finanziell frei...und jetzt?

  • Glaube als nächstes auf der To-do-Liste steht:

    Ruhe und Geduld für langfristiges Buy-and-hold lernen… ;)

    Wieso, funktioniert doch 😂

    Nein Quatsch, das ist eher der Spieltrieb, deswegen auch das extra Depot… ich muss lernen, bis die großen Summen in ein paar Jahren da reingehen, den Spieltrieb in Zaum zu bringen oder ganz zu eliminieren. Lernen durch Schmerz quasi. Blöd wirds nur, wenn das funktioniert mit dem Hebel 🤔🤣

  • Mir gefällt Deine Aufteilung und Herangehensweise sehr gut. Das könnte jedoch auch daran liegen, dass ich in vielen Bereichen sehr ähnlich agiere ;) .

    jetzt fehlen noch 100k und Ihr seid gespannt, oder? ;)


    Die sind jetzt erst mal bei Trade Repulic geparkt. Da gibt es die aktuellen EZB Zinsen auf dem Verrechnungskonto und ich kann sofort ran wenn ich möchte.

    Soweit das Geld hier auf einen größeren Rücksetzer wartet, würde ich es eher im DBX0AN parken. Da hast Du die gleiche Verzinsung im besseren Mantel.

  • Soweit das Geld hier auf einen größeren Rücksetzer wartet, würde ich es eher im DBX0AN parken. Da hast Du die gleiche Verzinsung im besseren Mantel.

    Ich bin diesbezüglich bei Dir und handhabe das mit meinem Geld auch so.

    Aber Du bist ja ein fleißiger Leser hier im Forum und weißt daher, daß manchen Leuten die Spesen und die zwei Börsentage Verzug Probleme bereiten, die eintreten, wenn man explizit den Fonds kauft.

  • Ich bin diesbezüglich bei Dir und handhabe das mit meinem Geld auch so.

    Aber Du bist ja ein fleißiger Leser hier im Forum und weißt daher, daß manchen Leuten die Spesen und die zwei Börsentage Verzug Probleme bereiten, die eintreten, wenn man explizit den Fonds kauft.

    Und nicht vergessen: Ein Geldmarkt-ETF ist nicht so sicher wie ein ETF auf kurzlaufende, deutsche Staatsanleihen. (Dein) Herr Walz mag sie (noch) nicht besonders... ;)

  • Und nicht vergessen: Ein Geldmarkt-ETF ist nicht so sicher wie ein ETF auf kurzlaufende, deutsche Staatsanleihen.

    Das halte ich nicht für eindeutig.

    In Deinen Rentenfonds hast Du zwar einen sehr guten und sicheren Kontrahenten, aber eben doch nur einen einzigen. Klassisches Klumpenrisiko.

    In einem großen Geldmarktfonds ist Dein Kontrahentenrisiko weit gestreut, Swaps sind besichert. Wenn tatsächlich ein einzelner Ausfall unerwartet von heute auf morgen stattfände, wirst Du das am Kursverlauf gar nicht merken.

    Dieses theoretische Restrisiko nehme ich gerne für die Mehrrendite.

  • Das halte ich nicht für eindeutig.

    In Deinen Rentenfonds hast Du zwar einen sehr guten und sicheren Kontrahenten, aber eben doch nur einen einzigen. Klassisches Klumpenrisiko.

    In einem großen Geldmarktfonds ist Dein Kontrahentenrisiko weit gestreut, Swaps sind besichert. Wenn tatsächlich ein einzelner Ausfall unerwartet von heute auf morgen stattfände, wirst Du das am Kursverlauf gar nicht merken.

    Dieses theoretische Restrisiko nehme ich gerne für die Mehrrendite.

    Also Deutschland geht pleite und die Banken laufen weiter? :/

    Nicht falsch verstehen. Ich glaube nicht, dass ein Overnight ein Problem hat (hab ihn ja selber). Aber die Aussage, dass er sicherer oder genauso sicher wäre wir Deutsche Staatsanleihen ist schon ein bisschen weit hergeholt.

  • Und Geldmarkt-ETFs mit Swaps?

    Der ETF repliziert einen Index, das geht nur über Swaps.

    Der Index entspricht €ster + 8,5 Bps.

    Geldmarktgeschäfte sind Interbankengeschäfte, keine Wertpapiere.

