Wallbox-Förderung So holst Du Dir Zuschüsse für eine Ladestation
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Wenn Du ein Elektroauto fährst oder über einen Kauf nachdenkst, überlegst Du vielleicht auch, einen privaten Ladepunkt bei Dir zuhause installieren zu lassen. Für die Anschaffung einer eigenen Wallbox gibt es regionale Förderprogramme, die Deine Kosten mindern. Wo Du eine Förderung für Deine Wallbox bekommst und welche Bedingungen Du dafür erfüllen musst, liest Du in diesem Ratgeber.
Eine bundesweite staatliche Förderung für private Ladestationen gibt es seit 2024 nicht mehr. Im Förderprogramm 442 der staatlichen Förderbank KfW konntest Du Dir bis zu 10.200 Euro als Zuschuss für ein Gesamtsystem bestehend aus einer Photovoltaik-Anlage, einem Stromspeicher und einer Wallbox sichern.
Als das Programm im September 2023 freigeschaltet wurde, war das gesamte Budget in Höhe von 300 Millionen Euro bereits nach einem Tag ausgeschöpft und die Förderung musste pausiert werden. Eigentlich sollte sie 2024 weitergeführt werden, doch das Bundesverkehrsministerium musste das Programm einstellen, da kein Budget mehr verfügbar war. Seitdem gibt es keine staatliche Förderung für Wallboxen.
Es kann sich jedoch lohnen, einen Blick auf regionale und lokale Programme zu werfen, denn einige Bundesländer, Städte oder Energieversorger bieten weiterhin Zuschüsse an – diese sind aber oft an Bedingungen geknüpft. Prüfe daher jedes Programm genau, bevor Du es beantragst.
Du solltest bei sämtlichen Förderprogrammen außerdem im Hinterkopf behalten, dass Du zuerst einen Kostenvoranschlag machen musst und den Förderantrag ausfüllen, bevor Du die Wallbox anschaffst. Erst danach kannst Du bestellen, andernfalls greift die Förderung in der Regel nicht.
Auch wenn es keine bundesweite Förderung für private Wallboxen mehr gibt, haben einige Regionen Programme, die den Einbau solcher Ladestationen unterstützen. Auf Länderebene gibt es ein solches Förderprogramm allerdings zurzeit nur in Nordrhein-Westfalen (NRW). Wir informieren Dich hier, wenn Förderprogramme in anderen Bundesländern dazukommen.
Du kennst ein Förderprogramm, das wir nicht auflisten? Dann schreib uns gerne eine E-Mail an redaktion@finanztip.de.
Das Förderprogramm „ElektroMobilität NRW“ unterstützt Dich bei der Anschaffung von privaten Ladepunkten in NRW und richtet sich an Privatpersonen, die eine Wallbox zuhause installieren möchten.
Zuschüsse gibt es nur für Wallboxen, die ihren Strom aus erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Ökostrom oder einer Photovoltaik-Anlage beziehen. Erfüllst Du diese Voraussetzung, dann übernimmt das Land bis zu 40 Prozent der Kosten. Die maximale Höhe der Förderung beträgt 1.000 Euro pro Ladepunkt. Zu den Kosten, die übernommen werden, zählt nicht nur die Anschaffung der Wallbox, sondern unter anderem auch die Montage und Inbetriebnahme oder die Kosten für den Netzanschluss.
In einigen Bundesländern gibt es auch spezielle Programme für Gewerbetreibende, wie zum Beispiel „WELMO“ in Berlin oder „Charge@BW“ in Baden-Württemberg. Diese Programme richten sich jedoch an Unternehmen oder sind für öffentlich zugängliche Ladestationen gedacht. Weitere solcher Programme gibt es auch in Bayern und Niedersachsen.
Einige Städte und Kommunen bieten ihre eigenen Förderprogramme für Wallboxen an. Die Konditionen unterscheiden sich dabei je nach Stadt. Meistens geben die Städte auf ihrer Website genaue Infos zu den Rahmenbedingungen der Förderungen.
Grundsätzlich ist es immer sinnvoll zu prüfen, ob Deine Stadt oder Kommune Förderprogramme anbietet. Häufig gibt es lokale Initiativen, die Dir den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern sollen.
