Nichtvermögender Rentner in der PKV

  • Pumphut

    1995 bin ich in die Selbständigkeit gegangen. Bis ich startklar war, haben die Vorbereitungen mein ganzes Erspartes aufgefressen, bevor ich die erste müde Mark verdiente. Ich habe dennoch ununterbrochen in meine gesetzliche Altersrente eingezahlt, vom 1.Lehrtag bis zum 65.Geb. Das hat mir eine Altersrente gebracht, mit der ich einigermassen leben kannh . Also überhaupt nichts für mein Alter getan zu haben, lasse ich mir nicht vorwerfen, auch habe ich noch 2 Arbeitsjährchen hinten dran gehängt. Es wird gern verschwiegen, dass es auch die Selbsständigen sind, die in unserem Land den Staat entlasten. Erstens zahlen wir dem Staat 2 mal Steuern, die Gewinne des Betriebs (Ust.) und wie jeder die EkSt. Wir tragen alleine alle Risiken unseres Unternehmens. Ebenso wird der Sozialstaat entlastet, wenn schwere Gesundheitseinschläge kommen, wie 4 mal bei mir. Diese horrenden Summen hatte die “Gesetzliche” schon mal bei mir gespart. Nun zum meinem Wesentlichen:

    Nach dem Arbeitsleben wechselte

    ich in den.“Brancheneinheitlichen Standarttat, den alle PKV-”Gesellschften anbietren müssen. Der Tarif wird von der PKV verkauft als “Sozialtarif “, der in Preis und Leistung etwa der GKV entspricht? Wer das so glaubt, fällt

    auf ein Ammenmärchen herein. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Allein schon, dass da von der PKV der Audruck “Sozialtarif” benutzt wird. ist für mich fragwürdig. Jeder weiss, Private Krankenversicherungen sind grosse

    Wirtschaftsunternehmen, die Gewinne machen müssen und sind keine Sozialvereine. Ich war vom Volltarif in meiner PKV in diesen Standarttarif gewechselt, in der Hoffnung mich für mein Alter bezahlbar in der PKV weiterversichern zu können (Es blieb mir ja auch gar nichts anderes übrig!)

    Bereits nach einem Jahr in diesem

    Tarif, flatterte die erste sogenannte “Beitragsanpassung” in Höhe von 50,- Euro mtl. ins Haus. Die Begleitschreiben waren sehr dürftig abgefasst, enthielten die üblichen Texte, dass halt alles teurer wird, die Anpassungen immer indviduell vorgenommen werden und im übrigen alle vom “unabhängigen Treuhänder” abgesegnet worden sind. Auf die schriftliche Anfrage bei meiner Vers,-Gesellschaft, wie sich

    denn eine Erhöhung von sage und schreibe vkn 50,- mtl. bei mir persönlich errechne, bekam ich ein mehrseitiges, vorgefertigtes Schreiben, das ein Verbraucher nur verstehen kann, wenn er

    Versicherungsmathematik studiert hat. Keinerlei Antwort auf meine Frage nach meiner persönlichen Beitragsermitlung. Die ist die Versicherung mir bis heute schuldig geblieben. Der beim Einstieg in den

    Standarttarif seinerzeit (2016) noch einigermassen moderate Beitrag ist inzwischen durch weitere ähnlich hohe Anpassungsschritte inzwischen auf 550.- angewachsen, und das in einem angeblichen”Sozialtarif”. Bei solchen Beträgen wurde doch jedes erträgliche Mass überschritten! Und es ist niemand da, der hier Einhalt gebietet. Ich habe Einspruch beim Versicherungsobmann in Berlin erhoben, ohne Erfolg. Die Verbraucherzentrale gab mir den Tipp, bei meiner Gesellschaft nach anderen, günstigeren Tarifen nachzufragen. Ohne Erfolg. Es gibt nämlich keine!

    Es ist vorproprammiert, dass meine Rente, und die meiner Leidensgenossen, die uns der Staat gibt, bald nicht mehr ausreichen wird, eine derart überteuerte Krankenkasse zu bezahlen.

