Anlagetipps für meine Mutter (Ü70)

  • Dann bist Du bei 51% Aktienquote, statt bisher ca. 30% (und diese ja auch nur, weil die Fonds mental nicht für sie selbst sind) und 34% risikobehafteter Anleihenquote (Duration beachten!). Das ist eine gänzlich andere Allokation!!! Wollt Ihr das? Bezüglich der Fristigkeiten und der aus den bsiherigen Anlageformen abgelesenen Sicherheitsdefinition der Mutter, denke ich, dass diese nicht passen könnte.


    Der vanguard LifeStrategy ist ein gutes Produkt, aber hier????


    Denke zunächst in Assetklassen und erst dann in Produkten. Sonst kommt da vieleicht Mist bei rum (siehe IBonds oder jetzt LifeStrategy).


    Ich bleibe bei meinem Vorschlag/meiner persönlichen Meinung. Aktienanteil lassen (aber der Mutter zurechnen und nicht mental den Enkeln) und den Rest nach Abzug eines Tagesgeldpufers auf Unternehmens- und Staatsanleihen mit entsprechenden Durationen verteilen. Aktienquote erhöhen? Dann halt den FTSE All World zusätzlich mit reinnehmen.


    Steuern? Vergessen. Über 50% Aktienquote? Das muss gewollt sein.


    Das ganze "Beratungs-/Verwaltungsmandat" würde ich nur übernehmen, wenn sie sich vom Verschenken veranbschiedet. Das finde ich hoch unanständig. Solange nicht ihr eigenes Auskommen gesichert ist, geht das im Zweifelsfall zu lassten von allen anderen und auch mir.

  • Gut beschrieben. Da müssen immer 100.000 Euro ganz sicher und seriös flexibel angelegt sein.

    Also Tagesgeld oder Tagesgeld-ETF oder Kurzläufer.

  • Das hoffen wir natürlich alle, sowohl für deine Mutter als auch uns selbst. Aber so ein ausgewachsener Schlaganfall (als Beispiel), kann da ganz schnell einen dicken Strich durch die Rechnung machen.

    Absolut richtig, solche Szenarien muss man leider auch in Betracht ziehen.

    Es würden da ja dann zwei ungünstige Szenarien zusammen kommen.

    Kurzfristige Verschlechterung der Gesundheit plus Aktienmarkt steht schlecht.

    In dem Falle kann ich zur Überbrückung mit z.B. 20t Euro aushelfen und mein Bruder sicherlich im gleichen Umfang.


    Ein finanzielles Durchspielen von solchen worst case Szenarien wäre dann auch eine Aufgabe, wenn wir uns zu dritt treffen.

    Wer springt dann ein und mit wie viel etc.



    Tomarcy, danke für den Hinweis!

  • Aber halt nicht ganz sozial...


    Jahrzente von Bildung, Wirtschaft, Rechtssystem, Sicherheit und Sozialversicherung in Deutschland profitiert und dann schnell alles wegschaffen, sollen das doch die anderen zahlen. Naja. Da bin ich raus, denn da bekomme ich gleich ungute Gefühle, die ich hier nicht in Worte fassen möchte.

    Da brauchst du keine unguten Gefühle zu bekommen. Die Schenkungen sind nie deswegen schon vor Jahren durchgeführt worden, sondern weil meine Mutter klare Verhältnisse schon zu Lebzeiten sorgen wollte. Das würde ich persönlich auch so machen.

    Man weiß doch, wie sich manche Erben dann zerfleischen, obwohl sie sich davor gut mochten.

    Ihre Rente etc hat sie sich schon damals durchgerechnet. Aber halt alleine ohne uns.

  • Factfulness:

    Ok, zuerst in Assetklassen und nicht in Produkten denken, hab ich verstanden.


    Deinen Groll wegen der Schenkung/en kann ich durchaus verstehen. Aber ich kann dir versichern, dass dies bei uns in der Familie nie eine Rolle gespielt hat.

    So denkt meine Mutter nicht und so wurden wir auch nicht erzogen.


    Die noch nicht stattgefundenen Schenkung werde ich versuchen ihr auszureden und, wie schon gesagt, selber dafür bei den Kids einzuspringen.

  • Was wäre denn mit folgender Idee:
    80k in den Vanguard Lifestrategy 40% Equity, aussschüttend:

    IE00BMVB5N38

    Der ist steuerlich keine sehr gute Idee wegen des zu geringen Anteils an Anleihen. Aktien.

