Wie kann man eine Anzeige so formulieren, daß man als Vermieter gewinnt?

  • Joa du bist so ein klassischer Vermieter den eigentlich kein Mieter langfristig aushalten würde :D

    Ich würde mich an deiner Stelle auch an einen Makler wenden wenn du so wenig Spaß an der ganzen Sache hast.

    Außerdem wenn du ernsthaftes Interesse an einem langjährigen Mietverhältnis hast (was am Ende auch weniger Aufwand für dich bedeutet) würde ich meine Einstellung an der Stelle überdenken.

    Heutzutage ist es normal, dass man als Mieter das erste passende Angebot annimmt. Wer weiß was sonst noch kommt... machst du doch im Übrigen nicht anders oder würdest du an einem Mieter mit Zusage festhalten wenn dir jemand anders 50% mehr Nettokaltmiete bietet?

  • Warum nicht eigentlich direkt eine anständige Hausverwaltung?

    Wenn schon die Kommunikation mit den Mietinteressenten derart belastend ist, ist die Nebenkostenabrechnung doch sicherlich direkt aus der Hölle. Ebenso im Fall von Reparaturen oder Handwerkern. Wenn du da keine Freude dran hast, ist das für niemanden schön. (Und vergrault sicherlich auch die Mieter auf Dauer, dann bist du wieder bei „Los“ und darfst neue Anzeigen schalten).

  • Du guckst Dir nicht nur einen Mieter an und auch die potenziellen Mieter sehen sich natürlich mehr als eine Wohnung an. Beide Seiten vergleichen und verhandeln über den Vertrag. Niemand muss eine Wohnung mieten, selbst dann nicht, wenn er sie schon 2x besichtigt und einen Vertragsentwurf erhalten hat.

    Das nennt sich Marktwirtschaft.

  • Noch alles sauber bei dir? :cursing:

    Fast könnte man sagen, daß hatte ich mich bei Dir ob solcher Einlassungen

    ... das reicht den Schmarotzern natürlich nicht.

    Solche scheiß Sensibelchen gibt es auch zuhauf ...

    auch schon gefragt.

    Ganz "speziellen" Charme entfaltet es, wenn man dann auch noch selbst schreibt

    null Empathie für das Problem haben.

    und Empathie von anderen und/oder den so Titulierten einfordert =O

    Das nennt sich Marktwirtschaft.

    Ist das so ?

    Der deutsche Miet-Wohnungs"markt" hat mit Marktwirtschaft in etwa so viel gemein wie eine zierliche-filigrane und flexible Balletteuse mit einem alten Nilpferd. Kann man so gestalten - die bekannten Folgen, Nebenwirkungen und Kollateralschäden sind dann aber schlichte Sachgesetzlichkeiten.

    Derartige Einlassungen wie oben: Genau meine Art von Humor übrigens.

    Nur meinen das manche Protagonisten wohl nicht als humoristische Einlage - sondern vermutlich ernst. =O

    Der Spaßfaktor wenigstens hier ist dennoch - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - gerade deshalb nicht zu verachten.

    In diesem Sinne ...


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Ich würde dem Dahinjagenden nicht den Tipp mit dem Makler geben. Soll er sich doch selbst den Interessenten zeigen. Dann tappt keiner in die Falle, die Vermieter-Katze im Sack zu kaufen. So wie er sich hier gibt, wird man im Gespräch schnell erkennen, wessen Geistes Kind er ist.

  • Ich hab als ich die ersten Mieter gesucht hatte schlicht mehrere eingeladen, zu einem Termin, genug Bewerbungen gibt es in aller Regel wenn das Angebot stimmt.

    Die Wohnung hatte ich dann auch binnen 2 Wochen nach anzeige weg…

    Bekommen hat diese letztlich eine Studententruppe die seither ihre neuen Bewohner selbständig aussucht & auch findet.

    Während Corona bin ich ihnen etwas preislich entgegen gegangen als diesen ihre Einnahmen Wegenrochen sind. Ansonsten hatte ich da bisweilen keinerlei probleme…

  • Ich hab als ich die ersten Mieter gesucht hatte schlicht mehrere eingeladen, zu einem Termin, genug Bewerbungen gibt es in aller Regel wenn das Angebot stimmt.

    Die Wohnung hatte ich dann auch binnen 2 Wochen nach anzeige weg…

    Bekommen hat diese letztlich eine Studententruppe die seither ihre neuen Bewohner selbständig aussucht & auch findet.

