Wie wichtig ist es euch, dass ihr Bargeld auf eurem Konto einzahlen könnt?

  • Bargeld, auch in größerer Mege, als verdächtig darzustellen: du bist ja auf der Schiene verschiedener EU-Politiker, die das Bargeld abschaffen wollen.

    Bargeld gegen Ware, ist glücklicherweise NOCH eine, wenn auch leider immer weniger akzeptierte Form des Einkaufens.

    Jeder bekommt seinen Gehalt oder Lohn auf Giro-Konto.

    Wer bekommt sein regelmäßiges Lohn/Gehalt bar auf die Hand?

    Nur die, die schwarz arbeiten oder Geld waschen.

    Also erklär mir einer den Sinn, das Geld, das ich monatlich bekomme, jeden Monat und das im Laufe von einigen Jahren abzuheben unter den Kissen stecken, damit ich später damit das Auto kaufen kann.

    Und zwar nicht weil ich es so will, sondern weil der Verkäufer eine Überweisung auf ein Konto nicht akzeptiert? Und dann sagt man mir, der Verkäufer sei nicht verdächtig.

  • Also erklär mir einer den Sinn, das Geld, das ich monatlich bekomme, jeden Monat und das im Laufe von einigen Jahren abzuheben unter den Kissen stecken, damit ich später damit das Auto kaufen kann.

    Und zwar nicht weil ich es so will, sondern weil der Verkäufer eine Überweisung auf ein Konto nicht akzeptiert? Und dann sagt man mir, der Verkäufer sei nicht verdächtig.

    Du hast es nicht begriffen!

    Ich habe das Geld nie zu Hause gesammelt, sondern extra dafür abgehoben!

    Was der Auto-Verkäufer sagt ist/war mir immer egal.

    Ich will/wollte: Ich gebe Geld und ich bekomme dafür die Papiere und das Auto.

    Dann ist das Auto in dem Zustand "wie besichtigt".

    Das ist/war eine Sicherheit für MICH!

    Wenn der Verkäufer das nicht will, gibt es andere, die nicht so "verbohrt" sind.

    Wenn ich der Verkäufer bin/wäre, würde ich die "Vorsichtshandlung" des Käufers auch akzeptieren.

  • Ich muss zugeben, dass ich Käufe von KFZ auch immer per Barzahlung abgewickelt habe. Das war dann so ziemlich der einzige Grund, wofür man auch mal eine Bankfiliale aufgesucht hat um die entsprechenden Summen abzuheben.

    Inzwischen wollen aber seriöse Autohäuser auch lieber keine Barzahlungen mehr! Damit meine ich ausdrücklich nicht den typischen 'Fähnchenhändler'.

    Was ist ein Fähnchenhändler?
    Ich würde es mal so beschreiben: Ein Fähnchenhändler ist ein Gebrauchtwagenhändler der meistens kein deutscher Händler ist. Bitte nicht falsch zu verstehen.…
    www.gutefrage.net

    Und im privaten Umfeld wurden bei den letzten Käufen/Verkäufen nur noch eine Anzahlung in bar geleistet. Die eigentliche Zahlung lief dann in unserem Fall per paypal. Das wünschte dann in einem Fall mal die Verkäuferin im anderen Fall der Käufer.

    Uns war es recht.

    Wenn der Verkäufer das nicht will, gibt es andere, die nicht so "verbohrt" sind.

    Ist ein freies Land.

    Nur wenn ich etwas haben will (z.B. ganz bestimmtes Fahrzeug), dann muss ich evtl. einen Kompromiss eingehen. Entweder im Preis oder in den Zahlungsmodalitäten.

    Ist halt so.

    Ich würde z.B. nie zum ersten Termin mal eben 20K€ in bar in der Tasche dabei haben nur weil ich evtl. ein Fahrzeug kaufen will. :/

  • Ändert nichts an der Tatsache, dass etwas mit dem Verkäufer nicht stimmt.

