" mich der MSCI ACWI etwas, weil ich die Aufteilungen damit nicht so schön sauber hin bekomme und Überschneidungen habe.

    Ja, das ist das Problem wenn man mehrere ETF hält. Ich kann Dir versichern, dass die Herausforderung nur noch größer wird, je mehr Dein Depotwert steigt.

    Dann wirst Du Dich irgendwann fragen, ob es sinnvoll ist Deine gesamte Sparrate in einen ETF zu investieren, der schlechter läuft als der Andere. Muss man aber, weil man will ja seine Wunschaufteilung beibehalten. ;)

  • Ich danke Euch!

    Habe mir schon gedacht, dass die Aufteilung zu Beginn nicht so wichtig ist.

    Den MSCI ACWI IMI habe ich erst später gesehen. Das wäre auch noch eine Alternative.

    Ich schaue mir mal den Sparerfreibetrag an und entscheide dann das weitere Vorgehen.


    Mir geht es auch nicht um mehr Rendite sondern um möglichst breite, weltweite und prognosefreie Streuung.

    Das Ganze soll dann bis zur Rente durchgehalten werden.

  • Mir geht es auch nicht um mehr Rendite sondern um möglichst breite, weltweite und prognosefreie Streuung.

    Das Ganze soll dann bis zur Rente durchgehalten werden.

    Das sagen sinngemäß alle Anfänger. Man hat gelesen, daß man das so sagen soll, also sagt man das.


    Die meisten Sachen muß man lernen, Geldanlegen auch. Es ist der sinnvollere Weg, mit kleinen Schritten anzufangen und damit langsame die Methode zu entwickeln, mit der man sich wohlfühlt, statt monatelang in Planspielen seine Herangehensweise feinzutunen, die man dann angeblich jahrzehntelang unverändert durchhalten will.


    Du willst nicht zum Mond fliegen, wo Du wirklich nichts nachkaufen kannst, was Du vergessen hast einzupacken, sondern Du bist hier auf Erden, wo Du bei Bedarf Dinge auch wieder ändern kannst.

    Habe mir schon gedacht, dass die Aufteilung zu Beginn nicht so wichtig ist.

    Eigentlich schon. Allerdings mußt Du Dich nicht vor uns rechtfertigen, sondern vor Dir selber.

    Kannst Du wirklich einen guten Grund dafür nennen, daß Du zu einem breiten EFT zwei weitere dazugenommen hast? Selbst wenn einer dieser beiden eine Rakete sein sollte, der sich ab jetzt jedes Jahr verdoppelt: Ist der Posten in absoluten Zahlen groß genug, daß das wirklich einen Unterschied in Deinem Depot macht? Vermutlich nicht.


    Viele Anfängerdepots sind deutlich zu kleinteilig: Ein winziges Tröpfchen von diesem und eine Prise von jenem.

  • Ja, meine Aussage hört sich angelesen an, ist sie ja auch. : )

    Ich habe mit MSCI ACWI angefangen. Da sind über 2000 Aktienpositionen drin. Um noch weiter zu diversifizieren sind dann die beiden anderen ETF hinzu gekommen. Jetzt sind es (rechnerisch) ca. 9000 Aktienpositionen. Allerdings mit Überschneidungen, wie ich oben sagte.

    Ob das sinnvoll ist, kann ich auch nicht sagen. Nach allem was ich gelesen habe ist eine möglichst breite Diversifikation aber scheinbar eine gute Sache.

    Mehr als drei ETF sollen es aber nicht werden. Ansonsten wird es mir zu viel. Das ist ja auch ein Grund, warum ich nach Sinn oder Unsinn einer Umschichtung fragte.

    Wahrscheinlich bleibt alles so wie es ist, weil ich ein fauler Hund bin und weil Ihr nicht entsetzt aufgeschriehen habt. : )


    Gruß Jens

  • Im Gegenteil, lass es wie es ist, weil es jetzt gut ist. Klar, weniger Position heißt mehr Ordnung. Aber sinnvoll ist es nicht, du hast (abseits des „Rollens“) beim voreiligen Verkauf nur Nachteile.


    Am besten einfach zukunftsgerichtet schauen, wie du deine Sparrate anlegen magst, dann passt das schon.

  • Da sind über 2000 Aktienpositionen drin. Um noch weiter zu diversifizieren sind dann die beiden anderen ETF hinzu gekommen. Jetzt sind es (rechnerisch) ca. 9000 Aktienpositionen. Allerdings mit Überschneidungen, wie ich oben sagte.

    Ob das sinnvoll ist, kann ich auch nicht sagen.

    Das erinnert mich an die frühen Tage der Digitalfotografie. Da war die landläufige Annahme, dass sich die Qualität der Kamera an der Anzahl der Pixel ablesen lässt (die älteren werden sich erinnern). Dein Depot ist kein Aktien-Sammelalbum ;) . Was bringen dir die vielen enthaltenen Aktien, wenn dann die Hälfte davon in Summe vielleicht 3% deines Gesamtvermögens ausmachen? Die könntest Du auch gleich weglassen. Wie andere schon schrieben: Mein Ansatz wäre auch „keep it simple“, nimm einen All-World ETF und belasse es dabei.

