Das genau ist die zentrale Annahme der Studie, nämlich einfach die Entwicklungen der "historical US returns" insb. der letzten 15 Jahre fortzuschreiben.
Wie kommst du zu der Annahme?
Das genau ist die zentrale Annahme der Studie, nämlich einfach die Entwicklungen der "historical US returns" insb. der letzten 15 Jahre fortzuschreiben.
Wie kommst du zu der Annahme?
Das verstehe ich nicht. Wenn eine Strategie bei einem langfristigen Anlagehorizont sowohl mehr Rendite, als auch weniger (relevantes) Risiko verspricht und bisherige Modelle falsch wären, warum sollte man dann mit geringerem Vermögen auf die schlechtere Strategie setzen und glauben, dass sie besser wäre?
Diese Studie behauptet das bisherige Modelle falsch wären, wenn man aber in der Auszahlphase ist und nur einen gewissen Betrag hat, den man dringend zum Leben benötigt, helfen einem Studien nicht weiter. Wenn ein 50% Crash kommt kann ich eben nicht mehr weiter die Entnahme so fortsetzen. Entweder ich reduziere oder bin vor Ablauf des Lebens bei null. Daher ist das mit der schlechteren Strategie so eine Sache, welche Strategie richtig ist, wissen wir wie immer hinterher. Eh wir uns falsch verstehen, der größte Teil meines Vermögens ist seit über 30 Jahren an der Börse angelegt.
Ich würde für die Betroffenen bei so einem blinden Fatalismus nur hoffen, solchen Ansätzen nicht zu folgen und seine Anlagen wirklich breit auf Aktien, Immobilien, Gold, Anleihen, Rentenansprüche, etc. zu streuen, zumindest wenn man im Alter tatsächlich auf gewisse Mittel aus dem Portfolio angewiesen ist und das ganze nicht nur macht, weil man nicht weiß wohin mit seinem überschüssigen Vermögen...
Welche wissenschaftliche Evidenz führt dich zu der Schlussfolgerung?
Aber ist das nicht erst der zweite Schritt, nachdem man alle (richtigen) Informationen auf dem Tisch hat? Wenn der Mensch fälschlicherweise davon ausgeht, dass Geldmarkt-Instrumente weniger riskant sind als Aktien, reagiert er emotional vermutlich ganz anders auf einen Börsencrash.
Und...ist es nicht sinnvoller sich über technische Mechanismen zu unterhalten, die Emotionen in Schach halten können (kein online-Banking, weniger und anderes reporting usw.), anstatt zu sagen ,,du bis emotional instabil, also musst du auf viel Rendite verzichten und mehr reale Risiken eingehen um die Illusion von weniger Risiko zu erreichen".
Wenn Du das kannst, dann ist doch Alles fein!
Ich halte mich schon für einen ziemlich rationalen Anleger. Trotzdem habe ich mich z.B. vor einigen Jahren dafür entschieden meine alte Kapitallebensversicherung zu behalten statt zu kündigen uns das Kapital auch in mein Depot zu investieren.
Warum?
Weil es in den letzten 100 Jahren 3 10-Jahresphasen gab, in denen mit Aktien keine positive Rendite erzielt wurde. Also habe ich mich für den Spatz in der Hand entschieden.
Dafür aber auch die 'Sicherheit', dass ich mir in den ersten Jahren meines Unruhestands voraussichtlich keine finanziellen Sorgen machen muss. War die Entscheidung nun rational oder irrational?
Für mich war die Entscheidung rational da Risikominimierung.
Wenn ich 10 Jahre jünger gewesen wäre, hätte ich die Versicherung definitiv gekündigt!
Man kein (s)ein Leben nur vorwärts Leben und in der Rückschau weiß man dann welche Entscheidungen gut/schlecht waren.
PS: Mir geht es nicht darum einen möglichst hohen Vermögenswert zu erreichen, sondern einfach nur darum auch in der Rente meinen aktuellen Lebensstandard möglichst lange beibehalten zu können. Irgendwann beendet der Tod ohnehin alle finanziellen Überlegungen.