    Sollte einer der Swappartner ausfallen muss die Besicherung herhalten. Das sind Staatsanleihen (also Wertpapiere) unterschiedlicher Staaten. Das Restrisiko für den Anleger ist also, dass am gleichen Tag ein Swappartner ausfällt und gleichzeitig das Trägerportfolio deutlich an Wert verliert, stärker als die Übersicherung.

    DBX0AN - Risiko und Sicherheit - Wie sicher ist der DBX0AN ETF?

  • Erst einmal möchte ich den TE für seine Einstellung zum Leben und Vererben loben. Für mich ein absolutes Vorbild. Auch finde ich alle persönlichen Erfahrung von vielen Teilnehmern, gerade der älteren Jahrgänge (Stichwort Lebenserfahrung) sehr hilfreich und bin sehr dankbar dafür.

    Auch wenn dem Angesprochenen dieses Lob natürlich gefällt, möchte ich doch etwas Wasser in den Wein gießen. Der TE hat mit Glück und Geschick eine Menge richtig gemacht und ist darüber ein reicher Mann geworden. Das gönne ich ihm von Herzen, wie ich generell frei von Neid bin.

    Sein Thema in diesem Thread ist, wie er bereits mit Mitte 50 aus dem Arbeitsleben ausscheiden kann und sein weiteres Leben als Privatier führen kann. Ein solcher Schritt will wohlgeplant sein, weil das Arbeitseinkommen von 12 oder so Jahren ein ganz erheblicher Batzen Geld ist, dessen Größe den meisten erst dann so recht zu Bewußtsein kommt, wenn sie ihn aus eigenen Mitteln kompensieren wollen oder müssen.

    Dieses Megathema ist für den TE aber erstaunlicherweise noch nicht einmal das wichtigste. Stattdessen beschäftigt er sich intensiv jetzt schon mit der Frage, wie er in 15 Jahren sein Vermögen möglichst steuerschonend an seine Kinder weitergeben kann. Mir fallen dazu eine ganze Menge interessanter Fragen ein, private und gesellschaftliche. Aber vor allem die Details der Aktion sind einfach noch nicht dran, wenn die Übergabe erst in 15 Jahren beginnen soll. Die naheliegende Frage etwa "Tut man einem 18jährigen Kind einen Gefallen, wenn man es mit Geld überschüttet?" wird sich allein durch die Zeit lösen, denn binnen 15 Jahren wird aus dem 18jährigen Kind ein 33jähriger Erwachsener gewesen sein, der sich seinerseits fragen wird, ob er für die eigenen Kinder einen Wiegen-ETF-Sparplan anlegen soll.

    Alles zu seiner Zeit.

    Meine persönliche Vorgehensweise wäre:

    Ich würde versuchen, alle Immobilien zu behalten und einfach alles Kommende in Aktien/ETF stecken - die Diversifikation ergibt sich damit von alleine, da der TE noch jung genug ist.

    Auch wenn man rückwirkend betrachtet mit Aktien besser gefahren ist, so sind die Mieteinnahmen stetig und auch in Krisenzeiten verlässlich.

    Diesbezüglich sieht der TE völlig klar (und ich bin bei ihm): Er hat mit Geschick ein erhebliches Immobilienvermögen aufgebaut. Er will sich perspektivisch davon lösen, und zwar deswegen, weil Vermietung Arbeit macht und Ärger bringt, ein Depot im Vergleich dazu deutlich pflegeleichter ist. Die Mitforisten haben vielfach vorgeschlagen, er soll die Häuser jetzt verkaufen, das macht er sinnvollerweise jetzt nicht, weil ihn das sechsstellig Steuer kosten würde, die in sechs Jahren wegfallen wird. Also stellt er die Überlegung, ob er die Immobilien hält oder verkauft, erstmal sechs Jahre zurück. Das würde ich an seiner Stelle auch und würde mir jetzt auch noch nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob ich dann die Häuser verkaufen würde oder nicht.

    Alles zu seiner Zeit.

    Da in der Familie lobenswerter Weise genug Vertrauen herrscht, würde ich persönlich den Freibetrag nutzen um Immobilien mit Nießbrauch an Deine Kinder zu schenken. Mit 53 hast Du ca. einen Kapitalisierungsfaktor von 14.

    Ich würde mein Vermögen keinen Teenagern übertragen.

  • Zitat von Achim Weiss

    Die Mitforisten haben vielfach vorgeschlagen, er soll die Häuser jetzt verkaufen, das macht er sinnvollerweise jetzt nicht, weil ihn das sechsstellig Steuer kosten würde, die in sechs Jahren wegfallen wird.

