Größerer Geldbetrag - welche Etf-Kombi ist sinnvoll?

  • Bisschen mehr Respekt vor anderen Meinungen und Entscheidungen, dann klappts auch mit dem Nachbarn ;)


    Ich glaub nicht, dass die Jemand hier etwas will ;)

    Du kannst sowieso machen was du möchtest. Wer hier seine Strategie reinstellt muss allerdings dann mit Kritik rechnen.


    Warum hast du deine Strategie denn hier vorgestellt? Was hast du dir erwartet? Ernsthafte Frage aus Interesse.


    Ich verstehe nach wie vor nicht was das in einem Anfängerthread zu suchen hat. Das ist das einzige „Problem“, das ich hab. Dass du deine Strategie vorstellst ist völlig in Ordnung und ich finde sie nach deinen Erklärungen auch nicht mehr ganz so schlimm. Es ist eben wie du selbst sagst ein Core-Satellite Portfolio mit dem Gehebelten als deinen Satellite. Da finde ich persönlich andere Satelliten nicht sinniger oder unsinniger. Aber das gehört aus meiner Sicht in einen extra Thread oder in ein Thema, in das es um eine solche Strategie geht. Da hätte ich den Ansatz interessant gefunden, auch wenn ich ihn nicht „teile“.


    Deshalb meine Frage nach dem wieso hier und was du dir erhoffst. Wenn du helfen wolltest ok, finde ich dann aber eher komisch wenn du dir der Risiken bewusst bist und einem Anfänger deine Strategie als Beispiel vorstellst. Ja, keine Empfehlung im engeren Sinne, kann aber unkommentiert so verstanden werden. Deshalb ordnen es die anderen User hier eben ein.


    Ich für meinen Teil habe ich schon gewonnen, weil ich meine Finanzen vor 2 Jahren um 180 Grad gedreht hab. Der Rest ist nur die Kür.

    Mit dieser Aussage wäre ich allerdings sehr vorsichtig. Gewonnen (wenn das überhaupt die richtige Kategorie ist) hast du vielleicht wenn du bereits finanziell unabhängig bzw. frei bist. Ich kann nicht beurteilen ob du das bist. Wirkte eher nicht so wie du schreibst, dass du bereits 40 Jahre Vermögensaufbau betreibst und „gewonnen“ hast. Im Leben kann viel passieren. Pläne könnten nicht aufgehen.


    Wie gesagt: viel Erfolg für dich ;)

  • Für mich gibt es nur Anlagen (seit knapp 40 Jahren) die ich genau nachvollziehen und das Risiko einschätzen kann. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das scheint mir in diesem Fall nicht so zu sein. Hauptproblem für mich ist bei den Hebeln die Vervielfachung des Risikos. Wir leben als Börsenanleger seit einigen Jahren im Land der Glückseligen. So lange die Sonne scheint laufen alle mit einem Lächeln durch die Welt. Aber auch an der Börse gibt es Stürme und längere Abwärtsbewegungen, für solche Fälle trifft es gerade Hebelprodukte sehr stark, oder da wird aus dem Sturm eher ein Orkan. Eine jahrelange Anlage ist dann womöglich in wenigen Tagen noch ein Viertel oder noch weniger wert. Du schreibst, für dich kein Problem, dann gehörst du zu den Ausnahmen. Zeiten in denen es so lief, wurden weiter oben schon geschrieben, ich hoffe wenn diese Ereignisse auf dich zukommen, kannst du das ähnlich gelassen sehen wie du es beschreibst. Jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält, daher ist das nur meine persönliche Meinung und es liegt mir fern dich von irgendetwas abzubringen. Viel Erfolg

  • Ich habe gesagt, dass ich EVTL. je nach Situation nochmal Geld nachschiesse. Ich habe nicht gesagt, dass ich extra dafür einen Cashpuffer bereit halte, sondern ggf. auf die Ersparnisse zurück greife, die für die Anschaffung meines nächsten Autos gedacht sind und/oder an den Notgroschen gehe (der aktuell sehr klein ist und eigentlich nicht gebraucht wird).

    Auch dann ist es einfach rechnerisch sinnvoller, erst die Ersparnisse für Auto und Notgroschen aufzulösen und in einen "normalen" ETf zu gehen als nur mit einen Teil des Vermögens in einen gehebelten ETf zu investieren.


    Aber es ist Dein Geld - mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen. Wir drehen uns dann irgendwann im Kreis.

