Warum bevorzugen viele Deutsche monatliche Rentenzahlungen von privaten Rentenversicherungen anstatt sie bei Rentenantritt zu kapitalisieren? Die meisten fühlen sich genau von dieser Jahresplanung überfordert (wie lange lebe ich und was kann ich jährlich entnehmen?) und lassen sich lieber monatliche Häppchen überreichen. Und das auf die Gefahr hin, das Break-even des Investments bei ca 85 Jahre erst gar nicht zu erreichen.
Da vermischst du ein paar Sachen. Der eine Aspekt ist die Planbarkeit im Sinn eines konstanten Cashflows. Der ist bei der Entnahme durch Teilverkäufe ebenso gegeben, wie bei einer Verrentung. Ein anderer Aspekt ist die Planbarkeit im Sinn des Langlebigkeitsrisikos, da ist die Verrentung naturgemäß im Vorteil. Zumindest so lange man den niedrigeren Auszahlbetrag verglichen mit einer sicheren Entnahmerate ignoriert. Und dann ist da noch der steuerliche Aspekt, der die Verrentung in der Regel deutlich besser stellt als die einmalige Auszahlung. Man könnte an der Stelle auch noch das Thema schlechte Beratung einwerfen. Finanzlaien werden hier von den Versicherungsvertretern "beraten", die natürlich die Vorteile der Verrentung herausstellen. Ist man aber kein Finanzlaie (und das gilt für alle hier regelmäßig aktiven) und traut sich die Beschäftigung mit der gar nicht so komplizierten Thematik, ist die Entnahme durch Teilverkäufe der Weg, der Entnahme und Sicherheit maximiert.