Inestment in verschiedene ETFs auf Basis des MSCI World sinnvoll?

  • Liebes Forum,


    ich möchte langfristig in ETFs investieren (ca. 20 Jahre). Dazu folgende Frage: Ist es sinnvoll in verschiedene der ETFs auf Basis des MSCI World zu investieren? Oder wäre eine Aufteilung in verschiedene o.g. ETFs kontraproduktiv?

    Mein Gedanke war (und der kann ja falsch sein): Nicht alles bei einem Emittenten anlegen, sondern etwas aufteilen.


    Danke.

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo und herzlich willkommen im Forum!


    Es ergibt keinen Sinn mehrere ETFs auf den gleich Index parallel zu besparen. Im Zuge der 3x10-Strategie von Finanzfluss könnte man “hintereinander” auf den selben Index setzten. Hier wechselst du, nach dem du beispielsweise 10 Jahre einen ETF bespart hast, einfach die Sparrate auf einen neuen ETF, der den gleichen Index als Grundlage hat. Dies hat steuerliche Vorteile. Bei FT wirst du hierzu den entsprechenden Artikel finden wenn dich das interessiert.


    Mein Gedanke war (und der kann ja falsch sein): Nicht alles bei einem Emittenten anlegen, sondern etwas aufteilen.


    Eine Diversifizierung deiner ETF Anbieter ist nicht notwendig. Dein Geld gilt als Sondervermögen und wird von einer anderen Gesellschaft, nicht dem ETF Anbieter, verwahrt.

  • Hallo und herzlich Willkommen :)


    ich möchte langfristig in ETFs investieren (ca. 20 Jahre).

    Ohne deine individuelle Situation zu kennen ist eine wirkliche Einschätzung zwar nicht möglich, aber grundsätzlich kann es wenn du einen langen Anlagehorizont ab 15 Jahre hast sehr sinnvoll sein das zu tun!


    Dazu folgende Frage: Ist es sinnvoll in verschiedene der ETFs auf Basis des MSCI World zu investieren? Oder wäre eine Aufteilung in verschiedene o.g. ETFs kontraproduktiv?

    Mein Gedanke war (und der kann ja falsch sein): Nicht alles bei einem Emittenten anlegen, sondern etwas aufteilen.

    Die Frage wird häufiger gestellt und es ist erstmal die Frage was du genau erreichen möchtest.


    Die Wertpapiere, in die du anlegst und in die dein ETF investiert ist, sind Sondervermögen. Die liegen weder bei deiner Depotbank, noch beim Emittenten, sondern vollkommen gesondert von deren Vermögen. Die gehören immer dir. Die liegen übrigens auch in der Regel beim gleichen Zentralverwalter, hierzulande Clearstream im Besitz der deutschen Börse mit Sitz in Luxemburg.


    Wenn der Emittent pleite geht oder deine Depotbank, dann gehört dir nach wie vor der Anteil der Aktien, die dort liegen. Insofern ist eine Aufteilung auf verschiedene ETFs nicht notwendig. Man kann damit argumentieren, dass man eventuell schneller an einen Teil der Wertpapiere kommt, wenn man eine Aufteilung vornimmt und nur ein Emittent geht pleite. Vielleicht entschließt sich ein Emittent auch dazu verschiedene ETFs zusammenzulegen oder den bestimmten ETF zu schließen. In dem Fall könnte man eine Realisierung von Gewinnen und damit die Unterbrechung der Steuerstundung etwas abschwächen.


    Ich halte diese Punkte für unwahrscheinlich, solange man sich einen hinreichend großen ETF von einem renommierten Emittent aussucht. Der Nachteil ist aus meiner Sicht vor allem eine erhöhte Komplexität des Portfolios. Einen richtigen monetären Nachteil gibt es aber nicht. Du kannst auch auf 10 ETFs, die auf den gleichen Index gehen, gleichzeitig gehen.


    Viel Erfolg!

  • Was natürlich im Laufe von Jahrzehnten passieren kann, dass ein ETF eingestellt, verändert oder fusioniert wird. Ob es deshalb Sinn macht zu splitten ... ? Aber vielleicht sollte man zumindest nicht den volumensmäßig kleinsten nehmen.

  • Ist es sinnvoll in verschiedene der ETFs auf Basis des MSCI World zu investieren?

    Wie die Vorposter schon schrieben kann man unterschiedliche ETF auf den gleichen Index zum steueroptimierten Verkauf nutzen.