  • Ich habe gesagt, dass ich EVTL. je nach Situation nochmal Geld nachschiesse. Ich habe nicht gesagt, dass ich extra dafür einen Cashpuffer bereit halte, sondern ggf. auf die Ersparnisse zurück greife, die für die Anschaffung meines nächsten Autos gedacht sind und/oder an den Notgroschen gehe (der aktuell sehr klein ist und eigentlich nicht gebraucht wird).

    Das hier muss ich übrigens auch (gerade in einem Anfängerthread!) kritisch anmerken: Geld nachzuschießen in die Börse allgemein, geschweige denn in besonders risikoreiche Papiere, sollte man immer nur mit Geld machen, das man langfristig nicht benötigt. Ob du ein Auto benötigst kann ich nicht sagen. An den Notgroschen zu gehen für so etwas geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Ein Notgroschen ist dafür da, dass er „eigentlich nicht gebraucht wird“. Der ist nicht zum Investieren da, sondern ist eine notwendige Versicherung und sollte groß genug gewählt sein.


    Auch hier darfst du persönlich machen was du möchtest, fühl dich also nicht in die Ecke gedrängt, wir wollen dir hier helfen; das wirkt auf mich allerdings nicht sehr durchdacht und finanzbildungsmäßig nicht gereift. Du schreibst hier eine Menge Dinge, von denen jeder verbrauchernahe Experte klar abrät. Überlege mal wieso. An der Stelle hat es dann auch nichts mehr mit „harmlosem“ kleinen Satellite zutun.

  • Und schon wieder kommen die herablassenden Kommentare, die durch die Blume sagen, dass ich doof sei und von nix ne Ahnung hätte, weil ich eure Einschätzung nicht teile.


    Und da wundert man sich, dass es in einem Forum, wie von Finanztip nur so wenig aktive Teilnehmer gibt.


    Weitere Rechtfertigungen spare ich mir. Anstatt nachzufragen, kommen nämlich nur Unterstellungen, gepaart mit "du hast ja gar keine Ahnung". Vielleicht ist eure oberflächliche Betrachtung genau das Problem. Und jede Situation ist individuell.


    Und nur weil einer von euch irgendwas für richtig hält, heißt das in meiner Situation nicht, dass es das ist. Auch nicht wenn "Verbraucherschützer dazu raten".


    Aber wir drehen uns im Kreis (und ich meine Kreise zukünftig woanders). Echt nicht auszuhalten hier.

  • Ich sehe hier keine herablassenden Kommentare. Wenn du dich persönlich angegriffen fühlst tut mir das leid, aber ich halte die Kommentare hier für sachlich. Du hast in einem öffentlichen Forum deine Strategie in einem Anfängerthread dargelegt. Speziell im Finanztip-Forum. Die meisten hier vertreten im Großen und Ganzen die „Mission“ von Finanztip (und weiteren verbrauchernahen Portalen und Experten), auch inhaltlich. Dann musst du mit Kritik umgehen können, wenn du davon teils massiv abweichst und Grundsätze nicht beachtest.


    Ich sage nicht, dass du von nichts eine Ahnung hast und sehe auch keinen anderen Kommentar, in dem das ansatzweise gesagt wurde. Deine Strategie zu kritisieren und zu vermuten, dass diese nicht voll durchdacht ist, ist etwas anderes. Und tut mir ja leid, aber wenn du schreibst, dass du überlegst deinen Notgroschen (!) in ein Hebelprodukt investieren zu wollen, dann kann man das aus meiner Sicht nicht stehen lassen. Da geht’s gar nicht nur um dich, sondern um andere die hier mitlesen.


    Unterstellen tut dir hier auch niemand etwas. Wir schreiben und schätzen ein auf der Grundlage, die du uns hier schickst. Wenn diese nicht vollständig ist, dann ist das nicht unser Fehler.


    Dass es wenige aktive Teilnehmer in diesem Forum gibt, sehe ich übrigens überhaupt nicht :) Du fühlst dich nur gerade auf die Füße getreten, deswegen wohl diese Aussage.


    Was mich wieder zur Frage bringt was du denn eigentlich möchtest wenn nicht eine kritische Auseinandersetzung mit deiner Strategie. Darauf hast du nicht geantwortet. Geht es dir um Bestätigung? Um Hilfe für den Themenersteller?


    Du musst dich selbstverständlich nicht rechtfertigen und kannst es so stehen lassen, wenn du möchtest. Auch wenn es schade ist, dass du nicht weiter in diesem Forum bleiben und diskutieren möchtest. Deine Entscheidung. Nichtsdestotrotz nochmals viel Erfolg bei deinem (finanziellen) Lebensweg!

