Entschädigung für nicht eingehaltene Termine

  • Hallo zusammen,


    ich suche ein Lösung, um mir Arbeitszeit erstatten lassen, die mir entgeht, wenn Dienstleister einen vereinbarten Termin nicht einhalten UND dies vorher nicht angemessen kommunizieren.


    Es geht schlichtweg darum, dass ich Toleranz für all diejenigen Dienstleister an den Tag lege, die nicht mehr den Anstand haben, einen vereinbarten Termin rechtzeitig abzusagen. Es kommt mittlerweile zu oft vor, dass ich Erinnerungs-Mails rausschicken muss oder ich alleine vor Webcams sitze, obwohl ich meine Arbeitszeit frei halte, damit mir ein Dienstleister seine Dienstleistung gegen meine Bezahlung verkaufen kann.


    Bisher teile ich bei Terminvereinbarung klar mit, dass ich mir für den Termin meine Arbeitszeit freihalte und ich, wenn der Termin ohne rechtzeitige Ankündigung, nicht stattfinden kann, Einnahmen verpasse, die dann von dem Dienstleister zu ersetzen sind.

    Wie hoch setzt man denn diese Einnahmen am besten an, wenn es keine objektive Grundlage für die verpassten Einnahmen gibt, weil diese variable sind, da ich auf Provisionsbasis arbeite und die Provision von Abschluss und Abschluss variiert?

    Ich habe mir schon einige Mal einen Mindestlohn zahlen lassen, aber das ist natürlich im Vergleich zu meinen realistischen Stundeneinnahmen ein Witz.


    Wenn jemand damit positive Erfahrungen und praktikable Lösungen hat - bitte keine Belehrungen, hier ist niemand mein Vater - dann freue ich mich über jeden Kommentar!


    Besten Dank und viele Grüße!

  • Hallo zusammen,

    das ist immer eine Herausforderung.

    Ggf. einen Honorarausfallvertrag unterschreiben lassen.

    -Termin überlappen lassen. Etwas mehr Wartezeit für Kunden.

    -Honorar für alle anheben. Quersubventionierung.

    Eine 100 Prozent Lösung wird angestrebt jedoch nie erreicht.

    LG

  • Hast du Erfahrungen mit mündlich am Telefon geschlossenen Provisionsausfallverträgen, so a la: "Nicht persönlich nehmen, wenn was dazwischen kommt, einfach den Termin verschieben, aber wenn ich in die Röhre schaue, blechen Sie 200€"?

  • ich suche eine Lösung, um mir Arbeitszeit erstatten lassen, die mir entgeht, wenn Dienstleister einen vereinbarten Termin nicht einhalten UND dies vorher nicht angemessen kommunizieren.

    Sinngemäß das gleiche Problem stellt sich in der Wirtschaft andersherum, beispielsweise in Arztpraxen oder auch bei Friseuren.


    Eine allgemeingültige Lösung dafür ist meines Wissens noch nicht gefunden. Allerdings könnte es sein, daß ein Kunde, der einen Termin ohne Absage sausen läßt, in der Folge keinen weiteren Termin bekommt (wenn der Dienstleister entsprechend ausgelastet ist).


    Bei Handwerkern stellte sich schon vor Jahrzehnten das Problem, daß der Handwerker ohne Absage nicht erschien. In der gewerblichen Wirtschaft sind dann ggf. Konventionalstrafen fällig (durch die der Handwerker aber auch nicht erscheint, die Arbeit also nicht erledigt wird, was Folgeprobleme nach sich ziehen kann).


    Meine Antwort willst Du mit Sicherheit nicht lesen (Ich lese sie selbst ja auch nicht gern, der ich ja vom gleichen Problem selbst betroffen bin): Angebot und Nachfrage. Willst Du etwas vom Dienstleister oder er von Dir?


    Im letzten Jahr war im Wärmepumpenboom partout kein Heizungsmonteur zu bekommen. Wenn etwas wirklich dringend war, hat der Kunde bitte, bitte gesagt und das auch wiederholt, wenn der Handwerker ihn ohne Absage versetzt hat. Ich könnte mir vorstellen, daß die diesbezügliche Lage mit zunehmendem Fachkräftemangel nicht besser wird.


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Privatmann so etwas wie eine Konventionalstrafe durchsetzen kann.

  • Es kommt mittlerweile zu oft vor, dass ich Erinnerungs-Mails rausschicken muss

    Wenn das hilft, warum nicht? Kann man sicher mit einem Tool automatisieren. Kenne ich von Arztpraxen, die 1 Woche, 3 Tage vor dem Termin Erinnerung-Mails schicken.


    damit mir ein Dienstleister seine Dienstleistung gegen meine Bezahlung verkaufen kann.