  • Ja, meine Aussage hört sich angelesen an, ist sie ja auch. : )


    Ich habe mit MSCI ACWI angefangen. Da sind über 2000 Aktienpositionen drin. Um noch weiter zu diversifizieren sind dann die beiden anderen ETF hinzu gekommen. Jetzt sind es (rechnerisch) ca. 9000 Aktienpositionen. Allerdings mit Überschneidungen, wie ich oben sagte.


    Nach allem was ich gelesen habe ist eine möglichst breite Diversifikation aber scheinbar eine gute Sache.

    Ich habe mal gelesen, man könnte sein Depot auch über-diversifizieren.


    Welche Auswirkung auf mein Depot hat es, wenn diese Hufschmiede in Hinter-Absurdistan nicht dabei ist, die rechnerisch mit 1 ppm an meinem Depot beteiligt wäre oder eben halt nicht?

    Mehr als drei ETF sollen es aber nicht werden. Ansonsten wird es mir zu viel.

    ... bis Du im nächsten Börsenblättchen liest, daß es unbedingt 5 ETFs sein müssen, damit die aufstrebende Eisgewinnungs-Industrie in der Antarktis auch noch mit abgedeckt ist. Dann kaufst Du nach. Wollen wir wetten?


    KISS. Keep it simple.

  • Das Hauptproblem beim Sparen in mehrere ETFs ist der ständige Drang musst du guckst du welcher läuft am besten und welcher hängt am meisten durch. Daraus resultiert die Gefahr augenscheinlich schlechte zu verkaufen und damit die besser laufenden zu kaufen. Wenn das dann ein paar mal hin und her geht, ist man bei dem Gutläufer gerade nicht dabei. Für die Altersvorsorge reicht ein weltweiter ETF, wichtiger ist dabei bleiben und bei Crashs keine kalten Füße zu bekommen.

  • Nochmals vielen Dank an Euch!

    Mein Fazit lautet:

    Entweder lasse ich alles wie es ist und bespare die drei ETF stur weiter oder ich wechsle zu nur einem ETF wie z.B. dem SPDR MSCI ACWI IMI oder dem Vanguard FTSE All-World.

    Da werde ich jetzt mal in mich hinein horchen und entscheiden, was für mich auf Dauer besser ist. : )


    Eine schöne Restwoche wünsche ich!

  • Ich habe mit MSCI ACWI angefangen. Da sind über 2000 Aktienpositionen drin. Um noch weiter zu diversifizieren sind dann die beiden anderen ETF hinzu gekommen. Jetzt sind es (rechnerisch) ca. 9000 Aktienpositionen. Allerdings mit Überschneidungen, wie ich oben sagte.

    Ob das sinnvoll ist, kann ich auch nicht sagen. Nach allem was ich gelesen habe ist eine möglichst breite Diversifikation aber scheinbar eine gute Sache.

    Ja, Diversifikation ist wichtig. Ob es aber 2.000 oder 9.000 Positionen sind, ist dann auch schon fast egal. Warum? Ganz einfach! Hast Du Dir mal bei einem dieser Fonds eine Liste aller enthaltenen Unternehmen mit ihren Anteilen am ETF angesehen? Da haben meist die Top 10 zusammen ein Gewicht von 10-20% (oder sogar mehr), die Positionen 11 - 100 irgendwas von 0,0x% bis einstelliger Prozentbereich, und die Positionen 2.000 bis 9.000 werden da wahrscheinlich jeweils irgendwas in Richtung 0,0000001% Anteil haben. Die Zahl der Nullen nach dem Komma sind jetzt geraten, es geht aber auch nur um das Grundprinzip.


    Wenn es Dir um maximale Diversifizierung geht, dann ist ein einziger möglichst marktbreiter ETF (z.B. ACWI IMI) sinnvoller als diverse unterschiedliche, bei denen Du selbst noch nichtmal überblickst, wie sehr es Überschneidungen gibt und welche Gewichtung Du letztendlich wirklich hast.


    Da werde ich jetzt mal in mich hinein horchen und entscheiden, was für mich auf Dauer besser ist. : )

    Falls es Dich tröstet: Es ist am Ende was die Rendite angeht wahrscheinlich ziemlich egal. Den wichtigsten Schritt - überhaupt mal anzufangen mit Aktien-ETFs - hast Du schon geschafft!

  • Ich frag mal doof in die Runde. Von welchem MSCI ACWI sprechen wir hier?

    Wieso?

    Es geht um den Index der bespart wird (MSCI ACWI).

    Ob der konkrete ETF der den Index abbildet nun von iShares oder xtrackers oder XYZ kommt spielt für das Ergebnis so gut wie keine Rolle.

    Der Index MSCI ACWI bildet 85% der der weltweiten Aktienmarktkapitalisierung der Welt ab.

    Die ETF versuchen nun den Index möglichst genau abzubilden. That's it.