  • Erstmal danke für eure Antworten! Ich hatte tatsächlich sorge etwas falsch bzw zu wenig zu machen wenn man sich auf einen etf konzentriert. Mit einem etf meine ich jetzt einen etf der die Welt bzw. Mehrere Regionen abdeckt. Zumal die Bankberater die Geldanlage in etfs als „Hexenwerk“ verkaufen bzw. kompliziert aussehen lassen, zumindest empfinde ich es so und das hat mich verunsichert.


    Hierzu ein paar Gedanken: Es gibt keine sichere Geldanlage. Nur risikoärmere und renditestärkere. Das solltest du dir immer bewusst machen. Auch ein Festgeld hat ein Risiko. Wenn es außerhalb der Einlagensicherung ist sogar ein recht großes. Aber auch innerhalb verliert es zumindest meistens gegen die Inflation, was in sich ein Risiko darstellt. Man könnte auch sagen ein „sicherer Realverlust“. Zudem ist Festgeld nicht flexibel, was ebenfalls ein Risiko darstellt, falls du mal Liquides brauchst. Ich bin allgemein kein Freund von Festgeld, weil es viel zu unflexibel ist. Tagesgeld und Geldmarkt-ETFs sind aus meiner Sicht die Wahl für den risikoarmen Teil des Vermögens.

    Danke dir erstmal für die sehr ausführliche Antwort und gedankenanstöße.


    Mir ist bewusst das es noch Alternativen zum Festgeld gibt, wollte mir mit der festgeldanlage aber erstmal etwas Zeit geben um mich mit der geldanlage vertraut zu machen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen zu müssen. auf tagesgeldhopping z.b. wollte ich dabei verzichten und hab mich daher fürs Festgeld entschieden, die einlagensicherung habe ich dabei berücksichtigt.

    Ein einziger Welt-ETF ist das prognosefreieste, was du machen kannst aus meiner Sicht. Und das ist für mich persönlich erstrebenswert, da ich weiß, dass es keine wirklich belastbaren Prognosen am Markt gibt, die ich treffen kann, außer die, dass der gesamte Markt langfristig steigen wird. Von ein paar Faktoransätzen einmal abgesehen, aber auch die sind nicht sicher und sollten dich aus meiner Sicht nicht weiter interessieren. Wenn die USA schwächer werden, dann passt sich der eine ETF an. Wenn Europa stärker wird ebenfalls. Gleiches gilt für die Schwellenländer, wenn du einen ETF nehmen solltest in dem sie drin sind, also FTSE All World oder ACWI (IMI). Kleinere Unternehmen sind im FTSE All World und vor allem im ACWI IMI auch drin - auch das für mich ein Ansatz, dass ich alles in einem einzigen ETF habe.


    Du machst aber auch mit dem reinen MSCI World nicht viel falsch. Auch das kann man vertreten, zumal auch die Unternehmen aus den Industrieländern weltweit agieren. Ich persönlich möchte aber eben dabei sein wenn ein Unternehmen in einem anderen Land, das zufällig nicht im Developed/World Index ist, durch die Decke geht.

    Verstehe ich es richtig, dass die Gewichtungen der Länder in den weltweiten etfs also variieren kann? Also wenn usa z.b. schwächer wird, kann sie dann statt anfangs 70% nur noch 40% im etf enthalten sein und andere Länder haben dann mehr Anteile als vorher?

  • Eine jahrelange Anlage ist dann womöglich in wenigen Tagen noch ein Viertel oder noch weniger wert. Du schreibst, für dich kein Problem, dann gehörst du zu den Ausnahmen.

    Was passiert eigentlich, wenn ein gehebelter ETF mitten im Tief reihenweise verkauft wird und sich für die Anbieter nicht mehr rechnet, weil zu wenige "durchhalten"? Wird er dann geschlossen? Was heißt das für die angelegten Gelder?


    Ich habe keine Ahnung, wie gehebelte ETFs funktionieren, aber deshalb lasse ich da auch die Finger davon.