    Die Altersfalle wird zuschappen, zumal wir in die GKV nicht mehr rein und aus der PKV nicht mehr raus können. Jetzt kommt doch noch mein Ruf zu unserem Sozialstaat: Bitte schaut den Versicherungsoberen ganz genau auf die Finger, hier liegt einiges im argen. Überall steht der normale Rentner im Schutz des Sozialstaates, nur unsere Gruppe ist anscheinend vergessen worden.

  • Jeder weiss, Private Krankenversicherungen sind grosse Wirtschaftsunternehmen, die Gewinne machen müssen und sind keine Sozialvereine.

    Die würden auf den Standardtarif sicherlich gerne verzichten. Sie wurden jedoch gesetzlich verpflichtet, diesen anzubieten. Als Selbständiger sollte Dir bekannt sein, dass ein Wirtschaftsunternehmen nicht in einem rechtsfreien Raum arbeitet.

    Das hat mir eine Altersrente gebracht, mit der ich einigermassen leben kann

    Das ist schon einmal eine gute Grundlage für eine Altersvorsorge. Aber eben auch nur eine Säule (Schicht) der Altersvorsorge. Die anderen Beiden erwähnst Du nicht.

    Was Du mit den gesparten KV-Beiträgen gemacht hast, beantwortest Du nicht.

    Bereits nach einem Jahr in diesem Tarif, flatterte die erste sogenannte “Beitragsanpassung” in Höhe von 50,- Euro mtl. ins Haus.

    Also ca. 10%. Ich bin da Laie, aber gibt es nicht eine Regel, dass die Beiträge erst angepasst werden dürfen, wenn die Kosten mind. 10% über der ursprünglichen Kalkulation gestiegen sind? Dann wäre das ja eine "Minimalerhöhung".

    Das war 2024 ja auch die erste Erhöhung seit 3 Jahren. Über 10 Jahre waren die Erhöhungen deutlich niedriger als bei der GKV.

  • Hallo Hans Klotz,

    vorab, wo lesen Sie in meinem Beitrag einen Vorwurf heraus? Ich habe Fakten konstatiert.

    Ich unterstelle einmal, die 550 Euro müssen Sie nicht vollkommen allein bezahlen, sondern bekommen einen Zuschuss von der GRV. Glauben Sie bitte nicht, die KVdR wäre das Super- Schnäppchen. Aktuell bezahle ich für KV und PV inkl. Zuschuss der GRV ca. 570 Euro. Die nächste Beitragserhöhung wurde gerade heute verkündet. Unabhängig von der Frage, wo das System noch effektiver werden könnte, eine gute Versorgung kostet halt.

    Gruß Pumphut


  • Und dass ein ehemaliger Selbständiger nach dem Nanny- Staat ruft, ist auch bemerkenswert.

    Hallo Hans Klotz,

    Ihre persönliche Situation weckt schon mein Mitgefühl. Aber Sie sollten sich und der Öffentlichkeit eingestehen, dass Sie an der Situation ganz überwiegend selber schuld sind.

    Hallo Pumphut

    Also, wenn das kein Vorwurf sein soll, dann kann ich wohl nicht mehr

    richtig lesen. Anschliesend kommt Ihre Belehrung, die mich heute auch

    nichts mehr nutzt, die hätte ich damals 1995 gerne gebraucht. Kein Versicherungsvertreter dieser Welt hätte einem was von den Fallstricken im Alter erzählt. Was den Zuschuss der GRV anbetrifft, den bekommen PKV-ler ebenso wie GKV-ler, können somit hier auch nicht in die Diskussion geworfen werden. Wenn Sie 570 Euro in der KVdR zahlen, von der Sie sprechen, sind Sie sicher auch Rentner wie ich, nur mit dem Unterschied, dass Sie nach Ihren Einkommensverhältnissen veranschlagt werden. Das ist ja bei der PKV, wie Sie wissen, nicht

    der Fall. Hier wird überhaupt nicht nach Einkkommen gefragt. Das heisst, ein Millionär zahlt keinen Cent mehr als ich als normaler Rentner.

