Elektro Autos vor/nachteile diskussion

  • Wenn's geht, würde ich solche Strecke eh nicht mit dem Auto fahren.

    Sondern ? Den Flieger nehmen ?

    Das hat weniger mit der Art des Antriebs zu tun, sondern damit, wie es auf deutschen Autobahnen oftmals zugeht.

    Im Ernst: Wie es beispielsweise auf "deutschen" Bahnhöfen inklusive dem Zugbetrieb "oftmals zugeht" - ist mir aus jahrelangen Erfahrungen gut bekannt ...


    Von der Langstrecke zur Kurzstrecke: Von dem mediokeren bis schlechten (oder sogar desolaten) ÖPNV hier vor Ort (keine 10 km entfernt von einer Landeshauptstadt) ganz abgesehen - in meinen Autos ist es bequem, wohltemperiert und es stinkt auch nicht und wenn überhaupt da was riecht dann angenehm beispielsweise nach Holz und Leder - im Bus ist es, wenn er denn kommt oder sogar pünktlich ist, meist unbequem (kein Sitzplatz), schlecht temperiert und man wird ggf. mit diversen Gerüchen konfrontiert, die eher unangenehm bis aufdringlich sind. Fährt man spät abends kann es auch schnell mal noch deutlich unangenehmer bis gefährlich werden ... (vermeide ich längst; ab einem Glas Wein aufwärts beispielsweise im Restaurant kommt stets ein Taxi ins Spiel).


    Nur am Rande: Mein Auto für längere Strecken (Audi A8 Diesel) hat im realen Praxisbetrieb eine Reichweite von deutlich über 1.000 km (rein rechnerisch sind Reichweiten von 1.300 km möglich, zumindest in die Nähe bin ich schon einige Male gekommen).


    Nur am Rande: Wer ganz normal sprich wie die Mehrheit wohnt (MFH-Wohnanlage und/oder ohne angemietete Garage, ohne ebensolchen Tiefgaragenplatz usw.) - da wünsche ich in Sachen Laden bzw. Ladesäulen gute Verrichtung ... das gilt recht, wenn ich in der Stadt weile (ohne eigene und dazu geeignete Steckdose ein Desaster). Da wohnen noch viel mehr Leute in MFHs, Siedlungen, Hochhäusern usw. und oftmals ohne eigene Stellplätze, Einzelgaragen, TG-Plätze usw.


    Die diesbezüglichen Umstände präziser Zustände in Sachen "Laden bzw. Ladensäulen" dürften sich zwischen München (siehe Beiträge Nr. 47 + Nr. 86 von Depotfee) und hier (Frankfurt am Main) nur unwesentlich unterscheiden.


    Wenn ein E-Auto wenigstens die Basics erfüllt - dann bin ich dabei. Aber auch erst dann ...


    Bei sachlich-nüchterner Betrachtung ist der deutsche Anteil an der Problematik (CO2) äußerst gering bis nahezu fast irrelevant (meines Wissens um die 2% ?). Wie schon gesagt, wir könnten daher bestenfalls als Vorbild taugen, dem andere größere und diesbezüglich relevantere Länder dann (hoffentlich) nacheifern. Da die meisten mir bekannten Länder (und deren Bevölkerungen) nicht auf Stagnation oder Niedergang stehen wird die "Conditio sine qua non" dafür sein, den Beweis zu erbringen, daß es hierzulande gelingt Ökonomie und Ökologie erfolgreich zu vereinen. Und damit auch ein wettbewerbsfähiger Industriestandort zu bleiben. Der Nachweis steht bislang die deutsche Energiewende betreffend aus, um es vorsichtig zu formulieren.


    In Teilen ist das Ganze ohnehin Realsatire. Als ich mal in HH weilte (noch gar nicht so lange her) wurde in der Stadt eine große Straßen wegen Feinstaub gesperrt - 1 km weiter im Hafen liefen über Nacht zwecks Versorgung teilweise die Diesel der große Pötte - vermute mal mit minderwertigem Schweröl (?).

  • Die Reichweite eines Verbrenners ist von der Klasse weitgehend unabhängig. Egal ob S-Klasse oder Opel Corsa, jeder Benziner schafft Hamburg-München mit einmal nachtanken.

