Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • So sieht mein "gewürztes" Depot aus. Besonders gefällt mir, dass ich einige EU-Länder mit dieser Mischung betone. :)

    USA 43,23%
    Diverse 24,24%
    Japan 7,83%
    Frankreich 6,79%
    Großbritannien 5,79%
    Deutschland 3,76%
    Schweiz 2,92%
    Spanien 2,90%
    Italien 2,53%
  • So sieht mein "gewürztes" Depot aus. Besonders gefällt mir, dass ich einige EU-Länder mit dieser Mischung betone. :)

    USA 43,23%
    Diverse 24,24%
    Japan 7,83%
    Frankreich 6,79%
    Großbritannien 5,79%
    Deutschland 3,76%
    Schweiz 2,92%
    Spanien 2,90%
    Italien 2,53%

    Herzlichen Glückwunsch zum Nachbau des ETF von Gerd Kommer. ;)

  • Herzlichen Glückwunsch zum Nachbau des ETF von Gerd Kommer. ;)

    Vielen Dank, das war auch eine Heidenarbeit! Allerdings gibt es ein paar kleinere Veränderungen was mein Depot im Vergleich zu G. Kommers Depot betrifft: Ich habe eine stärkere Gewichtung auf Rüstungstitel implementiert.

  • Vielen Dank, das war auch eine Heidenarbeit! Allerdings gibt es ein paar kleinere Veränderungen was mein Depot im Vergleich zu G. Kommers Depot betrifft: Ich habe eine stärkere Gewichtung auf Rüstungstitel implementiert.

    Zum Beispiel hast du Frankreich gegenüber Deutschland viel stärker gewichtet…. Das ist ja wirklich interessant.

  • Zum Beispiel hast du Frankreich gegenüber Deutschland viel stärker gewichtet…. Das ist ja wirklich interessant.

    Es sind zwar die Franzosen, die uns (vielleicht) unter ihren atomaren Schutzschirm nehmen, aber das war nicht ausschlaggebend. Insgesamt ist der europäische Anteil mit ca. 32% ein gutes Gegengewicht zu den USA (43%). Ich finde die Mischung recht "ausgewogen".

  • Ich bin zwar für Marktkapitalisierung aber kann es durchaus nachvollziehen und befürworten wenn jemand davon abweichen möchte weil er beispielsweise USA nicht über 50% haben möchte sofern er dauerhafte Gründe dafür hat und entsprechend ein langfristiger Plan dahinter steht.

    Wo ich jedoch hinein grätschen und den Zeigefinger heben muss ist wenn das jedoch nur emotionsgetrieben und kurzfristig ist. Auch wenn dann 3 Monate später man lesen muss "ich habe noch einen indien etf beigefügt weil bla bla bla" und "Mexiko könnte ich ja auch noch etf"...weil das ist keine richtige Strategie. Das ist mehr oder weniger nur emotionsgetriebene Spekulation mit einer Brise von "fear of missing out" was mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gegen den Investor in Bezug auf risikoadjustierter Rendite spricht...

  • An die Gewürzdepotler: Wie macht ihr denn das konkret?

    Hattet ihr nochmal so viel flüssig in der Hinterhand um durch Neuinvestition die Gewichtung im Depot anzupassen oder habt ihr einen Großteil der Gewinne realisiert und damit gekauft?

    Ich finde beides nicht so attraktiv (und im Widerspruch zur Buy and Hold Maxime).

  • Das Problem beim nachwürzen innerhalb der assetklasse Aktien ist für mich halt einfach, dass es im Endeffekt pures Bauch-Gefühl und Spekulation ist. Es gibt überhaupt keinen rationalen Grund, in irgendeiner Höhe vom Grundsatz der Gewichtung nach Marktkapitalisierung abzuweichen. Sowas wie BIP oder dergleichen ist im Endeffekt auch nur eine gewillkürte Orientierung.

    Wenn ich schon mein Depot im Sinne von Gesamtvermögen nachwürzen will, würde ich mal ernsthaft über die Hinzunahme anderer asset Klassen, insbesondere Anleihen oder Gold, nachdenken wollen. Alles andere erscheint mir im Hinblick auf das Rendite-Risiko-Verhältnis schlichtweg nicht konsequent.

  • Ich nutze grundsätzlich alle Ausschüttungen zur Neubalancierung. Dadurch, dass ich idR nur ausschüttende ETFs kaufe, erspare ich mir auch weitgehend die Vorabpauschalen.

    Außerdem habe ich keine Sparpläne, sondern lege alle neuen Beträge selbst an. Damit kann ich die ursprüngliche Gewichtung idR auch ohne Verkäufe halten.

    Gelegentlich verkaufe ich aber auch - durch Gewinnmitnahmen und Steuern auf Gewinne ist noch nie jemand verarmt. Man kann ggf. sogar Verluste an anderer Stelle gegenrechnen.

    Ich denke nicht über Steuern nach und wenn, dann freue ich mich, die niedrigen Steuersätze der Abgeltungssteuer mitzunehmen. Wer weiß schon, wie lange die noch bei 25% bleiben?

  • Ich nutze grundsätzlich alle Ausschüttungen zur Neubalancierung. Dadurch, dass ich idR nur ausschüttende ETFs kaufe, erspare ich mir auch weitgehend die Vorabpauschalen.

    Genau so mache ich das auch. Ich bekomme sehr viel Dividende im Jahr ausgezahlt, amerikanisch Unternehmen schütten vier mal im Jahr aus. Und das wird dann immer so solide wieder investiert.

  • An die Gewürzdepotler: Wie macht ihr denn das konkret?