    Warum soll ein ehemaliger Selbsständiger, als Rentner von unserem Sozialstaat ausgeschlossen werden? Er hat mit seinen 2 Steuerveranlagungen mehr als seinen Obulus an den Staat abgeliefert. Ein ehemaliger Selbständiger wird immer noch in unserer Gesellschaft als einer gesehen, der viel Geld hat. Wieso eigentlich? Dass er seinen Betrieb vielleicht auch durch stürmische Zeiten gebracht hat, ist bei vielen noch nicht so angekommen. Ich weiss, dass meine Thematik hier

    nicht in 5 Minuten gebührend besprochen werden kann. Aber ich danke Ihnen gerne für Ihr Feedback.

    Beste Grüsse vom Hans Klotz

  • .... Das heisst, ein Millionär zahlt keinen Cent mehr als ich als normaler Rentner.

    Warum soll ein ehemaliger Selbsständiger, als Rentner von unserem Sozialstaat ausgeschlossen werden? .....

    Hallo Herr Klotz,

    auch wenn Sie es "Ausschluss vom Sozialstatt" nennen: Sie haben sich 1995 freiwillig aus der Solidargemeinschaft der GKV entfernt und die aus damaliger Sicht vermeintlich bessere Lösung PKV (mit wahrscheinlich besseren Leistungen bei niedrigeren Beiträgen) entschieden. Wo war denn damals Ihr Ruf nach sozialer Gerechtigkeit?

    Bei Bedürftigkeit gibt es selbst im Basistarif die Möglichkeit der Reduzierung der Beiträge auf die Hälfte, siehe hier:

    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begrif…rsicherung.html
  • Nachtrag: Den Umgang mit der Zitierfunktion muss ich noch trainieren. Sorry.

    Zum Thema: Leider sind in der Vergangenheit viele Selbständige oder Angestellte bei Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenzen in die Fänge provisionsgieriger Versicherungsvermittler/-verkäufer geraten. Der Abschluss einer privaten KV war mit einer Provision in Höhe mehrerer Monatsbeiträge ja auch lukrativ. Aber auch viele Versicherte sahen für sich nur den momentanen Vorteil Preis-Leistung. Für einige, ich behaupte für viele, zu kurz gedacht. Horrormeldungen über nicht bezahlbare Prämien gab es auch in den 90-ern schon zur Genüge.

    An dieser auch für Herrn Klotz misslichen Lage lässt sich nur wenig ändern. Zunächst Prüfung, ob Standard- oder Basistarif möglich. Unterstützung gibt es beim Landkreis / kreisfreien Städten beim Sozialamt. Habe ich schon mit Personen aus dem privaten Umfeld praktiziert. Meist anfänglich gegen großen Widerstand, aber Abwarten macht es nicht besser.

  • Anschliesend kommt Ihre Belehrung, die mich heute auch

    nichts mehr nutzt, die hätte ich damals 1995 gerne gebraucht.

    Irgendwie glaube ich nicht, dass 1995 die Antwort eines Selbständigen gelautet hätte: "Huch, wenn ich bewusst einen Vertrag abschließe, dann gelten die Bedingungen auch für mich? Danke für den Hinweis".

    Ich stelle mit die Antwort eher so vor: "Du bist nur neidisch, weil Du mit den Losern in der Armenversicherung bist. Ich bezahle halb soviel und muss nicht auf einem Termin warten. Guck Mal, mein neuer Leasing-BMW"

    Ich will Dir nichts böses, aber wenn man in guten Jahren alles für sich verprassen kann und in schlechten soll jemand anderes für einen zahlen, wie soll so eine Gesellschaft 10 Jahre überleben?

  • Hallo Hornie,

    bei Punkt 1 bin ich völlig bei dir. Unser Rechtstaat ist gesetzlich flächendeckend, es gibt keinen rechtsfreien Raum, ausser illegalem

    im Darknet etc. Und das ist auch gut

    so.