    Schwierig zu sagen, ob das Klumpenrisko eine Steuerersparnis in 6 Jahren aufwiegt und ob der Markt in den kommenden Jahren mitspielt. Aus steuerlichen Gründen eine richtige und wichtige Entscheidung aufzuschieben oder seine Vermögensplanung davon abhängig zu machen, ist m.E. nie ein guter Ratgeber. Beim Thema Steuerersparnis werden viele schwach und treffen falsche Entscheidungen.

    Andererseits ist auch nicht sicher, ob der TE die Disziplin aufbringen kann, die ein Investment in ETFs erfordert:

    so, proof of concept bestanden...

    Meine gestern gekauften 125k€ FTSE All World ACC sind aktuell seit Kauf (gestern) noch 0,54% im Minus, der heute im dip für 2,5k€ nachgekaufte MSCI USA Lev 2x ist aktuell 1,78% im plus :love: ...ok, die resultierenden € Summen passen noch nicht...da muss ich noch nachwürzen ;)

    ich denke sogar, mein 2,5k€ Kauf des MSCI USA Lev 2x hat den Markt wieder nach oben gezogen ^^

  • Beim Thema Steuerersparnis werden viele schwach und treffen falsche Entscheidungen.

    Das entspricht - in relevanten Teilen - (leider) auch meinen Erfahrungen.

    Es entspricht aber ebenso meinen Erfahrungen - hierzulande und in diversen anderen Ländern -, daß diese Tendenz (Gefahr) oftmals in Relation zu der Höhe der Steuerbelastung steht und damit umso ausgeprägter ist, desto höher auch die Steuerbelastung ist. Mithin also damit auch der Steuerspar- bzw. Steuervermeidungstrieb kongruent ansteigt.

    Dazu kommt: Ob bei Sachgütern wie einem Auto oder einem Haus oder bei Leistungen wie Dienst- oder Gegenleistungen - mit der Höhe des Preises steigt in aller Regel der Blick auf das dafür Gebotene sprich die Angemessenheit des Preises.

    Wer dabei mit Realitätsbezug - sprich genau und sachgerecht - hinschauen will, wird zudem in Sachen der tatsächlichen Gesamtbelastung neben den direkten Steuern auch alle sonstigen Belastungen staatlicherseits (wie alle indirekten Steuern sowie alle staatlichen Abgaben und Gebühren) mit berücksichtigen.


    Aus meiner Sicht eines Steuer-Laien (zugegebenermaßen bin ich ein noch größerer Steuer - als ohnehin schon Finanz-Laie) kann ein Steuersystem vom Design her auf drei Konzepten beruhen:

    Jeder (der es von seiner Leistungsfähigkeit her kann) hat pro Kopf (s)einen festen Beitrag für die Aufrechterhaltung des jeweiligen Staatswesens (und damit die (Gegen)Leistungen des Staates) zu erbringen.

    Wer mehr verdient, muß auch mehr zahlen sprich mit steigendem Einkommen steigt auch proportional die zu zahlende Steuer (grob bzw. plakativ vereinfacht: Doppeltes Einkommen - doppelte Steuerzahlung).

    Wer mehr verdient, muß viel mehr Steuern bezahlen sprich das Steuersystem ist progressiv ausgestaltet, womit die Steuerschuld nicht proportional mit dem Einkommen ansteigt sondern überproportional via auch steigender prozentualer Sätze (schon bei der Wortwahl wäre nach meinem Dafürhalten zu unterscheiden, ob man den Ursprung eher im Lateinischen "progressio" sieht, das nach meiner Erinnerung schlicht den sachlichen Vorgang beschreibt im Sinne von "Steigerung" oder "Wachstum" oder im "progressus" nach meiner Erinnerung normativ gemeint in Bereichen wie Philosophie, Politik, Technik usw. im Sinne von "Verbesserung" oder "Fortschritt"). Grob bzw. plakativ vereinfacht: Doppeltes Einkommen - vierfache Steuerzahlung.

    Jedes Steuersystem setzt vom Design her (aber auch von den prozentualen Sätzen her) Anreize aber auch Fehlanreize für Bürger, Private und Unternehmen.


    Wer die Pflicht hat Steuern zu zahlen, hat auch das Recht Steuern zu sparen

    (Helmut Schmid (SPD), 1918 - 2015, ehemaliger Bundeskanzler)

  • Hallo Forums Freund

    @Faust und

    michi

    Ich habe nach längerer Abwesenheit mal wieder euren Disput über das Thema Immobilien oder Aktien gelesen

    Besser gesagt:

    Was ist sicherer?

