100% Aktien für jedes Alter?

  • Hallo Forumsfreund Thomas.Schreiber

    Ich bin zur Zeit im Urlaub und habe mangels Tageszeitung mit schmunzeln die ganzen Kommentare zu deiner Frage gelesen.

    Als erstes ist mir dabei eingefallen, dass es keine allgemein gültige Anlagestrategie gibt

    Jeder Mensch hat andere Voraussetzungen, und daher kann man nicht alle über einen Kamm scheren

    Ich gehöre zum Beispiel zu einer ganz besonderen Gruppe von Spezis:

    Ich bin 75, Privatier, und habe aufgrund von Firmen- und Immobilienverkäufen ein höheres siebenstelliges Vermögen.

    Das habe ich zu 100 % in Aktien angelegt.

    Auch wenn sich das für Neulinge etwas merkwürdig anhört, so interessiert mich der aktuelle Kurs der Aktie recht wenig.

    Ich lebe längst von den regelmäßig steigenden Dividendeneinnahmen.

    Ähnlich einem Immobilien Anleger, der von den Mieten lebt.

    Ein Immobilien Anleger kommt nicht auf die Idee seine Immobilien zu verkauft, weil die Preise vielleicht gerade gesunken sind,

    Genauso wenig verkaufe ich meine Aktien wegen irgendwelcher Kurs Turbulenzen. Solange Mieten und Dividenden kommen bin ich sehr entspannt,

    Voraussetzung ist natürlich ich man hat nicht nur 1 Immobilie und auch nicht nur Aktien von 1 Unternehmen, sondern eben eine Streuung

    In den 40 Jahren, wo ich aktiv in der Börse bin, habe ich KursRückgänge von bis zu 50 % erhöhe, (vom Höchstkurs aus gerechnet)

    Wie du siehst, habe ich alles überlebt und genieße meinen sogenannten Ruhestand, zumindest solange gesundheitlich alles noch funktioniert

    Ich schreibe dir das nur, damit du siehst, dass es nicht zielführend ist, solche Anlagestrategien zu verallgemeinern.

    Jeder Fall ist anders,

    viele Wege führen nach Rom.

    Viel Erfolg wünscht Dir von der Cote d’Azur McProfit

  • Ich schreibe dir das nur, damit du siehst, dass es nicht zielführend ist, solche Anlagestrategien zu verallgemeinern.

    Jeder Fall ist anders,

    viele Wege führen nach Rom.

    Viel Erfolg wünscht Dir von der Cote d’Azur McProfit


    Es ist nicht zielführend eine Studie zu bewerten, die die bisherige Mantra ,,Anleihen=weniger Risiko" auf den Kopf stellt? ,,Jeder ist anders" hat keine Relevanz zur Fragestellung, ob die risikoadjustierte Rendite durch die Beimischung von (vermeintlich) sicheren Anlagen steigt oder fällt bzw. ob das Pleiterisiko steigt. Selbstverständlich kann und soll jeder anlegen wie er will und wie es zur Situation passt. Wenn allerdings die Grundannahmen bzgl. des Risikos verschiedener Anlageklassen falsch wären, ist eine rationale Entscheidung überhaupt nicht möglich.

  • Es ist nicht zielführend eine Studie zu bewerten, die die bisherige Mantra ,,Anleihen=weniger Risiko" auf den Kopf stellt?

    So wie ich das sehe gibt es bislang gar keine Studie.


    Es gibt einen Forumsposter (Dich), der hier vehement einen Youtuber promoted, der mir vielleicht etwas verkaufen will, vielleicht mit provokanten Aussagen seine Clicks pushen will oder vielleicht eine tolle neue Idee gefunden hat, die er altruistisch der Welt mitteilen will.

    Das alles basiert anscheinend (oder scheinbar?) auf einer Studie, auf die man aber nicht einfach zugreifen kann ohne Geld zu bezahlen (und die Du anscheinend nicht gehen hast).

    Da ist also erstmal nur eine Menge Schaum.

    Für mich völlig uninteressant, sich damit zu beschäftigen...

  • Du hast uns ertappt. Das ganze ist eine große Verschwörung von einem amerikanischen Professor, einer der bekanntesten kanadischen Kapitalanlagegesellschaften, die nur kanadische Kunden betreut, und mir. Wir haben es zu unserem Lebensinhalt gemacht den deutschen Privatanleger zu verwirren und mit dem Verkauf von wissenschaftlichen Studien Millionen zu verdienen.