    München - Hamburg sind übrigens ca. 800 Kilometer und viele neuere Autos, gerade auch Kleinwagen haben einen Tankinhalt von um die 40-45 Liter (inkl. Reserve), das heißt die Strecke mit einmal tanken zu bewältigen kann schon knapp werden - je nach Reisegeschwindigkeit oder Witterung.

    Depotfee hat geschrieben: Einmal nachtanken. Wenn ich eine solche Strecke vor mir habe, fahre ich mit vollem Tank los und mache etwa in der Mitte der Strecke eine Pause, bei der ich auch gleich nachtanke, obwohl der Tank nach 400 km noch fast halb voll ist. Mit dem dann vollen Tank schaffe ich die andere Hälfte der Strecke und kommt mit fast halbvollem Tank an.


    Dein Diesel schafft diese Strecke auf einen Sitz. Deine Blase auch?

  • Du hast behauptet,

    München - Hamburg sind übrigens ca. 800 Kilometer und viele neuere Autos, gerade auch Kleinwagen haben einen Tankinhalt von um die 40-45 Liter (inkl. Reserve), das heißt die Strecke mit einmal tanken zu bewältigen kann schon knapp werden - je nach

    Reisegeschwindigkeit oder Witterung.

    daß es mit einem Kleinwagen knapp werden könnte, eine Strecke von 800 km mit einem Tanken oder Nachtanken zu bewältigen. Das dürfte nicht zutreffen. Auch ein Kleinwagen hat (wie von Dir geschrieben) um die 40 bis 45 Liter Tankinhalt, bei 7 l/100 km sind das mindestens 600 km Reichweite. Vorausgesetzt, man fährt mit vollem Tank los (was bei einer solchen Reise wohl üblich ist), kommt man mit einem Zwischentanken in jedem Fall locker hin, hat sogar noch eine ganze Menge Spiel.


    Mit einem E-Mobil mit 400 km maximaler Reichweite sieht das anders aus. Mit diesem muß man sicherlich auf dem Weg zweimal nachladen - und das ist auch im günstigsten Fall nicht in 5 Minuten erledigt wie ein fossiler Tankvorgang.

  • Gleichzeitig haben sie [nämlich VW] lt. SPIEGEL 50/24 einen Manager in das Rivian-Joint-Venture nach Palo Alto geschickt, der es geschafft hat, innerhalb von wenigen Monaten eine neue Elektronikarchitektur zu entwickeln, die auf insgesamt 7 (sieben!) Steuergeräten basiert. In aktuellen Modellen verbaut VW bis zu 100 (einhundert!!!!) solcher Steuergeräte bzw. Minicomputer in ihren Fahrzeugen, was die Fehleranfälligkeit nicht gerade reduzieren dürfte.

    Die Zahl allein führt in die Irre.


    Es ist sehr wohl möglich, daß eine größere Zahl von Steuergeräten die Fehleranfälligkeit sogar verringert (und den Service erleichtert). Mal angenommen, man hat ein eigenes Steuergerät für die linke hintere Blinkleuchte, so hat dieses Stromversorgung und Datenverbindung zu einem übergeordneten Steuergerät. Wenn die Blinkleuchte nicht funktioniert, kann man a) sie separat testen und b) die Datenleitung anzapfen und prüfen, ob die richtigen Steuerbefehle zum übergeordneten Steuergerät hin- und hergehen. Steckt die gleiche Funktion aber in einem großen Steuergerät, so kannst Du beides nicht.

  • Oben hatten wir es über „lokal emissionsfrei“ und gute Luft. Ich wage zu behaupten, das die paar PKW hier einen praktisch irrelevanten Beitrag leisten im Vergleich mit der Landwirtschaft.

    Kommt drauf an wo du wohnst. Mitten in Stuttgart gibt es recht wenig Landwirtschaft. Hier bei uns auf dem Land sieht das natürlich anders aus. Wobei nicht nur die Landwirtschaft für Gestank sorgt, sondern auch Nachbars Holzheizung.

    Ich finde aber das Thema "lokal emissionsfrei" ohnehin nicht so wichtig. Abgase vom Motor sind ja nur ein Teil, solche Sachen wie Feinstaub durch Reifenabrieb und Abrollgeräusche bleiben ja unabhängig vom Antrieb.