    Insofern kann es durchaus sinnvoll sein alle paar Jahre mal einen anderen ETF zu besparen.


    Ich habe z.B. den Markteinbruch 2022 dazu genutzt genutzt einen 'neuen' ETF zu besparen. So konnte ich dann Ende 2022/2023 jeweils ETF-Anteile mit dem geringsten Gewinnanteil verkaufen um meinen Steuerfreibetrag optimal auszunutzen.

    Oder wäre eine Aufteilung in verschiedene o.g. ETFs kontraproduktiv?

    Nein, das ist erstmal egal. Ob Du 50€ jeden Monat in einen ETF (Sparschwein) legst oder 5 X 10€ auf 5 ETF (Sparschweine) verteilst spielt keine Rolle, sofern die ETF den gleichen Index abbilden.

    Ich würde die ETF aber eben nicht gleichzeitig besparen, sondern abhängig von der Sparrate den ETF alle paar Jahre wechseln.

    Mein Gedanke war (und der kann ja falsch sein): Nicht alles bei einem Emittenten anlegen, sondern etwas aufteilen.

    Falsch ist der Gedanke nicht. Aber man sollte sich mal die Relationen verinnerlichen.

    Welche Rolle spielt es d.E. für Dein Vermögen wenn Du in ETF die 1-50 Mrd. EURO verwalten je 100€ im Monat sparst?

    Achte halt darauf, dass ein ETF mind. 5 Jahre existiert und ein Vermögen von min. 100 Mio. € verwaltet. Dann ist die Gefahr recht gering, dass der ETF geschlossen wird.


    BTW: ETF gibt es in Europa jetzt seit etwas über 20 Jahren. Niemand weiß, was in 20 oder 30 Jahren so Alles passiert. Evtl. gibt es in 10 Jahren ein Neues Finanzprodukt das ETF auf breiter Ebene verdrängt weil noch billiger/besser?

    Die Zukunft kennt niemand!

  • Ist es sinnvoll, in verschiedene der ETFs auf Basis des MSCI World zu investieren?

    Nein, das ist es nicht. Der durchschnittliche Anfänger ist von der Vielzahl von Indizes verwirrt, die alle mit "MSCI World" anfangen. Schaut man dann näher hin, sind die Mehrzahl von diesen Sektorindizes, von denen man als Anfänger sinnvollerweise die Finger läßt (auch ich als Fortgeschrittener lasse davon die Finger).


    Wenn Du willst, fang mal klein an, und zwar mit einem allgemeinen Index, keinem Sektorindex. Such Dir dazu am besten eine WKN aus der Empfehlungsliste von Finanztip heraus. Es ist egal, ob Du einen MSCI World Core nimmst oder einen ACWI.


    Parallel dazu liest Du Dich weiter schlau, auf daß Du beispielsweise lernst, was der Unterschied zwischen einem marktbreiten und einem Sektorindex ist.

  • Ich habe z.B. den Markteinbruch 2022 dazu genutzt genutzt einen 'neuen' ETF zu besparen. So konnte ich dann Ende 2022/2023 jeweils ETF-Anteile mit dem geringsten Gewinnanteil verkaufen um meinen Steuerfreibetrag optimal auszunutzen.

    Das habe ich nicht verstanden.

    Wenn Du nur den Freibetrag ausnutzen willst, ist es doch egal, ob Du wenige Anteile mit hohem Gewinn oder viele Anteile mit etwas Gewinn drehst. Relevant ist doch nur die Summe der Gewinne.

  • Ich hab meinen Sparplan bei der ING laufen. Einzelinvestitionen tätige ich aber aufgrund der geringeren Kosten bei Trade Republik. Da nehme ich immer nen anderen Welt ETf. Macht keinen Sinn, tut aber auch nicht weh. Ist halt ein Tick von mir.


    Ich hab Anfang des Jahres durch reine Zockerei mit Aktien ein bisschen Gewinn gemacht. Dadurch, dass ich einen ETf habe, den ich erst dieses Jahr gekauft habe, konnte ich nun durch Verkauf und direkten Wiederkauf des ETfs die letzten Tage Verluste realisieren und habe damit die Gewinne von Anfang des Jahres ausgeglichen und spare so etwas Kapitalertragssteuer. Hätte ich nur einen ETf, wäre das nicht gegangen. Aber in Summe geht's hier um 150€ gesparte Steuer. Das kann man auch einfach sein lassen.