So spare ich auch jetzt nicht auf 'Teufel komm raus', sondern genieße jetzt mein Leben und habe nur eine 'solide' Sparrate.
Das verstehe ich nicht. Wenn eine Strategie bei einem langfristigen Anlagehorizont sowohl mehr Rendite, als auch weniger (relevantes) Risiko verspricht und bisherige Modelle falsch wären, warum sollte man dann mit geringerem Vermögen auf die schlechtere Strategie setzen und glauben, dass sie besser wäre?
Dazu müsste man die genaue Strategie 100%ig verstehen und Sie auch auf Deutschlands Steuergesetzgebung anwenden.
In der Strategie wird ja von 50% US-Aktienanteil und 50% Internationaler Aktienanteil gesprochen. Aber was bedeuten 50% internationaler Aktienanteil genau? Sind damit auch Schwellenländer gemeint? Wie wird rebalanced?
Und wer z.B. einen MSCI ACWI oder FTSE All World bespart hat schon mal 60% US-Anteil. Damit wäre man schon außerhalb der Parameter der Studie.
Es ist immer leicht in der Rückschau etwas zu finden, was in der Vergangenheit optimal funktioniert hätte. Nur niemand weiß, ob dass dann auch in der Zukunft funktioniert.
Bestes Beispiel ist ja z.B. die Trinity-Studie, die bei Veröffentlichung eben noch nicht berücksichtigen konnte dass der Aktienmarkt 2000-2009 ein Totalausfall war und das im Anschluss das Zinsniveau jahrelang auf NULL stand.
Wenn ein 50% Crash kommt kann ich eben nicht mehr weiter die Entnahme so fortsetzen. Entweder ich reduziere oder bin vor Ablauf des Lebens bei null.
Wie kommst du darauf, dass man nach einem 50% drawdown die Entnahmen nicht so fortsetzen kann? Das geht so nicht aus der Studie hervor. Sie besagt das Gegenteil. Oder habe ich etwas übersehen bzw. gibt es andere Quellen, die etwas anderes sagen?
Hallo @Finanztip-User
Erstaunlich, was die hier ursprünglich gestellte Frage für ein immenses Interesse gezeigt hat
Die Kommentare sind für mich jeden Tag immer noch eine spannende Urlaubslektüre
Du hast die Frage gestellt, ob 40 verschiedene Aktien als Risikostreuung nicht etwas wenig sind.
Unser Forumsfreund monstermania hat wohl irgendwas von 50 verschiedenen Aktien geschrieben
Ich bin da völlig anderer Ansicht
Obwohl ich selbst ein Depot im höheren siebenstelligen Bereich habe, besitze ich dennoch nur Aktien von zwölf Firmen mit jeweils rund 1 Million €
Warum nenne ich hier diese konkrete Summen obwohl das eher unüblich ist und oft zu merkwürdigen Kommentaren führen kann?
Es ist ganz einfach
Je geringer die Zahl der Firmen ist, von denen man Aktien besitzt und je höher die einzelnen Beträge, umso mehr achtet man auf erste Qualität
Man ist bei hohen Summen völlig davon gefeit, erkennbare Risiken einzugehen, Turn-around-Aktien zu kaufen, oder in einen spekulativen Wert zu investieren
Nur wenn ich bereit bin, in das jeweilige Unternehmen auch 1 Million € zu investieren kommt es in die enge Wahl
Das hat mich seit 40 Jahren vor größeren Verlusten bewahrt:
weder beim Neuen Markt, noch bei der Finanzkrise 2009 noch Corona -
Mit Aktien der größten internationalen Multis bleibt man gerade in Krisenzeiten am ehesten gelassen
Die meisten meiner Firmen gibt es seit mehr als 100 Jahren und die meisten zahlen nicht nur seit Jahrzehnten jedes Jahr ohne Ausnahme Dividende, sondern auch jedes Jahr eine höhere.
(mein Klassiker ist Procter&Gamble)
Daher steigt die prozentuale Dividendenrendite bezogen auf das Anlage -Kapital Jahr für Jahr.