  • Ganz so negativ wuerde ich das nicht sehen. Das paper kann man ohne paywall nach Registierung von einem preprint server laden (aber es ist ein preprint!). Persoenlich finde ich die Videos dieses kanadischen youtube Kanals auch ganz gut und siedle diese fuer mich qualitativ eher am oberen Ende an.

  • Durchaus interessanter Ansatz bzw. spannendes Thema.


    Wenn eine 100%-Aktien-Allokation in jeder Hinsicht ein geringeres Risiko und eine höhere Rendite aufweist, ist es die einzige logische Asset-Allokation. Es sei denn der Anleger hält die Vola emotional nicht aus. Dann muss er für eine geringere Vola Geld bezahlen (angenommen die Studie stimmt).

    Der von mir genannten Protagonist (ziemlich kundig und u. a. Aktuar) kam damals (Nr. 28) in seiner Langzeitbetrachtung zu dem Resultat (auch für mich ein erstaunlichen Ergebnis - da für mich Gold "kein Asset" sondern nur eine "Versicherung" darstellt), daß eine Beimischung von Gold (im Verhältnis etwa 80 : 20 zu Gunsten von Aktien) sowohl lukrativer (Rendite) als auch weniger riskant (Volatilität) ist (als ein MSCI) - dies würde der Studie widersprechen ... ?


    Ein anderer sah sogar in eine Langzeitbetrachtung die Mischung 60 : 40 vorne (rein unter Renditegesichtspunkten; glaube das bezog sich auf einen Zeitraum ab 1970, genau weiß ich das aber nicht mehr).


    Immer noch nicht ganz klar ist mir in dem Kontext die Terminologie "Portfolio" ... ? Siehe hier:

    Wenn ich (umgangssprachlich) von meinem Finanz-Depot oder Finanz-Portfolio spreche - dann meine ich damit nicht nur beispielsweise meine Aktien - sondern beispielsweise auch meine Immobilien, mein Gold, mein Haus, meine (kleine) Gesetzliche Rente usw. Dürften nicht ganz wenige (jedenfalls umgangssprachlich) so handhaben.


    Was zählt denn dann nach dieser Studie zu einem "Portfolio": Nur Aktien und Bonds ? Oder beispielsweise auch Commodities ? Falls nein: Demnach wäre der "Arero" (Prof. Weber) wegen seiner Rohstoff-Beimischung in Höhe von 15% kein "Portfolio" gemäß dieser Definition ? Sowie das Ray Dalio All-Wetter-"Portfolio" ebenso wenig, da 7,5% Beimischung Rohstoffe und 7,5% Beimischung Gold ? Und auch das Harry Browne Permanent-"Portfolio" wäre nach dieser Definition keines, da eine 25% Beimischung von Gold ? usw.

    Was aber - bei rein rationaler Betrachtung - wohl zutreffen dürfte - jedenfalls, wenn es um realen Vermögensaufbau bzw. realen Vermögenserhalt geht:

    Wobei - auf längere Sicht jedenfalls - die "risikoarmen" Vermögensanteile für das Vermögen gefährlicher sein dürften als die "risikoreichen". Insofern könnte man auch die üblichen Risikoklassen (von 1 bis 3 bis 1 bis 7) durchaus kritisch hinterfragen.

    Dazu hatte ich schon mal was geschrieben (Rubrik: Geldanlage, Titel: "Wie wichtig ist eine hohe RK 1 für Dich ?", dort Nr. 22).

  • Immer noch nicht ganz klar ist mir in dem Kontext die Terminologie "Portfolio" ... ?

    In den USA (so wie in anderen Ländern) wird dem Privatanleger geraten seine liquiden Assets im Wertpapierdepot mit zunehmendem Alter und abnehmender Risikobereitschaft zunehmend in Geldmarktprodukte und Anleihen umzuschichten und den Aktienanteil zu senken. Die Studie widerlegt diese Strategie und kommt zu dem Ergebnis, dass jede Senkung des Aktienanteils nicht zu weniger Risiko, sondern zu mehr Risiko führt, wenn man den Begriff ,,Risiko" nicht nur mit ,,weniger kurzfristige Vola" definiert, sondern alle Risiken einer Kapitalanlage mit einbezieht (Inflation, SORR, Langlebigkeit, Entnahmehöhe,...).