    Also, ich würde mich nicht als Nachwürzer bezeichnen, weil was ich mache, mache ich so schon lange:

    Erstens habe ich einen Teil in Faktoren-ETFs. 10 Prozent in EM IMI, 90 Prozent aufgeteilt in fünf verschiedene Faktoren (Size, Quality, Value, Minimum Volatility, Momentum).

    Und zweitens halte ich zu meinen MCAP-ETFs (ACWI Und FTSE All-World) auch einen Teil nach BIP gewichtet.

    Wichtig ist mir bei allem, dass es nicht Pi mal Daumen und nach Gefühl eingerichtet ist, sondern dass es ein nach prozentualen Anteilen ausgerichtetes regelgeleitetes Vorgehen ist.

    In neu eingerichteten Depots, um die ich mich kümmere, mische ich ACWI und Kommer-ETF 50/50.

  • Interessanter Ansatz: nimmst du da die Ausschütter ?

    Nein, ich habe nirgends Ausschütter. Ich will anfallendes Rebalancing auf der Basis der tatsächlichen Rendite machen, und sie nicht dem Zufall überlassen, welcher eine höhere oder niedrigere Ausschüttungsrate hat. Regelmäßige Ausschüttungen (die zurzeit, in der Ansparphase noch umgehend reinvestiert werden) kriege ich über Dividenden aus Aktien-Direktinvestitionen.

  • ist mir bei allem, dass es nicht Pi mal Daumen und nach Gefühl eingerichtet ist, sondern dass es ein nach prozentualen Anteilen ausgerichtetes regelgeleitetes Vorgehen ist.

    Aber woher kommt die prozentuale Festlegung? Vermutlich doch wieder irgendwie Bauchgefühl und „ein bisschen hiervon, ein bisschen davon“.

  • Nein, ich habe nirgends Ausschütter. Ich will anfallendes Rebalancing auf der Basis der tatsächlichen Rendite machen, und sie nicht dem Zufall überlassen, welcher eine höhere oder niedrigere Ausschüttungsrate hat.

    Das heißt, Du verkaufst dann regelmäßig besser gelaufene Teile und kaufst schlechter gelaufene nach?

  • Aber woher kommt die prozentuale Festlegung? Vermutlich doch wieder irgendwie Bauchgefühl und „ein bisschen hiervon, ein bisschen davon“.

    Naja, das ist ja immer so, wenn man eine Asset Allocation festlegt und das muss man m E nicht mit pejorativen Umschreibungen („Bauchgefühl“, „ein bisschen hiervon, ein bisschen davon“) belegen. Oder was ist es anderes, wenn einer sich überlegt, ob er 5 oder 10 Prozent Gold haben will, eine Aktien/Anleihen-Verteilung von 60/40 oder 80/20, den MSCI World oder den ACWI? In einem gewissen Maße sind immer individuelle Entscheidungen notwendig, da es die allgemeingültige Wahrheit nicht gibt.

    Wichtig - ich wiederhole mich - ist mir nur, dass solche Entscheidungen dauerhaft getroffen und nicht von spontanen emotionalen Entscheidungen ausgelöst sind. Kurz gesagt: Ich halte den BIP-Anteil auch, wenn BIP gerade schlechter läuft, und umgekehrt. Vor allem renditevernichtend finde ich es, Trends hinterherzulaufen (und dabei meistens einen Schritt zu langsam zu sein).

    Eine Abwägung zwischen „breiteren Stand dank gleichmäßigerer Verteilung“ und „höhere Kosten, weil MCAP schlank und effizient darstellbar ist“ hat mich zwischen MCAP und BIP auf 75/25 gebracht. Und ja, das war „Bauchgefühl“. Es könnten auch 50/50 oder 80/20 oder 73,426/26,574 sein. Hauptsache, man bleibt auf seinem Weg.

    Das heißt, Du verkaufst dann regelmäßig besser gelaufene Teile und kaufst schlechter gelaufene nach?

    Wo es notwendig ist: Ja. Wobei ich Abweichungen plus/minus zehn Prozent toleriere und regelmäßig mit Nachkäufen nachjustiere.

  • Wo es notwendig ist: Ja. Wobei ich Abweichungen plus/minus zehn Prozent toleriere und regelmäßig mit Nachkäufen nachjustiere.

    10 Prozent oder 10 Prozentpunkte?

    Zitat

    Erstens habe ich einen Teil in Faktoren-ETFs. 10 Prozent in EM IMI, 90 Prozent aufgeteilt in fünf verschiedene Faktoren (Size, Quality, Value, Minimum Volatility, Momentum).

    Und zweitens halte ich zu meinen MCAP-ETFs (ACWI Und FTSE All-World) auch einen Teil nach BIP gewichtet.

    So kleinteilig, wie die Verteilung hier klingt, müsstest Du 10 Prozent (und nicht Prozentpunkte) meinen, oder?

  • Also mein Depot würde ich nun gar nicht als "Nachgewürzt" bezeichnen. Tatsächlich ging es mir in erster Linie darum den überproportional gewichteten US Anteil mit den europäischen Anteilen auszubalancieren, da ich nunmal an die gesamteuropäische Wirtschaftskraft glaube.

    Das ist im Grunde auch schon die ganze Chose. Der "Rest" ist mit immerhin 24% sowieso weltweit investiert und damit ziemlich breit diversifiziert.

    Außerdem habe ich nicht nur die Länder sondern auch die jeweiligen Unternehmen etwas weiter gespannt. Dabei haben die klassischen Tech-Unternehmen (Appel, Microsoft, Amazon, usw.) einen Anteil von knappen 12% am Gesamtinvestitionsvolumen.

    Das bedeutet also, dass ich rd. 88% meiner monatlichen Ansparrate überall auf diesem Globus investiere.