Vermögensteuer geht nicht - Wegzugsteuer aber doch?

  • Lieber McProfit,


    ich finde den Beitrag sehr spannend, weil ich das selbst noch nicht gerechnet hatte. Aber Dein Beispiel hinkt etwas. Der 10 Mio.€ Immobilienbesitzer hat vermutlich alleine eine Abschreibung von 200.000 €. Also versteuert er "nur" noch die letzten 100.000€. Und jetzt hat der gute Mann vermutlich noch ein paar Zinsen und einen guten Steuerberater, so dass seine Immobilien für das Finanzamt am Ende als Verlustgeschäft gerechnet werden. (Das letzte ist einfach eine faktenlose Behauptung von mir ;) )


    Ich will nicht sagen, dass das nicht richtig ist, weil das ja tatsächlich Aufwendungen sind, die dem Einkommen entgegen laufen. Ich wollte das Beispiel nur vervollständigen.


    Steuern ist ein ganz schwieriges Thema, da es am Ende einfach um eine Einschätzung von Gerechtigkeit geht. Da gibt es erstmal kein Richtig und kein Falsch. Will man es noch gerechter machen, ist es zwangsläufig sehr kompliziert.


    Man muss auch gönnen können. Aber man sieht sich natürlich immer persönlich. Als gut verdienendem Familienvater fällt es mir schwer, wenn ich meinen Steuersatz, die Kita-Gebühren und die Sozialabgaben jeden Monat sehe und dann Dividenden nur mit 25% besteuert werden.


    Das ist inhaltlich auch richtig, weil Vermögen ja schonmal versteuert würde und auch Dividenden aus versteuerten Gewinnen kommen. Aber spätestens bei Erben gerät mein Gerechtigkeitssinn doch etwas aus dem Gleichgewicht.

  • Damit wäre dann in einem allgemein weltwirtschaftlichen Setting die Finanzwirtschaft eines Einzelstaates gehandicappet.


    Wir reden hier nicht von den USA, die eine solche Steuer einführen könnte, sondern von der Bundesrepublik Deutschland. Ich fürchte, da käme nicht so richtig viel dabei heraus.

    Da bin ich gespannt, ob und wie wir in Deutschland unsern Einsatz und die erhöhten Kosten für eine "grüne Energiewende" durchhalten.


    Auswirkungen der US-Wahl 2024 auf Inflations- und Zinsentwicklung
    Seit Mitte August steht endgültig fest, wer für die Demokratische Partei gegen Donald Trump antreten wird. Mit großer Mehrheit wurde die bisherige…
    wissen.consorsbank.de


    Zitat

    Zudem wird Trump, der den menschengemachten Klimawandel leugnet, die Öl- und Gasförderung in den USA wieder stärker subventionieren. Unter Biden verabschiedete Subventionen für erneuerbare Energien und grüne Technologien sollen dagegen gestrichen werden. Außerdem soll die Öl- und Gasförderung in US-Naturschutzgebieten wieder erlaubt werden.

  • Auf der anderen Seite: für selbstgenutzte Immobilien als "dauerhaftes Eigentum" gelten vielleicht andere Regeln, als für Aktien. Das Eigentum ist von bereits versteuertem Einkommen erworben worden. Bei Aktien wird der Erwerb auch nicht versteuert, sondern der Gewinn beim [Ver-]Kauf. Geht es Dir also um einen möglichen Gewinn bei Verkauf einer Immobilie? Wenn es dafür Freibeträge gibt und Du da auf Ungleichbehandkung gegenüber Aktien abzielst: Müsste man dann nicht auch den Wertverlust einer Immobilie steuerlich absetzen können, wenn man eine steuerliche Gleichbehandlung haben will?

    Selbstverständlich. Das ist im Steuerrecht bisher ja auch schon bisher schon so geregelt: Lineare Abschreibung für Abnutzung von 2% des Immobilienwerts pro Jahr (sofern mit der Immobilie Mieteinkünfte erzielt werden).