  • Ziemlich sportive Aussage ...



    Hatte den Ansatz hier vor geraumer Zeit mal erwähnt; siehe hier

    Hatte erst jüngst ein Gespräch mit zwei "Profis", die einer neueren Untersuchung folgend (Cederburg-Studie ?) wohl der Meinung anhingen, daß 100% Aktien (ggf. + kleine Rücklage für Notfälle) - auf lange Sicht - immer und generell das Beste sind: Beim Vermögensaufbau, beim Vermögensverzehr, bei der Reduzierung des Pleiterisikos bei regelmäßigen Entnahmen aus dem Depot usw.

    Scott Cederburg ist m. W. Associate Professor of Finance an der Tulane-University in New Orleans (Louisiana) und hat schon einige Studien veröffentlich (auch zusammen mit Kollegen). Wie meist bis immer im wissenschaftlichen Bereich kann man so etwas kontrovers diskutieren - von "nur eine Menge Schaum" würde ich da aber eher nicht sprechen (jedenfalls, wenn ich das mit mir bekannten "Schaumschlägern" und "Dampfplauderern" vergleiche, die ansonsten nicht selten in der Finanz-Community unterwegs sind).


    So ganz abwegig scheint mir der Ansatz schon deshalb nicht zu sein, weil Aktien - in the long run jedenfalls - die renditeträchtigste Anlageklasse sind. Demnach könnten auch 100% Aktien stets das Mittel der Wahl sein.


    Wie kritisch man dies bei Realitätsbezug sehen kann und vermutlich auch muß - siehe z. B. Nr. 24. Auch findet dies in der Wirklichkeit so gut wie keine Abbildung - selbst bei Menschen, die sich dies von der objektiven Risikotragfähigkeit (locker) erlauben und leisten könnten (Nr. 24). Da drängt sich mir die Frage auf: Warum ist das so ?

  • Wie kritisch man dies bei Realitätsbezug sehen kann und vermutlich auch muß - siehe z. B. Nr. 24. Auch findet dies in der Wirklichkeit so gut wie keine Abbildung - selbst bei Menschen, die sich dies von der objektiven Risikotragfähigkeit (locker) erlauben und leisten könnten (Nr. 24). Da drängt sich mir die Frage auf: Warum ist das so ?

    Mir fallen spontan zwei mögliche Gründe ein, weshalb die meisten Privatanleger nicht ausschließlich auf Aktien setzen und ihrem langfristigen Portfolio Assets mit Renditen unterhalb der Inflationsrate beimischen:


    1) Die Finanzindustrie, die dem Privatanleger vorgaukelt, dass komplizierte Misch-Produkte, regelmäßiges Rebalancing und/oder aktives Management notwendig wären. Sie verdient dadurch mehr. Die Strategie ,,Ein breiter Aktien-ETF von Geburt bis Tod" lässt wenig Spielraum für teure Beratung und Management.


    2) Der (vermutlich) falsche Gedanke, dass weniger kurzfristige Volatilität im Wertpapierportfolio auch weniger Risiko bedeutet, weil man den Begriff ,,Risiko" falsch oder unzureichend verstanden hat. Insbesondere im Kontext von langen Anlagezeiträumen.

  • So wie ich das sehe gibt es bislang gar keine Studie.


    Es gibt einen Forumsposter (Dich), der hier vehement einen Youtuber promoted, der mir vielleicht etwas verkaufen will, vielleicht mit provokanten Aussagen seine Clicks pushen will oder vielleicht eine tolle neue Idee gefunden hat, die er altruistisch der Welt mitteilen will.

    Das alles basiert anscheinend (oder scheinbar?) auf einer Studie, auf die man aber nicht einfach zugreifen kann ohne Geld zu bezahlen (und die Du anscheinend nicht gehen hast).

    Da ist also erstmal nur eine Menge Schaum.

    Für mich völlig uninteressant, sich damit zu beschäftigen...

    Ziemlich sportive Aussage ...