    Für mich passt das derzeitige Angebot nicht. Und mein Diesel hält noch mind. 300 tkm, für den bekomme ich so gut wie nichts mehr. Ein vergleichbares E-Auto gibt es nicht gebraucht und neu sind 80 t€ jenseits jeglicher Realität.

    Für 50k Listenpreis bekommst du neu schon BEV mit der großen Batterie und damit sollte auch Langstrecke kein Problem mehr sein. Finde ich immer noch zu teuer und da muss sich was tun, aber von den 80k ist das doch ein Stück entfernt.

    Wenn es aktuell nicht passt, ist ja ok. Bei mir hält das Auto hoffentlich auch noch ein paar Jahre, mit weiteren 300tkm rechne ich aber eher nicht. Die Technik und Infrastruktur hat sich aber die letzten 10 Jahre deutlich weiterentwickelt und so manche Diskussion hier geht an der technischen Realität 2024 doch deutlich vorbei.

  • Und selbst in Milbertshofen, was kürzlich als Beispiel gebracht wurde, scheint in den meisten Gegenden der private Stellplatz der Normalfall zu sein. Dank Google Street View ist das auch für mich als Ortsfremden überhaupt kein Problem. Es ist zwar dicht bebaut und es stehen reihenweise Autos auf den Straßen, aber an den meisten Häusern sieht man Stellplätze, Garagen und Einfahrten zu Tiefgaragen.

    Streetview ersetzt keine Ortskenntnisse. Meine Schwiegerfamilie besitzt dort seit den 60igern ein Mehrfamilienhaus und uns obliegt die Verwaltung, weswegen ich mich dort auskenne. Jeder Ortstermin ist ein Graus, Stichpunkt Parkplatzsuche.


    Milbertshofen hat mehr Wohnblocks als andere Stadtteile Münchens, Baujahr 1939 bis 1945, sowie Nachkriegsbauten einfachster Bauweise. Es hat einen höheren Anteil an ausländischen Mitbewohnern und die meisten geförderten Wohnungen, ergo dichte Wohnblockbebauung. Wenn es Tiefgaragen gibt, dann ist die Elektroverkabelung oft original aus den 60igern, da tut sich nichts mit Steckdose oder gar Wallbox.


    Mein Beispiel mit den Lademöglichkeiten für E-Autos entspricht den Tatsachen, wie es sich im Umkreis der U-Bahn Haltestelle Milbertshofen darstellt. Abgesehen davon, dass sich Bewohner, die bewusst ein Stadtviertel mit geringeren Mieten aussuchen, nicht das Geld für ein E-Auto haben. Und selbst wenn käme ein E-Auto sicher nicht in Frage, weil sie oft mehrmals im Jahr ihre Familien im Ausland besuchen. Über die dortige Ladeinfrastruktur wäre nochmal gesondert zu berichten.

  • Kurz gesagt, du beziehst dich auf die Gegend um die U-Bahn und verallgemeinerst das für die Diskussion auf den kompletten Stadtteil. Der sieht in der Fläche aber anders aus. Selektive Ortskenntnis täuscht gerne. Ich wette darauf, dass die meisten Leute in den Wohnblocks gar kein Auto haben und stattdessen für spottbillige 49€ pro Monat den ÖV nehmen.


    Wenn es Tiefgaragen gibt, nimmt es sich relativ wenig, ob diese von 1960 oder 2010 ist. In allen Fällen ist die nicht auf Strom am Stellplatz ausgelegt und muss neu verkabelt werden, aber eine Aufputz-Verkabelung ist nicht die Welt. Ich habe ja schon das Beispiel aus unserer alten Wohnanlage gebracht, mit 2000€ wäre man für die Luxusvariante inklusive Wallbox, Lastmanagement und Neuanschluss der TG dabeigewesen.


    Was das Thema Bezahlbarkeit anbelangt...die Preise für Autos haben auch beim Verbrenner seit Corona extrem angezogen. Den Golf gibt es schon lange nicht mehr für 20k in der Basisausstattung. Wer glaubt, dass aus einem 2024er Golf für 35k in 2029 ein Gebrauchter für unter 10k wird, sollte seine Ansprüche bezüglich Zustand und Kilometer stark runterschrauben. Schon heute freundet man sich bei einem 2019er Golf für 10k besser mit deutlich über 150 000km an.

