Ein Märchen: „Sparen reicht“

  • Hallo zusammen,

    wenn ich mache Beiträge lese, glauben viele, dass sparen reicht.


    Es ist ein großes Märchen zu glauben das sparen recht.


    Ohne Investieren geht es nicht.


    Passiver strategischer Vermögensaufbau sieht keine anderen Möglichkeiten.

    Passiver strategischer Vermögensaufbau

    sieht die Möglichkeiten anders.


    Siehe 4 Töpfe Prinzip und besonders die Hühnerleiter von Finanztip.


    LG

  • Es ist ein großes Märchen zu glauben das sparen recht.


    Ohne Investieren geht es nicht.

    Klar geht das. Über 80% der Menschen dieses Landes investieren nicht oder kaum. Vermutlich 99% ,,investieren" nicht rational. Sie arbeiten, geben ihr Geld aus, erben irgendwann, geben das Geld aus und sterben. Ohne jemals (vernünftig) investiert zu haben. Und das Schöne ist: Die meisten von ihnen wissen gar nicht, dass sie was falsch machen. Und sind trotzdem glücklich.

  • Könnten wir zunächst das Ziel definieren, bevor wir über die Geeignetheit von Massnahmen sprechen?

  • Passiver strategischer Vermögensaufbau sieht keine anderen Möglichkeiten.

    Passiver strategischer Vermögensaufbau

    sieht die Möglichkeiten anders.

    ???

    Es ist ein großes Märchen zu glauben das sparen recht.


    Ohne Investieren geht es nicht.

    Fraglos sind - nach meinen Erfahrungen - Beteiligungen am Produktivkapital (Aktien) und/oder Immobilien (als Sachwerte) - auf lange Sicht - die einzigen probaten Instrumente zum Vermögensaufbau. Am besten - aus meiner Sicht - nicht alternativ sondern kumulativ.


    In meinem Umfeld gibt es aber nichtsdestotrotz diverse Leute, die ohne jemals "investiert" zu haben einen finanziell auskömmlichen bis finanziell sehr auskömmlichen Ruhestand haben - jedenfalls aus Sicht eines Normalbürger (darunter Beamte, Politiker, langjährige Angestellte, Menschen mit hohem Sparvermögen usw.). Für nicht ganz wenige Menschen ist zudem genau das (finanziell abgesichert im Alter) ihr wichtigstes Finanz-Ziel. Wie man das erreicht, dürfte dabei für diese Leute eher sekundär sein.


    Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom.

  • Über 80% der Menschen dieses Landes investieren nicht oder kaum.

    Ob das wirklich so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls sind (das wäre im Umkehrschluß mit dieser These und der These aus Beitrag Nr. 1 ja vermeintlich die Folge) keinesfalls "über 80% der Menschen dieses Landes" mittellos oder sogar arm bzw. "über 80%" der Menschen dieses Landes" im Alter (Ruhestand) mittellos oder gar arm.

    Vermutlich 99% ,,investieren" nicht rational.

    ... und sterben. Ohne jemals (vernünftig) investiert zu haben.

    Ob 99% (von den weniger als 20%, die nach diesen Thesen überhaupt nur "investieren") nicht "rational" investieren, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis. Ganz generell: Was das Thema Finanzen betreffend im Einzelfall "rational" oder "vernünftig" ist - hängt auch genau vom jeweiligen Einzelfall ab (objektive und subjektive Rahmenbedingungen samt ebensolcher Risikotragfähigkeiten)


    Kenne diverse Leute, für die beispielsweise Begrifflichkeiten wie "finanzielle Unabhängigkeit", "finanzielle Freiheit", "Millionär", "Multimillionär" usw. kaum oder gar keine Bedeutung hatten und haben. Sie wollen einfach die ihnen wichtige Finanz-Ziele (wie beispielsweise Eigenheim und finanziell abgesicherter Ruhestand) erreichen.

    Und das Schöne ist: Die meisten von ihnen wissen gar nicht, dass sie was falsch machen.

    Wie schon in Nr. 9 erwähnt gibt es auch Fälle, wo das "Investieren" zwar möglich aber keine zwingende Voraussetzung für das Erreichen der Finanz-Ziele ist (Beispiel: Finanziell auskömmlicher Ruhestand). Bei der Altersversorgung von Politikern, Beamten, Menschen mit sehr hohem Einkommen und ebensolchem Sparvermögen, Paaren/Eheleuten, bei denen diese Attributen gemeinsam vorliegen usw. liegt das auf der Hand.


    In meinem Umfeld hat es aber auch diverse ehemalige langjährige Angestellte, die ganz ohne den Aspekt "Investition" (im engeren Sinne) einen finanziell (sehr) auskömmlichen Ruhestand haben und genießen - aufgrund einer Melange aus verschiedenen Elementen (wie GRV, bAV, Pension, PRV, KLVs, Sparvermögen, selbst genutztes Wohneigentum usw.).

