erzeugt Deutschland mehr Strom, als es verbraucht?

  • Ja, ein echtes Manko.

    Manche Protagonisten könnten es als das eigentliche "Manko" empfinden, daß es überhaupt von Ihrer Meinung abweichende Meinungen gibt ...

    Für meinen Teil habe ich - stets im Rahmen der Gesetze selbstverständlich - meine Meinung schon frei geäußert (im Sinne von Art. 5 GG "Jeder hat das Recht seine Meinung ... frei zu äußern und zu verbreiten" ...), als ich mir dies nicht erlauben und insbesondere finanziell nicht leisten konnte. Was damals mehrfach mit nicht unerheblichen Nachteilen verbunden war, die ich aber gerne in Kauf genommen hatte. Warum sollte ich das nunmehr und ein halbes Jahrhundert später anders handhaben, zumal bei längst gegebener finanzieller Unabhängigkeit ? Und zumal es mir angesagter denn je scheint ?

    Nur, weil meine Meinung von der eines anderen Teilnehmers (ggf. eines bzw. einer Sozialversicherungsfachangestellten (Sofa) - diese meine Frage blieb ja stets unbeantwortet) unerwünscht ist ? Das erschiene mir abwegig.


    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Grob gesagt, geht es um Ansichten der Gegenwart bzw. Vergangenheit und auf der anderen Seite um die Zukunft. Die Frage ist einfach wie komme ich von der Vergangenheit in die Zukunft. Daran müssen wir arbeiten, schneller die erneuerbaren Energien ausbauen, mehr Speicheranlagen etc.

    Ansonsten eine kleine Anregung für alle die das Gestern bewahren wollen:

    Als die ersten Telefone, natürlich Festnetztelefone auf den Markt kamen. Warum brauche ich das? Es gibt doch Botenjungs.

    Als die ersten Mobiltelefone auf den Markt kamen. Warum brauche ich das? Es gibt doch Telefonzellen.

    Als die ersten Internetanschlüsse auf den Markt kamen. Warum brauche ich das? Es gibt doch die Post und öffentliche Bibliotheken.

  • Ja, werden weitergegeben aber da zum Börsenpreis noch die Steuern und Abgaben dazu kommen wird der Bruttopreis für den Strom für private Endverbraucher nicht negativ und somit gibt es keinen Anreiz Strom "zu verschwenden".

    Siehe https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Ene…rife-table.html, "Wie setzt sich der Strompreis zusammen?"

    Ich nehme mal, an, dass die Komponente Beschaffung, Vertrieb und Marge" negativ werden kann. Aber das "Netzentgelt" wird auch bei negativem Preis an der Strombörse anfallen.

    Die Zusammensetzung der dritten Komponente "Steuer, weitere Abgaben und Umlagen" ist beispielsweise hier besser aufgeschlüsselt:

    Wie setzt sich der Strompreis zusammen? - StromAuskunft.de
    Wie setzt sich der aktuelle Strompreis im Jahr zusammen? Darstellung der Preisbestandteile des Strompreises für Verbraucher in Deutschland.
    www.stromauskunft.de
    1. Stromsteuer
      2,05 ct/kWh
    2. Konzessionsabgabe
      1,61 ct/kWh
    3. KWK-Umlage
      0,28 ct/kWh
    4. §19-Umlage
      0,64 ct/kWh
    5. Offshore-Haftungsumlage
      0,66 ct/kWh
    6. Mehrwertsteuer
      19% - aber auf den Gesamtpreis

    Wenn man die Mehrwertsteuer erst mal herausnimmt, dann kommt man hier auf einen fixen Betrag von
    2,05 ct/kWh + 1,61 ct/kWh + 0,28 ct/kWh + 0,64 ct/kWh + 0,66 ct/kWh = 5,24 ct/KWh

    Weiter dann:

    Zitat

    Im bundesweiten Durchschnitt beträgt das Nettonetzentgelt aktuell 11,18 ct/kWh

    Beides zusammen wäre dann bei 16,42 ct/KWh.

    Dem gegenüber stehen dann netto noch "Beschaffung, Vertrieb und Marge"

    Zitat

    Der größte Posten dieses Versorgeranteils entfällt auf die Strombeschaffung. Sie macht mit 14,12 ct/kWh aktuell 34,0 Prozent des Strompreises aus. Weitere 3,98 ct/kWh bzw. 9,6 Prozent entfallen auf Vertrieb und Marge der Energieversorger.

    Ich nehme mal an, dass diese Angabe ebenfalls "netto" ist - auch wenn's da nicht explizit drin steht(?!)

    Also haben wir einen fixen Anteil von 16,42 ct/KWh

    und einen variablen Anteil von im Mittel 14,12 ct/kWh + 3,98 ct/kWh = 18,1 KWh.

    Die Mehrwertsteuer ist hier bei beiden noch nicht eingerechnet.

    Demzufolge hat das vielleicht schon Potential dafür, dass der Gesamtpreis negativ wird - oder?

    Wie sieht's denn dann mit der Mehrwertsteuer aus? Gibt's einen expliziten "Paragraphen" irgendwo, der dafür sorgt, dass die Mehrwertsteuer nicht negativ werden kann?

  • Demzufolge hat das vielleicht schon Potential dafür, dass der Gesamtpreis negativ wird - oder?

    Sehe ich nicht. Deine Zahlen ergeben doch, dass der Stromerzeugungspreis auf deutlich unter -10 Cent/kWh sinken müsste, oder? Bevor er soweit sinkt wird man doch wohl dem Windkraft bzw. PV Betreiber sagen: Schalte ab, wir zahlen dir den (nicht erzeugten) Strom trotzdem zzgl. 1 Cent/kWh. Und schwupps, sinkt er nicht unter -1 Cent.

    Recherchiere doch mal, wie weit der Strompreis bisher gesunken ist ...

  • Ja, natürlich liefert Wind was. Die Energy Charts hatte ich hier im Thread auch schon verlinkt, da kann sich jeder durch die einzelnen Wochen klicken. Der Beitrag von Wind ist sehr schwankend und wenn er fehlt, fahren wir die fossilen Kraftwerke hoch

    In deinem Satz (auf welchen ich mich Bezog) war nicht von schwankend dir Rede, sondern ich hatte dich so verstanden, dass du behauptet hast, dass im Winter der "größte Teil" aus fossilen Energien kommt. Energy Charts (https://www.energy-charts.info/charts/energy/…r=2024&month=12) liefert mir für 2024 folgende Zahlen:

    Werte in GWhSumme Kohle&Gas Summe Erneuerbare Braunkohle Steinkohle Gas Wind offshore Wind onshare Solar Laufwasser Biomasse
    Januar 16.260,2 24.681,7 6.740,8 3.407,7 6.111,7 3.036,7 15.273,0 1.378,0 1.689,0 3.305,0
    Februar 12.544,4 23.400,5 5.987,0 2.127,7 4.429,7 2.780,4 13.804,0 2.140,7 1.538,4 3.137,0
    März 12.972,7 21.376,6 6.445,1 1.983,5 4.544,1 2.736,8 9.202,7 4.550,4 1.588,0 3.298,7
    Oktober 13.737,6 19.194,7 7.134,0 2.750,3 3.853,3 2.261,5 8.322,0 3.572,7 1.865,5 3.173,0
    November 18.405,7 18.462,8 7.658,0 3.685,6 7.062,1 2.232,9 10.181,7 1.598,4 1.277,5 3.172,3
    Dezember 16.341,3 21.842,0 6.578,0 3.100,1 6.663,2 2.482,6 13.688,9 1.095,9 1.324,4 3.250,2
    Summe: 90.261,9 128.958,3 40.542,9 17.054,9 32.664,1 15.530,9 70.472,3 14.336,1 9.282,8 19.336,2

    Ja, im Winter kommt (noch!) ein nicht zu vernachlässigbarer Wert aus Fossilien. Ja, der Anteil von Solar ist vernachlässigbar (insbesondere wenn man März & Oktober nicht zum Winter zählt). Ja, die Werte von Solar&Wind schwanken (insbesondere von einem Tag auf den anderen, sieht man aber nicht in obiger Tabelle). Aber deiner Aussage:

    Zitat

    ... dass im Winter der größte Teil des Stroms aus fossilen Energien kommt ...

    Scheint das doch zu widersprechen? Oder habe ich dich falsch verstanden bzw. falsch nachgeschaut?

  • Sehe ich nicht. Deine Zahlen ergeben doch, dass der Stromerzeugungspreis auf deutlich unter -10 Cent/kWh sinken müsste, oder? Bevor er soweit sinkt wird man doch wohl dem Windkraft bzw. PV Betreiber sagen: Schalte ab, wir zahlen dir den (nicht erzeugten) Strom trotzdem zzgl. 1 Cent/kWh. Und schwupps, sinkt er nicht unter -1 Cent.

    Recherchiere doch mal, wie weit der Strompreis bisher gesunken ist ...

    Energy-Charts

    Das muss ich mir noch mal genauer ansehen.

    Aber es gibt da schon ein paar heftige Spitzen nach unten, die weit größere absolute Werte haben, als der positive Durchschnittspreis.

    Hier zum Beispiel sogar runter bis auf -3500 € in KW 51 2024

    Energy-Charts

  • https://energy-charts.info/charts/price_s…ar=2024&week=52

    Das muss ich mir noch mal genauer ansehen.

    Aber es gibt da schon ein paar heftige Spitzen nach unten, die weit größere absolute Werte haben, als der positive Durchschnittspreis.

    Hier zum Beispiel sogar runter bis auf -3500 € in KW 51 2024

    https://energy-charts.info/charts/price_s…ar=2024&week=51

    Der Preis von -3.500 EUR deckt sich nicht mit dem Stundenpreis bei Entega.

    Bitte keine Politikwissenschaftler und kein Marcel Fratzscher mehr im TV.

  • Das muss ich mir noch mal genauer ansehen.

    Ja, schau dir das gerne nochmals genauer an. Ich verstehe die Grafik leider nicht. -3,50 Euro / kWh scheint mir aber unplausibel. Wenn ich das Diagramm aber auf "einzel" umschalten, sehe ich die Day-Ahead kurve (nach der sich m.w. die Strompreis z.b. bei tibber richtet) und der ist am 21.12.24 um 03:00 sogar noch positiv. Am 22.12.24 um 04:00 ist der Preis dann negativ, aber mit 2,06 € / MWh aber noch weit weg von "Gesamtpreis negativ".

  • Ja, im Winter kommt (noch!) ein nicht zu vernachlässigbarer Wert aus Fossilien. Ja, der Anteil von Solar ist vernachlässigbar (insbesondere wenn man März & Oktober nicht zum Winter zählt). Ja, die Werte von Solar&Wind schwanken (insbesondere von einem Tag auf den anderen, sieht man aber nicht in obiger Tabelle).

    Das sieht tatsächlich einen Ticken besser aus, als ich dachte. Aber da sind zwei Probleme:

    1. man muss Im- und Exporte berücksichtigen. Spontan würde ich darauf tippen, dass wir zu windreichen Zeiten eher exportieren und zu windarmen Zeiten eher importieren.

    2. Und das ist halt das Hauptproblem, es gibt einen Unterschied zwischen einer Energiequelle, die konstant X% des Gesamtverbrauchs liefert und einer, die das nur im Durchschnitt tut und manchmal fast komplett ausfällt.

    Das Hauptproblem an der Diskussion ist aber, dass das dogmatische Ziel eines 100% EE-Netz nicht nur auf viele Jahre vollkommen unrealistisch ist, es verstellt auch den Blick auf sinnvolle Alternativlösungen. Ein fossiles Kraftwerk mit Wärmenetz, dessen Strom für Wärmepumpen genutzt wird, kommt auf einen Gesamtwirkungsgrad um die 150%. Das ist doch super. Ohnehin müssen für die aktuell 6 Millionen (und absehbar nochmal deutlich mehr) Wohnungen in Deutschland an meist fossilen Wärmenetzen. Es wäre vollkommener Irrsinn, diese Kraftwerke abzuschalten, wo sie doch noch im Winter gebraucht werden und stattdessen mit Wärmepumpen Wasser auf 80-90 Grad zu erhitzen.

  • Und doch noch einmal, weil diese Frage unbeantwortet blieb obschon ich sie doch stellte - die Freunde der Kernenergie und fossilen Energie weigern sich ja, hier zu antworten:

    "Was steckt wirklich dahinter, was ist das echte Motiv - gegen Fakten kann man doch eigentlich nichts haben, oder doch?"

    "Die wahren gegenüber der Bevölkerung die das zahlen soll unausgesprochenen Motive gegen Erneuerbare Energien" - ich bitte noch einmal: "bitte endlich Klartext statt drumherum" - mir bleibt es nicht erspart auf die Unredlichkeit derer hinzuweisen, die in einem fort versuchen Argumente aus dem Boden zu stampfen, die sie nicht wirklich tangieren anstatt endlich zu sagen, worum es wirklich geht...

    Wer wissen will, was wirklich hinter der Hetzkampagne gegen Erneuerbare Energien steckt und mal die ganze vorgeschobene Polemik an die Seite schiebt, möge hier anfangen, einem wunderbaren Beispiel:

    Erneuerbare Energie: Trump fordert Abbau von Windrädern in der Nordsee

    Donald Trumps ablehnende Haltung gegenüber erneuerbaren Energien lässt sich durch seine engen Verbindungen zur fossilen Brennstoff- und Kernenergielobby erklären, von denen er politisch und finanziell profitiert.

    Fossile Brennstoffunternehmen und deren Führungskräfte haben erheblich zu Trumps politischen Aktivitäten beigetragen, indem sie beispielsweise Millionenbeträge in seinen Inaugurationsfonds einfließen ließen.

    Dies deutet auf eine enge Beziehung zwischen Trump und der Fossillobby hin.

    Während seiner Amtszeit setzte sich Trump für die Lockerung von Umweltauflagen ein, was den Interessen der fossilen Brennstoffindustrie entgegenkam. Mittel für erneuerbare Energien wurden gekürzt, während Investitionen in fossile Energien und Kernenergie erhöht wurden.

    Auch seine Verbindungen zur Kernenergielobby sind deutlich.

    Personen aus seinem Umfeld, wie sein ehemaliger Wahlkampfmanager Corey Lewandowski, wurden von Energieunternehmen engagiert, um staatliche Unterstützungen zu lobbyieren, was auf die enge Verzahnung zwischen Trumps Team und der Energieindustrie hinweist.

    Darüber hinaus besetzte Trump Schlüsselpositionen im Energiesektor mit Personen aus der Industrie, etwa Chris Wright, einen Fracking-Unternehmer, der zum Energieminister ernannt wurde.

    Diese Verflechtungen und Abhängigkeiten erklären, warum Trump erneuerbare Energien konsequent ablehnt.

    Seine politischen Entscheidungen und personellen Besetzungen während und nach seiner Amtszeit zeigen eine klare Präferenz für traditionelle Energiequellen, was den Übergang zu nachhaltigen Energien erheblich hemmt.

    Donald Trump ernennt Chris Wright zu „Mr. Öl“: Klima-Skeptiker wird Energieminister | Politik | BILD.de

    Fossil Fuel Industries Pumped Millions Into Trump's Inauguration, Filing Shows - Inside

    Climate News

    Wer nun meint, bei CDU / FDP sei das grundlegend anders, hat meinen Lacher auf seiner Seite:

    meiner Erkenntnis nach sind beide Parteien massiv, ich wiederhole massiv durch die Kernenergielobby beeinflusst worden. Da wurden sogar in Regierungen intensive Verbindungen zu erklärten Gegnern der Windenergie gepflegt - mehr Filz geht nicht.

    Altmaiers Kontakte zu Windkraftgegnern: Kaffeekränzchen beim Minister | taz.de

    Dass Merz nun seine Abneigung zur Windkraft so offensiv heraus posaunt, das ist wohl kein Zufall mehr:

    CDU: Merz – Windräder abbauen, „weil sie hässlich sind“

    Worum geht es also denen, die zig Kampagnen gegen die Erneuerbaren fahren wirklich?

    Das muss man durchleuchten und genauer untersuchen! Es ist eine Frage der Kohle. Nicht nur der fossilen...

    Und auch die Linke, diese Partei des Ostens - sie plädierte lange für den weiteren Abbau der Kohle in Brandenburg:

    Die „Linke“ schwimmt in Brandenburg im braunen Strom

    Da kann man dann Wagenknecht und die Linke eigentlich gleich setzen. Beide sind streng rückwärtsgewandt.

    Meinen Job macht das eigentlich interessant.

    Ich darf in Genehmigungsverfahren verbissen mit viel Expertise Bescheide erzwingen.

    Das steigert meinen Marktwert, wunderbar! Ich habe also rein persönlich im Job monetär gedacht ein Interesse an diesem Gezeter aber als Privatmann wiederum, sträuben sich mir die Nackenhaare. Wer wirklich eine moderne erfolgreiche Wirtschaft will, muss Veränderung als absolute Notwendigkeit begreifen und dazu gehört halt keine Steinzeittechnologie, die völlig überteuert über Subventionen unsere Steuern verbrennt.

    Das wollte ich noch abschliessend los werden...ich hatte ja auf die FDP mit den Grünen im Verbund gehofft, denn eines ist mir auch klar und das muss man wiederum den Grünen ins Stammbuch schreiben:

    "die gigantischen Summen zur Transformation, sie können nur und nahezu ausschliesslich aus der Privatwirtschaft kommen".

    Der Staat, er muss die Rahmenbedingungen setzen. Genehmigungsfiktionen, die die lahmen Beamten auf Trab bringen, massive Eingrenzung der Rechtsschutzmittel im Verfahren, Instanzenverkürzung, neue Regelungen insbesondere im Süddeutschen Raum:

    "Wer Windkraft blockt, soll das zahlen!"

    Die CO2 - Bepreisung bitte gerne anheben. Wer E-Fuels so cool findet anstatt E - Mobilität, der möge doch bitte bei einem Dieselpreis von 3 Euro keine Schnappatmung bekommen - völlig inkonsequent!

    Schade, schade dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung sich diesen Unsinn von den Vorteilen der Kernenergie einreden lässt und sodann gemolken wird.

    Es sind unsere Steuermittel, die da fliessen... aber naja. Wer weiss das schon...

    LebenimSueden :

    Da bin ich echt sprachlos... Ihr Beitrag, ein Klassiker der Rückwärtsgewandtheit und wirtschaftlich unvertretbar.


    Die Thesen, die das dogmatische Ziel eines 100% erneuerbaren Energiesystems als unrealistisch abtun und fossile Lösungen als vermeintlich effiziente Alternative anpreisen, sind aus mehreren Gründen fehlerhaft und irreführend.


    Erstens ist das Ziel eines 100% erneuerbaren Energiesystems keineswegs unrealistisch.


    Im Gegenteil, es ist technologisch und ökonomisch machbar, wie zahlreiche Studien, etwa vom Fraunhofer-Institut, belegen. Das Streben nach einem nachhaltigen Energiesystem ist keine dogmatische Ideologie, sondern eine wissenschaftlich fundierte Notwendigkeit, um die Klimakrise zu bewältigen.


    Es ist in der heutigen Zeit vielmehr realitätsfremd, weiterhin auf fossile Energieträger zu setzen, deren Kosten durch CO₂-Bepreisung und die zunehmend spürbaren Umweltschäden massiv steigen werden.


    Die Behauptung, dass ein fossiles Kraftwerk mit Wärmenetz einen Gesamtwirkungsgrad von 150% erreicht, ist zudem eine fehlerhafte Darstellung von Effizienz. Ein solcher Wirkungsgrad über 100% kann nur im Zusammenhang mit Wärmepumpen erzielt werden, die Umgebungswärme nutzen.

    Fossile Kraftwerke hingegen haben erhebliche Verluste bei der Umwandlung von Primärenergie in Strom und Wärme. Selbst moderne Gas-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) erreichen nur Gesamtwirkungsgrade von etwa 85%. Der Vergleich von fossilen Kraftwerken mit Wärmepumpen ist also unsinnig, weil diese bei Nutzung von Ökostrom nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch wesentlich umweltfreundlicher.

    Die Vorstellung, es wäre „Irrsinn“, fossile Kraftwerke abzuschalten, weil sie im Winter noch gebraucht werden, verkennt die Möglichkeiten einer nachhaltigen Energiewende. Der Übergang zu erneuerbaren Energien muss nicht abrupt erfolgen, sondern kann schrittweise vollzogen werden. Sektorenkopplung, Speichertechnologien und der Ausbau von Wind-, Solar- und Geothermie bieten bereits heute praktikable Alternativen. Auf fossile Energieträger zu setzen, wäre dagegen weit irrwitziger, da diese Lösungen nicht nur teurer werden, sondern auch durch geopolitische Unsicherheiten gefährdet sind.

    Der Ausbau eines erneuerbaren Energiesystems stellt sicher, dass die Energieversorgung auch in den Wintermonaten gesichert ist, ohne auf fossile Brennstoffe angewiesen zu sein.

    Auch die Aussage, Wärmepumpen seien ineffizient, um Wasser auf 80–90 °C zu erhitzen, ist nicht mehr zutreffend. Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen sind durchaus in der Lage, solche Temperaturen zu erreichen. Darüber hinaus ist in vielen Fällen eine solch hohe Temperatur gar nicht notwendig. Durch gezielte energetische Sanierungen und die Nutzung niedrigerer Vorlauftemperaturen lässt sich der Energiebedarf erheblich senken, sodass Wärmepumpen eine effiziente Lösung darstellen. Die fossilen Wärmenetze hingegen perpetuieren ineffiziente Gebäudezustände und verlangsamen die dringend notwendige Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.

    Schließlich ist das Argument, dass Deutschland aufgrund der 6 Millionen Wohnungen und der vielen fossilen Wärmenetze auf diese Technologien angewiesen sei, ein Ablenkungsmanöver.

    Diese Zahl verdeutlicht vielmehr den Handlungsbedarf, bestehende Wärmenetze auf erneuerbare Lösungen umzustellen. In zahlreichen Städten gibt es bereits Beispiele für erfolgreiche Umstellungen von fossilen Wärmenetzen auf Solarthermie, Biogas oder industrielle Abwärme. Der Austausch fossiler Kraftwerke ist also keineswegs utopisch, sondern eine notwendige Maßnahme, um die Energieversorgung zukunftssicher und klimafreundlich zu gestalten.

    Zusammengefasst zeigen die genannten Thesen eine rückwärtsgewandte Denkweise, die den dringend benötigten Wandel hin zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Energiesystem blockiert.

    Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien, und alles andere ist langfristig ökologisch und ökonomisch unhaltbar.

  • Das sieht tatsächlich einen Ticken besser aus, als ich dachte.

    Super, das werte ich mal als Eingeständnis :). Die "Grundlage" (EE können prinzipiell genug Energie liefern) scheint also vorhanden - das Hauptproblem scheint mir dann in der Dunkelflaute zu liegen.

    1. man muss Im- und Exporte berücksichtigen. Spontan würde ich darauf tippen, dass wir zu windreichen Zeiten eher exportieren und zu windarmen Zeiten eher importieren.

    Darin (also inbesondere im Export) sehe ich kein großes Problem. Zu viel Strom kann doch technisch nicht zum Problem werden - Windrad aus dem Wind drehen, PV-Anlage abschalten, fertig. Natürlich wäre es besser, den Strom zu nutzen (Export/Speicher), aber ein Überlasten der Netzte durch zu viel Strom wird sich doch verhindern lassen. Dass wir dann mehr Windräder brauchen, als wenn es keine Schwankungen gäbe ist klar, aber m.E. nicht dramatisch, da Windkraft billig ist. Import (insbesondere von Europäischen Nachbarn) finde ich ebenso nicht schlimm - Gas wurde/wird ja auch importiert.

    2. Und das ist halt das Hauptproblem, es gibt einen Unterschied zwischen einer Energiequelle, die konstant X% des Gesamtverbrauchs liefert und einer, die das nur im Durchschnitt tut und manchmal fast komplett ausfällt.

    Ja, da bin ich bei dir. Das scheint mir das Hauptproblem zu sein. Die Frage ist m.E. aber "nur", wie teuer ist die Lösung bzw. wie kann man das Problem am günstigsten Lösen.

    Das Hauptproblem an der Diskussion ist aber, dass das dogmatische Ziel eines 100% EE-Netz nicht nur auf viele Jahre vollkommen unrealistisch ist, es verstellt auch den Blick auf sinnvolle Alternativlösungen.

    Naja, ein paar Jahre haben wir ja noch. Ideen für Stromspeicher gibt es ja viele, da muss sich halt noch herausstellen welches der günstigsten (Kombinationen) sind. Und vielleicht muss man noch ein paar Wasserstoff-Reservekraftwerke hinstellen (die möglichst selten laufen sollten, weil H2 dafür eigentlich viel zu teuer ist). Netzausbau und EE-Ausbau wird ja gemacht. Klingt für mich nach viel Arbeit und hohen Kosten - in meiner Bubble sagen die Experten allerdings, dass Kernkraft noch teurer (und langsamer ist) und Klimawandel sei sowieso nochmals teurer und Kernfusion zu langsam und unklar ob das jemals technisch realisierbar bzw. wirtschaftlich wird.

    Ein fossiles Kraftwerk mit Wärmenetz, dessen Strom für Wärmepumpen genutzt wird, kommt auf einen Gesamtwirkungsgrad um die 150%. Das ist doch super.

    Das Problem dabei ist, dass das fossile Kraftwerk CO2 ausstößt. Dieses muss man - um CO2 neutral zu sein - wieder auffangen und speichern. Und das kostet. Daher ist jetzt die Frage: Geht es günstiger? Z.B. durch (zentrale) große Wärmepumpe (und ggf. absenken der Fernwärmetemperatur).

  • Wie mehrfach offen erwähnt, verfüge ich weder über eine naturwissenschaftliche universitäre Ausbildung noch über berufliche Erfahrungen in dem Bereich - meine Kenntnisse diesbezüglich sind praktisch null.


    Diese Deine Formulierung - schon im Original gefettet und zusätzlich unterstrichen

    rückwärtsgewandte Denkweise

    weckt bei mir allerdings höchst ungute Erinnerungen - auch andere Bereiche betreffend. Angefangen von meinen Studienzeiten, da ist mir diese Terminologie bei einigen studentischen Organisationen häufig begegnet, die sich im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit wähnten. Alle anderen Meinungen waren "falsch" und "rückwärtsgewandt". Nach meinem Dafürhalten - und dem der meisten anderen - war das Postulierte dagegen ziemlicher Quark teilweise sogar abwegig (um die Formulierung Stuss zu vermeiden).