    Zu Punkt 2 folgendes: Die Säule 1,

    gesetzliche Rentenversicherung, die hab ich. Säule 2 ging bei mir nicht, ich hatte ja keinen Arbeitgeber (betriebl. Altersversorgung, Riester etc.), Die Säule 3, die ganz private

    Altersvorsorge, hätte ich mir gerne

    aufgestellt, leider hat mir hierzu, wegen meines Betriebes, das Geld gefehlt. Nun bin ich, wie jeder der gearbeitet hat, Rentner mit einer Rente, die meinen lebenslangen (Arbeitsleben) Einzahlungen entspricht. Grosse Sprünge kann man nicht mit machen. Aber unser Staat gibt uns diese Rente, damit wir zumindest versuchen, damit über die Runden zu kommen. Er gibt uns

    diese Rente nicht, damit wir sie überteuerten Krankenkassen in den Rachen werfen. Und das ist im PKV Standarttarif der Fall, der ja eigentlich als "Sozialtarif" auch für uns Rentner mal in den 90er Jahren eingeführt wurde (hast du ja korrekt auch so erwähnt). Die Handhabung in der Beitragspolitik der PKV sieht allerdings inzwischen anders aus. In unserer Gesellschaft sieht ein Privat-Versicherter immer nach Geld aus.

    Warum eigentlich? Ich komme mir bei Gesprächen oft vor, als hätte ich ein Stigma. Hier muss ich einfach mal nach dem Sozialstaat rufen. Du hattest, was die Beitragserhöhungen

    von Prozenten gesprochen, die ich in meinem Fall nicht nachvollziehen kann. Ich habe 2016, als ich in den Standarttarif gegangen bin, mit moderaten 290 Euro (da sind die Altersrückstellungen schon runtergerechnet) angefangen. Heute bin ich, wie schon gesagt, bei 550 Euro. Das ist eine Steigerung von

    ca. 90 % in 8 Jahren. Die Erhöhungen kamen in dieser Zeit 8 mal!! ins Haus geflattert. Selbst wenn man die drastischen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen berücksichtigt, kommt man bei weitem nicht auf solche Verteuerungen, schon gar nicht, wenn man diese mit der GKV

    vergleicht. Die PKV-Gesellschaften berufen sich auf ihre Berechnungen, die ein Verbraucher nur verstehen

    kann, wenn er Versicherungsmathematik studiert hat. Unser Staat rühmt sich, den Verbraucherschutz sehr ernst zu nehmen. Ist denn überhaupt einmal

    juristisch hinterfragt worden, ob das

    Preis-Leistungsverhältnis dem Verbraucher (nichtvermögender Rentner) zuzumuten ist? Vielleicht muss da mal was gemacht werden.

    Die Personengruppe ist bestimmt vorhanden, die mir da Recht gibt,

    aber solange sich da keine Lobby bildet, werden wir in absehbarer Zeit zum Sozialamt gehen müssen, weil

    wir diese überteuerte PKV nicht mehr bezahlen können, und dafür um staatliche Zuschüsse zu betteln. Ein Forumsteilnehmer hat's auf den Punkt gebracht: "Absurder geht's nicht mehr"

    Grüsse vom Hans Klotz

  • Horrormeldungen über nicht bezahlbare Prämien gab es auch in den 90-ern schon zur Genüge.

    Eine Glanznummer in dieser Hinsicht gab der damit berühmt gewordene "Weinende Rentner" in den damals von Sabine Christiansen moderierten ARD-Tagesthemen. Von seinen 1.300 DM Rente müsse er 1.100 DM an seine private Krankenversicherung zahlen.

    Von seinen weiteren ca. 6.000 DM Einkünften in dem Beitrag natürlich keinen Ton. Das alles - und auch um welchen privaten Krankenversicherer es ging (es hätte auch jeder andere sein können) kam erst später ans Licht.

    Nicht zuletzt deshalb, weil der betreffende Versicherer es damals von sich aus - ja, auch 1922/1993 gab es schon so eine Art Datenschutz :) - nicht zurechtrücken konnte, etwa im Hinblick auf die möglichen Tarifwechsel, die man dem guten Mann (nebenbei ein Schwabe) angeboten habe, wenn er doch so aufs Geld achten müsse.

