erzeugt Deutschland mehr Strom, als es verbraucht?

  • also zumindest dieser Teil ist so nicht richtig, wenn ich den Daten glauben darf, ...



    Vielfach fehlt mir der Glaube.

    Habeck schaltet sicher die Staatsanwaltschaft ein, wenn man etwas anderes schreibt.

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    Bitte keine Politikwissenschaftler und kein Marcel Fratzscher mehr im TV.

  • Werden bei dynamischen Stromtarifen wirklich auch die Kosten für die Einspeisung von erneuerbaren Energien bei Überproduktion an den Kunden weitergegeben? Muss ein Kunde, der eine Photovoltaik Anlage betreibt dann zahlen?

    Ja, werden weitergegeben aber da zum Börsenpreis noch die Steuern und Abgaben dazu kommen wird der Bruttopreis für den Strom für private Endverbraucher nicht negativ und somit gibt es keinen Anreiz Strom "zu verschwenden".

    PV-Anlagenbetreiber bekommen typischerweise eine feste Einspeisevergütung unabhängig vom aktuellen Börsenpreis. Bevor ein PV Betreiber für den erzeugten Strom bezahlt, wird er sinnvollerweise seine Anlage anschalten (m.w. geht dies Problemlos und schnell).

    Dynamische Stromtarife lohnen sich m.M. nach aktuell nur für Leute welche einen signifikanten Teil ihres Strombedarf zeitlich verschieben können. Typischerweise sind das Haushalte mit eAuto (und im Idealfall noch einem Heimspeicher um Preisspitzen zu umgehen). Ohne solche großen Verbraucher lohnt es sich m.E. Wirtschaftliche nicht und ist zu großer Aufwand. (Spülmaschine braucht 0,5+1,5kwh, in den Akku des kleinen Renault Zoe passen mindestens 40kwh).

    Ich persönlich fände es besser wenn du deine Recherchezwischenergebnisse und deine spontane Fragen dazu, nicht einfach hier ins Forum kippst, sondern nur die Fragen stellst, die du wirklich nicht selbst durch Internetsuche beantworten konntest.

  • Habeck schaltet sicher die Staatsanwaltschaft ein, wenn man etwas anderes schreibt.

    Glaubst du das ernsthaft? Falls nein, warum schreibst du es dann?

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    Muss man aber im Kontext sehen: Wenn wir den Strom aus Gas, Öl oder Uran erzeugen importieren wir die Energie komplett und zwar nicht von EU Nachbarn. Ich finde es besser wenn Frankreich das Geld erhält als wenn es nach Russland fließt. Außerdem ist der importierte Strom doch größtenteils CO2 "günstig" und hilft damit den CO2 Fußabdruck zu reduzieren. Und wir importieren ja nicht nur, wir exportieren ja auch.

  • Ich mach mal folgende Rechnung auf:

    aktueller Jahresverbrauch Deutschland 500 TWh -> ~1,4TWh pro Tag

    Aktuell haben wir ja noch Kohle- und Gaskraftwerk und können daher Dunkelflauten "überstehen". Mich würde aber ne "Expertenrechnung" interessieren wie das zukünftig ohne fossile Energie funktionieren könnte. Die 500TWh sollen ja noch stark steigen. Mit welcher Zeitdauer einer Dunkelflaute wird denn kalkuliert, was kommt dann noch aus dem Ausland und welche Speicherkapazität (bzw. Kraftwerksreserven) wird denn dann angestrebt? Hat da jemand einen guten Link der das Mal vorrechnet?

  • Ich gehe davon aus, dass Sie tatsächlich glauben, was Sie hier schreiben, da es Ihnen so in Ihrer Blase zugeraunt wurde. Allerdings verkürzt sich diese Sichtweise sehr und verliert in äußerst unkomplexer Weise den Blick auf die Zusammenhänge.