    Für mich ist das ganze sehr sehr verdächtig, wenn ich weiß, dass der Verkäufer ein Konto hat, auf das ich das Geld leicht überweisen kann, und trotzdem ich zur Bank schlendern muss (obwohl ich gar nicht nötig habe), um das Geld abzuheben und dann mit der Summe zum Verkäufer gehen muss.

    Weil er unbedingt Geld bar haben will.

    Und der Verkäufer läuft dann zur Bank und zahlt das Geld auf sein Konto ein :thumbup: .

    Fred_ , soll ich eventuell für diesen Verkäufer noch einkaufen gehen oder Müll raustragen, weil er so will?

  • Inzwischen wollen aber seriöse Autohäuser auch lieber keine Barzahlungen mehr!

    Mit einem solchen Tenor sollte man aber jedenfalls nicht insinuieren, daß alle anderen Protagonisten in dem Bereich keine "seriösen" sprich "unseriöse" Autohäuser und/oder Autohändler sind.

    Damit meine ich ausdrücklich nicht den typischen 'Fähnchenhändler'.

    Ob man spezialisierte Händler (und/oder auch Sammler), die nicht selten bzw. überwiegend mit Fahrzeugen auch im höherpreisigen Segment (Youngtimer, Oldtimer, Exoten usw.) handeln unter "Fähnchenhändler" subsumieren kann - erscheint mir mehr als fraglich.

    Ist ein freies Land.

    (Klingt wie aus einem Western (siehe z. B. die "Glorreichen Sieben" ...))

    Darüber könnte man sicherlich im Allgemeinen trefflich diskutieren.

    Bezüglich dieses speziellen Themas (Bargeld) aber ist eine etwas kafkaeske Situation entstanden: Auf der einen Seite wird in sämtlichen Bestimmungen (vom Bundesbank Gesetz bis zum Vertrag über die Arbeitsweise der EU (AEUV) explizit normiert, daß Bargeld (auf Euro lautende Banknoten) das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel ist - während auf der anderen Seite die Nutzung und Verwendung desselben seit vielen Jahren immer weiter ein- und beschränkt, mit Auflagen und Nachweisen (zudem mit immer weiter abgesenkten Limits) sowie Höchstgrenzen bzw. in Teilen sogar mit Verboten belegt wird (bis hin zur Abschaffung des einstmals größten Geldscheins seitens der EZB schon im Jahr 2016 - vor dem Hintergrund des Geldwertschwunds seit 1999 bis heute wäre eigentlich die Ausgabe eines 1.000 oder 2.000 € Scheins eher angezeigt gewesen, um dem Bürger weiterhin ein adäquates Zahlungsmittel zu bieten bzw. zu gewährleisten).

    Zum Thema Bargeld als einziges unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel könnte man daher fast mit Radio Eriwan antworten: Im Prinzip ja, aber ...

    Nur wenn ich etwas haben will (z.B. ganz bestimmtes Fahrzeug), dann muss ich evtl. einen Kompromiss eingehen. Entweder im Preis oder in den Zahlungsmodalitäten.

    Ist halt so.

    Eine Binse, da eine Sachgesetzlichkeit (siehe schon z. B. Nr. 110).

    Das gilt übrigens nicht nur für Fahrzeuge sondern auch für andere Themenfelder (Stichwort: Uhren - um nur ein solches Themenfeld beispielhaft zu nennen; insbesondere für bestimmte Marken und Modelle, Vintage-Uhren, u. a. auch ungetragene alte Uhren (NOS - New Old Stock) usw.).

    Ein "Kompromiss" muß dies übrigens nicht per se sein. Oft sind sich nämlich hierbei Käufer und Verkäufer durchaus über das gewählte Procedere der Barzahlung einig.

    Ich würde z.B. nie zum ersten Termin mal eben 20K€ in bar in der Tasche dabei haben nur weil ich evtl. ein Fahrzeug kaufen will.

    Das ist, wie Du zutreffend schreibst ("ich"), eine ganz individuelle Sache und Entscheidung. Für meinen Teil (auch wieder "ich") gilt das eben nicht. Jedenfalls möchte ich auf keinen Fall, daß der Gesetzgeber (sprich die EU) mir den Gebrauch und die Verwendung des einzigen unbeschränkten gesetzlichen Zahlungsmittels so weit herunter reguliert oder ganz verbietet, daß es weder ein Zahlungsmittel geschweige denn noch ein unbeschränktes ist ...