    Klar, den Standardtarif gab es damals noch nicht, aber den hatte der Weinende Rentner auch nicht nötig. Und so gesehen, auch keinen anderen Tarifwechsel.

    Aber natürlich liegt Oldie in diesem Punkt schon nicht falsch: Manche Wechsel in die PKV wären besser unterblieben. Entweder gleich von vorneherein - oder später, als die Betreffenden noch den ein oder anderen maximal zweitbesten Schachzug eingestreut hatten.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Anschliesend kommt Ihre Belehrung, die mich heute auch

    nichts mehr nutzt, die hätte ich damals 1995 gerne gebraucht. Kein Versicherungsvertreter dieser Welt hätte einem was von den Fallstricken im Alter erzählt.

    Als Selbstständiger, mussten sie doch wissen, das auf der Welt "nichts umsonst ist", das meint: Wenn jemand was billig anbietet, doch meist ein Pferdefuß zu finden ist, wenn man sucht.

    Wenn man diesen nicht vorher sucht/suchen will, dann muß man den Konsequenzen leben!.

    Wir haben alle in der Vergangenheit Fehler gemacht und können die oft nicht mehr rückgängig machen. Das ist auch ein Teil eines selbstbestimmten Lebens, das wir wollten. Wir wollten es doch nicht immer so machen wie "alle Anderen".

  • Ich habe 2016, als ich in den Standarttarif gegangen bin, mit moderaten 290 Euro (da sind die Altersrückstellungen schon runtergerechnet) angefangen. Heute bin ich, wie schon gesagt, bei 550 Euro. Das ist eine Steigerung von ca. 90 % in 8 Jahren. Die Erhöhungen kamen in dieser Zeit 8 mal!! ins Haus geflattert.

    Das ist viel. Sehr viel.

    Vielleichst sollte das mal rechtlich überprüft werden.

    Vielleicht solltest du mal die Versichungsgesellschaft nennen. Negative PR ist immer gut in dieser Sache.

    Bitte keine Politikwissenschaftler und kein Marcel Fratzscher mehr im TV.

  • Ich stelle mit die Antwort eher so vor: "Du bist nur neidisch, weil Du mit den Losern in der Armenversicherung bist. Ich bezahle halb soviel und muss nicht auf einem Termin warten. Guck Mal, mein neuer Leasing-BMW"

    Würde da nicht zum gepflegten klischeebeladenen Feindbild ein Porschemodell als Leasing-SUV noch besser passen ... ?

  • Damals waren Porsche noch möglichst flach und klein und keine SUVs

    Und vor allen Dingen auch deutlich leichter - was sich im Handling (generelle Agilität, Beschleunigung, Verzögerung, Kurven usw.) bemerkbar macht. Und zudem weniger PS erfordert. Und damit auch weniger Verbrauch bedeutet. Das aber nur am Rande.

    An Deinem Hinweis ist was dran. Zugegebenermaßen.

    (gerade nochmal nachgesehen, es geht nämlich um die Zeit ab 1995 ff).

    Nur insoweit korrigiere ich auf einen Leasing-SUV Range Rover der 2. Generation (hat auch deutlich mehr Style als die heutigen Porsche-SUVs) mit dem klassischen 4,6 Liter V8.

    Das "gepflegte klischeebeladene Feindbild" lasse ich aber im Raum stehen ... zumal die Kombination aus Leasing und SUV - für so manche jedenfalls - die Inkarnation des Bösen und Verachtungswürdigen schlechthin darstellen dürfte. Da reicht ein Leasing-BMW (Dein Beispiel) für den dynamischen jungen oder sich jung fühlenden Selbständigen nicht heran.

  • Leider sind in der Vergangenheit viele Selbständige oder Angestellte bei Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenzen in die Fänge provisionsgieriger Versicherungsvermittler/-verkäufer geraten.

    Vor meinem geistigen Auge sehe ich immer die Menschenfischer hinter dunklen Hausecken, das Fangnetz in der Hand. Sobald jemand um die Ecke kommt - zack! - fangen sie ihn und er entkommt ihnen nimmermehr.