    Widerspruch zu

    Einnahmen verpasse, die dann von dem Dienstleister zu ersetzen sind.

    Scheinbar sitzt du am kürzeren Hebel.

    Eine mündliche Androhung ist außerdem ganz sicher keine Lösung. Mir als Gegenüber würde da gleich der Telefonhörer auf die Gabel fallen.

  • An alle diejenigen, die sinnvolle Kommentare abgegeben haben: Danke!


    Es geht vor allem um diejenigen Dienstleister, die mich als Neukunden via Kaltakquise anwerben wollen.

    Bisher gehe ich so vor, dass ich kommuniziere, wie voll mein Terminkalender ist und wie wichtig rechthzeitige Terminverschiebungen deshalb sind, und vereinbare dann mündlich einen Honorarausfallvertrag. Kann man ja expliziet so dazu sagen.

    Entschuldigungen sind auch ein Eingeständnis eines nicht eingehaltenen, mündlich geschlossenen Vertrages.


    An all die anderen: Danke, aber ich brauche keine weiteren Bestätigungen mehr, Deutschland zu verlassen. Der Haushalt ist bereits so gut wie aufgelöst und im Herbst gehts auch nach Dubai.

  • An all die anderen: Danke, aber ich brauche keine weiteren Bestätigungen mehr, Deutschland zu verlassen. Der Haushalt ist bereits so gut wie aufgelöst und im Herbst gehts auch nach Dubai.

    "Reisende soll man nicht aufhalten." *

    "Lasst sie ruhig ziehen!" **


    * Helmut Schmidt, Bonn, 1982
    ** Sadek Abu Omar, Lybische Wüste, ca. 1875

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Es geht vor allem um diejenigen Dienstleister, die mich als Neukunden via Kaltakquise anwerben wollen.

    Ich dachte erst, es geht um Handwerker, die Termine nicht einhalten und wegen denen man extra Urlaub genommen hat bei der Arbeit. Aber Dienstleister, die einen per Kaltakquise anwerben wollen? Ich sehe irgendwie das Problem nicht.


    Profitipp: Einfach gar nicht erst Termine mit Dienstleistern machen, die einen per Kaltakquise anwerben wollen.

  • Insofern der TE wirklich auswandert ist das ganze Thema doch eh sinnlos, zumindest auf ihn bezogen. Denn selbst wenn hier jemand die rechtlich einwandfreie und legitimierte Lösung gehabt hätte, gilt: andere Länder andere Sitten (bzw. Rechte).

  • Insofern der TE wirklich auswandert ist das ganze Thema doch eh sinnlos, zumindest auf ihn bezogen. Denn selbst wenn hier jemand die rechtlich einwandfreie und legitimierte Lösung gehabt hätte, gilt: andere Länder andere Sitten (bzw. Rechte).

    Das mit dem Auswandern - wenn es überhaupt zutrifft - hat er salamitaktischerweise erst nachgeschoben.

    Hätte er es zu Beginn reingeschrieben, hätten sich die wohlmeinenden Väterchen, sorry, Mitforisten, es sich wohl verkniffen, auf den letzten drücker noch gute Tipps abzugeben.


    Dass einer so einen Bohei macht, wenn es lediglich um Kaltakquisler geht, hat er ja auch erst nachgeschoben, passt also ins Bild.


    Kommt mir so vor, als wolle er endlich mal lesen, was er für ein toller Hecht ist. Und wenn er extra dafür selbst einen Fred eröffnen muss. 8)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Wie hoch setzt man denn diese Einnahmen am besten an, wenn es keine objektive Grundlage für die verpassten Einnahmen gibt, weil diese variable sind, da ich auf Provisionsbasis arbeite und die Provision von Abschluss und Abschluss variiert?

    Ich habe mir schon einige Mal einen Mindestlohn zahlen lassen, aber das ist natürlich im Vergleich zu meinen realistischen Stundeneinnahmen ein Witz.

    Man kann hier nichts geltend machen. Es braucht einfach mehr Geduld. Geduld scheint heutzutage keiner mehr zu haben.


    Wenn Termine nicht abgesagt werden, dann ist es so. Damit muss man klarkommen. Ist bei Bewerbungen auch so. Man bewirbt sich, wird wochenlang hingehalten und vertröstet um dann die Absage zu kassieren. So läuft es heutzutage.

  • Heutzutage wird manch einer schon nervös, wenn ein Überweisungseingang nicht sofort bestätigt wird.

    Und das dürfte so dermaßen am Thema dieses Threads vorbei gehen. Aber gut. Ich weiß jetzt, dass man bei der Wüstenrot paar Tage länger warten muss. Wenn du magst, können wir privat weiterschreiben.


    Schreib mir gerne.