Bei einem anderen Wert in meinem Depot, - McDonald’s - sind es inzwischen über 20 % Dividende jedes Jahr
Bevor ich jetzt allzuviel Widerspruch hier bekomme, gleich noch ein simples Beispiel
Als ich im Jahr 1983 erstmals an die Börse ging, hatte der Dow Jones Index einen Stand von 1000 Punkte.
Heute steht er bei 40.000 Punkte.
Der Dow Jones ist nichts anderes als der Durchschnitts/Kurs der 30 der größten Firmen der USA - alles Weltkonzerne.
Dabei hat er nicht einmal einen Manager oder jemand für das Timing.
Er ist einfach immer investiert.
In Guten wie in schlechten Zeiten
Das ist auch meine Maxime seit Jahrzehnten.
Übrigens:
Falls du noch zu den jüngeren Forumsfreunden hier gehörst wirst du auch noch einen Dow von 80.000 Punkten erleben
Und das auch in Zukunft mit nur 30 verschiedenen Aktien
Ich schreibe Dir das nur um zu zeigen, dass bereits wenige Unternehmen als Kapitalanlage oder für Kapitalerträge ausreichen
Viele Grüße und vielen Dank für die spannende Urlaubs-Lektüre.
McProfit
Welche wissenschaftliche Evidenz führt dich zu der Schlussfolgerung?
Alter! Evidenz? Wie viel Evidenz hat denn eine Studie, die auf Zeitreihen basiert? Genau: So viel Evidenz, wie die Zeitreihen eben haben. Im Controlling nennt man das: Garbage in - Garbage out. Wenn ich ein Modell mit schrottigem Datenmaterial füttere, kann ich keine vernünftigen Ergebnisse erwarten. Wo siehst du denn die größere Evidenz im Vorgehen dieser Studie?
Wie gesagt: Meine Evidenz ist eine historische, bei der ich versuche, keine Scheuklappen aufzusetzen! Die letzten 10-15 Jahre waren in Punkto Globalisierung (d.h. ökonomisch: Kostensenkung) relativ einmalig, die Kombination aus Aktien, die aus der Krise 2007/2008 kamen; Zentralbanken, die bei drohender Deflation auf ein Nullzinsregime setzen konnten; etc. Alles das wird in den nächsten Jahren aus unterschiedlichen Gründen (Klimawandel, Krieg in Europa, Demographie mit steigenen Lohnkosten, Rückabwicklung der Globalisierung, Staatsverschuldung, etc.) so nicht mehr möglich sein. Die Aussagekraft der Zeitreihen bis 2022 für die kommende Dekade ist in meinen Augen gleich null! Wir sind ökonomisch gerade in sehr spannendem Gelände unterwegs und das letzte wo ich mich aktuell drauf verlassen würde, wäre der Rückspiegel. Auch nicht in Bezug auf die nächsten 20-30 Jahre!
Wie kommst du darauf, dass man nach einem 50% drawdown die Entnahmen nicht so fortsetzen kann? Das geht so nicht aus der Studie hervor. Sie besagt das Gegenteil. Oder habe ich etwas übersehen bzw. gibt es andere Quellen, die etwas anderes sagen?
Da benötige ich keine Studie, wenn mein Kapital alle ist kann ich nichts mehr entnehmen, von mir aus ist das eine Studie von Adam Ries
Alles anzeigenWenn Du das kannst, dann ist doch Alles fein!
Ich halte mich schon für einen ziemlich rationalen Anleger.
Trotzdem habe ich mich z.B. vor einigen Jahren dafür entschieden meine alte Kapitallebensversicherung zu behalten statt zu kündigen uns das Kapital auch in mein Depot zu investieren.
Warum?
Weil es in den letzten 100 Jahren 3 10-Jahresphasen gab, in denen mit Aktien keine positive Rendite erzielt wurde. Also habe ich mich für den Spatz in der Hand entschieden.
Dafür aber auch die 'Sicherheit', dass ich mir in den ersten Jahren meines Unruhestands voraussichtlich keine finanziellen Sorgen machen muss. War die Entscheidung nun rational oder irrational?