    Miete oder Dividende?

    Ich selbst gehöre ja zu den Menschen, die beides haben:

    Immobilien und Aktien

    Und damit auch Mieteinnahme und Dividende

    Heute im Alter von demnächst 80 Jahren kann ich euch bestätigen, dass Aktien, die wesentlich komfortabler Anlage sind

    Das Vermögen - um jedoch überhaupt Aktien kaufen zu können - habe ich in den ersten Jahrzehnten erst mal mit Immobilien verdient

    Immobilien kann man eben im Gegensatz zu Aktien finanzieren und mit der Miete den Kredit abzahlen

    Bei Aktien braucht man das Kapital

    Ich habe mich jedoch in den letzten Jahren und Jahrzehnten dazu entschlossen, alle Immobilien nach und nach zu verkaufen oder auf Kinder und nahe Angehörige zu übertragen, entweder Schenkung oder Verkauf, teilweise auch mit Nießbrauch

    Der Verwaltungsaufwand bei Immobilien ist gewaltig und steigt ständig

    Mieterwechsel, Reparaturen, Schaden Fälle, Nebenkostenabrechnung, gesetzliche Vorschriften, ein riesiger Aufwand

    Bei Aktien kommt die Dividende von selbst, dazu noch versteuert.

    Und nicht vergessen.

    Bei vielen Aktien steigt die Dividende seit Jahrzehnten, Jahr für Jahr - ohne Ausnahme, mein Lieblingsbeispiel kennt Ihr:

    bei McDonald’s bekomme ich seit 30 Jahren jedes Jahr rund 8 % höhere Dividende., davon kann ich bei Immobilien nur träumen

    für mich gibt es vor allem im fortgeschrittenen Alter nichts besseres als Dividenden Aktien

    Damit kann ich sorgenfrei auch mal drei oder vier Monate im Jahr verreisen, oder falls erforderlich auch mal in einer Klinik liegen und selbst für den Testamentsvollstrecker ist es einmal viel einfacher Aktien zu verteilen als Immobilien

    Letztlich muss es aber jeder für sich selbst entscheiden.

    viele Grüße, McProfit

  • Wie der TE sein Geld gemacht hat finde ich schon klasse - egal wieviel Glück dabei gewesen sein mag oder ob andere Anlagen besser performt hätten. Was ich aber viel lobenswerter finde ist, dass er an seine Kinder/Familie denkt, es scheinbar also eine gut funktionierende Basis gibt. Ich beobachte eher eine andere Entwicklung (oder es wird durch Handy & Co. immer nur offensichtlicher? - anderes Thema ;-)).

    Ich finde es daher einfach wunderschön, wenn man ein positives Beispiel findet. So etwas finde ich erstrebenswert.

    Und Lebenserfahrungen der alten Generation sind für mich mit das Wichtigste - ehret das Alter (sehr empfehlenswert hierzu: Manfred Lütz - Lebenslust). Denn es sind die Summe an negativen und positiven Erfahrungen, die einen Menschen formen. Bei den Meisten kommt dann im Alter auch noch ein wenig Gelassenheit und Demut hinzu und diesen "Erfolgsgeschichten" lausche ich persönlich am liebsten :-). Das kann ein frisch 30-Jähriger mit Hausfinanzierung, Kindern und Jobeinstieg nicht haben. Und der maximale finanzielle Erfolg ist nicht das Hauptkriterium für den "Lebenssieg". Unter anderem in meiner Zivildienstzeit habe ich etliche Beispiele gehabt, die für mich klare "Sieger" waren, auch wenn sie finanziell nicht so erfolgreich waren. Bei Statistiken bin ich da deutlich skeptischer, wenn ich sie nicht selber erstellt habe ;-).

    Respektive gilt daher für mich hier: ja, mit Aktien wäre der TE eventuell NOCH erfolgreicher geworden. Wenn die Zahlen so weiter gehen, dann wird es auch so bleiben (ich bin da auch am überlegen etwas umzuschichten - anderes Thema). Aber auch so hat er gewonnen, vor allem wegen seiner Einstellung gegenüber seiner Familie. Und wenn er ab jetzt alles in ETF's/Aktien steckt, dann ist am Ende auch eine schöne Gewichtung da und um die Immobilien können sich da die Kinder irgendwann kümmern.