    Es mag sein, dass rein rechnerisch die Erzeugung von Energie durch Solar- und Windkraftwerke günstiger ist als die durch konventionelle Kraftwerke. Allerdings kommen erstere ohne letztere - zumindest heute - noch nicht aus. Es mag sein, dass dies unter anderem der Bewegungslosigkeit und mangelnden Weitsicht der bisherigen Politik geschuldet ist, trotzdem ist es Fakt. Dieser Fakt führt dazu, dass Sie, wenn Sie nicht die Industrie komplett zerstören und Millionen von Privatmenschen in die Insolvenz treiben wollen, einen tragbaren Übergang schaffen müssen. Dieser kann nicht darin bestehen, alle konventionellen Kraftwerke - dazu zähle ich jetzt auch mal den Atomstrom - abzuschalten und nur noch subventionierten Strom ins Ausland exportieren und überteuerten Strom aus dem Ausland zu importieren.


    Auch können Ihre hochgepriesenen regenerativen Energien nur deswegen so günstig produziert werden, weil man die hierfür parallel notwendigen konventionellen Kraftwerke nicht mit in die Kosten hineinrechnet. Natürlich gilt dies ebenfalls für den eventuell notwendigen Ausbau von nationalen Netzen sowie riesige Speicherkapazitäten, deren Kosten den Bundeshaushalt um ein mehrfaches übersteigen würden, wenn sie denn tatsächlich das Ziel hätten, komplett ohne konventionelle Kraftwerke auszukommen.


    Frau Merkel und erst recht die mehrheitslose Ampel waren ausgesprochen schlecht darin, Absprachen mit den Europäischen Nachbarn zu treffen. Wenn man ein gemeinsames Energienetz möchte (und offenbar möchte man das, weil man ja auf die gegenseitige Versorgung angewiesen ist), dann muss man sich darauf verständigen, wie die notwendige Energie erzeugt werden soll. Alleingänge wie das Abschalten der Atomkraft helfen da wenig bis gar nichts. Vielleicht wäre das mal ein Ansatz für eine neue Regierung - Blick weiten, weg von den ideologisch verbrämten Wegen, hin zu gangbaren und für private wie institutionellen Lösungen, die nicht nur funktionieren, sondern auch noch bezahlbar sind.

    "Ich gehe davon aus, dass Sie tatsächlich glauben, was Sie hier schreiben, da es Ihnen so in Ihrer Blase zugeraunt wurde."

    Nun, die Eröffnung ist bemerkenswert selbstreflexiv. Wie sicher sind Sie, dass Ihre "Blase" nicht gerade mit einer Mischung aus Halbwahrheiten und unbelegten Annahmen dröhnt? Sarkasmus beiseite: Dieses Argument setzt auf Abwertung statt Substanz und trägt nichts zur inhaltlichen Diskussion bei.

    "Es mag sein, dass rein rechnerisch die Erzeugung von Energie durch Solar- und Windkraftwerke günstiger ist als die durch konventionelle Kraftwerke. Allerdings kommen erstere ohne letztere - zumindest heute - noch nicht aus."

    Was ist hier das Argument? Dass ein technologischer Übergang keine radikale Umstellung von einem Tag auf den anderen erlaubt? Das ist ein Allgemeinplatz, kein Gegenargument. Tatsächlich haben Studien wiederholt gezeigt, dass erneuerbare Energien in Kombination mit intelligenten Speichern und Netzmanagement bereits heute in vielen Regionen tragfähig sind – vorausgesetzt, die politische Führung hat den Willen, dies zu fördern. Die "Bewegungslosigkeit und mangelnde Weitsicht" der bisherigen Politik ist also keine Entschuldigung, sondern ein Problem, das aktiv zu lösen wäre.

    "Dieser Fakt führt dazu, dass Sie, wenn Sie nicht die Industrie komplett zerstören und Millionen von Privatmenschen in die Insolvenz treiben wollen, einen tragbaren Übergang schaffen müssen."

    Der Übergang ist längst in vollem Gange – weltweit. Der drohende Kollaps von Industrie und Privathaushalten ist ein rhetorischer Pappkamerad. Wäre Ihre Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit echt, hätten Sie über die Kostenspirale fossiler Energien und die ökonomischen Risiken des Klimawandels gesprochen.

    "Auch können Ihre hochgepriesenen regenerativen Energien nur deswegen so günstig produziert werden, weil man die hierfür parallel notwendigen konventionellen Kraftwerke nicht mit in die Kosten hineinrechnet."

    Faszinierend, wie hier selektiv argumentiert wird. Rechnen wir die massiven Subventionen für fossile Brennstoffe mit ein? Oder die immensen Folgekosten durch Umweltzerstörung und Klimafolgen? Die Behauptung, konventionelle Energien seien "günstiger", ist längst widerlegt – aber klar, was zählt schon Wissenschaft in Ihrer "Blase"?

    "Natürlich gilt dies ebenfalls für den eventuell notwendigen Ausbau von nationalen Netzen sowie riesige Speicherkapazitäten, deren Kosten den Bundeshaushalt um ein mehrfaches übersteigen würden."

    Ach, die berühmten Kosten! Vielleicht haben Sie übersehen, dass der Aufbau erneuerbarer Energien Arbeitsplätze schafft, Innovation antreibt und die Abhängigkeit von teuren Energieimporten reduziert. Die Kosten sind Investitionen – oder meinen Sie, die fossilen Alternativen kommen ohne Ausgaben?

    "Wenn man ein gemeinsames Energienetz möchte (...), dann muss man sich darauf verständigen, wie die notwendige Energie erzeugt werden soll."

    Dieser Punkt ist nicht falsch, aber banal. Europäische Energienetze existieren bereits, und die Integration erneuerbarer Energien schreitet voran – trotz Blockaden und Ewiggestrigen, die lieber im Gestern verharren.

    "Vielleicht wäre das mal ein Ansatz für eine neue Regierung - Blick weiten, weg von den ideologisch verbrämten Wegen (...)."

    Ironie pur: Wer hier wirklich "ideologisch verbrämt" argumentiert, bleibt eine offene Frage. Sie suggerieren, dass pragmatische Lösungen nur jenseits von erneuerbaren Energien liegen. Dabei sprechen Fakten eine andere Sprache: Wer sich gegen die erneuerbare Energiewende stemmt, verfolgt nicht Pragmatismus, sondern den Erhalt eines überkommenen Status quo.

    Sowas nenne ich dann: pure Ideologie anstatt Technologieoffenheit. Liest sich wie die pessimistische Persiflage derer, die nicht an elektrisches Licht glauben wollten um ja weiterhin Walfischöl zur Lichterzeugung anbieten zu können - sorry, aber nicht überzeugend und marktwirtschaftlich schlicht abwegig daneben finde ich.

  • Mal eine Frage in den Raum:

    Können wir endlich die Maskerade fallen lassen und über die wahren Gründe sprechen, warum erneuerbare Energien so vehement abgelehnt werden?

    Geht es wirklich um Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit, oder ist es schlicht die pure Angst vor Veränderung, der Unwille, liebgewonnene Routinen aufzugeben, und das Bedürfnis, dass sich die Welt nach den eigenen Vorlieben richtet?

    Wenn es nur darum geht, dass man keinen Bock auf Wandel hat, weil Bequemlichkeit und Status quo einfach angenehmer sind, dann sagt das doch endlich ehrlich.

    Es wäre zwar ernüchternd, aber wenigstens hätten wir eine klare Grundlage für Diskussionen – anstatt uns mit immer neuen Scheinargumenten im Kreis zu drehen.


    "Habeck schaltet sicher die Staatsanwaltschaft ein, wenn man etwas anderes schreibt."

    mirsan kann man mal auf so einen polemischen Quark einfach verzichten? Es fällt mir wirklich extrem schwer einen Streitpartner ernst zu nehmen, der in dieser Richtung herum geistert. Mir ist Habeck völlig egal, um es auf den Punkt zu bringen. Völlig.

    Es geht nicht um ihn. Die Diskussion als Thema wird nicht verschwinden, wenn Habeck in Rente geht - im Gegenteil.