    Während Corona bin ich ihnen etwas preislich entgegen gegangen als diesen ihre Einnahmen Wegenrochen sind. Ansonsten hatte ich da bisweilen keinerlei probleme…

    sprich: die organisieren sich die Untermieter immer selber? Gibt es also einen Hauptmieter der dann an die anderen Studenten untervermietet? (Ich kenne mich da nicht so aus, deswegen die Nachfrage)

  • Es gibt hierzu verschiedene Modelle.


    Das erste Modell

    Alle Mieter unterschreiben den Vertrag und sind somit alle Hauptmieter und sind dementsprechend alle haftbar, Regelungen zur nachmiete, Aufteilung der Kosten (auch bei Wegfall einer Person) müssen diese einzelnd klären und bestenfalls schriftlich festhalten.


    Das zweite Modell

    Ein Hauptmieter der das Recht hat unterzuvermieten.

    Vorteil 1 Ansprechpartner der alles selbst regelt, Nachteil zieht der Hauptmieter aus kann dieser dass tun in dem er alle rauswirft und kündigt.

    Nachteil nur einer haftet, die Untermieter können nicht haftbar gemacht werden vom Eigentümer.

    Das dritte Modell.

    Alle Zimmer haben einen eigenständigen Vertrag, Mit dem Recht der mitnutzung der gemeinschafts Räume.

    Nachteil: man muss bestenfalls eine Pauschale für Mieter in Sachen Betriebskosten finden.

    Man muss sich selbst um Nachlieferung kümmern usw, viel Arbeit.

    Lohnt eigentlich nur für große immobilen die man als Gemeinschaftsunterkunft baut, mit Hausmeister / Verwalter für den Krams der anfällt.


    Ich habe hier das zweite Modell, es gibt einen Hauptmieter für mich als Ansprechpartner, alles andere ist nicht meine Sache.

    Der Hauptmieter hat sich auch schonmal gewechselt, eine der verbliebenen hat die Aufgabe übernommen, was ich dann auch zugelassen habe und ihr einen neuen Mietvertrag gegeben hab.

  • Bei Vermietern kommt angesichts der Notlage aufm Wohnungsmarkt das ekelhafteste im Menschen zum Vorschein.

    Dem kann ich nur zustimmen ! Und das gilt auch in dieser Pauschalität sprich bei allen "Vermietern generell".

    Zum Glück gibt es auf Mieterseite nur ehrenhafte und seriöse Protagonisten ...

    (Nur am Randa: Muß das "Ekelhafteste" in dem Kontext nicht in Großschreibung erfolgen ?)

    Um einen Realitätsbezug herzustellen: Für die "Notlage auf dem Wohnungsmarkt" ist a) in weiten Teilen die Politik verantwortlich und b) zeichneten sich Knappheiten beispielsweise hier vor Ort bereits vor gut 15 Jahren (!) ab. Da konnte man dazu auch schon die ersten Berichte in der lokalen und regionalen Presse lesen - wenn man denn wollte ...

    Entsprach damals auch meinen Erfahrungen: Auf eine Anzeige meldeten sich laut der beauftragten Makler nicht mehr einige Leute innerhalb der ersten Woche - sondern 10 oder 20 schon am ersten Tag.

    Die Rahmenbedingungen wurden aber seitdem von der Politik so gesetzt, daß sich die Knappheiten nicht abgebaut - sondern immer noch weiter verschärft haben ...

    Die Vergabe von Wohnraum erfolgt vollkommen willkürlich nach dem Gutdünken des Vermieters inklusiver primitivster Diskriminierung.

    Das tritt den Nagel auf den Kopf. Auch in dieser Verallgemeinerung.

    Nur: Was kann die Lösung sein dieser "primitivsten Diskriminierung" und "Willkür" bzw. dem "Gutdünken des Vermieters" entgegenzuwirken ? Vielleicht eine staatliche Stelle, ein Amt, eine Behörde etc. schaffen, die (statt dem Vermieter) im Zweifel entscheidet, wer eine freie und/oder inserierte Wohnung bekommt ... ?! Oder gleich ein Wohnungskommissariat einsetzen, welche dies vor Ort immer, generell und komplett übernimmt ... ?!