    Und wenn demnächst Autos nicht mehr im Besitz sind, sondern nur noch mit einem Rundum-Sorglos-Paket gemietet werden, dann müsste man das Prinzip auch darauf übertragen.


    Eine Zukunft der Besitzlosigkeit?

    Juristisch ist "Besitz" der Zugriff, also ein Nutzungsrecht. "Eigentum" hingegen ist Zugehörigkeit zum Vermögen.


    Bei einer vermieteten Mietwohnung ist der Mieter also der Besitzer, wohingegen derjenige, dem die Wohnung gehört, der Eigentümer ist.


    Das von Dir geschilderte Prinzip ist bei Autos vielfach üblich, nennt sich Leasing.

  • Vielleicht kommen wir da auf einen wichtigen Punkt.


    Der Mietzins ist nicht steuerlich absetzbar.

    Zinsen für den Kredit einer eigenen Immobilie aber doch.


    Sind Eigentümer steuerlich besser gestellt als Besitzer?

  • Zinsen für den Kredit einer eigenen Immobilie aber doch.

    Nein, sind sie nicht. Als Selbstnutzer hast du keine Gewinnerzielungsabsicht, also kannst du auch nichts absetzen. Keinen Kreditzins, keine Abschreibung, keine sonstigen Kosten.


    Kreditzinsen sind als Selbstnutzer nur relevant, wenn du die Kosten für dein Arbeitszimmer berechnest

  • Der Darlehenszins für die selbstgenutzte Immobilie ist in Deutschland nicht steuerlich absetzbar.


    Der Darlehenszins des Eigenheims entspricht in erster Näherung der Miete, beide sind steuerlich nicht absetzbar.


    Der Mieter spart und steckt sein Geld in ultrasicheres Festgeld. Die Zinsen daraus versteuert er (oberhalb des Freibetrags). Der Eigenheimer steckt sein Geld ins Darlehen. Das mindert die Zinslast, er zahlt also immer weniger "Miete", weil die Restschuld sinkt. Rechnerisch entspricht dies einem Zins in Höhe des Darlehenszinssatzes - und dieser implizite Zins unterliegt nicht der Steuer.


    Auch wenn Du nicht müde wirst, die steuerliche Bevorzugung von Immobilien gegenüber anderen Geldanlagen wegdefinieren zu wollen: Immobilien sind im Land steuerlich bevorzugt, eben drum hat das Verfassungsgericht ja die Vermögensteuer als Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz gerügt.

  • Hallo Forums Freund Newb

    Ich habe natürlich aufmerksam deine Anmerkungenzu meinem Immobilien Kommentar gelesen

    Ich höre immer wieder, selbst in professionellen Fernsehen-Diskussionen,

    Dass sogenannte Reiche mit Schlupf-Löchern oder Trickss Steuerzahlungen umgehen können

    Obwohl ich selbst zu den Vermögenden Menschen gehöre habe ich noch keinen Weg gefunden

    Bleiben wir mal beim Beispiel, Immobilien

    Ich habe oder hatte jahrzehntelang vermietete Immobilien

    Wenn wir bei meinem verständlichen Beispiel bleiben

    Ein Handwerksmeister hat sich mangels Rentenversicherung im Laufe seines Lebens immer wieder ein Mehrfamilienhaus zum vermieten gekauft und über Bank-Kredite finanziert.

    Die Abzahlung erfolgte durch etwas Eigenkapital, Mieteinnahmen, Abschreibungen und gegebenenfalls einer monatlichen Zuzahlung.