Die Stadt München bietet ein Förderprogramm, das die Planung, den Einbau und die Installation von Normal- und Schnellladestationen fördert. Dabei werden bis zu 40 Prozent der Nettokosten gefördert – also der Kosten vor Steuern. Für eine Ladestation werden maximal 500 Euro der Installationskosten pro Ladepunkt übernommen. Musst Du die Elektrik dafür anpassen, bekommst Du für diese elektrische Vorrüstung noch einen Extrazuschuss von bis zu 1.000 Euro. Auch der Kauf von gebrauchten Ladestationen ist unter gewissen Voraussetzungen förderfähig.
Bedingung für den Zuschuss ist, dass die Wallbox innerhalb der Stadtgrenzen Münchens installiert und mit Ökostrom betrieben wird. Du darfst den Auftrag für die Installation der Wallbox erst vergeben, wenn Du die Bewilligung des Antrags erhalten hast.
Wenn Du in Stuttgart gleichzeitig eine Photovoltaik-Anlage und die Ladeinfrastruktur für eine geplante Wallbox installierst, kannst Du das Förderprogramm „Solaroffensive“ nutzen. Die Kosten für die Wallbox an sich kannst Du im Programm nicht geltend machen. Für jede Ladeeinrichtung, die mit einer Wallbox oder Ladesäule ausgestattet und durch die PV-Anlage versorgt wird, bekommst Du pauschal 1.000 Euro. Übrigens wird in dem Programm auch die Anschaffung und Installation der PV-Anlage gefördert.
Mehr zu Finanzierungsmöglichkeiten von PV-Anlagen liest Du in unserem Ratgeber zur Photovoltaik-Förderung.
Planst Du den Einbau ohne eine Photovoltaikanlage, kannst Du das Programm „Privates Laden“ der Stadt Stuttgart nutzen. Auch hier wird nur die vorgelagerte Ladeinfrastruktur gefördert, zu der zum Beispiel die Errichtung eines Netzanschlusses oder Wanddurchbrüche zählen, nicht aber die Wallbox selbst.
Stuttgart übernimmt bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, dabei maximal 1.000 Euro pro neu errichtetem Ladepunkt und 250 Euro pro Stellplatz, der in der Zukunft potenziell mit Strom versorgt werden kann. Das Programm gilt nur für Vorhaben, bei denen eine Verbindung mit Photovoltaik nicht möglich ist.
Wenn Du eine private Wallbox für Dein E-Auto im Stadtgebiet von Heidelberg anbringen möchtest, kannst Du hier mit einer Förderung rechnen. Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Anschaffungskosten bis maximal 1.000 Euro. Allerdings gibt die Stadt auf ihrer Website zum Förderprogramm an, dass die Fördermittel für 2024 bereits ausgeschöpft sind und Förderungen erst wieder nach der Haushaltsfreigabe 2025 beantragt werden können.
Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf greift Dir bei den Anschaffungskosten für die Wallbox unter die Arme. Im Rahmen des Programms „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf“ kannst Du Dir bis zu 50 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten zurückerstatten lassen – maximal jedoch 2.000 Euro pro Wallbox.
Gefördert werden Wallboxen für private Wohngebäude unter der Voraussetzung, dass ein Elektroauto genutzt wird und der Betrieb der Ladestation auf Basis einer Photovoltaikanlage oder Ökostrom stattfindet.
In Limburg werden Wallboxen und Ladesäulen mit einem Zuschuss in Höhe von 25 Prozent, aber maximal 500 Euro gefördert. Du kannst Kosten für die Anschaffung und Installation im Antrag angeben. Besitzt Du einen Limburgpass, steigt der Fördersatz auf 50 Prozent der Kosten, aber weiterhin maximal 500 Euro. Die Wallbox oder Ladesäule muss anschließend mit Ökostrom betrieben werden.
Die Stadt Landau fördert die Anschaffung und Montage von Wallboxen oder Ladesäulen mit einem Zuschuss von 300 Euro. Bedingung ist, dass Du im Stadtgebiet lebst und dass die Wallbox mindestens zehn Jahre betrieben wird.
Die Gemeinde Grünwald bei München fördert die Anschaffung und Installation von Ladepunkten und die elektrische Vorrüstung für Wallbox oder Ladesäule mit bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Maximal bekommst Du hier sogar 1.500 Euro zurück. Die Voraussetzung ist, dass die Ladestation eine Leistung von maximal elf Kilowatt hat und die Anlage mit Ökostrom betrieben wird – entweder über einen entsprechenden Tarif oder eine Photovoltaik-Anlage.