    Denn das Steuerprivileg für ETF gibt es nur ab einer Aktienquote von 51 Prozent.


    Besser wäre steuerlich IE00BMVB5Q68

    Ich habe oben mal Deinen Vertipper korrigiert. Für einen Sicherheitsanleger (einy Sicherheitsanlegy?) ist jegliche Aktienquote > 0% fehl am Platz. Kannst Du Dir sicher sein, daß die Mutter des SioMio keine Sicherheitsanlegerin ist?


    Man sollte die Steuer nie außer acht lassen - aber es ist sinnvoll, sie als letztes Kriterium zu betrachten und nicht als erstes.


    PS: Bei einer Aktienquote > 25% und < 51% gibt es immerhin noch 15% Teilfreistellungsquote.

  • Das ist ein Phänomen, dass ich bereits häufiger sah. Eltern neigen dazu - gerade in fortgeschrittenem - Alter ihren Kindern und Enkeln etwas "Gutes" tun zu wollen. Fühlen sich reicher als sie objektiv gesehen sind, schätzen ihren eigenen künftigen Finanzbedarf tendenziell zu gering ein und finden, dass das Geld in den jüngeren Generationen besser aufgehoben ist. Auch das Bilden von Töpfen (das ist für die Enkel, das für die Kinder usw.) kann man regelmäßig beobachten.

    Ich verstehe deinen Punkt grundsätzlich. Aber im vorliegenden Fall haben wir eine Rentnerin (72 Jahre) mit einer monatlichen Rente von 3.100 € (!!!) und einem Barvermögen von 140.000 €. Damit ist sie, im Durchschnitt aller deutschen Rentner, vermutlich auf der sehr sonnigen Seite des Lebens unterwegs. Dass man dann glaubt, seinen Enkeln mal was Gutes tun zu können, liegt nahe. Wenn sie keine großen Reisen und Investitionen mehr plant … was sollte ihr in finanzieller Hinsicht faktisch noch passieren?


    Man kann einfach nicht alle möglichen Worstcase-Szenarien durchkalkulieren und absichern. Was soll denn die ganz normale Rentnerin mit vielleicht 1.200 € und 5.000 auf dem Sparbuch (für die Beerdigung) denken, wenn sie aus versehen mal in diesem Forum vorbeikäme.

  • Ich habe oben mal Deinen Vertipper korrigiert. Für einen Sicherheitsanleger (einy Sicherheitsanlegy?)

    Merci, Achim. :)

    Für dich erklärt: das Sicherheitsanlegy, die Sicherheitsanlegys.

    Wenn dir bekannt ist, ob die Person sich selbst als weiblich betrachtet, kannst du selbstverständlich Sicherheitsanlegerin schreiben.

  • Im vorliegenden Fall haben wir eine Rentnerin (72 Jahre) mit einer monatlichen Rente von 3.100 € (!!!) und einem Barvermögen von 140.000 €. [...] was sollte ihr in finanzieller Hinsicht faktisch noch passieren?

    Pflegeheim. Das hatten wir oben schon.


    PS: Wo kommen die 3.100 € Rente her? Ich habe in diesem Thread gesucht, den Wert aber nicht gefunden. Ich bin offensichtlich zu doof zum Suchen. :(

  • Ich habe mal die Beiträge überflogen und staune schon, was man einer Ü70 Dame, die sich offensichtlich noch nie selbstständig mit Geldanlagen beschäftigt hat, empfiehlt. Hier sind noch 2 Söhne mit im Spiel, bei denen ich nicht erkennen kann, auf welchem Stand sich beide im Thema befinden. Ich glaube sie ist damit völlig überfordert und würde ihre Meinung akzeptieren, es ist ihr Geld! Zum Thema Pflege, habe ich gerade mit meiner Mutter, empfehle ich genügend Kapital einzuplanen. 1. kann man sich das Heim nicht einfach aussuchen, meistens muss es schnell gehen und dann muss man schauen, wo gibt es einen freien Platz. In meinem Fall liegt die Zuzahlung bei etwa 3000€. Allerdings wurde mir bei der Einlieferung schon die nächste Erhöhung angekündigt….