    Die Usancen vom Alltag bis zum Fahrzeugkauf bezüglich Bargeld sind natürlich nur eine Petitesse beim Blick auf Bargeld bezüglich der übergeordneten Ebene.

    Stichworte: Informationelle Selbstbestimmung wird nur durch Bargeld gewährleistet, Bargeld ist zudem ausfallsicheres Zentralbankgeld, rechtlicher Unterschied von Bargeld im Vergleich zu Buchgeld (Giralgeld), Schutz vor Negativzinsen in beliebiger Höhe und flächendeckend, Ausweichmöglichkeit auch bei Bail-Ins (von den banalen rein technischen Problemen ganz abgesehen).

    Ganz generell: Haben ist immer viel besser als in bestimmten Fällen unbedingt brauchen.

  • Sovereign

    Habe ich irgendwo auch nur mit einer Silbe erwähnt, dass ich ein Bargeldverbot befürworte?

    Es ist einfach eine Tatsache, dass inzwischen auch beim Autokaufkauf viele Autohändler auf elektronischen Zahlungsverkehr setzten.

    Es macht zugegebenermaßen auch einfach wenig Sinn, wenn der Kunde zunächst 40K von seinem Konto abhebt, nur um das Geld dann einem Autohaus zu übergeben, dass anschließend dann das Geld wieder zur Bank bringen muss um das Geld auf dem Konto einzahlen zu müssen (Aufwand der Barzahlung). :/

    Oder glaubst Du, dass ein Werk wie VW, BMW oder Mercedes Ihre Autos gegen Barzahlung beim Händler abgeben? ;)

    Und bei den Gebrauchtwagen bei einem solchen Händler ist die Situation ganz ähnlich. Schließlich dürfte der ganz überwiegende Teil des Fahrzeugangebots an Gebrauchtwagen auf dem Hof durch Kredite finanziert sein.

    Natürlich hat ein Kunde gegenüber dem Händler nicht die schlechteste Verhandlungsposition, wenn er mit Barzahlung droht. Der Händler wird das dann wohl auch häufig akzeptieren (einfach weil er das Geschäft machen will/muss).

    Vom reinen Handling her dürfte aber auch hier elektronischer Zahlungsverkehr dem Händler lieber sein.

    Was im privaten Bereich passiert ist dann nochmals etwas völlig anderes.

    Evtl. sollte man sich einfach mal vom Mantra lösen, dass es 'nur' der 'böse' Staat ist, der Bürgen die Barzahlung 'madig' machen möchte, sondern auch viele Bürger selbst die Vorteile des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zunehmend schätzen.

    Und ja, ich trage ungern viel Bargeld mit mir herum. Und bei einem pot. KFZ-Kauf habe ich maximal eine Anzahlung dabei.

  • Evtl. sollte man sich einfach mal vom Mantra lösen, dass es 'nur' der 'böse' Staat ist, der Bürgen die Barzahlung 'madig' machen möchte, sondern auch viele Bürger selbst die Vorteile des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zunehmend schätzen.

    Spätestens, wenn es flächendeckend Echtzeitüberweisungen gibt, dürfte das nochmal zunehmen.

  • Ein (für mich persönlich) großer Vorteil gerade bei kleinen Beträgen: Die Nachvollziehbarkeit!

    Ich sehe auch bei kleinen Beträgen, wo das Geld hingegangen ist, kann z.B. auf einen Blick anzeigen lassen, wie viel ich in einem Monat beim Bäcker ausgegeben habe.

    Und (genereller Vorteil bei Onlinekäufen) ich kann auch noch Jahre später nachschauen, wann ich was zu welchem Preis gekauft habe, ganz ohne komplizierte Zettelwirtschaft.

  • Viele Bürger selbst die Vorteile des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zunehmend schätzen.

    Mag sein. Dagegen ist auch nix zu sagen. Teilweise praktiziere ich dies ja auch so. Aber auf keinen Fall zunehmend.