    Bei den "Grünen" kann ich mich schon lange - und in den letzten Jahren zunehmend - nur schwer des Eindrucks erwehren, daß da eine zumindest ähnliche Grundhaltung - noch dazu ideologiegetrieben - gegeben ist. Die eigene Haltung samt Umsetzung wird als das einzig Richtige angesehen. Tenor: Wir sind die Progressiven - die anderen die Rückwärtsgewandten.

    Im Bereich der Coporate Public Relation haben wir oftmals von der "dunklen Triade auch der Kommunikation" (Dark Triad) gesprochen (ein Begriff aus der Psychologie (dunkler Dreiklang), der für die Eigenschaften Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie verwendet wird). In der politischen Community und Kommunikation gibt es drei Gruppen, die ebenfalls der Meinung sind, daß nur ihre eigenen Lösungsansätze die Richtigen sind, nämlich Extremisten, Fundamentalisten und eben Ideologen. Die Grünen sind zumindest in der Umweltpolitik insoweit Ideologen, daß sie (und zwar apodiktisch) meinen, nur ihr Weg samt Umsetzung sei der einzig Richtige.

    Was mich etwas beunruhigt: Diversen der grünen Protagonisten kann man seit geraumer Zeit beim - nach meinem Dafürhalten (und dem sehr vieler anderer) - Dilettieren zuschauen (Robert Habeck in seiner Funktion als Wirtschaftsminister, Annalena Baerbock als Außenministerin (nahe einer Realsatire), Andreas Audretsch zu diversen Themen, Claudia Roth (Documenta, Fall Carlos Chatria), dem zum Militärexperten mutierten Anton Hofreiter etc. pp. Die Liste ließe sich leicht verlängern.

    Bei den wenigen Themen, bei denen ich zumindest rudimentäre Kenntnisse und Erfahrungen habe und auch über Erfahrungen in der Praxis verfüge sind die geäußerten Meinungen dieser Protagonisten samt deren Handlungen eher suboptimal (um Formulierungen wie teilweise hanebüchen beispielsweise zu vermeiden). Kongruent dazu verhalten sich oftmals die damit generierten Ergebnisse. Auch das Parteiprogramm der Grünen ist - aus meiner Sicht - in Teilen jedenfalls eher abwegig (Finanzen, Wirtschaft, Steuern- und Fiskalpolitik, Europa- bzw. EU-Politik sowie andere Teilbereich betreffend (Thema "Wohnen" beispielsweise)). Das betrifft, wie gesagt, Themen mit denen ich teilweise seit Jahrzehnten beschäftigt bin und auch in praxi zu tun habe.

    Fast das Schlimmste ist - aus meiner Sicht - der Geist, den das Ganze atmet: Sehr bis extrem hohe Staatsgläubigkeit, zentralistisch-interventionistische bis dirigistische Vorgehensweise inkl. Verbote, weitgehend planwirtschaftliche statt marktwirtschaftliche Ausrichtung, mikroskopische Regulierungen bis in die unterste Ebene, in Teilen eine sozialistische Ausrichtung (die Grünen als "Melonen-Partei" sprich außen grün - innen rot).

    Was mich nun etwas umtreibt: Wenn eine Partei und deren Protagonisten in diversen Politikfeldern derartige Vorstellungen haben und entsprechend dilettiert sprich teilweise sogar kontraproduktive Ergebnisse zeitigen

    Was sprich dafür, daß dies ausgerechnet beim Thema Klimaschutz anders ist ?

    Dazu kommt: Ohne eine wenigstens halbwegs florierende Wirtschaft werden auch eine Energiewende und Klimaschutz kaum möglich (finanzierbar) sein.

    Man könnte jetzt vom "Markenkern der Grünen" sprechen, dem Klimaschutz als "originärem Thema" der Grünen, der sog. "historisch gewachsenen Kernkompetenz von Parteien" usw. usw. Gegenbeispiel wäre eine Union, deren Markenkern und Kompetenzzuschreibung auch einstmals Themen wie Wirtschafts- und Finanzen, Fiskalpolitik, innere Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit (pacta sunt servanda), eine Ordnungspolitik, die den Rahmen setzt, um eine Wirtschaft - im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft - nach den Prinzipien von Markt und Wettbewerb zu organisieren usw. Viel davon ist während der langen Zeit der Merkel-Regierungen stark verwässert worden oder sogar nahezu erodiert. Böse Zungen formulieren pointiert, daß die letzte Reform in die Richtung Wettbewerbsfähigkeit von einem Herrn Schröder stammte - der war aber Kanzler der SPD ...

    Da ich von dem speziellen Thema keine Ahnung habe, bleibt mir nur der Blick auf die wenigen anderen Themen, von denen ich ein klein wenig Ahnung habe und mit den ich seit Jahrzehnten zu tun habe. Haltung und Vorgehen der Grünen in diesen Bereichen tragen bei dem Thema Klimaschutz bzw. Energiewende und der diesbezüglichen Kompetenzvermutung bezüglich der Grünen wenig bis fast nichts zu meiner Beruhigung bei. Es gilt eher das Gegenteil.

  • Da ich von dem speziellen Thema keine Ahnung habe, bleibt mir nur der Blick auf die wenigen anderen Themen, von denen ich ein klein wenig Ahnung habe

    Hier diskutiert man über die Energiewende. Nicht über die Grünen, nicht über den Wohnungsmarkt.

    Mir sind die Grünen egal. Die Fakten bleiben wie sie sind auch dann, wenn es die Grünen nicht mehr gibt.