  • Hier noch kurz ein paar Sachen, die ich meine Mutter heute gefragt habe:

    Sie bekommt 3000 Euro monatlich von der Ärzteversorgung und 90 Euro von der gesetzlichen RV.

    90 € von der gesetzlichen Rentenversicherung ist in meinen Augen zu wenig, denn sie hat mindestens zwei Kinder erzogen - Dich und Deinen Bruder. Ich unterstelle mal, daß Ihr vor 1992 geboren seid. Das sollte 2,5 Entgeltpunkte pro Kind bringen, zusammen 5, also etwa 200 €/m Mütterrente.

  • 90 € von der gesetzlichen Rentenversicherung ist in meinen Augen zu wenig, denn sie hat mindestens zwei Kinder erzogen - Dich und Deinen Bruder. Ich unterstelle mal, daß Ihr vor 1992 geboren seid. Das sollte 2,5 Entgeltpunkte pro Kind bringen, zusammen 5, also etwa 200 €/m Rente.

    Dazu er schon was geschrieben. Gab wohl eine Scheidung und die Anteile würden entsprechend so aufgeteilt.

  • Ich verstehe deinen Punkt grundsätzlich. Aber im vorliegenden Fall haben wir eine Rentnerin (72 Jahre) mit einer monatlichen Rente von 3.100 € (!!!) und einem Barvermögen von 140.000 €. Damit ist sie, im Durchschnitt aller deutschen Rentner, vermutlich auf der sehr sonnigen Seite des Lebens unterwegs. Dass man dann glaubt, seinen Enkeln mal was Gutes tun zu können, liegt nahe. Wenn sie keine großen Reisen und Investitionen mehr plant … was sollte ihr in finanzieller Hinsicht faktisch noch passieren?


    Man kann einfach nicht alle möglichen Worstcase-Szenarien durchkalkulieren und absichern. Was soll denn die ganz normale Rentnerin mit vielleicht 1.200 € und 5.000 auf dem Sparbuch (für die Beerdigung) denken, wenn sie aus versehen mal in diesem Forum vorbeikäme.

    Es ist aber keine Rentnerin mit 5k auf dem Konto und 1200€ Rente. Die gute Frau hat von den vielen Vorteilen eines Lebens (und einer Geburt) in Deutschland profitiert und dann bereits große Anteile ihres Vermögens auf die Söhne übertragen. Im Ergebnis steht sie nun mir einem Gesamtvermögen in einer Höhe da, das bei den ein oder anderen Investmenst in Lebensqualtitätserhöhungen im Alter (Haushaltshilfe, mehr Taxifahrten, Umbau von Bad, Elektroscooter...) am Ende nur knapp für eine angemessene Pflege reichen wird. Sie plant aber weiteres Vermögen (30%) an die Enkel zu verschenken. Die Wahrscheinlichkeit (bei mehr als 10 Jahren ab Schenkung, Kinder unter 100k Einkommen und/oder nicht offizellen Schenkungen unter der Hand), dass die Allgeimeinheit zur Kasse gebeten wird, wird da billigend in Kauf genommen. Das finde ich unanständig. Sie könnte für sich selbst sorgen. Das Vermögen der Kinder und Enkel durch die Solidargemeinschaft zu subventionieren sollte hier nicht die Lösung sein.


    Ja, in Deutschland ist für die Basics auch nicht vermögender Menschen gesorgt und das ist sehr gut so. Auch die von Dir benannte Rentnerin muss sich nicht groß sorgen, aber dennoch sollte jeder, dem dieses Land ein gutes Einkommen und Auskommen bescherte sich einigermaßen solidarisch zeigen. Sorry, da bin ich ziemlich eigen. Das Thema hatte ich in fast identischer Form in der Schwiegerfamilie. Da habe ich meine Unterstützung an die Bedingung geknüft, dass da keine unredlichen Dinge laufen. Am Ende war noch etwas übrig und das ging dann an die nächste Generation. Das Verschenken stoppte ich sofort. Nein, da steht meine Meinung leider fest, das gehört sich nicht.

  • Für die gesetzliche KV und PV gehen 500 Euro monatlich weg.

    Die besagte private PV kostet mittlerweile 300 Euro pro Monat.

    Bei der Rente i.H.v. 3100 Euro muss man aber berücksichtigen, dass sie den AG-Anteil von KV und PV selber bezahlen muss. Sind ca. 500 Euro.