    Im Alter von beispielsweise 60 Jahren hatte er fünf bezahlte Mehrfamilienhäuser, mit jeweils 5 Wohnungen, also insgesamt 25 Wohnungen

    Aktuell hat jede Wohnung einen Wert von rund 200.000 €, macht insgesamt 25 x 200.000 ergibt 5 Millionen € Vermögen

    Gehen wir davon aus, dass alle Häuser inzwischen abbezahlt sind dann stellt sich aus steuerlicher Sicht folgende Rechnung

    25 Wohnungen mit jeweils 1.000 Euro Kaltmiete macht 25.000 Euro Kaltmiete im Monat oder umgerechnet 300.000 € Kaltmiete im Jahr

    Von diesen 300.000 € muss der Besitzer die Kosten für Reparaturen, Hausverwaltung, Renovierungen, Mietausfall,, Steuerberater, abziehen.

    Das sind erfahrungsgemäß langfristig durchschnittlich 20 %, pro Jahr, mal mehr mal weniger

    Dem Eigentümer bleiben dann nach Abzug der Kosten rund 240.000 € steuerpflichtige Mieteinnahmen

    Von diesen zahlt er Inklusiv Soli 45 % Steuer das sind rund 100.000 €

    Danach verbleiben dem Eigentümer von den 240.000 € Miete nach Abzug der Kosten und der Steuer rund 140.000 €, pro Jahr übrig

    Wenn der deutsche Staat meint, man müsse die Reichen höher steuern, dann war mein Vorschlag, dass man einfach die Einkommensteuer bei den höchsten Einkommen von zum Beispiel 45 auf 48 oder 50 % erhöht

    Das wäre mit einem Klick am Computer möglich und Normalverdiener wären davon nicht betroffen

    Vermutlich traut man sich aus wahltaktischen Gründen nicht an das Thema Einkommensteuer

    Stattdessen entscheidet man sich für eine Forderung nach einer optisch Klitzeklein klingenden Vermögenssteuer von beispielsweise 1 %

    Abgesehen, dass die Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen schon hoch kompliziert wäre, ist auch dieses kleine Prozentchen ein gewaltiger Betrag

    In meinem Beispiel würde dieses 1 % aus dem Vermögenswert der Immobilien von 5 Millionen gerechnet,

    das wären 50.000 € pro Jahr Vermögenssteuer

    Da der Immobilienbesitzer, in meinem Fall der Handwerksmeister, aber auch die Vermögenssteuer nicht vom Vermögen, sondern von seinem Einkommen zahlen muss, also von dem Konto, auf dem auch die Miete eingeht, dann bleiben ihm plötzlich von seiner Mietüberschuss von 140.000 € abzüglich 50.000 € Vermögensteuer nur noch 70.000 € übrig.

    Das ist genau die Hälfte.

    Dieses kleine 1 % führt somit in diesem Beispiel exakt zur Halbierung der Einkünfte aus Vermietung

    Ich habe das extra so ausführlich geschrieben, weil es anders wohl nicht nachvollziehbar ist.

    Leider haben die meisten Menschen bei solchen Diskussionen weder genug Zeit, noch die Zuhörer, genug Geduld, um das so detailliert erklärt zu bekommen

    Das wollte ich aus meiner eigenen Sicht als vermögender Mensch darstellen.

    Wo ist da ein steuerliches Schlupfloch geben soll, ist mir schleierhaft??

    Ich habe in Jahrzehnten noch keines gefunden.

    Viele Schlupflöcher haben auch immer nur so lange funktioniert, bis es mal zu einer Steuerprüfung kam.

    Dann kam das große Erwachen.

    Da kann ich euch genug Beispiele aus meinem engsten Freundeskreis schildern.

    Keine Sorge, heute nicht mehr!!!

    Erst mal Kompliment an denjenigen, der das alles bis hier gelesen hat. Viele Grüße McProfit

  • Ich höre immer wieder, selbst in professionellen Fernsehen-Diskussionen,

    Dass sogenannte Reiche mit Schlupflöchern oder Tricks Steuerzahlungen umgehen können.

    Das ist der Fall, und zwar in praktisch allen Ländern. Weiterhin gibt es Niedrigsteuerländer (in der EU sind das beispielsweise Luxemburg und Irland), wo man mit geeigneten Konstruktionen sein Vermögen bunkern kann.


