Balkon Solaranlage
Günstig und einfach: Auf dem Balkon Solarstrom erzeugen

Finanztip-Expertin für Energie
Mit einem Balkonkraftwerk – auch Balkon-Solaranlage, Plug-in-Anlage, Steckdosen-Solar-Gerät, steckerfertige Photovoltaik-Anlage, Balkon-Modul oder Stecker-Solaranlage genannt – kannst Du mit vergleichsweise wenig Aufwand und zu geringen Kosten Solarstrom erzeugen und direkt verbrauchen. Das senkt Deine Stromgebühren. Denn für Strom aus dem Netz zahlst Du deutlich mehr als für den eigenen Solarstrom. Obendrein schonst Du die Umwelt und schützt das Klima. Dir müssen dabei Wohnung oder Haus nicht gehören – auch als Mieter kannst Du eine solche Kleinstanlage betreiben. Bundesweit sind nach einer Studie der HTW Berlin rund 200.000 solcher Systeme in Wohnhäusern installiert. Rund 80.000 gingen allein 2021 in Betrieb.
Eine Balkon-Solaranlage besteht aus einem Photovoltaik-Modul mit rund 200 bis 1.000 Watt Leistung. Auf der Rückseite ist ein kleiner Wechselrichter angebracht. Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, mit dem handelsübliche Elektrogeräte arbeiten. Vom Wechselrichter geht ein Kabel ab. Dieses verbindest Du mit einem Netzkabel – den Stecker am anderen Ende kannst Du dann in eine Steckdose in der Wohnung stöpseln. Damit ist die Solaranlage mit Deinem Hausnetz verbunden. Sobald auf das Solarmodul Licht trifft, erzeugt es Strom. Nach der Wandlung in Wechselstrom fließt dieser ins Hausnetz und versorgt die Geräte, die gerade Bedarf haben.
Erzeugt die Anlage mehr Strom, als Du gerade benötigst, fließt er ins öffentliche Stromnetz ab. Wenn Du dies verhindern möchtest, kannst Du einen kleinen Batteriespeicher mit der Anlage verbinden. Hersteller bieten das auch als Komplettpaket an.
Das Modul kannst Du an unterschiedlichen Orten aufstellen oder anbringen: Auf dem Balkon, am Balkongeländer, an der Hausfassade, auf der Terrasse, auf einem Flachdach oder einem Schrägdach, auf der Gartenlaube und sogar auf dem Gartentisch. Hersteller bieten je nach gewünschtem Installationsort eine Halterung oder einen Ständer für das Modul an. Maximal musst Du für die Montage in die Hauswand bohren und eine Halterung befestigen. Das kannst Du selbst tun. Lediglich bei der Montage auf einem Schrägdach empfiehlt es sich, eine Handwerksfirma hinzuzuziehen, die Dachhaken und Montagegestell auf dem Dach anbringt.
Du kannst auch mehrere steckfertige Solarmodule zusammenschalten – mit maximal 4,6 Kilowatt Leistung. Sind mehrere Module zusammengeschlossen oder beträgt die Leistung eines einzeln installierten Moduls mehr als 600 Watt, gelten aber andere Anforderungen an die Steckdose. Wann was gilt, erfährst Du im übernächsten Abschnitt.
Die Leistung von Balkonkraftwerken ist klein. Sinn und Zweck der Systeme ist nicht, dass Du möglichst viel Strom erzeugst, sondern dass Du günstigen Solarstrom erzeugst, größtenteils selbst verbrauchst und dadurch weniger Strom aus dem Netz beziehen musst. Das senkt Deine Stromkosten. Rund 500 Euro (brutto) kosten Systeme mit 300 Watt Leistung – etwa 50 bis 100 Euro Stromkosten kannst Du damit im Jahr sparen. Wie stark Du Dich mit eigenem Solarstrom versorgen kannst, hängt davon ab, wie hoch Dein Stromverbrauch ist und wie hoch der Ertrag der Solaranlage ist. Je mehr Strom Du benötigst, desto mehr des eigenen Stroms kannst Du nutzen. Aber Deine Eigenversorgungsquote ist höher, wenn Du eher wenig Strom benötigst. Rund zehn Prozent sind es bei einem kleinen System mit bis zu 600 Watt Leistung. Innerhalb von acht bis zwölf Jahren sollte die Balkonanlage ihre Kosten wieder eingespielt haben. Betreiben kannst Du sie mindestens 15 Jahre. Der Wechselrichter muss dann vielleicht ersetzt werden; das Modul hält noch locker 15 weitere Jahre.
Wie viel Du durch ein Balkonkraftwerk sparst, hängt davon ab, wie viel Strom das Solarmodul erzeugen kann. Vier Faktoren sind dafür maßgeblich:
Am häufigsten befinden sich die Systeme auf Gestellen am Boden – etwa auf Flachdächern, Terrassen oder im Garten. Dies hat die Befragung von Anbietern von Balkonkraftwerken durch das Marktforschungsinstitut EuPD Research ergeben. Das Ergebnis muss nicht überraschen: Der Stromertrag ist nun einmal höher, wenn das Modul nicht vertikal an einer Wand oder einem Geländer montiert ist.
Steht Dir nur ein Balkon zur Verfügung, lohnt sich der Betrieb einer Plugin-Solaranlage auch dort. Dabei haben Wissenschaftler der Hochschule Rosenheim und Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) für den Standort Rosenheim ermittelt, wie hoch die Stromerträge auf unterschiedlichen Balkonen sind. Ergebnis: Es wird mehr Strom produziert, wenn das Modul nicht vertikal an der Wand oder am Balkongeländer befestigt ist, sondern schräg auf einem Gestell liegt.
Die durch die Simulation ermittelten Erträge stimmen mit den Erfahrungen aus der Praxis überein – vorausgesetzt, der Anlagenbetreiber lebt in der Wohnung mit Balkonmodul. Bist Du häufiger verreist, kannst Du weniger eigenen Solarstrom nutzen. Dann lohnt sich ein Balkonmodul weniger.
Ausrichtung von Modul und Balkon | Neigungswinkel des Moduls | |
---|---|---|
| 90 Grad | 70 Grad |
Süden auf Süd-Balkon | 780 Wh/Watt | 780 Wh/Watt |
Süden auf Ost-Balkon | 476 Wh/Watt | nicht ermittelt |
Osten auf Ost-Balkon | 572 Wh/Watt | nicht ermittelt |
Süden auf West-Balkon | 536 Wh/Watt | nicht ermittelt |
Westen auf West-Balkon | 568 Wh/Watt | nicht ermittelt |
Angaben in Wattstunden pro Jahr je Watt Leistung des Moduls
Quelle: Hochschule Rosenheim/DGS „Erzeugungsprofile, Lastprofile und betriebswirtschaftliche Analyse kleiner PV-Systeme zur direkten Deckung des Eigenverbrauchs“ (Stand: März 2017)
Bevor Du eine steckbare Solaranlage anschaffst, solltest Du vorab dies prüfen:
Stimmt Dein Vermieter der Installation nicht zu, dann weise ihn auf ein Urteil des Amtsgerichts Stuttgart hin (vom 30. März 2021, Az. 27 C 2283/20). In diesem erkannte der Richter einen Anspruch des Mieters auf Installation und Betrieb einer Stecker-Solar-Anlage. Zu dem Rechtsstreit kam es, weil der Mieter trotz ablehnender Haltung des Vermieters ein System auf dem Balkon angebracht hatte. Daraufhin verklagte der Vermieter den Mieter und scheiterte.
Balkon-Solaranlagen kannst Du direkt in die Steckdose in der Wohnung, im Garten oder auf dem Balkon stöpseln. Nach einer Marktstudie sind die meisten Systeme über handelsübliche Schutzkontaktsteckdosen (auch Schuko-Steckdosen genannt) angebunden. Rund 20 Prozent über eine sogenannte Wieland-Steckdose.
Darf denn jede Stecker-Solar-Anlage an eine Schuko-Steckdose? Bei einzelnen Modulen mit bis zu 600 Watt Leistung schreibt eine VDE-Norm vor, dass die Steckdose eine „spezielle Energiesteckvorrichtung“ sein muss (VDE 0100-551-1). Diese muss berührungssicher und verwechslungssicher sein, beschreibt eine zweite Norm (VDE V 0628-1). Beide Normen nennen aber keine bestimmten Steckdosentypen, die zu verwenden sind.
Nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) solltest Du die folgenden Punkte einhalten, wenn in Deiner Wohnung Schuko-Steckdosen montiert sind:
Es kann dennoch sein, dass der Netzbetreiber für sein Verteilnetz festgelegt hat, dass eine Schuko-Steckdose nicht den technischen Anforderungen entspricht. Informiere Dich daher vor Kauf einer Balkon-Solaranlage, was Dein Netzbetreiber vorsieht. Möglich ist, dass er die Installation einer inhärent berührungssicheren Steckdose verlangt, an die die Anlage geschlossen wird. Gibt es auf Deinem Balkon noch keine Steckdose, dann lass eine solche direkt einbauen. Der Zentralverband der Deutschen elektro- und informationstechnischen Handwerke (ZVEH) empfiehlt dabei etwa eine Steckdose vom Typ Wieland.
Eine solche benötigst Du auf jeden Fall, wenn Du mehr als 600 Watt oder mehr als ein Modul an die Steckdose schließen willst. Wichtig ist dabei, dass die Steckdose zu einem separaten Stromkreis gehört. Der dreipolige Wieland-Stecker ist berührungssicher und verwechslungssicher. Jede Stecker-Solaranlage wird auch mit dem dreipoligen Stecker geliefert, damit Du sie in eine Wieland-Dose stöpseln kannst.
Welche Leistung darfst Du an eine Wieland-Dose schließen? Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) führt aus, dass Steckdose und Stecker nach Vornorm DIN VDE V 0628-1 für bis zu 16 Ampere Stromstärke zugelassen sein müssen. Die Wirkleistung der Anlage sollte damit nicht mehr als 3,3 Kilowatt betragen.
Die Wirkleistung der Anlage ist gewöhnlich kleiner als die Nennleistung, die auf dem Typenschild steht. Denn die Nennleistung gilt unter idealen Bedingungen: Ausrichtung der Module nach Süden, Neigung um 35 Grad, keine Verschattung und eine hohe Sonnenstrahlung, die in Deutschland nur an manchen Sommertagen erreicht wird. Zeigen Deine Module nicht nach Süden und sind sie nicht um 35 Grad geneigt, werden sie ihre Nennleistung im Betrieb nie erreichen. Das bedeutet: Du kannst mehr als 3,3 Kilowatt installieren. Größer als 4,6 Kilowatt sollte Deine Anlage aber nicht sein.
Ein Elektriker setzt Dir die benötigte Wieland-Steckdose und prüft die vorhandene Leitung des Stromkreises. Kostenpunkt: Etwa 150 Euro. Ist die Anlage mit der Steckdose verbunden, musst Du Deinen Netzbetreiber darüber informieren.
Innerhalb des Projekts „Steckersolar“ erarbeiten die Mitglieder eine eigene Produktnorm für Stecker-Solar-Anlagen sowie Prüfverfahren für die Systeme. Die Inhalte der Norm umfassen die Witterungsbeständigkeit der Systemkomponenten, die Sicherheit des Montagegestells, die elektromagnetische Verträglichkeit des Systems und genaue Vorgaben zur Steckverbindung der Anlage mit dem Hausnetz. Das Projekt läuft bis Januar 2023. Im Entwurf soll die neue Norm Ende 2022 veröffentlicht werden. Sie wird künftig die Grundlage für Produktion, Installation und Anschluss von Balkonanlagen bis 600 Watt Leistung sein.
Die Stecker-Solaranlage soll Deinen Bedarf an Netzstrom verringern. Trotzdem kann es sein, dass Du zu bestimmten Zeiten mehr Solarstrom produzierst, als Du gerade benötigst. Dann fließt der Überschuss ins Stromnetz ab. Damit sich Dein Stromzähler nicht rückwärts dreht, brauchst Du dann eine Rücklaufsperre. Dein zuständiger Messstellenbetreiber (meist ist das der Netzbetreiber) baut Dir einen solchen Zähler ein. Bei Anlagen mit weniger als 1.000 Watt Leistung sollte dies kostenfrei sein.
Digitale Stromzähler verfügen bereits standardmäßig über eine Rücklaufsperre. Einen eigenen Zähler für eingespeisten Strom oder einen Zweirichtungszähler zu setzen, ist bei Anlagen unter 800 Watt Leistung nicht vorgeschrieben.
Trotzdem gibt es Netzbetreiber, die genau das verlangen: einen Einspeisezähler für kleinste Strommengen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) rät seinen Mitgliedsunternehmen zu diesem Verhalten, wenn nicht ausgeschlossen ist, dass ein Kunde Strom ins Netz einspeist. Das Messstellenentgelt, quasi die Miete für den Zähler, sollte 20 Euro im Jahr betragen. Für den Einbau des Zählers verlangen die Firmen zusätzlich dreistellige Beträge – dann dauert es vermutlich mehr als zehn Jahre, bis sich die Stecker-Solaranlage für Dich bezahlt macht.