    Und das Schöne ist: Die meisten von ihnen wissen gar nicht, dass sie was falsch machen.

    Um beispielshaft auf diese "langjährigen Angestellten" zurückzukommen: Was sollten diese "falsch" gemacht haben, wenn sie ihr persönliches Finanz-Ziel eines finanziell auskömmlichen Ruhestands (noch dazu - aus ihrer Sicht - relativ stressfrei) erreicht haben ?


    Sie würden nicht einmal die Frage verstehen, was daran "falsch" ist ...?

    Und sind trotzdem glücklich.

    Nach meinen Erfahrungen sind die nicht "trotzdem" sondern "deshalb" zufrieden ("glücklich" wäre mir im Kontext mit Geld und Finanzen vielleicht ein Tick zu hoch gehängt).

  • Hallo zusammen,

    was, wenn sie ihre

    Opportunitätskosten

    wüssten.

    LG

    Das Konzept verstehen viele nicht (siehe Immobilien). Es fehlt auch ein grundsätzliches Verständnis bzgl. des Begriffes ,,Risiko" und der Tatsache, dass Risiken auch dann vorhanden sind, wenn sie sich lange nicht (oder noch nicht) materialisiert haben. Wenn man sich überlegt was sich diese Gesellschaft alles leisten könnte und welche Möglichkeiten verschenkt werden, weil Finanzwissen fehlt. Wirklich traurig.


    Geldanlage: Geldvermögen der Bundesbürger steigt laut Bundesbank weiter
    Menschen in Deutschland haben ein Geldvermögen von fast acht Billionen Euro, das auch zu Jahresbeginn kräftig gewachsen ist. Eine verbreitete Anlageform hinkt…
    www.handelsblatt.com

  • Hallo zusammen,

    was, wenn sie ihre

    Opportunitätskosten

    wüssten.

    LG

    ALLES im Leben, was man tut oder eben nicht tut, verursacht Opportunitätskosten. (blödes Modewort m. E.)


    Falls du verheiratet bist, und das Thema ernst nimmst, verzichtest du auf S€x mit anderen Partnern = Opportunitätskosten. Vielleicht entgeht dir dadurch DAS Erlebnis deines Lebens. Vielleicht auch nicht.


    Jeder hat eine andere Sicht auf Dinge. Es bringt wenig, Menschen in Aktien-ETFs zu zwingen, wenn sie sich damit nicht wohlfühlen. Schlechter Schlaf und Magengeschwüre = Opportunitätskosten!

  • Hallo zu,

    sehe ich auch so.

    Ich meinte nur, wenn sie die entgangenen Gewinne auf einem Haufen sehen würden, ihn anfassen könnten….


    Sehr interessant zum Thema Risiko.

    Wie kann eine tragfähige eigene Risikoeinschätzung gelingen…

    Finanztip hat einen Beitrag dazu. Kann das reichen…was fehlt….

    LG

  • Jeder hat eine andere Sicht auf Dinge. Es bringt wenig, Menschen in Aktien-ETFs zu zwingen, wenn sie sich damit nicht wohlfühlen. Schlechter Schlaf und Magengeschwüre = Opportunitätskosten!

    Ich denke es geht hier nicht um ,,zwingen", sondern um Finanzbildung. Was du hier schreibst ist das Argument ,,Unwissenheit macht glücklich" oder ,,lieber dumm und glücklich, als wissend und unglücklich". Ich würde den Menschen ein bisschen mehr zutrauen.


    Vielleicht ändern sich die Menschen, wenn sie erkennen, dass sie auf dem Sparbuch bis zur Rente einen sechsstelligen Betrag nach Inflation verlieren. :/


    Schlechter Schlaf ist ziemlich relativ. Ich könnte nicht gut schlafen mit 1 Mio. auf einem Sparkonto.

  • Wenn man sich überlegt was sich diese Gesellschaft alles leisten könnte und welche Möglichkeiten verschenkt werden, weil Finanzwissen fehlt. Wirklich traurig.

    Die Frage ist, welche Auswirkungen es auf diese Gesellschaft (= die Volkswirtschaften) hätte, wenn fast ALLE von diesen Möglichkeiten Gebrauch machten. Ärmere werden vermögender, Vermögende werden zu Reichen. Der Abstand wird und muss bestehen bleiben, sonst kann unser Wirtschaftssystem nicht funktionieren.

  • Schlechter Schlaf ist ziemlich relativ. Ich könnte nicht gut schlafen mit 1 Mio. auf einem Sparkonto.

    Ich könnte das schon. Ein paar Jahre noch bis zum Ruhestand und eine komplett abbezahlte, selbstbewohnte Immobilie. Was sollte mir dann mit einer Mio auf dem Konto (finanziell) noch groß passieren?


    Ich kenne deine persönliche Situation nicht. Da kann (und wird) es schon gänzlich anders aussehen. Deshalb helfen pauschale Aussagen hier gar nicht weiter.