  • Wenn ich nicht so faul zum schreiben wäre würde ich jetzt 1.000 "Daumen hoch" hier platzieren 😃

    Ich habe nochmal über meinen Kommentar nachgedacht. Eigentlich ist es ja nicht so schlau, von vornherein mögliche Anlagen auszuschließen, ohne sich damit befasst zu haben. Also habe ich jetzt mal etwas zu gehebelten ETFs nachgelesen. So ganz 100% habe ich das Prinzip noch nicht durchdrungen (die Auswirkung des täglichen Anwendens des Hebels ist auch nicht ganz so leicht vorstellbar). Was ich aber verstanden habe: Das ist mir zuviel Zockerei.


    Ganz interessant fand ich diesen Artikel inklusive Beispiel: https://www.forbes.com/advisor…ldanlage/etfs/hebel-etfs/


    Auszug:

    Während sich negative Marktphasen bei klassischen ETFs gut dafür eignen, günstig in Wertpapiere einzusteigen, profitierst Du bei Hebel-ETFs nicht davon. Stattdessen würden sich die Kurssteigerungen aufgrund der Pfadabhängigkeit nach hohen Verlusten deutlich weniger auszahlen. Du gehst dabei auch das Risiko ein, den Verlust auf endlose Zeit auszusitzen. Bei Short-ETFs gilt dasselbe Szenario bei steigenden Kursen.


    Ein Extrembeispiel: Angenommen, Du investierst 1.000 Euro in einen ETF, der nun an einem Tag 49 Prozent seines Wertes verliert und am nächsten wieder auf den vorherigen Wert springt. Bei klassischen ETFs hättest Du keinen Verlust gemacht. Bei einem Hebel-ETF (Long) hättest Du hingegen nur noch 58,40 Euro und somit 941,60 Euro verloren.

    Dieses Extrembeispiel soll verdeutlichen, dass es keine gute Idee ist, Verluste bei gehebelten ETFs aussitzen zu wollen. Denn eine solche Entwicklung ist zwar binnen eines Tages nicht wahrscheinlich, mittel- bis langfristig aber durchaus möglich.

    Für wen eignen sich gehebelte ETFs?

    Gehebelte ETFs sind nicht für Einsteiger geeignet. Dafür sind sie zu riskant. Zu Beginn unterschätzen viele Anleger die Hebelwirkung oft. Auch für erfahrene Anleger, die langfristig investieren wollen, kommen gehebelte ETFs nicht infrage.

  • Ich habe nochmal über meinen Kommentar nachgedacht. Eigentlich ist es ja nicht so schlau, von vornherein mögliche Anlagen auszuschließen, ohne sich damit befasst zu haben. Also habe ich jetzt mal etwas zu gehebelten ETFs nachgelesen. So ganz 100% habe ich das Prinzip noch nicht durchdrungen (die Auswirkung des täglichen Anwendens des Hebels ist auch nicht ganz so leicht vorstellbar). Was ich aber verstanden habe: Das ist mir zuviel Zockerei.


    Ganz interessant fand ich diesen Artikel inklusive Beispiel: https://www.forbes.com/advisor…ldanlage/etfs/hebel-etfs/


    Auszug:

    Ja ich weiß wie du das meinst. Und ich bin schon bei dir dass man manches grundsätzlich nicht ausschließen sollte. Wenn ich aber das Produkt innerhalb einer angemessen Zeit nicht verstehe und ich auch nicht einen gewissen Mehrwert erkenne dann übersteigt es meinen Kompetenzbereich. Ich unterscheide hierbei die Investition in die drei Kategorien "Ja" , "Nein" und "Verstehe ich nicht".


    Ich frage mich immer nach dem weiteren Nutzen einer zusätzlichen Anlage. Was kann diese was ich nicht mit einem kostengünstigen globalen breit diversifizierten Welt Aktien ETF samt Tagesgeld innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung erreichen kann ?


    Auch bin ich ein Befürworter von produktiven Vermögenswerten mit einem intrinsischen Wert wie Aktien, Immobilie und Grundstücke.


    Es gibt viele kluge Menschen. Menschen die von Finanzen noch mehr Ahnung haben als ich. Menschen die an der Harvard Universität Investitionslehre unterrichten, Menschen die bei der Entwicklung von ETFS seit ihrer Erfindung mit gewirkt haben, Menschen die im Board von Vanguard waren, Menschen die große Institutionen beraten....ich kann mich an niemanden erinnern der zu gehebelten ETF geraten hat. Dabei beziehe ich mich auf Gerd Kommer, John Bogle, Rick Ferri, Warren Buffett, Charlie Munger sowie die Professoren Walz, Malkiel, Ellis, French, Fama und Bernstein und um meiner bescheidenen Meinung Rechnung zu tragen.