    Evtl. sollte man sich einfach mal vom Mantra lösen, dass es 'nur' der 'böse' Staat ist, der Bürgen die Barzahlung 'madig' machen möchte

    Wie kommst Du da auf die Terminologie "Mantra" vom "bösen Staat", der den Bürgern das "Bargeld madig" machen will ? Das ist schlicht das Ergebnis und damit eine Feststellung - beim sachlichen Blick auf die Vorgehensweise von EZB, EU usw. in Sachen Bargeld seit sehr vielen Jahren.

    Habe ich irgendwo auch nur mit einer Silbe erwähnt, dass ich ein Bargeldverbot befürworte?

    Das machen EZB, EU usw. auch nicht bzw. mit keiner einzigen Silbe ... ^^

    Im Ergebnis laufen sämtliche Maßnahmen aber de facto darauf hinaus das Bargeld aus dem Alltag immer weiter zurückzudrängen bzw. zu verbannen.

    Wenn die Menschen sprich Bürger dies ohnehin so wollten und auch praktizieren würden - bräuchte es doch die ganzen Maßnahmen von EZB und EU überhaupt nicht ... ?! :rolleyes:

    Angefangen von der Abschaffung des größten Geldscheins schon im Jahr 2016 seitens der EZB über die ganzen Ein- und Beschränkungen (samt Identitätsfeststellungen und Herkunftsnachweisen mit zudem immer weiter abgesenkten Grenzen) bis hin zu Höchstgrenzen der Barzahlung und generellen Barzahlungsverboten seitens der EU ... ?! :rolleyes:

    Nochmal und ausdrücklich: Das ist aus aus meiner Sicht leidig, ärgerlich und übergriffig und steht zudem in (krassem) Widerspruch zum Bundesbank Gesetz sowie den Regelungen zur Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV).


    Wobei dies (Alltag, Fahrzeugkauf usw.) i. V. z. den in Nr. 125 genannten Gründen (vorletzter Absatz) nur Petitessen sind.

    Nur am Rande und zu Deiner Formulierung "Mantra": Ganz offensichtlich schätzen dies diverse Ökonomen, Fachjournalisten, Finanzfachleute, Politiker etc. pp. ganz anders ein, die sich aktiv für den Erhalt des Bargelds einsetzen (Artikel, Websites, Initiativen usw.) - bis hin übrigens zur Deutschen Bundesbank (Stichwort: Gründung des Bargeld-Forums). Wenn es sich hier doch lediglich um den Wunsch der Menschen/Bürger handeln würde im Sinne eines organischen Prozesses hin zur unbaren Zahlung - dann wären doch diese ganzen Aktionen (inklusive der Deutschen Bundesbank) völlig überflüssig ... ?!

    So überflüssig wie die ganzen Aktionen seitens der EZB sowie der EU zur permanenten und immer weitergehenden Bargeldeinschränkung. Wenn die unbare Zahlungsweise ohnehin der Wunsch der Bürger wäre und sich damit das Bargeld sozusagen perspektivisch automatisch abschaffen würde ... ?! Wenn dem ohnehin so ist, warum dann alle diese Vorgaben, Eingriffe und Verbote seitens EZB und EU ?

  • Ich muss zugeben, dass ich Käufe von KFZ auch immer per Barzahlung abgewickelt habe. Das war dann so ziemlich der einzige Grund, wofür man auch mal eine Bankfiliale aufgesucht hat um die entsprechenden Summen abzuheben.

    Ja, das hat Sinn gemacht, bevor es kostenlose Echtzeitüberweisungen gab. Mittlerweile kann man das gleiche Sicherheitslevel erreichen, ohne Bargeld durch die Gegend zu schleppen und dadurch neue Risiken einzuführen. Insofern kann ich schon nachvollziehen, dass Autohäuser den Aufwand und das Risiko nicht mehr wollen.

  • Es ist einfach eine Tatsache, dass inzwischen auch beim Autokaufkauf viele Autohändler auf elektronischen Zahlungsverkehr setzten.