Wenn Du vermeiden willst, dass Dir ein Zweirichtungszähler installiert wird, solltest Du die Leistung des Solarmoduls so wählen, dass Du voraussichtlich kaum Strom ins Netz speist.
Der konstante Strombedarf in einem Haushalt – die sogenannte Grundlast – macht nach Angaben des Messstellenbetreibers Discovergy etwa 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus. Nach Messungen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin beträgt sie in der Regel zwischen 80 und 120 Watt.
Die Grundlast sollte nicht stärker von der maximalen Leistung des Solarmoduls abweichen, wenn Du kaum Strom ins Netz einspeisen willst. Auf dem Typenschild ist die Nennleistung angegeben, mit der das Modul an einem Sommertag mit direktem Sonnenlicht und bei idealer Ausrichtung nach Süden und idealer Neigung um 35 Grad arbeitet. Welche Abweichung zu erwarten ist, wenn das Modul nicht ideal zur Sonne ausgerichtet ist, kannst Du der Tabelle entnehmen.
Ausrichtung und Neigung | Abweichung von Nennleistung |
---|---|
Süd, 60 Grad | 5 % weniger |
Ost, 35 Grad | 10 % weniger |
West, 35 Grad | 10 % weniger |
Ost, 60 Grad | 20 % weniger |
West, 60 Grad | 20 % weniger |
Sü, 90 Grad | 30 % weniger |
Ost, 90 Grad | 35 % weniger |
Ost, 90 Grad | 35 % weniger |
Die Prozentangaben sind gerundet.
Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 23. Juli 2021)
Angenommen, Deine Anlage hat 250 Watt, ist am Balkongeländer montiert und zeigt nach Osten, dann arbeitet sie im Sommer maximal mit etwa 160 Watt Leistung. Pro Stunde könnte sie 160 Wattstunden Solarstrom erzeugen. Diesen solltest Du komplett verbrauchen können.
Willst Du genau wissen, wie Dein Verbrauchsverhalten ist und danach die Leistung der Mini-Anlage bestimmen, empfiehlt es sich, den Stromverbrauch zu analysieren. Hast Du einen digitalen Stromzähler, kannst Du die Verbrauchsdaten über einen Zeitraum von zwei Jahren stundenweise abrufen. Besitzt Du sogar ein intelligentes Messsystem oder hast einen variablen Stromtarif abgeschlossen, kannst Du Deinen Verbrauch über Onlineportale einsehen. Ist bei Dir noch ein analoger Zähler installiert, dann kannst Du ihn im Sommer mehrfach am Tag ablesen und die Differenz jeweils durch die Stunden teilen, die zwischen den Ablesezeitpunkten vergangen sind. Der niedrigste Verbrauchswert zwischen Vormittag und Nachmittag sollte dem Höchstertrag des Solarmoduls entsprechen – dann speist Du voraussichtlich keinen Strom ins Netz.
Wenn Du sicher bist, dass Du eine kleinere Strommenge als 4 Prozent Deines gesamten Strombezugs einspeist, dann erkläre dem Netzbetreiber, dass Du keine Rückspeisung erwartest. Will er Dir trotzdem einen neuen Zähler installieren, muss er Dir nachweisen, dass ein Teil Deines Solarstroms ins öffentliche Netz fließt.
Möchtest Du ein Modul mit höherer Leistung installieren, hilft Dir ein Batteriespeicher dabei, Deinen Solarstrom möglichst komplett selbst zu nutzen. Wie hoch Dein Eigenverbrauch je nach Stromverbrauch, Solarleistung und Speicherkapazität ist, findest Du über den Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin heraus. Bei 100 Prozent liegt er beispielsweise bei 500 Watt Solarleistung und einer Kilowattstunde Speicherkapazität, wenn Du im Jahr 4.000 Kilowattstunden Strom benötigst. Immerhin rund 500 Kilowattstunden Deines Strombedarfs liefert Dir dann die eigene Anlage.
Wichtig: Die Wissenschaftler der Hochschule sind bei der Konzeption des Speichers von idealen Installationsbedingungen ausgegangen. Zeigt Dein Modul nach Osten oder Westen und ist stärker als um 35 Grad geneigt, darf Deine Modulleistung auch mehr betragen.