    Das war im vorliegenden Fall aber nicht so. Unser nichtvermögender Rentner hat die private Krankenversicherung ganz bewußt abgeschlossen, weil sie damals nämlich billiger war als eine gesetzliche Krankenversicherung.

    Ein seriöser Vermittler weist seinen Kunden an: Verprassen Sie den Minderbeitrag nicht, sondern legen Sie ihn an. Es könnte sein, daß sie dieses Geld im Alter noch brauchen! Aktuell ist es so, daß man der PKV ganz bewußt mehr Beitrag bezahlen kann (sog. "Beitragsentlastungstarif"), also quasi sogar bei der PKV selbst Ersparnisse anlegen kann. Mittlerweile kann man diese Beiträge sogar von der Steuer absetzen, das war vor Jahrzehnten noch anders.

    Der Abschluss einer PKV war mit einer Provision in Höhe mehrerer Monatsbeiträge ja auch lukrativ. Aber auch viele Versicherte sahen für sich nur den momentanen Vorteil Preis-Leistung. Für einige, ich behaupte für viele, zu kurz gedacht. Horrormeldungen über nicht bezahlbare Prämien gab es auch in den 90-ern schon zur Genüge.

    Ja. Stimmt alles.

    An dieser auch für Herrn Klotz misslichen Lage lässt sich nur wenig ändern. Zunächst Prüfung, ob Standard- oder Basistarif möglich. Unterstützung gibt es beim Landkreis / kreisfreien Städten beim Sozialamt. Habe ich schon mit Personen aus dem privaten Umfeld praktiziert. Meist anfänglich gegen großen Widerstand, aber Abwarten macht es nicht besser.

    Ja. Auch das stimmt. Viele Selbständige sagen: Ich will meine Angelegenheit selber regeln. Ich will nicht, daß mir der Staat alles vorschreibt! Ich verstehe das. Selbständigkeit heißt: Ich will keinen Nanny-Staat. Man muß in diesem Fall aber dann seine Sachen selbst in die Hand nehmen. Wer es versäumt, Ersparnisse anzulegen - und die Beträge sind erheblich groß! - der schaut im Ruhestand in die Röhre. Unser nichtvermögender Rentner ist diesbezüglich noch nicht einmal in der mißlichsten Situation. Nicht wenige haben hier angefragt, die irrig glaubten, daß 50.000 € Ersparnisse Masse genug wären für ihren Ruhestand. Zu einer Zeit, zu der sie dann nichts mehr ändern konnten, mußten sie erkennen, daß dem nicht so war. 1000 € Monatsrente (das ist nicht viel!) entsprechen etwa 250.000 €.

  • Eine Glanznummer in dieser Hinsicht gab der damit berühmt gewordene "Weinende Rentner" in den damals von Sabine Christiansen moderierten ARD-Tagesthemen. Von seinen 1.300 DM Rente müsse er 1.100 DM an seine private Krankenversicherung zahlen.

    Von seinen weiteren ca. 6.000 DM Einkünften in dem Beitrag natürlich keinen Ton. Das alles - und auch um welchen privaten Krankenversicherer es ging (es hätte auch jeder andere sein können) kam erst später ans Licht.

    Nicht zuletzt deshalb, weil der betreffende Versicherer es damals von sich aus - ja, auch 1922/1993 gab es schon so eine Art Datenschutz :) - nicht zurechtrücken konnte, etwa im Hinblick auf die möglichen Tarifwechsel, die man dem guten Mann (nebenbei ein Schwabe) angeboten habe, wenn er doch so aufs Geld achten müsse.

    Klar, den Standardtarif gab es damals noch nicht, aber den hatte der Weinende Rentner auch nicht nötig. Und so gesehen, auch keinen anderen Tarifwechsel.

    Aber natürlich liegt Oldie in diesem Punkt schon nicht falsch: Manche Wechsel in die PKV wären besser unterblieben. Entweder gleich von vorneherein - oder später, als die Betreffenden noch den ein oder anderen maximal zweitbesten Schachzug eingestreut hatten.