Einige Energieversorger und Stadtwerke bieten ebenfalls Förderprogramme für Wallboxen an. Hier ist die Liste auch deutlich länger als bei Bundesländern oder Städten. Doch es ist Vorsicht geboten: Die Zuschüsse sind an einen festen Stromtarif gebunden und sollen die Kunden und Kundinnen an den jeweiligen Versorger binden.
Das bedeutet, dass Du den Strom von den jeweiligen Stadtwerken zu einem festgelegten Preis und für eine bestimmte Laufzeit beziehen musst. Rechne vorher nach, ob sich das für Dich lohnt. Vergleiche dazu den Tarif mit günstigen Tarifen aus unserem Stromvergleichsrechner. Achte außerdem darauf, wie lange Du Dich dem Anbieter verpflichten musst – oft sind 12 oder 24 Monate vorgeschrieben. Lass Dich nicht von ein paar Hundert Euro Förderung dazu verleiten, einen teuren Stromtarif abzuschließen, der Dich am Ende mehr kostet als ein günstigerer Tarif ohne die Förderung.
Die Mainzer Stadtwerke zahlen beim Kauf einer privaten Wallbox 400 Euro Fördergeld aus. Vorausgesetzt wird die Stromversorgung mit Ökostrom durch die Stadtwerke.
Hier erhältst Du eine Förderung von bis zu 150 Euro, wenn Du Deine Wallbox über die Stadtwerke kaufst. Das gilt allerdings nur, wenn Du zum Zeitpunkt der Installation den Stromtarif „SeeEnergie ÖkostromPlus“ nutzt oder in diesen Tarif wechselst. Lässt Du Deine Wallbox über einen anderen Anbieter als die Stadtwerke anbringen, beträgt die Förderung nur bis zu 100 Euro.
Kaufst Du eine private Ladestation über die Dachauer Stadtwerke, werden Dir fünf Jahre lang jährlich 25 Euro auf Deine Stromrechnung gutgeschrieben, was einem Förderbetrag von 125 Euro gleichkommt.
Auch wenn Du zur Miete wohnst und nicht im Besitz des Hauses bist, kannst Du in den meisten Fällen von den besagten Förderprogrammen profitieren. Bevor Du Veränderungen am Haus vornimmst, brauchst Du allerdings die Zustimmung Deines Vermieters beziehungsweise Deiner Vermieterin. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) schreibt vor, dass der Einbau einer Wallbox von Deinem Vermieter oder Deiner Vermieterin auch nicht grundlos abgelehnt werden darf (§ 554 BGB).
Hast Du allerdings keine Erlaubnis vorab eingeholt, riskierst Du nicht nur, dass Du die Wallbox auf Deine Kosten wieder zurückbauen musst, Du bekommst auch in der Regel keine Zusage zu einem Förderprogramm.
Sprich daher mit den Eigentümern Deines Wohnhauses: Eine Wallbox sollte auch im Interesse des Hauseigentümers liegen, da die Anbringung einer Ladestation den Wert des Mietobjektes steigert.
Wenn der Bund schon keine Wallboxen fördert, kannst Du dann immerhin die Kosten steuerlich absetzen? Nicht direkt, allerdings können die Handwerkerkosten, die mit der Installation verbunden sind, steuerlich geltend gemacht werden. Dabei kannst Du bis zu 20 Prozent der Handwerkerkosten (maximal 1.200 Euro im Jahr) von der Steuer absetzen (§ 35a EStG), die im Rahmen der Installation anfallen. Bewahr am besten alle Rechnungen auf und achte darauf, dass alles ordnungsgemäß aufgeschlüsselt ist, damit es bei der Absetzung der Steuer nicht zu Schwierigkeiten kommt.
Solltest Du kein geeignetes Förderprogramm finden und Dich gegen eine Wallbox entscheiden, kannst Du prüfen, ob Du Dein Auto an Deinem Arbeitsort laden kannst. Gibt es in Deinem Büro oder Deiner Werkstatt Wallboxen, die Du kostenlos mitnutzen darfst, entsteht Dir auch keine höhere Steuerlast für Dein Einkommen. Es wird nämlich nicht als ein sogenannter geldwerter Vorteil eingestuft. Der Grund dafür ist, dass die Bundesregierung steuerliche Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen geschaffen hat, um die Elektromobilität zu fördern (§ 3 Abs. 46 EStG). Voraussetzung ist jedoch, dass Du Strom zusätzlich zu Deinem Gehalt erhältst und er nicht Teil Deines Arbeitslohns ist.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos