Geldanlage gesucht, 67 Jahre, 3 Mio Euro

  • .thor , ich habe schon genug deiner Beiträge gelesen um zu wissen, dass kein Hammer gross genug ist um da alle Falschaussagen rauszuhauen.

    ich möchte ja auch nur etwaige Mitleser, insbesondere Einsteiger, warnen alles und jeden hier im Forum ernst zu nehmen.

    Die Historie sei es vom MSCI World oder S&P 500 sind durchwegs positiv. Es gibt wahrscheinlich also auch keine große Gefahr beim Investieren.

    auch hier schon schon gleich wieder 2 Fehler:

    1. weder MSCI World, noch S&P noch sonst irgendein Index, Aktie, Investment o.ä. sind durchwegs positiv! Deswegen gilt zweitens

    2. es gibt Gefahren = Risiken beim Investieren. Diese sollte man/frau kennen und einordnen können.

    So, jetzt läutet hier gleich die Mittagsglocke, und ich muss noch rechtzeitg die Weisswürste ins Wasser legen. :thumbup:

  • Ich danke erstmal vielen, die sich hier ernsthaft mit meinem "Problem" auseinandergesetzt haben (die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten hätte wahrscheinlich in wirtschaftlicher Hinsicht gern meine "Sorgen"). Natürlich mache ich mir selbst Gedanken und folge schon gar nicht blind irgendeiner Empfehlung. Denn auch wenn ich von Geldanlagen (noch) nicht viel verstehe, war ich doch mein Leben lang geschäftlich erfolgreich.

    Was mir zugegeben Bauchweh macht macht, ist, dass ich quasi schlagartig ein Vermögen (3 Mio) in irgendwelche abstrakten Anlageprodukte stecken muss. Hätte ich seit 25 Jahren langsam per Sparplan aufgebaut, wäre das sicher etwas anderes.

    Dieses Bauchweh kann mir sicherlich niemand nehmen. Aber ich lerne jetzt und habe etliche gute Ansätze und Impulse hier erhalten. Nochmal danke!

  • Denn auch wenn ich von Geldanlagen (noch) nicht viel verstehe, war ich doch mein Leben lang geschäftlich erfolgreich.

    Eine Erfahrung und gewisse Affinität zu solchen Themen ist auf jeden Fall vorteilhaft. Zum einen: "Geschäftliche erfolgreiche Tätigkeit" ist aber doch mal etwas anderes als "erfolgreich Geld anlegen und Investieren". Zum anderen und ganz generell: Nach meinem Erfahrungen unterscheiden sich "wohlhabend werden" (aus eigenem Humankapital aber auch Anlagen) und "wohlhabend bleiben" (aus eigener Kraft nunmehr ohne Humankapital aber mittels Anlagen) etwas bis ziemlich. Es sein denn, man möchte immer noch "wohlhabender" werden.

    Was mir zugegeben Bauchweh macht macht, ist, dass ich quasi schlagartig ein Vermögen (3 Mio.) in irgendwelche abstrakten Anlageprodukte stecken muss. Hätte ich seit 25 Jahren langsam per Sparplan aufgebaut, wäre das sicher etwas anderes.

    Das ist aber ein normales Problem und sollte Dir kein "Bauchweh machen". Wer auf einmal vor der Aufgabe steht eine größere Summe anzulegen (ohne eine vorangegangene Historie als Anleger oder Investor zu haben aus der dieser Betrag geschaffen wurde), wird vor dieser Problematik stehen. Gut, wenn ihm das überhaupt bewußt ist und er das entsprechend berücksichtigen kann ... !

    Ist häufig bei Erben, Beschenkten, Lotto-Gewinnern usw. zu sehen.

    Auch das Bewegen größere Beträge kann anfangs eine Art Belastung sein.

    Man könnte in Deinem Fall das Vermögen auch als 30 "Einheiten" a 100 Tsd. verstehen und dann auch sagen, ich schiebe jetzt (beispielsweise) Y Einheiten in Assetklasse Z - das ist dann abstrakter, technischer und man kommt etwas weg von den großen Zahlen. Die psychologische Brücke hatte sich schon in einigen Fällen bewährt. Auch mit deutlich größeren Volumina. Was aber nicht das Aneignen wenigstens der unverzichtbaren Grundlagen sprich Basics bei dem generellen Thema ersetzen kann.


    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Dieses Bauchweh kann mir sicherlich niemand nehmen.

    doch, die nennen sich Bankberater oder Financial Coach oder ähnliches und die nehmen dir dein Bauchweh, und auch dein Geld gerne ab.

    Merke: das Geld ist niemals weg, es hat jetzt bloss ein Anderer. ;)

    :evil:

    Ich denke du bist auf dem richtigen Weg, hast dir hier und anderswo Anregungen und Meinungen eingeholt. Deswegen mach dir bewusst: du "musst" jetzt erstmal gar nix tun. Schon gar nicht in was investieren, was dir noch sehr abstrakt vorkommt.