  • Die Stromgestehungskosten variieren je nach Energiequelle erheblich. Laut einer Studie des Fraunhofer ISE aus dem Jahr 2024 liegen die Kosten für Strom aus Kohlekraftwerken zwischen 6,6 und 15,1 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh). Im Vergleich dazu sind die Kosten für Strom aus Onshore-Windenergieanlagen und Freiflächen-Photovoltaikanlagen deutlich niedriger. Die Stromgestehungskosten von Onshore-Windenergieanlagen liegen zwischen 4,3 und 9,2 ct/kWh, während Freiflächen-Photovoltaikanlagen ähnliche Werte von 4,1 bis 9,2 ct/kWh erreichen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass erneuerbare Energiequellen wie Wind und Solarstrom kostengünstiger sind als die Kohleverstromung.


    Ich würde Sie wirklich bitten bevor Sie solche aufgeschnappten Unwahrheiten einfach hier weiter verbreiten sich etwas sachkundig zu machen. Danke.

    Das stimmt nur, wenn man Rosinenpickerei betreibt. Der günstige Solarstrom aus dem Sommer nützt im Winter absolut nichts. Betrachtet man die verschiedenen Energiequellen nicht nur unter dem Gesichtspunkt der besten Tage, sondern unter dem Aspekt, dass ein Stromnetz das ganze Jahr über funktionieren muss, sieht die Rechnung ganz anders aus. Und die wird durch die simple Realität bewiesen, dass im Winter der größte Teil des Stroms aus fossilen Energien kommt und nicht aus den angeblich billigeren EE während im Sommer das Bild genau umgekehrt ist.

    Die Kosten für eine kWh Solarstrom sind im Winter ein vielfaches höher als im Sommer. Selbst wenn wir das Thema Speicherung mal außen vor lassen. Das sehe ich im Kleinen an meiner eigenen PV Anlage. Zwei Drittel des Tages ist es dunkel und die Anlage totes Kapital. In der restlichen Zeit bin ich häufig froh, wenn auch nur 10% der Nennleistung erreicht werden. Der Ertrag im Winter wird von wenigen guten Tagen dominiert, die meisten Tage sind sehr schlecht.

    Dazu kommt noch ein anderes wirtschaftliches Problem: die Erträge von EE sind über verschiedene Standorte extrem stark korreliert. Bereits jetzt haben wir im Sommer zuverlässig um die Mittagszeit unwirtschaftliche Strompreise, da alle PV Anlagen gleichzeitig einspeisen. Ein weiterer Ausbau wird die Problematik noch verschärfen. Ähnliches gilt für Windkraft. Zieht ein Tief über Deutschland, produzieren alle Anlagen gleichzeitig sehr viel und die Erträge sind schlecht. Zu Strommangelzeiten produzieren diese Anlagen aber nicht, weil kein Wind weht oder keine Sonne scheint. Nochmal...wäre EE wirklich günstiger als fossile Energien, hätte private Investoren die Energiewende auch im Winter schon längst umgesetzt. Kein Konzern würde Kohle verbrennen, wenn er für die Hälfte der Kosten Strom aus EE erzeugen könnte.

  • Aktuell haben wir ja noch Kohle- und Gaskraftwerk und können daher Dunkelflauten "überstehen". Mich würde aber ne "Expertenrechnung" interessieren wie das zukünftig ohne fossile Energie funktionieren könnte. Die 500TWh sollen ja noch stark steigen. Mit welcher Zeitdauer einer Dunkelflaute wird denn kalkuliert, was kommt dann noch aus dem Ausland und welche Speicherkapazität (bzw. Kraftwerksreserven) wird denn dann angestrebt? Hat da jemand einen guten Link der das Mal vorrechnet?

    In #75 hatte ich einen Blogbeitrag verlinkt, der das auf Basis der Projektion von der Agora Energiewende ausrechnet.

    Die Lücke von 20 TWh erreicht man in den meisten Wintern, häufig mehrfach. 10 TWh jeden Winter. In den schlimmeren Wintern der letzten 10 Jahre erreicht die Lücke auch 60-80TWh.

    Selbst wenn man damit spielt...wir sind selbst von den harmloseren Wintern mehrere Größenordnungen entfernt. Und da wurden schon 37GW Elektrolyseure eingerechnet.

  • Und die wird durch die simple Realität bewiesen, dass im Winter der größte Teil des Stroms aus fossilen Energien kommt und nicht aus den angeblich billigeren EE während im Sommer das Bild genau umgekehrt ist.