    Fragt sich halt nur, warum.


    Bis zu einem gewissen Grund ist das Selbstzweck.

    Ein Handwerksmeister hat sich mangels Rentenversicherung im Laufe seines Lebens immer wieder ein Mehrfamilienhaus zum Vermieten gekauft und über Bank-Kredite finanziert.

    Im Alter von beispielsweise 60 Jahren hatte er fünf bezahlte Mehrfamilienhäuser, mit insgesamt 25 Wohnungen, ... 5 Millionen € Vermögen.

    Stirbt er, zahlen seine Erben darauf 19% Erbschaftsteuer, also grob 1 Million. Jetzt ist er 80 und fühlt sein Ende nahen. Also nimmt er einen großen Kredit auf und kauft davon in Bukarest zwei große Wohnblocks mit je 150 Wohnungen. Jetzt ist er kein privater Vermieter mehr, sondern Wohnungsunternehmer und als solcher von der Erbschaftsteuer befreit.


    Nach dem Erbfall dürften die Erben sich vorzugsweise von den Wohnblocks im fernen Rumänien trennen wollen. Sofern die Spesen für den Deal geringer sind als 1 Million, haben sie ein gutes Geschäft gemacht.


    Ach nein, Dir geht es um etwas anderes:

    Im Alter von beispielsweise 60 Jahren hatte [der Handwerksmeister] fünf bezahlte Mehrfamilienhäuser [im Wert von 5 Millionen].

    ... die hat er mit einer üblichen Mietrendite von 3% vermietet. Davon die Hälfte an Einkommensteuer weg, bleiben 1,5%. Wenn dann noch eine Vermögensteuer von 1% dazukäme, bliebe gerade mal ein halbes Prozent, vielleicht sogar überhaupt nichts.

    Der Immobilieneigentümer würde vermutlich versuchen, die Miete zu erhöhen. Andere Leute, die sich überlegen, neue Wohnungen zu bauen (was die Politik ja will) würden sagen: Machen wir nicht, lohnt sich nicht.


    Von Immobilien kann man nicht abbeißen, das ist ihr großer Nachteil. Eben drum schont die Politik Immobilien steuerlich, was wiederum völlig zu Recht dem Verfassungsgericht nicht gefällt.


    Wer sagt eigentlich, daß das Vermögen, das sich der Handwerksmeister als Altersversorgung angespart hat, bis zu seinem Tode ungeschmälert erhalten bleiben muß?


    Ein ehemaliger Immobilienunternehmer aus der Nähe von Stuttgart hat seine Immobilien längst abgestoßen und das Geld in Aktien investiert. Er kokettiert hier im Forum immer mit seinem Alter. Ich wünsche ihm möglichst viele und vor allem gesunde Jahre, aber nach menschlichem Ermessen kommt er nicht umhin, spätestens in 20 Jahre ein Flugticket bei St. Peter Air zu buchen. Nehmen wir mal an, er hätte aktuell 20 Millionen in seinem Depot. Die kann er in seiner Zeit nicht mehr verbrauchen, und wenn er sich auch ausschließlich von Kaviar mit Goldblättchen ernährte (was auf die Dauer vermutlich einseitig wäre). Eine Vermögensteuer würde ihn vermutlich ziemlich ärgern, aber eine praktische Relevanz hätte sie für ihn nicht. Analog zu meinem üblichen Spruch könnte ich ja sagen: Wer eine hohe Vermögensteuer bezahlen müßte, hat auch ein hohes Vermögen.


    Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Steuerberaterin über die geringere Erbschaftsteuer beim Übergang von Betrieben. Ich habe Verständnis dafür geäußert, daß hierbei weniger Erbschaftsteuer anfällt, denn eine ruckartige Zahlung von z.B. 15% des Unternehmenswertes würde die meisten Unternehmen überfordern. Sie antwortete: Wenn der Staat das wirklich wollte, könnte man eine solche Steuer schon einfordern, allerdings nicht auf einmal, sondern gestreckt auf beispielsweise 20 Jahre. Beispielsweise 0,5% des Unternehmenswertes pro Jahre dürften die meisten Unternehmerfamilien sehr wohl tragen können. Beim gängigen Modell "Familienstiftung" wird das ja sinngemäß so gehandhabt.