    Edit: Und die Steuern sind noch nicht mal gespart, sondern eigentlich nur nach hinten verschoben, bis ich irgendwann mal den ETf wieder verkaufe.

  • spare so etwas Kapitalertragssteuer

    Verluste zu realisieren, heißt Geld zu verlieren.

    Kapitalertragssteuer einzusparen durch absichtliche Verluste?

    Das ist irgendwie falsch. Warum Geld wegschmeißen, um Steuern (1/4 von dem Weggeworfenen) zu sparen?

    Früher habe ich immer gesagt: "Ich zahle gerne mehr Steuern als Angestellter, denn dann habe ich auch mehr effektiv in der Tasche."

  • Hornie Dein verwirrt Zeichen hat mich nachdenken lassen. Sorry kann ihn nicht mehr löschen.

    ===> Vergesst bitte meinen Text in #10.


    Buchverlust ist kein Geldverlust, wenn man die Anteile für den gleichen (oder sehr ähnlichen) Wert wieder bekommt. Voraussetzung: sie wurden vorher zu höherer Quote gekauft.

  • Auch wenn mir wahrscheinlich gleich viele antworten werden, dass es rechnerisch totaler Schwachsinn ist, habe ich mich tatsächlich für zwei allgemeine MSCI-World ETF entschieden.

    Einer thesaurierend und einer ausschüttend.


    Warum?


    So, wie ich mich kenne, werde ich mich scheuen Anteile zu verkaufen um davon zu leben bzw. meine Rente aufzustocken - denn dann habe ich ja weniger ;) .

    Da finde ich die Ausschüttung attraktiver - ja, ich weiß, dadurch entgeht mir Gewinn durch Steuerstundung und man braucht ziemlich viel Geld, um darüber eine nennenswerte Ausschüttung hin zu bekommen. Dafür kann man aber gut sehen, wie viel zum Sparziel noch fehlt.


    Der Thesaurierer soll verwendet werden, wenn ich pflegebedürftig werde. Dann ist es mir hoffentlich egal, wenn das Vermögen abschmilzt - und hoffentlich ist diese Zeit dann auch absehbar endlich....


    Grüße,

    DerDenker

  • Das habe ich nicht verstanden.

    Wenn Du nur den Freibetrag ausnutzen willst, ist es doch egal, ob Du wenige Anteile mit hohem Gewinn oder viele Anteile mit etwas Gewinn drehst. Relevant ist doch nur die Summe der Gewinne.

    Kann sein, dass ich mich damit überoptimiert habe. ;)

    Aber es ist zumindest ein gutes Gefühl, wenn man den ETF mit hohen Gewinnen drauf nicht mehr anfassen muss.

  • Auch wenn mir wahrscheinlich gleich viele antworten werden, dass es rechnerisch totaler Schwachsinn ist, habe ich mich tatsächlich für zwei allgemeine MSCI-World ETF entschieden.

    Einer thesaurierend und einer ausschüttend.


    Solange du mit dem Ausschütter nur deinen Freibetrag abdeckst ist es kein Schwachsinn.


    Erst darüber ist es rechnerisch nicht sinnvoll. Aber man muss sich ja mit seinem Investment gut fühlen. Und wenn das so bei dir der Fall ist - ist es doch voll in Ordnung!

  • So, wie ich mich kenne, werde ich mich scheuen Anteile zu verkaufen um davon zu leben bzw. meine Rente aufzustocken - denn dann habe ich ja weniger

    Da werden viele Menschen ein Problem mit haben, da Sie vom Sparmodus nicht in den Verbrauchsmodus umschalten können.

    Wenn man mehrere Jahrzehnte fleißig angespart hat und ein schön großes Depot hat fällt es vielen Leuten schwer damit anzufangen es zu verbrauchen.

    Entscheidungen zu treffen ist für uns Menschen harte Arbeit und unser Gehirn ist leider eine "faule Sau" und möchte diese Arbeit automatisieren. Dazu können dann noch Verlustängste kommen, da sein Vorrat ja weniger wird.


    Aus meiner kleinen Lebenserfahrung weis ich auch das es viele Menschen gibt die im Alter nicht gerade Risiko- und Entscheidungsfreudiger werden.

    Deswegen finde ich eine Mischung von verscheiden ETF´s mit verschiedenen Dividendenverwendung nicht schlimm. Da kommt zwar wieder ein bisschen das Töpfchen denken raus, aber wenn es den sinnvollen Verbrauch des Ersparten im Alter erleichtert ist mir dieses Mittel durchaus recht.


    Das schöne daran ist das ja jeder so machen kann wie er möchte, aber dafür muss er sich aber entscheiden. Und alleine wenn man schon die Anzahl der Anfragen der "Neueinsteiger" hier im Forum sieht, erkennt man schnell das es nicht einfach ist Entscheidungen zu treffen.


    Ich weis das ich ganz sicher nicht alles zu 100% richtig mache, aber ich weis auch das ich die größten Fehler in meiner Geldanlage dadurch gemacht habe in dem ich die Verantwortung abgeben habe. Diese größten Fehler kann ich durch Selbstentscheidung recht einfach vermeiden.


    Viel Erfolg mit euren Finanzanlagen.

  • So, wie ich mich kenne, werde ich mich scheuen, Anteile zu verkaufen, um davon zu leben bzw. meine Rente aufzustocken - denn dann habe ich ja weniger ;) .

    Da finde ich die Ausschüttung attraktiver - ja, ich weiß, dadurch entgeht mir Gewinn durch Steuerstundung und man braucht ziemlich viel Geld, um darüber eine nennenswerte Ausschüttung hinzubekommen. Dafür kann man aber gut sehen, wie viel zum Sparziel noch fehlt.

    Den letzten Satz verstehe ich nicht, aber egal.


    Die Scheu, Anteile zu verkaufen, ist ein bekanntes psychologisches Phänomen. Jeder Forist hier sollte da an sich da drüberstehen, aber wenn man von sich selbst weiß, daß man sich mit dem Drüberstehen schwertut, kann man sich ja beispielsweise selbst austricksen: Das Depot ist voller thesaurierender ETFs, man möchte aber eine regelmäßige Ausschüttung. Dann rechnet man sich halt die 0,5% aus, die man von einem ausschüttenden ETF alle drei Monate erhalten würde und verkauft dann halt alle 3 Monate eine passende Anzahl Anteile.


    Das dürfte finanziell besser sein, als alle ETFs verkaufen (Versteuerung auf einen Schlag) und ausschüttende ETFs dafür zu erwerben. Aber dennoch ist jeder Anleger frei zu tun, was ihm gefällt.


    Wenn man wirklich "fürs Alter" spart oder gespart hat, sollte man sich der Einsicht stellen, daß das eigene Leben endlich ist. Man hat gespart, um sich die Rente aufzupolstern und nicht etwa deswegen, den Nachkommen ein möglichst großes Erbe zu bereiten (obwohl letzteres ja auch ein Motiv etlicher Rentner ist). Sollte man aber von der Vorstellung nicht weggegangen sein, für das eigene Alter gespart zu haben, dann gehört zumindest gedanklich ein Entsparplan dazu, den man an der vermutlichen Lebenserwartung bemißt, auf die man zur Sicherheit zehn Jahre drauflegt.


    Selbst wenn man dieses Geld nicht oder nur zum Teil braucht, hilft ein Plan gegen Verlustängste. Da plane ich etwa mit 65 grob, daß ich jedes Jahr 3% meines Gesparten verbrauchen darf. Damit würde das Geld etwa 30 Jahre reichen, also bis ich 95 bin. Entnehme ich dann realiter nur 2% (also 1% weniger), so habe ich zumindest nicht zuviel entnommen, was Verlustängste dämpfen sollte.

    Aus meiner kleinen Lebenserfahrung weiß ich auch, dass es viele Menschen gibt, die im Alter nicht gerade risiko- und entscheidungsfreudiger werden.

    Deswegen finde ich eine Mischung von verschiedenen ETFs mit verschiedener Dividendenverwendung nicht schlimm. Da kommt zwar wieder ein bisschen das Töpfchendenken raus, aber wenn es den sinnvollen Verbrauch des Ersparten im Alter erleichtert, ist mir dieses Mittel durchaus recht.


    Das schöne daran ist, dass [das] ja jeder so machen kann, wie er möchte.

    Eben. Jeder legt sein eigenes Geld selber an.

  • Um die Sache auf den Punkt zu bringen, jeder Jeck ist anders und macht was er für richtig hält. Die für sich angenehmste muss nicht die beste Lösung sein, aber man fühlt sich wohl und das ist entscheidend.