    Hast du dafür Zahlen oder nen Link? Ich hatte vermutet, dass Windstrom im Winter durchaus etwas liefert. Und offshore ist er zwar teuer, aber hat auch mehr Volllaststunden. Dauert halt nur leider länger, bis der Windkraftausbau wieder in Fahrt kommt ...

    Bzgl. PV und Tageszeitschwankung ware ich eher zuversichtlich, dass man das mittels Batteriespeicher in den Griff bekommen kann, da die Speicherpreise gefallen sind. (Saisonale Speicher oder auch Dunkelflaute machen mir mehr Kopfzerbrechen).

  • Hast du dafür zahlen oder nen Link. Ich hatte vermutet, dass Windstrom im Winter durchaus etwas liefert. Und offshore ist er zwar teuer, aber hat auch mehr Volllaststunden. Dauert halt nur leider länger, bis der Windkraftausbau wieder in Fahrt kommt ...


    Bzgl. PV und tageszeitschwankung ware ich eher zuversichtlich, dass man das Mittel Batteriespeicher in den Griff bekommen kann, da die Speicherpreise gefallen sind. (Saisonale Speicher oder auch Dunkelflaute machen mir mehr Kopfzerbrechen).

    Die Vermutung ist tendenziell korrekt und wird gerne einfach mal so unterschlagen.

    Allerdings ist es für gewisse Phasen auch nicht komplett von der Hand zu weisen, nur:

    Die Argumentation, dass erneuerbare Energien aufgrund ihrer Schwankungen keine verlässliche Lösung für die Stromversorgung darstellen können, mag auf den ersten Blick nachvollziehbar erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass diese Sichtweise zu stark vereinfacht ist.

    Die saisonalen Unterschiede in der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen, wie etwa die geringere Leistung im Winter, sind zweifellos real. Dennoch verkürzt diese Perspektive das eigentliche Potenzial eines diversifizierten Energiemixes.

    Erneuerbare Energien sind kein reines Solarkonzept. Besonders die Windenergie, die in unseren Breiten gerade in den Wintermonaten oft hohe Erträge liefert, gleicht die schwächere Solarproduktion in dieser Zeit sehr wohl oft aus. Und wenn nicht???

    Gemeinsam mit anderen Technologien wie Wasserkraft, Biomasse oder Geothermie entsteht ein Mix, der weit stabiler ist, als es eine isolierte Betrachtung vermuten lässt.

    Darüber hinaus sind Speichertechnologien entscheidend, um Erzeugung und Verbrauch besser miteinander zu synchronisieren. Ob Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke oder die Nutzung von Wasserstoff – Lösungen, die Schwankungen abfedern, werden kontinuierlich effizienter und erschwinglicher. Auch wenn diese Technologien heute noch Herausforderungen mit sich bringen, ist ihre Entwicklung bereits so weit fortgeschritten, dass ihre Integration in das Energiesystem keine utopische Vision mehr ist, sondern ein realistischer Bestandteil der Energiewende.

    Ein weiteres häufig angeführtes Argument betrifft die angeblich problematische Korrelation der Erträge von erneuerbaren Energien, also das Phänomen, dass viele Anlagen zeitgleich viel oder wenig Strom liefern. Während dies kurzfristig zu Überkapazitäten und niedrigen Strompreisen führen kann, bietet es langfristig gesehen die Chance, das Energiesystem flexibler und intelligenter zu gestalten. Verbraucher können durch Anreize wie flexible Stromtarife motiviert werden, ihre Nachfrage an die Zeiten hoher Einspeisung anzupassen.

    Auch der Ausbau der europäischen Stromnetze ermöglicht es, Stromüberschüsse in Regionen zu transportieren, die weniger erzeugen. Überschüssige Energie kann darüber hinaus in Form von Wasserstoff gespeichert und später wiederverwendet werden, etwa in der Industrie oder im Verkehrssektor.

    Ich weiss jetzt schon was dann kommt:

    "wir importieren Strom! Schande!"

    Ich werde hier aber nicht weiter kommentieren - aber noch rein sehen ab und zu. Merke, es frisst mir zu viel Zeit und ich muss berufsmäßig wieder loslegen.

    2025 wird ein spannendes Jahr. In vielerlei Hinsicht.

    Mal sehen, wie dumm oder weitsichtig eine neue Bundesregierung agiert. Es bleibt unterhaltsam.

    Danke an alle von meiner Seite, die hier diskutierten.

  • fischermann25 Danke für die Zeit die du hier investierst. Ich finde deine Beiträge sehr lesenswert.

    Ok. Den noch: ich bin hier ins Forum, weil ich offen zugebe nahe null von sinnvollem Vermögensaufbau zu verstehen. Es gibt halt Dinge, die man begreift und in denen man sich auskennt und solche, in denen man einfach keinen oder wenig Plan hat.

    Energiewirtschaft plane ich strategisch und beruflich. Es könnte auch die Planung vom Wiedereinstieg in die Kernenergie sein - wenn man mich dafür fürstlich bezahlt, warum nicht.

    In der Sache hielte ich das aber absolut betrachtet für fatal (ich meine nicht, wenn ich das für mich machen würde, sondern wenn es insgesamt geschähe und eine allgemeine Entwicklung werden würde).

    Entscheidend ist bei solchen Diskussionen zu versuchen mal die Angelegenheit sehr nüchtern auf der Sachebene zu durchdringen. Das habe ich DIESES Thema betreffend seit mehr als 20 Jahren getan. Also kein Wunder.

    Beim eigentlichen Grund meines Forenbeitritts hingegen, merke ich wie schwach ich aufgestellt bin und wie schlicht wenig ich weiss.

    Nichtwissen auch einzugestehen, ist aber zwingende Voraussetzung bei solchen Diskussionen. Ich finde es besser dann dazu zu stehen als etwas vorzugeben, was man nicht ist: beschlagen.

    Es kann ja nicht schaden mal zu überlegen, warum wir oft in Reflexe verfallen und so unnötige Unterstellungen im ad hominem - Stil verfassen müssen.

    "Vorzimmer von Habeck".

    Wirklich nun abschliessend mal allen die sich da fragen zur Info: ich habe noch nie die Grünen gewählt. Habeck allerdings als Person finde ich interessant. Er ist der einzige Politiker da auf dem Podium, der eigene Schwächen offen kommuniziert und das ist exakt das, was ich weiter oben meinte.

    Es ist selten. Vielleicht werde ich deshalb diesmal die Grünen wählen, zumal ich den "Rausgang" der Partei aus der Ampel die ich sonst immer wähle erbärmlich fand und diese Wortwahl vom "D-Day" und einer "offenen Feldschlacht" mich anwiderte, mit Verlaub.

    Wenn sie deshalb unter 5% rutscht, hat sie sich das selbst zuzuschreiben. Herr Baum tut mir da aufrichtig leid, was ein feiner Mensch.

    So - genug.

  • Hast du dafür Zahlen oder nen Link? Ich hatte vermutet, dass Windstrom im Winter durchaus etwas liefert. Und offshore ist er zwar teuer, aber hat auch mehr Volllaststunden. Dauert halt nur leider länger, bis der Windkraftausbau wieder in Fahrt kommt ...

    Ja, natürlich liefert Wind was. Die Energy Charts hatte ich hier im Thread auch schon verlinkt, da kann sich jeder durch die einzelnen Wochen klicken. Der Beitrag von Wind ist sehr schwankend und wenn er fehlt, fahren wir die fossilen Kraftwerke hoch. Die wollen wir aber in ein paar Jahren abschaffen und dann? Wenn im Winter der Wind fehlt, kann Solar nicht einspringen, dafür sind die Tage einfach zu kurz und die Erträge selbst bei bestem Wetter zu gering. Bei grauem Himmel sind die Erträge nochmal schlechter.

    Gemeinsam mit anderen Technologien wie Wasserkraft, Biomasse oder Geothermie entsteht ein Mix, der weit stabiler ist, als es eine isolierte Betrachtung vermuten lässt.