    Müßte man in praxi nur noch das genaue Procedere samt Auswahlkriterien klären. Meine letzten Inserate (präziser: Die der Maklerfirma) wurden schon nach wenigen Stunden wieder bei Immoscout raus genommen, weil es da schon über 200 oder 300 Anfragen gab. Ein behördlich-staatliches Auswahlverfahren (im Zweifel mit Zwangszuweisung der Wohnung auch gegen den Willen des Vermieters) dürfte das aber sicherlich schnell und zur Zufriedenheit aller Beteiligten (außer dem Vermieter vielleicht) lösen können ...

    Ein weiterer entscheidender Vorteil: So entstehen auf jeden Fall auch mehr Wohnungen, da viele Private (und auch ausländische Kapitalgeber) dann hierzulande unbedingt gerne Wohnungen errichten wollen - weil sie dann nicht mehr selbst den Mieter aussuchen müssen sondern ihnen dies jemand anderes abnimmt. So wird auch gleich das grundsätzliche Problem (Auseinanderfallen von Angebot und Nachfrage) über eine Erhöhung des Angebots endlich angegangen.

    Will man Studien, Befragungen usw. glauben, dann stellen private Kleinvermieter mit gut 60% (andere sprechen von zwei Dritteln) mit Abstand die meisten Wohnungen zur Verfügung. Innerhalb dieser Gruppe sind wiederum die sog. Kleinvermieter (max. 1 bis 2 Wohnungen) mit > 52% die größte Gruppe. Gerade diese Gruppe wird von diesem Ansatz so begeistert sein, daß sich das Angebot an Wohnungen schnell vergrößern wird und die Knappheiten bei Wohnraum zeitnah verschwinden. Mit der logische und üblichen Folge einer preisdämpfenden Wirkung auf die Mieten.

    Wenn aufgrund staatlicher Vorgaben allerdings (hier vor Ort) im Neubau schon die Kostenmiete bei 22 € pro qm kalt (plus NK) liegt - wird das mit dem bezahlbaren Wohnen eventuell und dauerhaft ein ganz generelles Problem. Was aber wieder ein anderes Thema wäre.

    Dein Ansatz ist also schlicht genial.

    Bleibt nur die Frage: Warum unser Kanzler für "bezahlbares Wohnen" (SPD Wahlkampf 2021) diesen Deinen genialen Ansatz noch nicht aufgegriffen hat ... ?

    Vielleicht ja nach den kommenden Landtagswahlen im September in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ... ?!

    In diesem Sinne ...


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Wenn der Staat dann auch für alle Schäden&sonstige kosten inklusive geg. Mietausfall, am mietobjekt & alle Beschwerden abarbeitet & auch löst die durch das „gerechte“ Verfahren ohne Mitwirkung der Vermieter bearbeitet können die das gerne machen.

  • (Nur am Randa: Muß das "Ekelhafteste" in dem Kontext nicht in Großschreibung erfolgen ?)

    Mir kam die Kleinschreibung irgendwie richtig vor. Aber dank KI weiß ich jetzt auch warum:

    "Das ekelhafteste" fungiert in diesem Satz als ein substantiviertes Adjektiv im Superlativ. Grundsätzlich werden substantivierte Adjektive großgeschrieben. Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme:
    Wenn ein substantiviertes Adjektiv mit einem Artikel (in diesem Fall "das") und gleichzeitig mit einer Präposition (hier "im") verwendet wird, wird es kleingeschrieben.

    Ich habe es immer noch nicht richtig verstanden und folge einfach weiterhin meinem Gefühl. ^^

    Deinen Ausführungen zum Vermieten kann ich beistimmen. Ich vermiete im Großraum München. Makler spare ich mir, denn ich bekomme die erwähnten 200 Anfragen innerhalb eines Tages. Am nächsten Tag vereinbare ich drei Termine mit 15 Minuten Verzug und einer von den drei Kandidaten bekommt die Wohnung. Nichterscheinen ist die Ausnahme und nicht weiter wild, denn in 15 Minuten kommt der nächste Kandidat. Die Wohnung, da guter Zustand mit akzeptabler Miethöhe, wenn auch nicht günstig, geht zu 90 Prozent am ersten Besichtigungstag weg.

  • Wenn der Staat dann auch für alle Schäden&sonstige kosten inklusive geg. Mietausfall, am mietobjekt & alle Beschwerden abarbeitet & auch löst die durch das „gerechte“ Verfahren ohne Mitwirkung der Vermieter bearbeitet können die das gerne machen

    :thumbup: Eine gute und in sich völlig schlüssige Ergänzung als logische Kehrseite dieser Medaille.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Mein Beitrag Nr. 32 war - in Teilen - ironisch und sarkastisch gemeint. Ohne schwarzen Humor gewürzt mit einer Prise Zynismus ist - für mich jedenfalls - hierzulande (aber auch bei so manchen Beiträgen im Forum) das Ganze nur noch schwer zu ertragen.

    Dafür bitte ich um Verständnis.


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Wie hast du diese ausgewählt? Ich habe damals einfach ausgewürfelt…

    Ich finde die Immoportale da einfach großartig, auch vom Service für die Vermieter her.

    Ich deaktiviere die Annonce bei 150 Eingängen. Dann lese ich kurz die Zuschriften durch und klassifiziere die in drei Smiley-Klassen, die von Immoscout angeboten werden. Lächelnd, neutral, negativ.

    Ich vermiete seit 26 Jahren, ich habe das ruckzuck sortiert mit Erfahrung und Baugefühlt. Um die 10 Personen landen in der lächelnd Kategorie. Ich schreibe drei an und wer sich zeitnah meldet, landet auf der Besichtigungsliste. Ansonsten wird die mit Nachrücker aufgefüllt.

    Nachdem die Wohnung weg ist, sagt man dem Rest per Mausklick ab und wünscht ihnen viel Glück bei der weiteren Wohnungssuche. Und das meine ich wirklich ehrlich, denn die Zustände sind hier wirklich krass.

  • Mir kam die Kleinschreibung irgendwie richtig vor. Aber dank KI weiß ich jetzt auch warum:

    "Das ekelhafteste" fungiert in diesem Satz als ein substantiviertes Adjektiv im Superlativ. Grundsätzlich werden substantivierte Adjektive großgeschrieben. Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme:
    Wenn ein substantiviertes Adjektiv mit einem Artikel (in diesem Fall "das") und gleichzeitig mit einer Präposition (hier "im") verwendet wird, wird es kleingeschrieben.

    Deshalb hatte ich das meinerseits auch nur als Frage formuliert (siehe Nr. 32). Nichtsdestotrotz vielen Dank für die Erklärung.

    Ich habe es immer noch nicht richtig verstanden

    Um ehrlich zu sein, das geht mir trotz der Erklärung (s. o.) ähnlich.

    Deinen Ausführungen zum Vermieten kann ich beistimmen.

    Das werden vermutlich die meisten Vermieter - jedenfalls diejenigen, die schon länger und auch mehrere Immobilien vermieten.

    Ich vermiete im Großraum München.

    Verstehe. Ich vermiete überwiegend im Großraum Frankfurt am Main inklusive der Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz sowie im Main-Taunus-Kreis.

    Makler spare ich mir,

    Finde ich interessant aber auch anspruchsvoll.

    Zum einen habe ich die Zeit - aber inzwischen auch Lust und Laune dafür - nicht (Hunderte Anfragen sichten und sondieren, Telefonate führen, Termine ausmachen, Termine wahrnehmen, persönliche Gespräche führen usw.). Hängt vielleicht auch mit der Anzahl der Wohnungen zusammen.

    Zum anderen haben sich - aus meiner Sicht - die Rahmenbedingungen über die Jahrzehnte sehr verändert. Habe selbst einstmals noch Wohnungen selbst gemietet aber auch vermietet - per Handschlag und ohne schriftlichen Vertrag ... So wie das Mietrecht heute ist, muß man sich genau überlegen, wem man seine Immobilie als Mieter überläßt. Daher arbeiten die Makler längst eine ganze Liste an erforderlichen Unterlagen ab (Personalausweis, Gehaltsnachweis, ggf. Ekst.-Bescheide der letzten Jahre, Selbstauskunft, Bonitätsnachweis, Name Vorvermieters bzw. Mietschuldenfreiheitsbescheinigung usw.) Finde für dieses Procedere einen Makler (als zwischengeschalteten quasi neutralen Mittler) deutlich angenehmer.

    Die Wohnung, da guter Zustand mit akzeptabler Miethöhe, wenn auch nicht günstig, geht zu 90 Prozent am ersten Besichtigungstag weg.