    Hatte den Ansatz hier vor geraumer Zeit mal erwähnt; siehe hier

    Hatte erst jüngst ein Gespräch mit zwei "Profis", die einer neueren Untersuchung folgend (Cederburg-Studie ?) wohl der Meinung anhingen, daß 100% Aktien (ggf. + kleine Rücklage für Notfälle) - auf lange Sicht - immer und generell das Beste sind: Beim Vermögensaufbau, beim Vermögensverzehr, bei der Reduzierung des Pleiterisikos bei regelmäßigen Entnahmen aus dem Depot usw.

    Scott Cederburg ist m. W. Associate Professor of Finance an der Tulane-University in New Orleans (Louisiana) und hat schon diverse Studien veröffentlich (auch zusammen mit Kollegen). Wie meist bis immer im wissenschaftlichen Bereich kann man so etwas kontrovers diskutieren - von "nur eine Menge Schaum" würde ich da aber eher nicht sprechen (jedenfalls, wenn ich das mit mir bekannten "Schaumschlägern" und "Dampfplauderern" vergleiche, die ansonsten nicht selten in der Finanz-Community unterwegs sind).


    So ganz abwegig scheint mir der Ansatz schon deshalb nicht zu sein, weil Aktien - in the long run jedenfalls - die renditeträchtigste Anlageklasse sind. Demnach könnten auch 100% Aktienquote stets das Mittel der Wahl sein.


    Wie kritisch man dies bei Realitätsbezug sehen kann und vermutlich auch muß siehe dazu schon Nr.24. Auch findet dies in der Realität im Anlageverhalten so gut wie keine Abbildung - selbst bei Menschen, die sich das von der objektiven Risikotragfähigkeit (locker) leisten sprich erlauben könnten (Nr. 24). Da drängt sich mir die Frage auf: Warum macht das in praxi so gut wie niemand ?


    In den USA (so wie in anderen Ländern) wird dem Privatanleger geraten seine liquiden Assets im Wertpapierdepot mit zunehmendem Alter und abnehmender Risikobereitschaft zunehmend in Geldmarktprodukte und Anleihen umzuschichten und den Aktienanteil zu senken.

    Das ist selbst mir als Finanz-Laie bekannt. Hintergrund bildet da wohl die uralte Standard-Empfehlung: "100 minus Alter des Anlegers = "richtige" Aktienquote". Von solche Faustformeln, Automatismen was "richtig" sei usw. halte ich eh wenig bis nix, da die objektiven Rahmenbedingungen des Einzelfalls sowie die Menschen selbst (subjektive Risikotragfähigkeit, subjektiv-emotionale Risikotoleranz) eben sehr divers sind.

  • Das ist selbst mir als Finanz-Laie bekannt. Hintergrund bildet da wohl die uralte Standard-Empfehlung: "100 minus Alter des Anlegers = "richtige" Aktienquote". Von solche Faustformeln, Automatismen was "richtig" sei usw. halte ich eh wenig bis nix, da die objektiven Rahmenbedingungen des Einzelfalls sowie die Menschen selbst (subjektive Risikotragfähigkeit, subjektiv-emotionale Risikotoleranz) eben sehr divers sind.

    Ich glaube diese Denke geht deutlich tiefer als ,,100 minus Alter". Der Arero-Fonds (einer der beliebtesten passiven Produkte in Deutschland) fährt bewusst nur mit 60% Aktien in einem langfristigen Anlagevehikel. Also auch für die Ansparphase. Ich kenne nicht einen Vermögensverwalter, der ein Kundendepot ohne Anleihen und/oder Geldmarktprodukte aufsetzt. Darum geht es mir ja. Welche wissenschaftlich fundierte Erkenntnis steckt hinter dieser Denke? Ist es nur die Tatsache, dass man den (unmündigen) Kunden nicht emotional belasten will? Oder gibt es rationale und evidenzbasierte Gründe?

  • Mir fallen spontan zwei mögliche Gründe ein, weshalb die meisten Privatanleger nicht ausschließlich auf Aktien setzen

    Mir fällt spontan noch ein dritter möglicher Grund ein. Dem Anleger könnte objektiv "das eigene Leben dazwischen kommen". Und/oder subjektiv ahnen das auch so manche schon (siehe Nr. 24). "Happy Wife - Happy Life" ist da nur ein Beispiel von mehreren.