    Die bezahlbaren Autos früherer Zeit sind vorbei und kommen auch nicht wieder. Egal welcher Antrieb.

  • So deutlich drüber wie du das hier suggeriert muss man da mit dem preis nicht gehn, mal davon ab das 100 000km bei uns in der grgend als gerade mal eingelaufen gilt,

    z.b.



    Davon ab fahreb miterweile sehr viele Menschen keinen Golf mehr, andere hersteller sind deutlich günstiger zu bekommen, und dieses bessere p/l wird auch gerne angenommen...

  • Mit einem E-Mobil mit 400 km maximaler Reichweite sieht das anders aus. Mit diesem muß man sicherlich auf dem Weg zweimal nachladen - und das ist auch im günstigsten Fall nicht in 5 Minuten erledigt wie ein fossiler Tankvorgang.

    mit dem e-auto welches ich fahre (audi e-tron) sind in der tat 1 stop 15minuten nötig+ 1 stop 10minuten. um die reichweite von 800km zu erreichen und noch etwas übrig zu haben.

    denn man fährt ja nicht komplett leer... und das nachladen macht man wegen der stark abnehmenden ladegeschwindikgiet am ende, nur bis 80-85%...

  • Nachtrag: der VW-Konzern hat erneut eindrücklich bewiesen, dass man ihm eher nicht vertrauen kann.


    Es mögen gute Autobauer sein, das streite ich überhaupt nicht ab, aber wie ich schon zuvor geschrieben hatte: so ein Elektroauto ist ein rollendes Computernetzwerk, das aus meiner Sicht profundes Wissen über IT und besonders IT-Security erfordert. Cariad ist soviel ich weiss ein kurzfristig aus verschiedenen kleinen Softwareschmieden zusammengekauftes Unternehmen, das erst zusammenwachsen muss. Noch üben die offensichtlich - allerdings auf Kosten der Endkunden 🤷🏼‍♂️


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  • Ich glaube zusammengekauft wurde da nichts, nur die einzelnen Abteilungen im Konzern gebündelt. Rollende Computer sind mittlerweile leider kein spezifisches Problem von Elektroautos mehr...auch ein neuer Verbrenner hängt im Internet. Und mit Wissen über IT-Sicherheit ist es leider nicht getan. Kein System ist unknackbar, entsprechend gehören Daten nur erhoben, falls zwingend nötig. Und nur so lange gespeichert, wie zwingend nötig. Widerspricht natürlich der schönen Geschichte von Daten als modernem Öl...

  • e-auto, so ein quatsch mit viel umständen und auch noch teuer.

    setzt sich nur unter androhung von bestrafung durch.

    genauso wie der wärme pumpenquatsch. setzt sich nur durch wenn alles andere verboten wird. also quasi erst wenn man zum glück "gezwungen" wird.

  • Ich glaube zusammengekauft wurde da nichts, nur die einzelnen Abteilungen im Konzern gebündelt. [...]

    Okay, dann halt verschmolzen (was es aber aus meiner Sicht keineswegs besser macht):


    "Ende 2020 erfolgten einige Verschmelzungen: TKI Automotive GmbH, Carmeq GmbH, diconium GmbH, Audi Electronics Venture GmbH."


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cariad


    Viele Köche verderben den Brei. Das im Post # 65 angedeutete Vorgehen im Joint Venture mit Rivian halte ich persönlich für aussichtsreicher...

  • Das im Post # 65 angedeutete Vorgehen im Joint Venture mit Rivian halte ich persönlich für aussichtsreicher...

    Ich nicht. Rivian ist ein hochdefizitärer Laden, der mit jedem verkauften Auto eine Menge Geld verliert. Die werden das Geld aus der Kooperation schnell verbrennen und dann? Dazu haben Startups im Bezug auf Software-Qualität alles andere als einen guten Ruf. Ja, es wird schnell was auf die Beine gestellt, aber hintendran ist die Fünfe gerade. Nicht ideal im Bezug auf Datenschutz.


    Das Hauptproblem bei Cariad scheint meinem Wissen nach aber vor allem darin zu liegen, dass zwar alles in ein Tochterunternehmen verschmolzen wurde, die schwerfälligen Konzernstrukturen nicht abgeschafft wurden und sich auf Konzernseite nichts geändert hat. Die Integration der Rivian-Geschichten wird sicherlich auch daran scheitern