    Es geht dabei aber immer gleich um viel Geld. Verschiedene Gesellschaftsformen sind unterschiedlich steuerlich belastet, also wird bei Bedarf halt umfirmiert in die am wenigsten steuerlich belastete Gesellschaftsform.


    In letzter Konsequenz trifft man sich halt mit dem zuständigen Ministerpräsidenten (beispielsweise dem Hamburger Ersten Bürgermeister) und vereinbart mit diesem, daß Steuernachforderungen niedergeschlagen werden. Ich meinte, ich hätte von einem solchen Fall neulich mal in der Zeitung gelesen.

  • Obwohl,... Du könntest jetzt einwerfen: Aber für mich kommt eine Immobilie nicht in Betracht, weil ich nicht dauerhaft irgendwo festmachen will, sondern heute hier und in drei Jahren woanders leben will. Dafür akzeptiere ich die Miete. Und ich verrechne gedanklich die Miete, die ich zahlen muss, mit den "Zinsen", die ich durch Aktiengeschäfte erwirtschafte. Für dieses Lebensmodell möchte ich nicht benachteiligt werden.

    Hmm,...



    Exakt.

    Wenn ich Wohneigentum kaufe anstatt mit exakt dem selben Geld Aktien zu kaufen um damit die Miete zu zahlen, zahle ich keine Steuern, während ich die Aktiengewinne versteuern muss, bevor ich damit die Miete zahlen kann.

    Wieso?


    Der Unterschied summiert sich massiv auf. Nach 40 Jahren kann das einen Vermögensunterschied von 100% ausmachen (was schon bei nur 300.000 schnell 2 Mio sind), nur aufgrund der Steuer, da ich ein Lebensmodell gewählt habe, das der Staat scheinbar nicht will.

  • Die Inflation steckt aber auch im Wert der zu bezahlenden Steuern, zu dem Zeitpunkt, wann die Steuern zu zahlen sind. 5400 € sind heute mehr wert als morgen.

    Und wenn ein Teil des gestiegenen Aktienkurses auf Werterhalt gegenüber einem Wertverlust der Währung zurückzuführen ist (Aktien als Inflationsschutz), dann hat sich für diesen Teil auch nicht der innere Wert der Aktie erhöht.


    Daher kann ich da keinen Substanzverlust sehen bzw. nicht erkennen, wieso die Inflation da quasi doppelt zuschlagen sollte(?)

    Wenn ich 100.000€ in Aktien habe und nach 20% Inflation habe ich 120.000€ in Aktien, hat sich mein Vermögen nicht erhöht. Das sagst du ja selber.


    Aber ich zahle 5400€ Steuern und bin nurnoch bei 114600€, was ein Wertverlust ist, der einzig durch die Steuer entstanden ist.

    Das ist für mich eine Substanzsteuer, die mit der Höhe der Inflation zunimmt.


    Bei Immobilien gibt es diese übrigens nicht.


    Nur Gewinne überhalb diese 120.000€ sind Gewinne, die man auch versteuern sollte.

    Wobei, bei Immobilien tut man auch das nur zum Teil (Miete, nicht aber die Wertsteigerung).

    Bzw bei Selbstbewohnung gar keine Steuer.

  • Und was ist, wenn Du unverzinstes Bargeld hast? Erwartest Du dann eine Steuerrückerstattung für die Inflation?

  • Und was ist, wenn Du unverzinstes Bargeld hast? Erwartest Du dann eine Steuerrückerstattung für die Inflation?

    oder Schulden die der Inflation entsprechend nach oben angepasst werden?

    Das verkennen einige.