    Natürlich kommt meine Einstellung auch nicht von irgendwo her. In unserer Familie wurde über Generationen vererbt. Mein Vater und seine Geschwister haben schon mit Mitte 30 alle Firmen- und Immobilienanteile geschenkt bekommen - da waren die aber auch schon Geschäftsführer. Das hatte zwar sicherlich starke steuerliche Aspekte, aber zeugt doch von Vertrauen. Das muss man erstmal haben.

    Auch meine Geschwister und ich haben mit 18 schon eine Immobilie geschenkt bekommen, welche sich seit mehr als 100 Jahren in Familienbesitz befindet . Aber ich habe mich auch schon früh dazu verpflichtet gefühlt, diese zu bewirtschaften. Inzwischen kümmere ich mich auch um "alles". Es war für mich immer selbstverständlich, dass das Vermögen der Familie ein Vermächtnis ist, was nicht zum Ausgeben gedacht ist, sondern was es weiterzugeben gilt. Es wurde mir so vorgelebt und ich teile dies so. Diese Ansicht hat sich aber in einer Sache etwas geändert: Früher, so mit 18 rum bis vor einigen Jahren, hielt ich es für meine Aufgabe, dass dieses Vermögen möglichst stark wachsen muss. Inzwischen (jetzt bin ich Ende 30) hat sich das "starke wachsen" in "wenigsten Erhalten" wegen radikaler Einschnitte geändert - dies zu erläutern würde jetzt aber ausufern ;-).

    Daher halte ich es nicht für grundsätzlich falsch, seinen Kinder schon frühzeitig etwas zu schenken. Nicht zuletzt ist es auch eine wundervolle Art seinen Kindern zu zeigen, dass man an sie glaubt.

    Wenn jemand er Meinung ist, er müsse sein erwirtschaftetes Vermögen ins seiner Lebzeit verbrauchen, dann finde ich das aber genau so in Ordnung, solange die Kinder bis zur Eigenständigkeit begleitet wurden. Was ich nicht gut finde, wenn jemand erbt und er der Meinung ist, dies dann zu verbrauchen (außer, es gab vom Vererbenden den klaren Wunsch dazu, dann ist auch dies selbstverständlich in Ordnung).

    Ich stimme Dir zwar zu, ich würde meinen Kleinkindern jetzt auch noch nicht alles übertragen , aber mit 16-18 Jahren denke ich, werde ich diesen Weg, wie in unserer Familie üblich, gehen, sollten sich meine Kinder bis dahin gut entwickelt haben - was auch immer gut ist :-).

    Es ist halt nicht immer schwarz oder weiß und ich mag grau einfach gerne. Bspw. zu mir:

    Eigentlich möchte ich auch gerne einiges umschichten, da wir deutlich zu immobilienlastig sind (über 90% würde ich tippen). Dies ist aber eher historisch bedingt und war so nicht gewollt. Von dem sentimentalem Wert der selbstgebauten Häuser bzw. denen die schon lange in unserem Besitz sind konnte ich mich inzwischen schon ziemlich befreien (das hat lange gedauert und ist zugegebener Maßen auch noch nicht 100% verankert, eher so 95%). Aber hinzu kommt, dass aus diesem Vermächtnis mehrere Personen leben. Da sind die regelmäßigen Einnahmen aus Immobilien nicht verkehrt, auch wenn, historisch betrachtet, man auch hätte alles verkaufen und in einen thesaurierenden Welt-ETF packen können, gekoppelt mit einem automatisiertem Entnahmeplan. (Frage: gibt es hierzu einen Rechner, um genau diesen Fall zu simulieren? Würde mich mal interessieren. Also z.B. im Jahr 2000 500k EUR im MSCI World angelegt und jeden Monat 1.000 entnommen, wie wäre heute der Stand?)

    Dann hätte ich mir sogar zusätzlich mit der gewonnen Zeit einen "normalen" Job suchen können und könnte sogar noch mehr verdienen, oder die Zeit nutzen um mehr ehrenamtliche Projekte anzugehen. Vielleicht ist das doch die Lehre aus dem ganzen Thema für mich :-). Aber diesen Schritt "traue" ich mich nicht.

    Aber meine Situation sollte in ein eigenes Thema und gehört nicht hierhin.