Für mich war die Entscheidung rational da Risikominimierung.
Wenn ich 10 Jahre jünger gewesen wäre, hätte ich die Versicherung definitiv gekündigt!
Man kein (s)ein Leben nur vorwärts Leben und in der Rückschau weiß man dann welche Entscheidungen gut/schlecht waren.
PS: Mir geht es nicht darum einen möglichst hohen Vermögenswert zu erreichen, sondern einfach nur darum auch in der Rente meinen aktuellen Lebensstandard möglichst lange beibehalten zu können. Irgendwann beendet der Tod ohnehin alle finanziellen Überlegungen.
So spare ich auch jetzt nicht auf 'Teufel komm raus', sondern genieße jetzt mein Leben und habe nur eine 'solide' Sparrate.
Dazu müsste man die genaue Strategie 100%ig verstehen und Sie auch auf Deutschlands Steuergesetzgebung anwenden.
In der Strategie wird ja von 50% US-Aktienanteil und 50% Internationaler Aktienanteil gesprochen. Aber was bedeuten 50% internationaler Aktienanteil genau? Sind damit auch Schwellenländer gemeint? Wie wird rebalanced?
Und wer z.B. einen MSCI ACWI oder FTSE All World bespart hat schon mal 60% US-Anteil. Damit wäre man schon außerhalb der Parameter der Studie.
Es ist immer leicht in der Rückschau etwas zu finden, was in der Vergangenheit optimal funktioniert hätte. Nur niemand weiß, ob dass dann auch in der Zukunft funktioniert.
Bestes Beispiel ist ja z.B. die Trinity-Studie, die bei Veröffentlichung eben noch nicht berücksichtigen konnte dass der Aktienmarkt 2000-2009 ein Totalausfall war und das im Anschluss das Zinsniveau jahrelang auf NULL stand.
Ich denke, dass der Begriff ,,Risiko" noch immer von vielen Privatanlegern und usern hier in der Community falsch verstanden wird. Viele denken immer noch, dass Asset-Klassen außerhalb von Eigenkapital zwar weniger Rendite abwerfen, aber auch weniger Risiko haben. Das geht auch aus deinem Post hervor. Man verzichtet bewusst auf Rendite für ein gutes Gefühl, mehr Sicherheit, weniger Vola, guten Schlaf, usw. usw. Deshalb ist die Studie so faszinierend. Sie besagt ja sehr deutlich, dass in allen relevanten Zeiträumen seit es den Kapitalmarkt gibt, das Risiko bei den vermeintlich sicheren Anlagen deutlich höher war als angenommen. Warum? Weil viele z.B. das Inflationsrisiko völlig ausblenden.
Bisher führten bei langen Anlagezeiträumen Anleihen, Geldmarkt-Instrumente, Kapitallebensversicherungen, Tagesgeld,... alleine und als Beimischung zu einem deutlich höheren Risiko als bei 100% Aktien. Wer kann diese Aussage widerlegen? Ich konnte nichts dazu finden.
Was interessieren mich Schwankungen des Aktienmarktes? Was interessiert mich die Finanzkrise und der Drawdawn? Auf die Dividenden kommt es an. Habe ich ein Portfolio von 200k und 40 Unternehmen gleichverteilt und ca. 2-3% konstant Dividende pro Unternehmen
Du tappst in die übliche Falle der Dividenenanhänger. Du rechnest hier mit 2-3% pro Jahr, also 4-6k. Macht 333-500€ pro Monat. Bei einer Entnahme durch Verkäufe rechnet man mit 3,5-4% Entnahmerate, also 7-8k pro Jahr oder 583-666€ pro Monat. Wir reden also über einen Unterschied von 150-250€ pro Monat bei einem relativ kleinen Altersvorsorgedepot.
Und damit sind wir dann bei der Frage nach der richtigen Entnahmerate und wie man sie maximiert. Wichtig ist hier, dass Rendite und sichere Entnahmerate zwei unterschiedliche Dinge sind. Hier laufen auch zwei Effekte gegeneinander. Assets mit hoher Rendite und starken Schwankungen wie Aktien haben ein höheres Risiko, dass bei einem frühen Crash zu viel aus dem Depot entnommen wird und die hohe Rendite später Jahre einfach keine besonders große Basis mehr hat. Hat man dagegen keinen oder nur einen geringen frühen Verlust, wird (aufgrund der hohen Rendite) trotz Entnahme mit Kapitalverzehr das Vermögen immer größer und Langlebigkeit ist kein Problem. Und auf der anderen Seite haben Geldmarktfonds allenfalls ein symbolisches Kursrisiko, schaffen es aber nicht, die Inflation zu schlagen. Langfristig schrumpft das Vermögen so zusammen und Langlebigkeit wird zum Risiko.
Was die perfekte Strategie ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Lösung ist sehr sensibel gegenüber den gewählten Zeiträumen, da sich Renditen und Inflation über die Jahre stark unterscheiden. Auch ist die angenommene konstante (bzw. nach Inflation konstante) Entnahme unrealistisch. Um das Beispiel von monstermania aufzugreifen, ich glaube nicht, dass der Jahr-2000-Rentner im Jahr 2003 auf eine teure Kreuzfahrt gehen würde, nur weil das mal so angedacht war. Bei halbem Depotwert kurz nach Start in die Entnahmephase würde man natürlich versuchen, das Geld zusammenzuhalten und sparsam zu leben. Hierzulande haben wir über die GRV schon eine gute Grundabsicherung, sodass eine reduzierte Entnahme für einige Jahre auch durchaus realistisch ist. Und das gilt übrigens nicht nur für Deutschland, auch in den USA gibt es entgegen aller Klischees eine staatliche Rentenversicherung.
Alter! Evidenz? Wie viel Evidenz hat denn eine Studie, die auf Zeitreihen basiert? Genau: So viel Evidenz, wie die Zeitreihen eben haben. Im Controlling nennt man das: Garbage in - Garbage out. Wenn ich ein Modell mit schrottigem Datenmaterial füttere, kann ich keine vernünftigen Ergebnisse erwarten. Wo siehst du denn die größere Evidenz im Vorgehen dieser Studie?
Bitte belege, dass die Studie mit falschem Datenmaterial gefüttert wurde.
Bisher führten bei langen Anlagezeiträumen Anleihen, Geldmarkt-Instrumente, Kapitallebensversicherungen, Tagesgeld,... alleine und als Beimischung zu einem deutlich höheren Risiko als bei 100% Aktien. Wer kann diese Aussage widerlegen? Ich konnte nichts dazu finden.
Vielleicht liest du dir mein Argument zum methodischen Vorgehen der Studie nochmal durch?
Bitte belege, dass die Studie mit falschem Datenmaterial gefüttert wurde.
Denkst du wirklich in historischen Kategorien wie "richtig und falsch", "schwarz und weiß"? Mein Argument: Die der Studie zu Grunde liegende Daten insb. für die überproportional relevanten letzten (!) 10-15 Jahre sind einmalig und nicht reproduzierbar. Und die Aussagekraft dieser Daten ist entsprechend gering...
Da benötige ich keine Studie, wenn mein Kapital alle ist kann ich nichts mehr entnehmen, von mir aus ist das eine Studie von Adam Ries
Faszinierende Mathematik, wenn nach einem 50% drawdown das Kapital ,,alle ist".
Ich habe das Gefühl, dass du dir die Berechnungen in der Studie überhaupt nicht angeschaut hast, stimmt's?
Denkst du wirklich in historischen Kategorien wie "richtig und falsch", "schwarz und weiß"? Mein Argument: Die der Studie zu Grunde liegende Daten insb. für die überproportional relevanten letzten (!) 10-15 Jahre sind einmalig und nicht reproduzierbar. Und die Aussagekraft dieser Daten ist entsprechend gering
Wie kommst du darauf, dass die letzten 10-15 Jahre überproportional relevant und einmalig gewesen wären? Bitte sei ehrlich: Du kennst die langfristigen, inflationsbereinigten Renditen der verschiedenen Assets der letzten 120 Jahre überhaupt nicht, stimmt's`?
Es ist absolut faszinierend, dass hier jeder über eine Studie mitdiskutiert ohne die Studie überhaupt gelesen zu haben.
Faszinierende Mathematik, wenn nach einem 50% drawdown das Kapital ,,alle ist".
Ich habe das Gefühl, dass du dir die Berechnungen in der Studie überhaupt nicht angeschaut hast, stimmt's?
Das Kapital ist nicht alle, du hast nur noch 50% zur Verfügung und es ist in der halben Zeit alle, wenn keine Erholung einsetzt. Das ist nun mal die Mathematik.
Alles anzeigenAls ich im Jahr 1983 erstmals an die Börse ging, hatte der Dow Jones Index einen Stand von 1000 Punkte.
Heute steht er bei 40.000 Punkte.
Der Dow Jones ist nichts anderes als der Durchschnitts/Kurs der 30 der größten Firmen der USA - alles Weltkonzerne.
Dabei hat er nicht einmal einen Manager oder jemand für das Timing.
Er ist einfach immer investiert.
In Guten wie in schlechten Zeiten
Das ist auch meine Maxime seit Jahrzehnten.
Übrigens:
Falls du noch zu den jüngeren Forumsfreunden hier gehörst wirst du auch noch einen Dow von 80.000 Punkten erleben
Und das auch in Zukunft mit nur 30 verschiedenen Aktien
Das stimmt schon. Nur wirst Du auch zugeben müssen, dass die 30 Unternehmen die 1983 im Dow Jones gewesen sind, sicherlich ganz andere sind, als die heute im Dow Jones sind.
Dazu muss man einfach nur schauen, wie viele Unternehmen erst nach 1983 in den Dow Jones aufgenommen wurden.
Dow Jones Industrial Average – Wikipedia
Nur 5 von den 30 Unternehmen, die 1983 im Dow Jones waren sind auch heute noch dabei.
Da hätte man sich 1983 auch die 'falschen' Unternehmen aussuchen können.
Klar, ich kann das heute mit einem ETF ganz einfach abbilden.
Ich bin da völlig anderer Ansicht
Obwohl ich selbst ein Depot im höheren siebenstelligen Bereich habe, besitze ich dennoch nur Aktien von zwölf Firmen mit jeweils rund 1 Million €
Respekt zu Deiner Lebensleistung!
Nur übersiehst Du eine Sache. Wenn Du schlagartig 50% Deines Vermögens verlierst hast Du immer noch 6 Mio. € und Du wirst Dir keinerlei Gedanken machen müssen.
Wer 'nur' 500.000€ hat und 50% verliert hat halt nur noch 250.000€.
Wenn Du dann 20.000 im Jahr aus dem Depot entnimmst um davon sein Leben zu finanzieren denkt man dann sicher anders darüber...
FinanztipUser Nur am Rande aber in Zusammenhang mit Deinem Beitrag (Nr. 120)
Vorab nochmals zum Verständnis:
Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter. Zudem eher Allrounder und Praktiker. Fundmentale theoretische Kenntnisse sind bei mir eher kaum bis gar nicht vorhanden (von bestimmten einzelnen Themen abgesehen wie der Finanzgeschichte, Währungen, insbesondere Währungsunionen, monetäre Ökonomik).
Vor geraumer Zeit war der Aspekt (welche Aktienquote und Entnahmerate sind die "richtige/ideale", wenn man aus dem Depot lebt/leben muß ?) mal Thema in meinem Umfeld. Insbesondere waren das u. a. auch zwei Protagonisten, deren Ruhestandsplanung (so gut wie) nur aus dem Depot laufen sollte/mußte (keine gesetzlichen und/oder private Rente(n), keine Pensionen, kein Wohneigentum, keine KLVs usw.).
Stichworte (aus den wenigen diesbezüglichen Gesprächen mit mir) waren u. a. "Monte-Carlo" Simulation, die SWR-Series ("earlyretirementnow" von BigERN), "SoRR" (Sequence of Return Risk"), "Guyton-Klinger" Regel (wohl besser als die 4% Regel aber auch noch naiv), weitere Instrumente wie "Cash-Puffer", "dynamische Entnahmestrategie" ("Prime Harvesting"), "Glide-Path-Strategy" (Aktienquote wird wohl logarithmisch über 30 Jahre Richtung 100% erhöht) - um nur einige Stichworte zu nennen und ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.
In dem Kontext Deines besagten Beitrages (Nr. 120)
"An even mix of 50% domestic stocks
"We find that a constant allocation of 50% to domestic stocks ...
Das genau ist die zentrale Annahme der Studie, nämlich einfach die Entwicklungen der "historical US returns" insb. der letzten 15 Jahre fortzuschreiben.
würde ich gerne diesen Gedanken (aus einem anderen Strang) zumindest mal ins Spiel bringen:
Das Problem fängt schon damit an, daß meist sehr fokussiert US-lastig oder sogar nur mit US-Daten gearbeitet wird bzw. gearbeitet werden kann (schlicht, weil es dazu das langjährigste sprich das umfangreichste historische Datenmaterial gibt). Der Blick nur auf US-Bonds und US-Aktien dürfte aber kaum für einen Ruheständler in Deutschland oder in der Eurozone allein ausreichend sein (zudem der nicht in $ sondern in € seinen Lebensunterhalt bestreiten muß; jedenfalls in der Regel). Dazu kommt noch: Die US-Daten sind äußerst "gutmütig" in Sachen wirtschaftliche Stärke, Wirtschaftswachstum, Demographie usw. aber auch hinsichtlich Krieg und Zerstörung das eigene Land betreffend.
(nachträglich gefettet von mir)
Ob die besagte Studie (Cederburg) also mit 50% Anteil (an den besagten 100% Aktien) via "Dax-Stocks" (oder "Eurozone Stocks") von der Datenlage her "Eins zu Eins" übertragbar ist, wäre wohl eine eigene Fragestellung.
Wie kommst du darauf, dass die letzten 10-15 Jahre überproportional relevant und einmalig gewesen wären? Bitte sei ehrlich: Du kennst die langfristigen, inflationsbereinigten Renditen der verschiedenen Assets der letzten 120 Jahre überhaupt nicht, stimmt's`?
Das ist der Zeitraum, der die gesamte Assetklasse in der Rückschau nach oben gezogen hat! Die inflationsbereinigten Renditen der Assets kannst du überall, z.B. seit über 10 Jahren im Klassiker von Kommer dazu nachlesen und die sind kein Geheimnis nur für "insider"...
Was ist denn dein Argument? Dass du realisiert hast, dass Inflation deine Rendite auffrisst? Natürlich sollte man auf reale und nicht nominale Renditen schauen! Aber siehst du nicht, dass gerade in den letzten 10-15 Jahren sich diese Relationen der Asset-Klassen gerade in Hinblick auf die realen (!) Renditen so massiv verschoben hat? Wenn man mit sicheren Anleihen nominal wie real Verluste macht, scheint erstmal jede andere Anlage (Aktien!) besser, insb. wenn man diese in einer Boom-Periode betrachtet und damit vergleicht...
Was ist nur daran neu, aussergewöhnlich oder überraschend? Wie gesagt: Die Zeit der Nullzinsen (nominal wie real) ist vorbei, wie du vielleicht gemerkt hast...
Das Kapital ist nicht alle, du hast nur noch 50% zur Verfügung und es ist in der halben Zeit alle, wenn keine Erholung einsetzt. Das ist nun mal die Mathematik.
Und wie schnell haben sich in der Vergangenheit die Aktienmärkte inflationsbereinigt erholt und wie schnell haben sich zum Vergleich Anleihen inflationsbereinigt erholt? Du musst diese drawbacks und Erholungen des Aktienmarktes und damit deiner Asset-Allokation in Relation zur inflationsbereinigten Entwicklung anderer Assets bzw. Asset-Allokation setzen. Genau das macht die Studie. Deine vermeintlich sicheren Anlagen sind nicht statisch, sondern entwickeln sich inflationsbereinigt.