    Markt ist Markt und Vernunft ist Vernunft. Kernenergie zu subventionieren damit Konzerne verdienen, die auf alte Modelle setzen - wo auch immer, ist Unfug, unvernünftig.

    Rendite, Rendite, Rendite.

    Kernenergie ist zu teuer. Erneuerbare ist günstig. Fortschritt ist vernünftig.

    Klimaschutz ist nicht Sache der Grünen. Er ist unser aller Sache.

    Betrachten Sie einfach die Quellen. Denken Sie. Es hilft.

  • Markt ist Markt und Vernunft ist Vernunft.

    Große Worte - gelassen ausgesprochen. Auf Deine privaten Finanzen beispielsweise hast Du das - nach meiner Erinnerung (Titel: "Altersvorsorge, Vorbereitung") - aber nicht (ansatzweise) angewandt ...

    Klimaschutz ist nicht Sache der Grünen. Er ist unser aller Sache.

    Das sehe ich ähnlich.

    Daher wäre dringend zu empfehlen - wenn schon nicht alle so doch - möglichst viele Menschen "mitzunehmen" (wie es im politischen Neusprech heißt). Ohne die Mitwirkung und Bereitschaft der Bürger wird das mit der Energiewende nämlich schwer bis unmöglich. Von der Melange eines weitere Stagnation oder gar wirtschaftlichen Niedergangs inklusive sinkender Staatseinnahmen (Steuern) bei gleichzeitig steigenden Staatsausgaben (Sozialtransfers) und auch der Finanzierung der Energiewende ganz zu schweigen.

    Die ca. 10 bis 12%(?) (in der Wolle gefärbten) Stammwähler der Grünen allein, werden dafür jedenfalls schwerlich ausreichen. Es wird den breiten Konsens samt Bereitschaft in der Gesamtbevölkerung brauchen.

    Betrachten Sie einfach die Quellen. Denken Sie. Es hilft.

    Bei Quellen betrachte ich zuerst den Urheber und/oder Auftraggeber von Studien. Dann versuche ich mir anhand diverse Quellen eine eigene Meinung zu bilden. Mir fehlen schon die Grundkenntnisse, um mir ein solches (weiteres) Thema auch nur halbwegs zu erschließen.

    Denken Sie. Es hilft.

    Vielen Dank für den Hinweis. Meine intellektuellen Möglichkeiten sind aber eher etwas limitiert (dazu kommt das Alter).

    Als Bürger und diesbezüglich Ahnungsloser schaue ich einfach auf die diesbezüglich (Energiewende) bislang generierten Ergebnisse. Das Klima betreffend aber auch andere Bereich betreffend (wie Wohlstand, Wirtschaft, Energiepreise, Arbeitsplätze usw.). Das reicht mir bislang aus. Im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Große Worte - gelassen ausgesprochen. Auf Deine privaten Finanzen beispielsweise hast Du das - nach meiner Erinnerung (Titel: "Altersvorsorge, Vorbereitung") - aber nicht (ansatzweise) angewandt ...

    Richtig. Und was tut das zur Sache hier? Ad hominem.

    Zur Sache argumentieren Sie hier leider nicht. Aber Sie verstehen ja, nach eigenen Angaben, nichts davon.

    Nicht schlimm.

  • Und was tut das zur Sache hier?

    Nach meinem Dafürhalten ein bißchen was schon - nämlich in Sachen Glaubwürdigkeit der Person und deren Aussagen.

    Ging mir schon früher so, wenn mir ein Bankberater (die gab es damals (teilweise) tatsächlich noch im Gegensatz zu den heute üblichen Bankprodukte-Verkäufern) die Finanzwelt "erklärte" - aber selbst für 5.000 brutto und in fortgeschrittenem Alter in seinem kleinen Büro hockte. Und selbst finanziell nix "auf die Kette" gebracht hatte ... Da galt dann für mich statt einer automatischen Kompetenzvermutung qua Beruf eine sozusagen umgekehrte Beweislast sprich die Kompetenz mußte erstmal bewiesen werden.

    Zur Sache argumentieren Sie hier leider nicht. Aber Sie verstehen ja, nach eigenen Angaben, nichts davon.

    Wieso "aber" ? "Weil" ... !

    Bei Realitätsbezug kann ich aber selbst als "Otto Normalverbraucher" auf die generierten Ergebnisse in dem besagten Bereich samt Folgewirkungen auf andere Bereiche schauen.

    Nicht schlimm.

    Im Gegenteil: Die Ergebnisse samt Folgewirkungen sind eher schlimm.

  • Nach meinem Dafürhalten ein bißchen was schon - nämlich in Sachen Glaubwürdigkeit der Person und deren Aussagen.

    Die Person hat rein gar nichts mit der Aussagekraft des Arguments zu tun – Punkt.

    Ihre „ad hominem“-Eskapaden bringen nichts, und es scheint, als verstünden Sie das nicht.

    Wenn ich in einem völlig anderen Thema Unkenntnis eingestehe, macht mich das in diesem hier keineswegs unglaubwürdig. Das ist schlicht unsachlich, um es höflich zu sagen.

    Was bringen Sie zur Sache? Nichts – außer vermeintliche Aussagen eines angeblichen Kollegen, denen ich schlicht keinen Glauben schenke. Warum so kompliziert? Stehen Sie zu sich und bringen klare Argumente, statt sich hinter nebulösen Behauptungen zu verstecken.