    Immobilien sind auf jeden Fall deutlich arbeitsintensiver. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ob man diese Arbeit aber mag oder nicht, das entscheidet darüber, ob man es als Belastung empfindet. Ich mag die Vielseitigkeit bei Immobilien. Man hat nicht nur mit Politik/Bürokratie zu tun, sondern auch viel mit Technik und auch mit (interessanten) Menschen. Eigentlich ist auch die Politik und wie sie uns immer mehr ärgert, der Hauptgrund, dass ich überhaupt ans Umschichten denke. Sonst würde ich gerne akzeptieren, dass diese weniger gut performen wie Aktien, weil mir das Thema persönlich sehr viel Spaß macht.

    Ohje, jetzt ist mein Beitrag komplett ausgeufert und vielleicht nicht in sinnvoller Reihenfolge, verzeiht mir.

    Auf jeden Fall wünsche ich Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreis Eurer Familien und einen guten Rutsch!

  • Hallo zusammen und insbesondere Taust,

    ich hab mich neu in diesem Forum angemeldet, weil mich eine Frage nach der Lektüre dieses Threads doch noch interessieren würde.

    Ich finde es sehr interessant, wie der ein oder andere hier zu einem Vermögen gekommen ist und danke euch, dass ihr eure Erfahrungen und euer Wissen teilt und andere damit lernen lasst.

    Die Frage, die ich mir gestellt habe:

    Wie bist du denn zu den 1,2 Millionen Euro gekommen, die der Grundstock für die Renditeimmobilien waren. Das muss man ja auch erstmal schaffen, zumal du vorher noch eine Immobilie zur Eigennutzung gebaut hast.

    Wenn ich mich recht erinnere, sagtest Du, dass es kein Erbe gab.

    Mit Aktien hattest Du bisher auch noch nicht soviel am Hut.

    Welche Strategie gibt es denn noch, zu so einer Summe schon mit unter 50 zu kommen, außer Lottogewinn oder Banküberfall ;) ?

    Vielleicht magst Du das ja noch verraten? Wenn nicht, dann nicht :) .

    Viele Grüße, Lepus

  • Die Frage, die ich mir gestellt habe:

    Wie bist du denn zu den 1,2 Millionen Euro gekommen, die der Grundstock für die Renditeimmobilien waren. Das muss man ja auch erstmal schaffen, zumal du vorher noch eine Immobilie zur Eigennutzung gebaut hast.

    auch mit Immobilien. Die erste "Renditeimmobilie" ist (eher spontan) entstanden parallel zum eigenen Haus. Passendes tolles Grundstück gefunden, aber zu groß für das wir eigentlich brauchen/wollen (DHH/RH). Vorher hatten wir aber schon die Option gerechnet und mit der Bank abgestimmt falls der Fall kommt (diese Grundstücksgrößen sind hier nicht unüblich), dass man eben nicht nur das eigene Haus drauf baut, sondern eben dazu ein Renditeobjekt in einem Rutsch. Das hat sehr gut funktioniert und sich mehr als selbst finanziert. Daher kurz drauf eine weitere (fast zu 100% fremdfinanzierte, nur die Nebenkosten waren das EK) sanierungsbedürftige Immobilie günstig erworben. In viel Eigenleistung saniert und wieder mit positivem Cash Flow vermietet.

    Diese Objekte wurden dann in Summe mit 1,2 Mio Gewinn nahe am Peak verkauft und das aktuelle Grundstück dafür entwickelt. Positiv natürlich, dass das gerade noch vor den nach/mit Corona explodierenden Baupreisen passiert ist, aber auch da muss man man den Mut haben das durchzuziehen. Den Kredit habe ich im März 2020 unterschrieben als die Welt gerade drohte unterzugehen.

    Natürlich war es auch eine Portion Glück, dass die ersten Aktionen in die früher Phase der Immobilienrallye gefallen sind, aber dass der Standort München wächst und Immobilien nicht billiger werden, war auch damals schon sehr sichtbar.

    Mit den richtigen Vorbereitungen und dem richtigen Know How zum richtigen Zeitpunkt zu handeln und auch die Überzeugung / den Mut haben das durchzuziehen waren der Schlüssel.

  • Frage: gibt es hierzu einen Rechner, um genau diesen Fall zu simulieren? Würde mich mal interessieren. Also z.B. im Jahr 2000 500k EUR im MSCI World angelegt und jeden Monat 1.000 entnommen, wie wäre heute der Stand?

    Szenario: 1.1.2000 - 1x 500.000€ in MSCI World (Acc), dann: monatliche Entnahme 1000€

    Endvermögen (nominal) 2024-10:

    2.029.592 €

    Backtesting for the European index investor