    Mein Modell ist eher bedarfsgerechte Wohnungen (Balkon, Lift, Garage, gute Ausstattung wie Parkett, EBK usw.) in guten Stadtlagen relativ günstig anzubieten (und auch die Miete über lange Zeit nicht zu erhöhen) - dafür erwarte ich im Gegenzug ein problemloses Mitverhältnis und auch möglichst vom Mieter "in Ruhe gelassen" zu werden. Das kommuniziere ich auch vorab ganz offen.

    Vorteil: Hat bislang nahezu perfekt funktioniert. Nachteil: Aufgrund des ziemlich günstigen Mietpreises melden sich noch mehr Interessenten als sonst hier schon üblich.

    Nachdem die Wohnung weg ist, sagt man dem Rest per Mausklick ab und wünscht ihnen viel Glück bei der weiteren Wohnungssuche. Und das meine ich wirklich ehrlich, denn die Zustände sind hier wirklich krass.

    Nach meinem Eindruck unterscheiden sich insbesondere Frankfurt am Main und München nur noch (etwas) in der Miethöhe (und natürlich auch den Immobilienpreisen) - aber kaum noch im Auseinanderfallen von Angebot und Nachfrage die Mietobjekte betreffend.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter gutes Gelingen und viel Erfolg beim Thema Vermietung !

  • Mein Modell ist eher bedarfsgerechte Wohnungen (Balkon, Lift, Garage, gute Ausstattung wie Parkett, EBK usw.) in guten Stadtlagen relativ günstig anzubieten (und auch die Miete über lange Zeit nicht zu erhöhen) - dafür erwarte ich im Gegenzug ein problemloses Mitverhältnis und auch möglichst vom Mieter "in Ruhe gelassen" zu werden. Das kommuniziere ich auch vorab ganz offen.

    Ich vermiete am oberen Spektrum des Möglichen. Warum? Weil es bis vor kurzem quasi unmöglich war, rechtssicher die Miete zu erhöhen. Ohne Mietspiegel bleibt nur der Weg über drei vergleichbare Wohnungen und die kann ich nicht rechtssischer bringen.

    Weil ich nur 2-Zi-Wohnungen vermiete, suche ich mir bevorzugt solvente junge Paare, die hoffentlich nach 5 Jahren Nachwuchs bekommen und wegen Platzmangel ausziehen. Dann passe ich die Wohnung wieder ans neue Mietniveau an.

    Das hat bisher über die Jahre erstaunlich gut geklappt, aber seit 2020 ist der Wurm drin. Es gibt keine Wohnungen mehr, jeder bleibt wo er ist, weil er anderswo mehr zahlen müsste. Selbst mein Pärchen mit Baby ist geblieben. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Immerhin hat meine Gemeinde jetzt einen Mietspiegel. Mal schauen.

  • Das hat bisher über die Jahre erstaunlich gut geklappt, aber seit 2020 ist der Wurm drin. Es gibt keine Wohnungen mehr, jeder bleibt wo er ist, weil er anderswo mehr zahlen müsste. Selbst mein Pärchen mit Baby ist geblieben.

    Tja, das passiert, weil alle anderen das genauso machen wie Du. Wenn jeder bei Neuvermietungen bis ans obere Ende des Möglichen geht, verstärkt das den Lock-In-Effekt für Bestandsmieter.

    Wenn man für ein Zimmer mehr doppelt soviel zahlen muss (oder jedenfalls seeehr signifikant mehr…) überlegt man sich dreimal, ob es nicht doch noch irgendwie ein paar Jahre mit Kind in der zu kleinen Wohnung geht.

    Und es ist ja nicht nur das Geld… Wenn sich nicht gerade zufällig was über Kontakte ergibt, ist eine neue Wohnung suchen quasi ein Vollzeitjob (Portale überwachen um innerhalb von Minuten auf neue Anzeigen reagieren zu können, Anzeigen anschreiben, zu allen möglichen Tageszeiten spontan irgendwo am anderen Ende der Stadt zur Besichtigung aufschlagen…).

    Wir haben damals, als sich Nachwuchs ankündigte und die Zweizimmerwohnung zu klein wurde, eine Wohnung gekauft, auch um diesem Miet-Irrsinn (nicht in München, aber das ist ja inzwischen in vielen Städten schlimm) zu entkommen. Der Vermieter hat sich gefreut und die Chance genutzt, die Wohnung zu verkaufen (passte bei ihm praktischerweise mit der zehnjährigen Frist für Spekulationssteuer zusammen...).