    Auch bin ich nicht schlauer als der Markt. Ich weiß es nicht wann er hoch oder runter geht. Deswegen wird er so akzeptiert wie er ist und nicht gehebelt.

  • Was passiert eigentlich, wenn ein gehebelter ETF mitten im Tief reihenweise verkauft wird und sich für die Anbieter nicht mehr rechnet, weil zu wenige "durchhalten"? Wird er dann geschlossen? Was heißt das für die angelegten Gelder?


    Ich habe keine Ahnung, wie gehebelte ETFs funktionieren, aber deshalb lasse ich da auch die Finger davon.

    Da gibt es meines Wissens kein Unterschied zu anderen Modellen, Verschmelzung oder Verkauf sind da üblich, kenne allerdings keinen Fall.

  • Verstehe ich es richtig, dass die Gewichtungen der Länder in den weltweiten etfs also variieren kann? Also wenn usa z.b. schwächer wird, kann sie dann statt anfangs 70% nur noch 40% im etf enthalten sein und andere Länder haben dann mehr Anteile als vorher?

    Ja, das ist absolut richtig!

    Ender der 1980'er Jahre war Japan die große Nummer im MSCI World mit rund 45% Anteil.

    Heute liegt Japan bei ca. 7% Anteil und die USA haben 70% Anteil am MSCI World.

    Es geht hier im Übrigen um die Marktkapitalisierung der Unternehmen an der Börse und nicht generell bzw. pauschal um die Wirtschaftskraft der einzelnen Länder!

    Deutschland ist weltweit schon eine starke Wirtschaftsmacht auf dem Niveau von Japan. Nur haben wir keinen großen Börsenmarkt in Deutschland, so dass die deutschen Unternehmen nur rund 2,5% Anteil am MSCI World ausmachen. Deutschland ist das Land des Mittelstands und viele globale Marktführer sind gar nicht an der Börse.

  • Ich hatte tatsächlich Sorge, etwas falsch bzw zu wenig zu machen, wenn man sich auf einen ETF konzentriert. Mit einem ETF meine ich jetzt einen ETF, der die Welt bzw. mehrere Regionen abdeckt. Zumal die Bankberater die Geldanlage in ETFs als „Hexenwerk“ verkaufen bzw. kompliziert aussehen lassen, zumindest empfinde ich es so und das hat mich verunsichert.

    Du solltest den Begriff "Bankberater" aus Deinem Vokabular streichen und im Interesse der Klarheit durch den sachlich zutreffenden Begriff "Finanzprodukteverkäufer" ersetzen.


    Ein Finanzprodukteverkäufer möchte Dein Geld, und zwar für sich und nicht für Dich. Insoweit ist es völlig klar, daß er Produkte schlechtredet, die Du um ohne Provision kaufen kannst, weil er daran nichts verdient und Dich als Kunden verloren hat. Kein Kaufmann dieser Welt fordert einen Kunden auf, Waren anderswo als in seinem eigenen Laden zu kaufen.

    Mir ist bewusst, dass es noch Alternativen zum Festgeld gibt, wollte mir mit der Festgeldanlage aber erstmal etwas Zeit geben, um mich mit der Geldanlage vertraut zu machen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen zu müssen. Auf Tagesgeldhopping z.B. wollte ich dabei verzichten und hab mich daher fürs Festgeld entschieden.

    Deine Entscheidung. Dein Geld. Es gibt keine Pflicht, Geld rentierlich anzulegen. Man darf alles Geld auf dem Girokonto lassen, wie es unser Kanzler angeblich tut.


    Allerdings: Wer sich nicht ins Wasser traut, wird niemals schwimmen lernen.

  • Erstmal danke für eure Antworten! Ich hatte tatsächlich sorge etwas falsch bzw zu wenig zu machen wenn man sich auf einen etf konzentriert. Mit einem etf meine ich jetzt einen etf der die Welt bzw. Mehrere Regionen abdeckt.