    Wie sollen denn sonst transaktionen über 3000€ laufen?

    Es wurde gesetzlich verboten mehr als diese summe in bar einzunehmen,

    Nen auto für 10 000€ darf man daher gar nicht komplett bar bezahlen, sondern maximal eine Anzahlung von 3000.

  • Spätestens, wenn es flächendeckend Echtzeitüberweisungen gibt, dürfte das nochmal zunehmen.

    Was helfen mir die genannten sog. Echtzeitüberweisungen angefangen vom sehr wichtigen Thema der "Informationellen Selbstbestimmung" über die Möglichkeiten sich vor "Negativzinsen" in beliebiger Höhe zu bewahren bis hin zur Thematik "Bargeld vs. Buchgeld" im Sinne Bargeld als einziges "ausfallsicheres Zentralbankgeld" auch i. Z. m. beispielsweise "Bank-Runs" und "Bail-Ins" - um nur einige Beispiele zu nennen ... ?

  • Es wurde gesetzlich verboten mehr als diese summe in bar einzunehmen,

    Ist zumindest in Deutschland nicht verboten.

    Der Händler muss nur ab einer bestimmten Summe (AFAIK 10.000€) die Personalien erfassen und melden (Geldwäschegesetz).

    EU beschließt 10.000 Euro als Obergrenze bei Bargeldzahlungen
    Die EU hat eine Obergrenze von 10.000 Euro bei Zahlungen mit Bargeld beschlossen. Damit soll vor allem die Geldwäsche bekämpft werden. Die Regeln gelten erst…
    www.tagesschau.de
  • Sovereign

    Es gibt bereits seit Jahrzehnten real existierende Einschränkungen was die Annahme von Bargeld angeht (z.B. muss ein Händler maximal 50 einzelne Münzen akzeptieren).

    Auch dürfen Händler die Annahmen großer Banknoten ablehnen, sofern das offen kommuniziert wird (z.B. Bäcker, Tankstellen).

    Unser Friseur um die Ecke nimmt z.B. gar kein Bargeld mehr an. Ist aber auch in großen Lettern am Eingang des Geschäfts zu lesen.

    Und auch bei Dienstleistungen wie z.B. Miet- und Gehaltszahlungen kann nicht einseitig eine Partei wie der Arbeitnehmer oder der Mieter auf Barzahlung bestehen.

    Insgesamt gehen mir solche 'Prinzipienreiter-Diskussionen' ehe auf den Keks. Faktisch ist die Nutzung von Bargeld zunehmend auf dem Rückzug. Und die Ursache dürfte mehr in der Bequemlichkeit als in Einschränkungen zu suchen sein.

  • Was helfen mir die genannten sog. Echtzeitüberweisungen angefangen vom sehr wichtigen Thema der "Informationellen Selbstbestimmung" über die Möglichkeiten sich vor "Negativzinsen" in beliebiger Höhe zu bewahren bis hin zur Thematik "Bargeld vs. Buchgeld" im Sinne Bargeld als einziges "ausfallsicheres Zentralbankgeld" auch i. Z. m. beispielsweise "Bank-Runs" und "Bail-Ins" - um nur einige Beispiele zu nennen ... ?

    Es gibt ziemlich viele Leute, denen diese Dinge schlichtweg nicht so wichtig sind wie Dir.

    Ich habe einfach nur festgestellt, dass mit flächendeckenden Echtzeitüberweisungen nochmal mehr Leute auf Bargeld in vielen Situationen verzichten werden. Wenn ich ein Auto (oder sonst etwas Großes, Teures) kaufen würde, würde ich sehr viel lieber per Überweisung als in bar bezahlen. Zum Beispiel, weil ich mir dann den Aufwand des Geldabhebens spare, weil ich mir das Risiko spare, große Mengen Geld in bar zu Hause zu lagern oder mit mir rumzutragen (Einbruch, Überfall, Feuer, Verlieren...), und weil ich einen Nachweis über die Zahlung habe (kann hinterher keiner behaupten, ich hätte nicht gezahlt).