    Die Schuldensumme bleibt nominal immer gleich, aber die Inflation lässt sie abschmelzen. Das ist auch die Begründung, warum Staatsschulden eigentlich kein großes Problem sind, so lange (eine gesunde) Inflation sie kontinuierlich abträgt.

  • Und was ist, wenn Du unverzinstes Bargeld hast? Erwartest Du dann eine Steuerrückerstattung für die Inflation?

    Hä?

    Ich habe einen Sachwert, der sich im Wert offenbar nicht verändert hat.

    Stell dir das mal mit einem Haus vor:

    300.000€ Wert.

    20% Inflation

    360.000€ Wert. Also 16.000€ Steuern.

    Und schon hast du kein ganzes Haus mehr.

    Das würde aber ein Geschrei geben, aber bei Aktien ist das völlig normal.


    DAS scheinen einige zu verkennen. Bei Aktien wird ständig Substanz besteuert wegen der Inflation. Das hat über mehrere Jahrzehnte gigantische Auswirkungen.

  • Naja, grundsätzlich müssen Immobiliengewinne ja versteuert werden. Sogar zum Einkommenssteuersatz. Es gibt hier nur mittlerweile so viele Ausnahmen, das das nicht versteuern eher die Regel ist.


    Aber ich hätte kein Problem, wenn man Immobiliengewinne analog zu Aktiengewinnen versteuern müsste. Fände ich gerechter. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das ein tolles Geschäft für den Staat ist. Da man dann konsequenter Weise diverse Aufwendungen auch bei der Eigennutzung gelten machen können müsste. Und ein Versteuerung vorab analog zur Vorabpauschale ist bei Immobilien halt quasi nicht praktikabel.


    Inflation vom Gewinn abzuziehen kann man machen. Halte ich aber auch eher nicht für praktikabel, da man dann auch einen analoge Regel für Bargeld, Gold und insbesondere Schulden treffen müsste.

  • ...

    Hallo McProfit,


    bitte entschuldige, dass ich Deinen Beitrag zwecks Lesbarkeit durch Punkte ersetze.


    Ich kann Deinen Gedankengang und Deine Rechnung vollkommen nachvollziehen. Aber jetzt hat besagter Handwerker eine Ehefrau und hat mit ihr einmal die Immobilien hin und her geschaukelt 😉. Und wenn Du jetzt Deine Rechnung einfach mal um die Abschreibung ergänzt, kommst Du auf ganz andere Zahlen.


    Und wenn Du jetzt einfach den Spitzensteuersatz so weit anpasst, bis Du bei der gewollten Steuerlast bist, trifft es den Arbeiter umso härter, da der sein Humankapital eben nicht abschreiben kann. (Was übrigens ein interessanter Ansatz wäre 😜)


    Ich habe keine Lösung für das Dilemma und sehe die Nachteile einer Vermögenssteuer in der Praxis. Mein linkes Herz sagt mir, dass Erträge aus Arbeit nicht höher versteuert werden sollten, wie Erträge aus Kapital.

  • In das Haus muss ich doch investieren, um seinen Wert zu erhalten.

    Das Dach muss erneuert werden. Die Heizung muss ausgetauscht werden. Die Wasserrohre sind vielleicht irgendwann mal fällig. Und wenn die Strasse neu gemacht wird, dann kommen ggf. auch neue Kosten auf den Hausbesitzer zu.

    Sonst haut das mit der gedachten nominalen Wertsteigerung als Inflationsausgleich nicht hin.


    Das muss ich bei einer Aktie nicht machen.


    Eine jährliche Grundsteuer gibt es auch. Das ist eine direkte Vermögenssteuer.


    Ausserdem ist doch diese Wertsteigerung mit der Inflation bei einer selbstgenutzten Immobilie eher virtuell, wenn ich nicht vorhabe, sie zu verkaufen. Da verlagert sich die Diskussion vermutlich in die Behandlung als Erbe.


    Mit was vergleichen wir Aktien hier, bei der Frage, ob die Aktien gegenüber Immobilien benachteiligt sind?