    Ja, an der Stelle bist du nicht alleine mit den Gedanken, dass es doch nicht sein könne, dass ein einziger ETF ausreiche. Und zweifelsohne gibt es Strategien, die die Welt mit mehr als einem ETF mit nachvollziehbaren Argumenten abbilden, beispielsweise 70/30 (Developed/Emerging). Aber auch einzelne ETFs, die eine bestimmte und andere Strategie verfolgen als es ein rein nach Marktkapitalisierung gewichteter ETF macht. Beispielsweise der von Gerd Kommer oder Global Portfolio One von Andreas Beck. Kann man alles machen. Wenn dich diese Ansätze überzeugen, warum nicht. Das ändert aber eben nichts daran, dass es nach allem was wir wissen sehr wahrscheinlich ist, dass du auch mit einem einzigen ganz normalen, günstigen All-World-ETF nach Marktkapitalisierung ähnlich gut fährst auf lange Sicht. Vielleicht etwas besser, vielleicht etwas schlechter. Wir wissen es nicht, niemand weiß es. Das ist der Punkt. Was wir ziemlich sicher wissen bzw. viel mehr erwarten ist ein langfristiges Wachstum der Weltwirtschaft. Und die wird von solch einem All-World-ETF eben abgebildet, zudem sehr einfach und übersichtlich und recht leicht verständlich.


    Zumal die Bankberater die Geldanlage in etfs als „Hexenwerk“ verkaufen bzw. kompliziert aussehen lassen, zumindest empfinde ich es so und das hat mich verunsichert.

    Das ist leider typisch für Finanzprodukteverkäufer - streiche "Berater" aus deinem Wortschatz wenn es um Finanzen geht, außer vielleicht es ist ein Honorarberater. Bei Banken sind es ganz sicher Verkäufer. Für sie ist die Entwicklung mit passiven DIY-Anlegern in günstige und einfache ETFs ein Dorn im Auge - oder auch im Geldbeutel. Deshalb verunsichern sie gerne Kunden, um diese an sich zu binden. Und ein wichtiger Bestandteil dieser Verunsicherung ist, alles so kompliziert darzustellen, dass der Kunde den Eindruck gewinnen muss, dass er sie (also den Verkäufer/"Berater") braucht, um mit seinen Finanzen klarzukommen.


    Mir ist bewusst das es noch Alternativen zum Festgeld gibt, wollte mir mit der festgeldanlage aber erstmal etwas Zeit geben um mich mit der geldanlage vertraut zu machen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen zu müssen. auf tagesgeldhopping z.b. wollte ich dabei verzichten und hab mich daher fürs Festgeld entschieden, die einlagensicherung habe ich dabei berücksichtigt.

    Das ist ja auch in Ordnung wenn das für dich so passt. Du solltest dir eben im Klaren darüber sein, dass du hier unflexibel bist und, je nachdem wofür du das Geld benötigst, Rendite liegen lässt. Sich mit der Geldanlage vertraut zu machen, sich zu informieren und einzulesen, halte ich für sehr sinnvoll. Einige Wochen bis hin zu wenigen Monaten sollte man sich mit dem Thema beschäftigen. Dann sollte man aus meiner Sicht Entscheidungen selbst treffen können, zumindest die meisten Menschen. Man kann aber auch ewig zögern, weil man sich nicht ran traut. Es bleibt die eigene Entscheidung.


    Verstehe ich es richtig, dass die Gewichtungen der Länder in den weltweiten etfs also variieren kann? Also wenn usa z.b. schwächer wird, kann sie dann statt anfangs 70% nur noch 40% im etf enthalten sein und andere Länder haben dann mehr Anteile als vorher?

    Genau. Zuletzt ist der Anteil der USA noch gestiegen. In der Zukunft wird er vermutlich irgendwann mal sinken. Das wird sich dann in einem solchen ETF abbilden. Du machst diesen Abschwung in den USA dann natürlich mit. Gleichzeitig den Aufschwung in einer anderen Region aber auch. Es handelt sich um keine festen Gewichtungen wie man es in einem 70/30 Portfolio beispielsweise hätte. Wenn plötzlich die deutschen Unternehmen überproportional schnell wachsen, dann steigt auch der Anteil Deutschlands im ETF. Und umgekehrt.


    Dazu möchte ich noch ergänzen, dass diese "70 % USA" auch weltweit agieren, zumindest der größte Teil davon. Apple beispielsweise ist auch von anderen Märkten abhängig, nicht nur von den USA. Das relativiert die Kritik am hohen USA-Anteil aus meiner Sicht deutlich. Dennoch möchte ich die Kritik nicht ganz beiseite kehren: man kann diese Bedenken haben und andere Strategien fahren. Ich teile dies nicht. Ich frage mich: was würde ich denn machen, wenn die USA nun plötzlich abstürzen und nur noch 20% ausmachen? Würde dann ein 70/30 Portfolio noch passen? Müsste ich dann nicht irgendetwas anpassen, umschichten? Um genau das zu umgehen ist meine Strategie: ein ETF.