  • Zumindest bestätigt der erwähnte Tagesschau Bericht den Verdacht, daß Bürokratien aus sich selbst heraus zu immer weiterem Bürokratieausbau- und Bürokratiewachstum tendieren.

    Hier vor Ort (Frankfurt am Main) soll nämlich die nächste diesbezügliche neue EU-Behörde (Anti Laundering Money Authority (AMLA)) - oder so ähnlich jedenfalls - ihren Sitz haben. Was für mich schon jetzt klar ist: Auch diese Behörde wird schon aus sich selbst heraus weiter wachsen wollen und werden.

    Aus meiner Sicht zahle ich sehr hohe Steuern und Abgaben, damit der Staat u. a. meine Sicherheit (innere Sicherheit im Land) gewährleistet. Bekommt der Staat ein gewisses Klientel nicht in den Griff ist dies sehr unerfreulich, ärgerlich und gefährlich. Noch unerfreulicher, ärgerlicher und gefährlicher wird es aber, wenn der Staat mir als völlig unbescholtenem Bürger dann "als Lösung" des Problems das Tragen eines Messers verbietet (Waffenverbotszone in der Innenstadt) - denn für mich ist ein Messer keine Waffe sondern ein Werkzeug und ganz normaler Gebrauchsgegenstand ... :rolleyes:

    Ganz unabhängig von der Frage, ob man mit Barzahlungsgrenzen oder Komplett-Verboten überhaupt beispielsweise Terroristen bzw. Terrorismus generell bekämpfen kann (ganz so, als ob sich beispielsweise ein Attentäter von der STVO und einer 30 km/h Zone von seinen Plänen abbringen ließe ... ?) und/oder ob in solchen Bereichen dann nicht diverse alternative Möglichkeiten zur Verfügung stehen (wie andere Währungen, Edelmetalle, Crypto-Währungen, Hawala Banking etc. pp.).

    Bekommt der Staat ein solches Problemfeld nicht in den Griff, kann es aus meiner Sicht nicht die "Lösung" sein - siehe auch schon das o. g. Beispiel - das Bargeld in der "Rasenmäher-Methode" für den unbescholtenen Bürger immer weiter einzuschränken.

    Es gibt bereits seit Jahrzehnten real existierende Einschränkungen was die Annahme von Bargeld angeht

    An derart weitreichende Ein-und Beschränkungen, Nachweis- und Identifikationspflichten (mit noch dazu immer weiter abgesenkten Grenzen), Obergrenzen für Barzahlung und teilweise Barzahlungsverbote bis hin zur Abschaffung großer Geldscheine - kann ich mich vor Euroeinführung gar nicht erinnern ... ? Und da habe ich bereits sehr aktiv am Wirtschaftsleben teilgenommen ... ? :rolleyes: Einerseits.

    Auch kann ich mich vor Euroeinführung nicht daran erinnern, daß man als Bundeskanzler und Bundesfinanzminister im TV auftreten mußte und für die "Spareinlagen garantieren" mußte, um einen schon laufenden "Bank-Run" zu stoppen; daß man meine Währung "retten" mußte, daß es in meiner Währung "Negativzinsen" gab, daß es für Länder meiner Währung zu "Schuldenschnitten" und "Bail-Ins" kam, daß es für Länder in meiner Währung zu "Tageslimits" bei Bargeldauszahlungen kam usw. Andererseits.

    Was sich übrigens auch in meiner eigenen Vermögensaufstellung abbildet. Früher habe ich bezüglich Bargeld eher den Zinsverlust (Opportunitätskosten) gesehen - heute sehe ich in einer gewissen Bargeldhaltung - auch nach gründlicher Abwägung der Vor- und Nachteile - aus diversen Gründen eine Notwendigkeit.

  • Es gibt ziemlich viele Leute, denen diese Dinge schlichtweg nicht so wichtig sind wie Dir.

    Wie jemand "Informationelle Selbstbestimmung", "ausfallsicheres Bargeld als Zentralbankgeld" oder auch ein Schutz vor "Negativzinsen" in beliebiger Höhe sowie Bank-Runs" und "Bail-Ins" usw. nicht wichtig sein kann, erschließt sich, mir jedenfalls, nicht. Schon gar nicht, wenn man eine Einheitswährung verwenden muß, die schon gerettet werden mußte und man Bewohner der Eurozone ist.