    Nimm dir Zeit und pfeif auf die paar Euro, die du jetzt schon vielleicht als Marge verloren gehen. Sicherlich hast du in ein paar Tagen/Wochen neue Fragen oder Ideen, die du dann hier diskutieren lassen kannst. Und dann fängst du evtl mit eher sicheren Anteilen an, und bei Gefallen und mit mehr Zutrauen erhöhst du deine ETF quote.

    Viel Spass und Erfolg beim Investieren!

  • Ohne eigene Ahnung bleiben zwei Wege

    1) sich Rat suchen und zahlen. Bei einem guten Berater kann das sogar ganz vernünftig enden, allerdings wird es auch da sicher 0,5 - 1 % p.a. kosten

    2) Lies Dich in das Thema ein. Zwei gute Bücher (Hartmut Walz und Gerd Kommer) wurden bereits genannt. Dazu der Blog von Georg Wieninger. Wenn Du das verinnerlicht hast, wirst Du in der Lage sein ein funktionierendes Konzept zu erstellen, was Dir ca. 7.000 Euro pro Monat inflationsbereinigt bringen kann. Wenn Du keine Ahnung hast, dürften bereits 5.000 Euro optimistisch sein.

    Eine sehr einfache Lösung könnte dahin gehen, dass Du vielleicht 400.000 Euro in einen Geldmarktfonds bunkerst für die Entnahme in den nächsten Jahren. Den Rest in einen renditestärkeren langweiligen Mischfonds stecken, z.B. so etwas wie den Vanguard LifeStrategy 60 %. Den Entnahmetopf alle paar Jahre durch Verkauf von Fondsanteilen auffüllen. Ob Du Dir 60 % Aktien zumuten kannst wage ich zu bezweifeln aber eigentlich bräuchtest du die, wenn es wirklich 7.000 Euro pro Monat werden sollen oder wenigstens in der Größenordnung. Bevor Du das entscheidest, solltest Du Dich zwingend mit dem Thema Risiko beschäftigt haben. Es wäre extrem wichtig, im Krisenfall die Nerven nicht zu verlieren. So ganz ohne Erfahrung am Kapitalmarkt ist das schwer einzuschätzen, weshalb sogar die Kombination mit einer Versicherungslösung eine Möglichkeit sein kann. Die wird aber garantiert auch Rendite und damit Ausschüttung kosten.

    Nimm Dir die Zeit. Bestell die Bücher und fang an zu lesen. Die Videos von Finanztip sind auch gut, haben ihren Fokus aber mehr auf die Ansparphase. Es werden viele Fragen aufkommen. Damit bist Du hier sicher gut aufgehoben.

  • Ohne eigene Ahnung bleiben zwei Wege

    1) sich Rat suchen und zahlen. Bei einem guten Berater kann das sogar ganz vernünftig enden, allerdings wird es auch da sicher 0,5 - 1 % p.a. kosten

    2) Lies Dich in das Thema ein. Zwei gute Bücher (Hartmut Walz und Gerd Kommer) wurden bereits genannt. Dazu der Blog von Georg Wieninger. Wenn Du das verinnerlicht hast, wirst Du in der Lage sein ein funktionierendes Konzept zu erstellen, was Dir ca. 7.000 Euro pro Monat inflationsbereinigt bringen kann. Wenn Du keine Ahnung hast, dürften bereits 5.000 Euro optimistisch sein.

    Eine weitere Lösung wäre, die Karten auf den Tisch zu legen und die Hilfe des Schwarms in Anspruch zu nehmen. Diesbezüglich macht es allerdings einen schlechten Eindruck, wenn man gleich sein TE in Großdruck und im Kasernenhofton abfaßt.

    Eine solche Anfrage dämpft die Hilfsbereitschaft gerade der kompetenten Mitstreiter.

    Der TE hat nie Info nachgelegt, die Mannschaft war daher auf ihre Kristallkugeln angewiesen, entsprechend erratisch waren die Vorschläge dann. Ich glaube nicht, daß der TE nennenswert etwas damit anfangen kann.

    Ein Finanzkonzept dieser Größenordnung läßt sich nicht in 20 Zeilen hinhusten, vor allem dann nicht, wenn die Vorgaben so fragmentarisch sind wie hier.

    Übrigens: Quasi gleichzeitig hat ein anderer nachgefragt, wie er mit 1 Million über die Runden komme: Gleich fragmentarische Vorgaben, in gleicher Weise auf Nachfragen gemauert, in gleicher Weise nichts Sinnvolles dabei herausgekommen.

  • Und jetzt kommt's... das mit dem Hosenboden. Wenn einmal die Richtung steht, dürftes es ausreichen, sich 3 bis 4 Stunden pro Woche mit diesem Thema (der eigenen DIY Vermögensverwaltung) zu befassen.

    Also 3-4 Stunden pro Woche finde ich absurd viel als „laufenden Zeitaufwand“. Was muss man denn großartig tun, wenn alles erstmal aufgesetzt ist? Ich trage jeden Monat den Kaufkurs vom ETF-Sparplan ein, aber das dauert maximal fünf Minuten und eigentlich würde das auch einmal jährlich gesammelt reichen. Und einmal jährlich ziehe ich Bilanz und schaue mir die Entwicklung an. Das dauert vielleicht 2-3 Stunden. Im Jahr. Woher sollen 3-4 Stunden in der Woche (!) kommen?