Stecker-Solaranlagen verursachen in der Regel den geringsten bürokratischen Aufwand unter allen Photovoltaik-Systemen, die ans Stromnetz angeschlossen werden. Folgende Pflichten hast Du aber:
Installierst Du Deine Anlage an einem festen Ort und verknüpft sie mit dem Hausnetz, musst Du sie ins Marktstammdatenregister eintragen und bei ihrem Abbau auch wieder austragen. Die Registrierung solltest Du spätestens einen Monat nach Installation vornehmen.
Nicht ins Marktstammdatenregister musst Du eine Anlage eintragen, wenn Du sie nicht konstant an einem Ort betreibst. Ferner ist der Eintrag nicht nötig, wenn es sich um ein Inselsystem handelt, also die Photovoltaikanlage in ein eigenes Netz einspeist, das nicht mit dem öffentlichen Verteilnetz verbunden ist.
Du musst Deinen Netzbetreiber über die Anlage in Kenntnis setzen, wenn Du sie in Betrieb nehmen willst. Wenn Du ihm das Meldeformular des VDE für Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz schickst, hast Du diese Pflicht erfüllt. Die Meldung über das Formular muss jeder Netzbetreiber akzeptieren. Stellt der Netzbetreiber eigene Formulare bereit, die vielleicht sogar mit weniger Aufwand auszufüllen sind, dann nutze diese. In Bayern und Nordrhein-Westfalen etwa bieten die Netzbetreiber eigene Formulare zur Anmeldung.
Ist zu erwarten, dass Deine Kleinstanlage Solarstrom ins öffentliche Netz speist, bestimmt der Netzbetreiber, ob er Dir eine Rücklaufsperre oder einen Zweirichtungszähler einbaut. Bei Anlagen, die weniger als 1.000 Watt Leistung haben, sollte der Netzbetreiber keine laufenden Gebühren für eine Rücklaufsperre erheben.
Speist Du Solarstrom ins öffentliche Stromnetz, hast Du Anspruch auf die Einspeisevergütung. Diese beträgt 2022 rund 6 Cent pro Kilowattstunde. Aber: Beziehst Du die Einspeisevergütung, kommen weitere bürokratische und technische Pflichten auf Dich zu.
Du musst zunächst dem Netzbetreiber mitteilen, dass Du eine PV-Anlage betreibst und die Einspeisevergütung beanspruchst. Daraufhin bekommst Du einen Stromzähler installiert, der die eingespeiste Strommenge misst. Kostenpunkt: Mehr als 100 Euro einmalig und 20 Euro Messstellengebühr pro Jahr. Hat Deine Stecker-Solaranlage mehr als 1 Kilowatt Leistung, darf Dir der grundzuständige Messstellenbetreiber auch ein intelligentes Messsystem für maximal 60 Euro im Jahr einbauen (§ 29 Abs. 2 MsbG).
Bis Ende Februar eines Jahres hast Du dem Netzbetreiber dann mitzuteilen, wie viel Strom Du im Vorjahr eingespeist hast. Weil Du gewerbliches Einkommen erzielst, musst Du dies auch dem Finanzamt mitteilen. Deinen Gewinn müsstest Du auch versteuern. Seit 2021 gibt es aber ein Wahlrecht. Teilst Du Deinem Finanzamt mit, dass Du dieses Wahlrecht nutzen willst, musst Du Deine Solarerträge in der Einkommensteuer nicht berücksichtigen.
Schließlich unterliegt Dein System als EEG-Anlage dem Einspeisemanagement (§ 9 EEG). Entweder lässt Du eine Steuerung installieren, über die der Netzbetreiber die Einspeiseleistung verringern könnte. Oder Du sorgst dafür, dass die Anlage mit maximal 70 Prozent ihrer Nennleistung ins Stromnetz einspeist. Dass ein Stecker-Solar-System mit mehr als 70 Prozent der Nennleistung Strom einspeist, ist zwar sehr unwahrscheinlich. Dennoch musst Du die Vorgabe erfüllen.
Immer mehr Kommunen zahlen Zuschüsse zu Balkonanlagen. Die uns bekannten Förderprogramme haben wir hier aufgeführt. Fehlt Deine Stadt, Gemeinde oder Dein Landkreis, dann informiere Dich, ob es auch dort Unterstützung gibt. Neben Kommunen zahlen auch manche Stadtwerke Zuschüsse, dann aber für den Anschluss der Stecker-Solar-Anlage.
Mit solch einem Zuschuss rechnet sich eine kleine Anlage noch schneller.
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