    Dazu kommt noch, daß ich generell immer gerne liquide bin und auch nicht vollumfänglich von Banken abhängig sein will (ebenso wenig von der Technik - angefangen von etwas so Banalem wie der Stromversorgung über das Funktionieren von Geldautomaten bis zu Pin-Lesegräten in Aufzügen bzw. Schließfachanlagen - i. V. z. den eigentlichen Problemen nur Petitessen, die sich aber in meinem Alltag auch schon realisiert hatten).

  • Noch unerfreulicher, ärgerlicher und gefährlicher wird es aber, wenn der Staat mir als völlig unbescholtenem Bürger dann "als Lösung" des Problems das Tragen eines Messers verbietet (Waffenverbotszone in der Innenstadt) - denn für mich ist ein Messer keine Waffe sondern ein Werkzeug und ganz normaler Gebrauchsgegenstand ... :rolleyes:

    Hier wird es jetzt Off Topic, aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Messer als "ganz normalem Gebrauchsgegenstand" in der Innenstadt unterwegs war.

    Bekommt der Staat ein solches Problemfeld nicht in den Griff, kann es aus meiner Sicht nicht die "Lösung" sein - siehe auch schon das o. g. Beispiel - das Bargeld in der "Rasenmäher-Methode" für den unbescholtenen Bürger immer weiter einzuschränken.

    Ja, so ist das nunmal in einer Gesellschaft. Manchmal treffen einen bestimmte Einschränkungen, weil andere Leute Dinge tun, die sie nicht dürfen. Ich kann in einer Waffenverbotszone nicht mit Messer unterwegs sein (obwohl ich noch nie jemanden erstochen habe und das auch nicht vorhabe), ich darf im ÖPNV kein Bier oder sonstigen Alkohol trinken (obwohl ich noch nie an einer Schlägerei beteiligt war oder Kontrolleure angepöbelt habe) und darf mein Wasser nicht mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen (obwohl es wirklich nur Wasser ist).

  • Wie jemand "Informationelle Selbstbestimmung", "ausfallsicheres Bargeld als Zentralbankgeld" oder auch ein Schutz vor "Negativzinsen" in beliebiger Höhe sowie Bank-Runs" und "Bail-Ins" usw. nicht wichtig sein kann, erschließt sich, mir jedenfalls, nicht.

    Genau, erschließt sich DIR nicht. Anderen eben schon. Jeder setzt seine eigenen Prioritäten. Mir sind bestimmt auch jede Menge Dinge wichtig, die Dir egal sind.

    "informationelle Selbstbestimmung" geht sehr viel weiter, als das was Du offenbar meinst und hat mit Bargeld nur sehr am Rande zu tun.

    "ausfallsicheres Bargeld als Zentralbankgeld" - Tja, der ein oder andere macht sich vielleicht mehr Sorgen, ob das Geld zu Hause unterm Kopfkissen sicher ist (Einbruch, Feuer usw...).

    "Schutz vor Negativzinsen in beliebiger Höhe" - Das betrifft schon nur die Leute mit signifikanten Vermögen. Und "Negativzinsen" in Form der Inflation treffen Bargeld erst recht.

    "Bank-Runs und Bail-Ins" - Ja, das sind solche Schlagworte, die Du gerne benutzt. Wenn solche Dinge passieren, gibt es in der Regel ganz andere Probleme. Wie weit einem da Bargeld noch hilft?

  • ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Messer als "ganz normalem Gebrauchsgegenstand" in der Innenstadt unterwegs war.

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Die Innenstadt meiner Geburtsstadt ist inzwischen in einem Zustand, daß ich da weder zum Einkaufen, Essen oder aus sonstigen Gründen unterwegs sein will. Schon gar nicht zu abendlicher Stunde und/oder im Dunklen.