    Offenbar geht es Ihnen nicht darum, sich ernsthaft mit Argumenten auseinanderzusetzen. Es wirkt trotzig, ehrlich gesagt. Aber wenn jemand aus Trotz etwas ablehnt, was er nicht versteht, und gleichzeitig anderen die Glaubwürdigkeit abspricht, weil sie in einer völlig anderen Thematik zu ihrer Unwissenheit stehen – dann ist das nicht nur trotzig, sondern auch inkonsequent.


    "aber selbst für 5.000 brutto und in fortgeschrittenem Alter in seinem kleinen Büro hockte. Und selbst finanziell nix "auf die Kette" gebracht hatte ..."


    "Der Hauptmann von Köpenick-Geist".

    Kam eben im bayerischen Rundfunk. Sorry, aber dafür bin ich wiederum zu alt. Ich muss auch Sie nicht beeindrucken.

  • Die Person hat rein gar nichts mit der Aussagekraft des Arguments zu tun – Punkt.

    Nur so viel noch: Manche Personen wie beispielsweise manche Politiker (oder auch eine Madame Lagarde beispielweise) würde ich nicht mal nach der Uhrzeit fragen, weil ich der Aussagekraft in keiner Weise vertraue - Punkt.

    Ansonsten möchte und werde ich den kleinen Austausch an der Stelle beenden.

    Viel Erfolg bei der Vermehrung Ihres Vermögens

    Vielen Dank. Da ist aber weder Erfolg vonnöten noch eine Vermehrung erforderlich. Wenn es nach Steuern und Inflation - real gesehen - zu einer schwarzen Null reicht - reicht mir das auch schon.

    Da Sie nunmehr das Sie zu bevorzugen scheinen: Ihnen ganz viel Glück mit Ihren privaten Finanzen und insbesondere Ihrer finanziellen Ruhestandsplanung !

  • Der Preis von -3.500 EUR deckt sich nicht mit dem Stundenpreis bei Entega.

    Ja, schau dir das gerne nochmals genauer an. Ich verstehe die Grafik leider nicht. -3,50 Euro / kWh scheint mir aber unplausibel. Wenn ich das Diagramm aber auf "einzel" umschalten, sehe ich die Day-Ahead kurve (nach der sich m.w. die Strompreis z.b. bei tibber richtet) und der ist am 21.12.24 um 03:00 sogar noch positiv. Am 22.12.24 um 04:00 ist der Preis dann negativ, aber mit 2,06 € / MWh aber noch weit weg von "Gesamtpreis negativ".

    Ich hatte den Index "Intraday kontinuierlich, Niedrigstpreis (DE-LU)" verwendet.

    Ihr habt auf den anderen Index "Day Ahead Aktion (DE-LU)" verwiesen.

    Letzterer verläuft wesentlich flacher. Die tatsächlich auftretenden Rausreisser lassen sich ja nicht (kaum, schwer) "day ahead" planen. Sonst könnte man ja beispielsweise auch die Ersatzenergiequellen wie Kohle und Gas gezielter wegregeln, wenn Wind Energie im Übermaß vorhanden ist.

    Auf der Seite https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie…n-sollten-97836 steht auch, passend zu eurem Hinweis:

    Zitat

    Dynamische Stromtarife sind in der Regel an den Day-Ahead-Markt gekoppelt, das ist eine Unterform des Spotmarktes. Dort wird zu sich stündlich ändernden Preisen heute Strom gehandelt, der morgen geliefert wird.


    Hier ist aber beispielsweise die Preisinformation vom Anbieter Awattar (haha):

    Da kann man durch die einzelnen Tage gehen und sehen, dass die Schwankungen relativ stark sind. Allerdings selten negativ. Und wenn sie negativ sind, dann nicht so stark, wie es teilweise beim Index "Intraday kontinuierlich, Niedrigstpreis (DE-LU)" zu sehen war.

    Das sieht mir aber bei Awattar auch nicht nach "day ahead" aus. Dafür sind die Änderungen des Strompreises wiederum zu stark.

    Awattar ist allerdings auch ein Anbieter, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Vermutlich ist er nicht repräsentativ.

    Es bleibt aber für mich die Erkenntnis, dass man da wohl sehr genau bei den Anbietern hinsehen muss, was die jeweils als "dynamischer Stromtarif" anbieten.

    Die Frage ist auch, was ein ausgeglätteter dynamischer Stromtarif wirklich bringt, wenn am "ad-hoc" Spot Markt dann trotzdem erheblicher Rausreisser passieren, die am Ende doch der Kunde irgendwie bezahlen muss.

    Außerdem zeigt die Preiskurve von Awattar, dass man dann jeden Tag(!) denselben Effekt hat, wie beim Tanken mit dem Auto: Man muss andauernd darauf achten, den richtigen Moment für die Stromverbraucher (Geräte) zu wählen. Vielleicht kann man das teilweise automatisieren. Bei der Waschmachine mag das gehen, falls die Versicherung keinen Stress macht, wenn ich die während meiner Abwesenheit anlaufen lasse. Beim Kochen stelle ich mir das schon ein bisschen schwieriger vor.

    Mich würde die schlechte Planbarkeit kribellig machen.

    Das soll kein negatives Votum für erneuerbare Energie sein. Ich finde erneuerbare Energie grossartig. Aber es wird Zeit, sich intensiv um die Speicherbarkeit zu kümmern, damit man wieder Versorgungssicherheit herstellt, anstatt vom Kunden "Marktdienlichkeit" (s.o.) einzufordern.