    1) Die Finanzindustrie, die dem Privatanleger vorgaukelt, dass komplizierte Misch-Produkte, regelmäßiges Rebalancing und/oder aktives Management notwendig wären. Sie verdient dadurch mehr. Die Strategie ,,Ein breiter Aktien-ETF von Geburt bis Tod" lässt wenig Spielraum für teure Beratung und Management.

    Daß es fraglos viel mehr Finanzprodukte-"Verkäufer" gibt als Berater ist eine Tatsache. Allerdings liegt das auch an den Kunden (It takes two to tango). Kenne aber auch genug Leute, die bereits sind für unabhängige Beratung zu bezahlen (im Sinne von Best Advice for the client) - und sich dann ganz bewußt (nach dem Anschauen diverse Beispielsrechnungen, Schaubildern und Grafiken) für eine (kostenintensivere iVz passiven ETFs) aktiv gemanagte und diversifizierte Anlage entscheiden, wohl wissend, daß diese Rendite kostet. Offensichtlich spielen da also noch andere Aspekte eine Rolle (Volatilität, MDD usw.).

    2) Der (vermutlich) falsche Gedanke, dass weniger kurzfristige Volatilität im Wertpapierportfolio auch weniger Risiko bedeutet, weil man den Begriff ,,Risiko" falsch oder unzureichend verstanden hat. Insbesondere im Kontext von langen Anlagezeiträumen.

    Diese Überlegung halte ich nicht für abwegig. Allerdings haben nicht wenige Anleger auch ihre subjektive Risikotragfähigkeit kritisch hinterfragt und bewußt ermittelt (oder auch schon entsprechend negative Erfahrungen mit sich selbst in einem Crash gemacht; z. B. in fallenden Kurse hinein verkauft oder am Tiefpunkt verkauft oder sich danach nicht mehr an Aktien heran getraut ...), so daß man sich selbst (und zwar realistisch) "als das höchste Risiko" bei einer sehr hohen Aktienquote einstuft.


    Daß man bei rein rationaler Sichtweise die Risikoklassen - in the long run jedenfalls - auch sozusagen "umdrehen" könnte bzw. müßte; dazu siehe hier:

  • Der Arero-Fonds (einer der beliebtesten passiven Produkte in Deutschland)

    Das Fondsvolumen des Arero (< 2 Mrd.) ist doch eher überschaubar ... ?

    Ich kenne nicht einen Vermögensverwalter, der ein Kundendepot ohne Anleihen und/oder Geldmarktprodukte aufsetzt.

    Geht mir ähnlich. Wobei oftmals bis meist - insbesondere mit etwas höherem Anlagevolumen - weitere Assetklassen dazu kommen (Real Estate, Commodities, Gold, Private Equity, Tangible Assets usw.)

    Darum geht es mir ja. Welche wissenschaftlich fundierte Erkenntnis steckt hinter dieser Denke? Ist es nur die Tatsache, dass man den (unmündigen) Kunden nicht emotional belasten will? Oder gibt es rationale und evidenzbasierte Gründe?

    Nur am Rande: Die realistische Einschätzung der eigenen subjektiven Risikotragfähigkeit (Nr. 58) kann doch auch ein "rationaler" Grund sein, statt einer 100% Aktienquote ein diversifiziertes Depot zu fahren ... ?!


    Für nicht wenige bis viele "normale" Anleger (also alles ab "Multi-Millionär" aufwärts mal außen vor) - und um mal zur objektiven Risikotragfähigkeit zu kommen - ist doch eine 100% Aktienquote ggf. schon deshalb problematisch, weil dies mit bestimmten Lebenszielen nur schwer vereinbar ist - angefangen von einem geplanten Immobilienkauf über Dinge wie Partnerschaft, Ehe, Familiengründung, Kinder bis hin zu einer angestrebte Selbständigkeit, Firmengründung - um nur mal drei Beispiele zu nennen.


    Apropos "Multi-Millionäre aufwärts": Selbst in der Gruppe ist - nach allem, was ich dazu weiß - die 100% Aktienquote die absolute Ausnahme. Es wird auf Diversifikation gesetzt. Und: Umso größer das Vermögen, desto mehr Anlageklassen sind meist im Spiel. Ab achtstellig ist mir praktisch noch kein Depot begegnet, daß auch nur aus Aktien und Renten bestand.