    Da ich seit Schülerzeiten immer ein Taschenmesser bei mir führe (was sich schon oft genug bewährt hat; zuletzt erst bei einem Fahrrad-Problem) - geht diese Anmerkung von Dir, bei mir jedenfalls, ins Leere.

    "informationelle Selbstbestimmung" geht sehr viel weiter, als das was Du offenbar meinst und hat mit Bargeld nur sehr am Rande zu tun.

    Das mag schon sein. Wie das "mit Bargeld nur sehr am Rande zu tun haben soll" erschließt sich mir aber nicht ansatzweise.

    Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) ist darin sogar ein Datenschutz-Grundrecht zu sehen. Den entsprechenden Schutz persönlicher Daten gerade auch im Alltag und bei Bezahlvorgängen garantiert nur eine vollumfängliche anonyme Zahlung, wie diese nur mit Bargeld umsetzbar ist.

    "ausfallsicheres Bargeld als Zentralbankgeld" - Tja, der ein oder andere macht sich vielleicht mehr Sorgen, ob das Geld zu Hause unterm Kopfkissen sicher ist (Einbruch, Feuer usw...).

    Bargeld kann man auf alle möglichen Weisen vorhalten - nicht nur "unterm Kopfkissen" (in einem Versteck, im eigenen Tresor, in einem Tresor in einer Bank/Schließfachanlage, bankenunabhängig bei einer privaten Sicherheitsfirma/professionelle Einlagerung samt Sicherung, in einem Zollfreilager, insbesondere in einer rechtssicheren Zone usw.).

    "Schutz vor Negativzinsen in beliebiger Höhe" - Das betrifft schon nur die Leute mit signifikanten Vermögen.

    Für die sind "Negativzinsen" seitens der Notenbank auch gedacht ... für wen denn sonst ? - und eben diese machen sich darum auch Gedanken, wie man mit einem solchen Vorgehen der zuständigen Notenbank dann umgeht. Eine Sachgesetzlichkeit aus meiner Sicht. Übrigens: Nicht nur aus meiner Sicht.

    Apropos "signifikante Vermögen": Ein Patenkind hatte damals schon leichte Probleme nur 60.000 € negativzinsfrei neu unterzubringen. Läuft das bei Dir unter "signifikantem Vermögen" ?

    "Bank-Runs und Bail-Ins" - Ja, das sind solche Schlagworte, die Du gerne benutzt.

    Nur der guten Ordnung halber: "Gerne benutze" ich diese Begriffe auf keinen Fall.

    Und: Ob man da von "Schlagworten" sprechen kann ? Zum Realitätsbezug: Beides war traurige Realität in Ländern wie Zypern und Griechenland. Meines Wissens liegen beide Länder in der Eurozone und verwenden daher den Euro als Zahlungsmittel ... ?

    Und übrigens auch traurige Realität hierzulande als sich eine Bundeskanzlerin und ein Bundesfinanzminister das zusammen und live an einem Sonntag (des Jahres 2008) bei einem gemeinsamen TV-Auftritt in Form einer "Garantie der Regierung" für die Spareinlagen antun mußten - um einen schon laufenden Bank-Run noch zu stoppen.

    Wenn solche Dinge passieren, gibt es in der Regel ganz andere Probleme. Wie weit einem da Bargeld noch hilft?

    Bargeld auch und gerade in Form von fremden Sorten übrigens (oder auch andere sofort liquidierbare Mittel wie Edelmetalle, Uhren, Schmuck, Edelsteine usw.) sind beim Blick in die Finanz- und Währungsgeschichte schon desöfteren von Nutzen sprich probate Mittel gewesen.

    Das entspricht übrigens auch meinen ganz persönlichen Erfahrungen (in manchen Ländern sind beispielsweise fremde Sorten selbst im Alltag eine Art Parallelwährung zur schwachen Heimatwährung).

    Ein Beispiel aus unzähligen: Bei einer Reise in den 70er Jahren durch Marokko mit einem VW-Bus reichten damals einige Hundert Dollar Scheine (Bargeld), um aus einer Reparaturdauer von "mindestens einer Woche" - eine von 24 Stunden zu machen. Was der Weiterfahrt und Reiseplanung sehr dienlich war ...