    • Mit selbstgenutzten Immobilien?
    • Mit vermieteten Immobilien?
    • Mit Immobilien als Investitionsobjekt über Verkauf?

    Bei der selbstgenutzten Immobilie kann man vielleicht nicht unbedingt eine Gewinnabsicht unterstellen, die mit den steuerlichen Aspekten verknüpft zu sein scheint(?)

  • Mit was vergleichen wir Aktien hier, bei der Frage, ob die Aktien gegenüber Immobilien benachteiligt sind?

    Mit selbstgenutzten Immobilien?

    Mit vermieteten Immobilien?

    Mit Immobilien als Investitionsobjekt über Verkauf?

    Für den steuerfreien Wertgewinn nach 10 Jahren macht das relativ wenig Unterschied. Ausgenommen Investoren, die gewerblich mit Immobilien handeln. In den Bereich rutscht man aber als Normalsterblicher nicht.

  • Die Kurse von Aktien sind doch auch der Unternehmenswert nach Kosten.


    Würden Immobilien und ETFs identisch besteuert, würde das so aussehen:

    Du kaufst eine Wohnung für 500.000€ und sparst damit (nach Abzug der Kosten für Instandhaltung) 3% pro Jahr an Kaltmiete, also 1250€ monatlich. Das ist deine "Ausschüttung".

    Darauf zahlst du nun also jeden Monat eine Eigenmietwertsteuer von 340€, also etwa 4000€ jährlich.


    Die Wertentwicklung deiner Immobilie ist angenommen mal bescheiden. Aber sie behält ihren Wert mit Instandhaltung (die ich oben abgezogen habe) nach Inflation, steigt also um 2% pro Jahr.

    Nun hast du aber weitere 2% Gewinn pro Jahr. Also weitere 2700€ Steuern jährlich auf deine Immobilie, die eigentlich nur ihren Wert behalten hat.

    Nun gibt es einen Inflationsschock und die Inflation beträgt 20% in den 2 Jahren. Ups, weitere 27.000€ Steuern.


    Teilweise kannst du die Steuern zwar stunden, aber irgendwann fallen sie dann an.


    Na, wie wär das?

    Aber genau so werden Aktien besteuert.


    (Habe die Steuern der Einfachheit halber nicht mit inflationiert, eigentlich ist die Steuer nominal natürlich noch höher, da auf den neuen Wert bezogen)

  • Dann solltest du deine Anlagestrategie überdenken, die Realrenditen am Aktienmarkt sind pervers hoch u.a. dank regelmäßiger staatlicher Subventionen der Rendite, da kann einem die lächerliche Besteuerung grad egal sein

    Lass dich mal nicht von den letzten Jahren blenden. Historische reale Renditen liegen eher bei 5% (also 7% pro Jahr).


    Und jetzt wird es krank:

    Bei 2% Inflation wären das 7% nominale Rendite. Bleiben nach Steuern 5,11% nominal oder 3,11% real nach Inflation


    Bei 10% Inflation wären es 15% nominale Rendite.

    Nach Steuern sind es aber nurnoch 11% oder 1% real.


    Bei 20% Inflation wären es 25% nominale Rendite.

    Nach Steuern 18,25% oder real ein Verlust von 1,75%(!!!). Obwohl der Aktienmarkt um 25% oder inflationsbereinigt 5% gestiegen ist!


    Das liegt einfach daran, dass bei hoher Inflation ein immer größerer Teil der Substanz besteuert wird.


    Und jetzt schauen wir uns mal die letzten 3 Jahre an...

  • Ja, kann man so machen. Bring in Dein Beispiel bitte noch 2% Abschreibung und 4 % Zinsen die ich absetze. Ups, dann erhalte ich Steuern zurück?


    Aber ja, grundsätzlich ist das eine Subventionierung von selbstgenutzten Immobilien. Kann man gut oder schlecht finden. Ich finde es hat seine Berechtigung.