    Der Hinweis auf Biomasse, Geothermie, Wasserkraft ist berechtigt, aber verkennt die Größenordnungen. Wir nutzen bereits heute rund 20% (je nach Quelle knapp drüber oder drunter) unserer Ackerfläche für Biomasse. Das ergibt rund 4,5GW Leistung. Eine deutliche Steigerung ist kaum plausibel. Wasserkraft liegt im Beitrag noch unter Biomasse und die Flutung weiterer Täler ist nicht realistisch. Geothermie ist eine derartige Randerscheinung, dass sie in den Energy Charts als Rundungsfehler auftaucht.

    Wir reden aktuell über eine Last von 50-70 GW abhängig von Tageszeit und Wochentag. Durch die fortschreitende Elektrifizierung wird sich das in etwa verdoppeln. Es ist absolut unrealistisch, dass wir davon 80-90% durch die genannten Technologien abdecken können. Dazu müssten wir die Produktion durch Wasser, Biomasse, etc. um mehr als eine Größenordnung steigern.

    Darüber hinaus sind Speichertechnologien entscheidend, um Erzeugung und Verbrauch besser miteinander zu synchronisieren. Ob Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke oder die Nutzung von Wasserstoff – Lösungen, die Schwankungen abfedern, werden kontinuierlich effizienter und erschwinglicher.

    Für Speicher gilt genau das gleiche Problem, wie für alternative Stromquellen: die Größenordnung passt nicht einmal annähernd. Und hier reden wir dann eher von zwei Größenordnungen als von einer.

    Lange Rede, kurzer Sinn: mit real existierenden und serienreifen Technologien bleibt zur Überbrückung einer Dunkelflaute nur fossile Kraftwerke. Wasserstoff wird vielleicht irgendwann mal einen Teil der Lücke schließen können. Auf die nächsten 5-15 Jahre wird es die aber nicht geben und auch dann ist fraglich, ob die Speicherung von Strom in Wasserstoff wirtschaftlich darstellbar ist. Die Verluste in dieser Kette sind gigantisch, die Betriebszeiten eines Elektrolyseurs auf Basis von EE sind hierzulande schlecht und letztendlich muss man auch Kraftwerke in der entsprechenden Größenordnung vorhalten, die den Wasserstoff bei Bedarf wieder verstromen. Das Projekt wird nicht billig

  • Hallo Fischermann, ich muß nochmal was hier schreiben.

    Ich lese noch viel in einem Haustechnikforum weil ich aus der Branche komme.

    Da tummeln sich seit einiger Zeit viele neue Foristen die in dem gleichen Stil wie du vehement für Wind und Sonne eintreten und alles Andere zum Teufelszeug verdammen.

    Jetzt wird auch dieses Forum davon infiziert.

    Du hast dich Silvester angemeldet und verfaßt hier unsäglich lange Referate.

    Sollten wir nicht bei Finanzthemen bleiben?

    Wenn du dad andere Forum suchst schick mir eine Pn.

    Übrigens hat Habeck über 800 Klagen angestrengt l. ÖR.

  • Übrigens hat Habeck über 800 Klagen angestrengt l. ÖR.

    Und wenn du dafür ne Quelle angibst, werde ich da dann wirklich lesen, das Leute wegen anderer (energie)politischer Ansichten verklagt werden? Oder richten sich die Klagen gegen persönliche Beleidigungen und Drohungen (und würdest du Klagen gegen persönliche Beleidigungen kritisieren?)?

  • Du hast dich Silvester angemeldet

    Und sein erster Beitrag war sein eigener Thread zu seiner Finanzsituation

    Sollten wir nicht bei Finanzthemen bleiben?

    Ähm,... das müsstest du dann ja KaffeeOderTee sagen. Er/Sie hat das Thema eröffnet. In der Gesprächsecke. Die genau für sowas gedacht ist.

    Übrigens hat Habeck über 800 Klagen angestrengt

    Joa, zurecht. Und nun? Hast du Zugriff auf die Anklageschriften? Könntest du die hier posten? Dann kann man sich ein Bild machen.

  • Ich habe mich abschliessend geäußert und verweise höflich auf das Gesagte.