    Es sind 250 € mehr als bei einem gesetzlichen Rentner. Dieser müßte die Krankenversicherung zur Hälfte und die Pflegeversicherung voll zahlen, Deine Mutter zahlt beides voll, also die Hälfte der Krankenversicherung mehr als der gesetzliche Rentner.


    Im Verhältnis teuer ist die private Pflegezusatzversicherung.


    Dennoch handelt es sich um eine nicht unerhebliche Rente. Nicht viele Rentner haben das.

  • SioMio

    Habe zugegebenermaßen nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen ...



    Als Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen Erfahrung ist mir das ins Auge gefallen:

    Aktuell stehen 60t Euro quasi "rum".

    Zum einen: Stört das "Rumstehen" der Mittel Deine Mutter - oder Dich ?

    Aber ich finde es einfach schade, dass das Geld so schlecht angelegt ist.

    Das klingt nämlich eher nach der zweiten Variante.


    Zum anderen: Es gibt diverse Leute und Fälle da stehen ähnliche Beträge (oder auch (viel) höhere) ebenfalls nur "quasi rum". Nicht ganz selten gerade bei Senioren (70 +), die noch dazu (sehr) risikoavers unterwegs waren und noch immer sind.


    Nur am Rande aber in dem Kontext; So ganz schlecht finanziell aufgestellt klingt das doch gar nicht; siehe hier

    ... Rente über Ärzteversorgung reicht ihr für das normale Leben inkl. Miete etc.

    In dem Kontext

    Ich habe ihr ein online Depot erstellt.

    Kann Deine Mutter damit eigenständig umgehen bzw. Onlinebanking machen ?

    Das hier (Stichwort "Volksbank")

    ... manchmal wird sie dann von der Volksbank bequatscht das Geld in Tagesgeld ...

    klingt eher nach einer typischen Filialbank-Kundin ... ?

    Die Idee ist, dass mein Bruder und ich das dann für sie regeln können.

    Habe ihr selbst ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Finanzen ? Kenne diverse solche Fälle, bei denen sich kundige Angehörige dann um die Finanzen der Eltern kümmern. Da käme aber niemand auf die Idee in einem Internet-Forum um Rat zu fragen ...

    Was würdet ihr mir und meiner Mutter raten?

    Das ist schwer zu sagen aus meiner Sicht. Bestehen Ihrerseits denn überhaupt Erfahrungen mit einer Anlageklasse wie Aktien ?


    Nach meinen Erfahrungen fühlen sich nicht ganz selten schon die üblichen Schwankungen bei Aktien (erst recht die heftigen MDDs in größeren zeitlichen Abständen) bei so manchen mit 30, 40 oder noch 50 Jahren etwas anders an - als mit 65, 70 oder 75 Jahren. Das gilt vermehrt, wenn diesbezüglich bis dahin keinerlei Erfahrungen mit dieser Anlageklasse vorhanden sind.


    Würde da, wenn überhaupt, nur Hand anlegen, wenn Deiner Mutter vermittelbar ist, welche Chancen und Risiken mit einer deutlich anderen Vorgehensweise verbunden sind und sie da in Kenntnis der Sachlage dies selbst so umsetzen will (oder so umgesetzt sehen will).



    Dir gute Gedanken und dann ebensolche Entscheidungen im Sinne Deiner Mutter !

  • Hallo zusammen,

    und da haben wir sie schon:

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    LG

  • Finde ich schon Lustig was hier manche dem Autor hier unterstellen.

    Die Mutter wird doch auch den schlimmsten vorstellbaren Pflegefall relativ problemlos stemmen können. Es bleiben Einnahmen von ca 2500 und die Pflege kosten im schlimmsten Fall 3500. Aber auch nicht ewig da es jedes Jahr mehr übernommen wird. Bleiben 1000 Euro im Monat, am Anfang und später weniger. Dafür sollten die 140k reichen. Zumal das Geld ja nicht jetzt bei benötigt. Mutter ist aktuell kein Pflegefall. Zumal die Kinder ja auch von den geschenkten Geld wieder was zurückzahlen/ kosten übernehmen können. Ja müssen sie nicht machen aber wäre für mich selbtverständlich. So würde ich auch kein Problem sehen wenn die Mutter nochmal 30k schenken möchte.


    Ich würde 50-70% in Aktien etfs anlegen und den Rest in Tagesgeld und Geldmarkt etf.