    Das dürfte auch in der Entnahmephase nicht wirklich anders sein. Klar, die Planung ist erstmal aufwendiger. Aber wenn der Plan erstmal steht, was will man da jede Woche rumoptimieren? Da besteht nur das Risiko, sich kirre zu machen, wenn man sich jede Woche stundenlang damit beschäftigt.

  • Und der TE hat keinen Sparplan. Er will von seinem Vermögen Erträge generieren und von diesen leben.

    Ja, aber auch dann - wenn der Plan steht, braucht man doch keine 3-4 Stunden in der Woche.

    Ich zumindest habe vor, später mal die Entnahmen so aufzusetzen, dass ich mich nur einmal im Jahr damit beschäftigen muss (z.B. einmaliger Anteilsverkauf und monatlicher Dauerauftrag vom Tagesgeld aufs Girokonto).

  • Mach doch! Ist doch dein Geld ;)

    Das ist noch einige Jahrzehnte hin. Aber klar, natürlich mache ich das dann so, wie ich es für sinnvoll halte.

    Mir ging es nur darum, Anlageanfänger nicht mit der Aussage abzuschrecken, dass man sich jede Woche 3-4 Stunden mit Finanzdingen beschäftigen muss, damit etwas Sinnvolles dabei rauskommt. Man muss sich einen Plan überlegen, das ist in der Tat mit einigem Aufwand verbunden, ja. Aber wenn das erstmal erledigt ist, sehe ich nicht, dass man 3-4 Stunden die Woche braucht.

    Wie kommst Du denn auf die Idee, dass man die bräuchte? Was soll man denn 3-4 Stunden in der Woche tun?

  • Wenn man weiß was man tut, kommt man mit sehr wenig Zeitaufwand aus. Das Problem für Anfänger ist, dass sie eben nicht wissen was und wie sie es tun sollen. Sie werden also einiges an Zeit brauchen zur Orientierung. Wenn man mit einem Puffer arbeitet und der Plan läuft, reicht es alle 1-2 Jahre die Situation zu checken und ggf. Anteile zu verkaufen. Wer Spaß daran hat, kann es natürlich auch halbjährlich machen, aber wirklich nötig ist das nicht. So ein Check muss mit etwas Übung nicht länger als 2-3 Stunden dauern.

  • Mir ging es nur darum, Anlageanfänger nicht mit der Aussage abzuschrecken, dass man sich jede Woche 3-4 Stunden mit Finanzdingen beschäftigen muss, ...

    Aaaalso.... ich finde es sehr lobenswert, dass du 'Anlageanfänger' nicht abgeschreckt haben möchtest.

    Für den typischen Sparer-Investor stellt sich die Situation doch mMn anders dar, als für jemanden, der ein nicht unerhebliches Barvermögen - möglichst ohne großen Aufwand betreiben zu müssen -, so (diversifiziert) anlegen möchte (oder muss), weil und damit er von Erträgen daraus und ohne übermässigen Kapitalverzehr leben möchte/muss.

  • Wie kommst Du denn auf die Idee, dass man die bräuchte? Was soll man denn 3-4 Stunden in der Woche tun?

    Siebenmal ins Depot schauen, 2 Videos auf youtube schauen (extraETF, justETF, Gerd Kommer, Walz, Braun, Lochner, Finanztip, Finanzfluss ...), 14 Mal im Finanztip-Forum nachschauen, ob nicht jemand eine Frage zur TER gestellt hat, sich neu überlegen, ob der US-Anteil nicht zu hoch ist, eine Excel-Tabelle anlegen und herausfinden, dass der US-Anteil okay ist, nochmal ins Depot schauen und mit der Excel-Tabelle abgleichen, erkennen, dass der US-Anteil etwas zu hoch ist, im Gerd Kommer Buch nachlesen, dass das völlig okay sei, . . . .das wäre dann Montag Vormittag.

  • Also 3-4 Stunden pro Woche finde ich absurd viel als „laufenden Zeitaufwand“. Was muss man denn großartig tun, wenn alles erstmal aufgesetzt ist?

    Kaum etwas. Wenn alles aufgesetzt ist.

    Der TE hat allerdings eine Menge aufzuholen, muß sich nämlich jetzt schlaulesen. Daß er das im Vorfeld nicht getan hat, erweist sich nun als erheblicher Nachteil. Er weiß ja seit Monaten, daß er das Haus verkaufen wird und er dann plötzlich einen Haufen Geld haben wird. Er hätte sinnvollerweise diese Zeit genutzt, um sich zu informieren.

    In den letzten Wochen haben wir mehrere Anfragen von Leuten bekommen, die "plötzlich" aus einem Immobilienverkauf sechs- oder siebenstellige Beträge erhalten, mit denen sie ad hoc nichts Sinnvolles anzufangen wissen. Sie erwarten nun, daß sie eine gute Fee aus dem Forum an der Hand nimmt (Vielleicht Du? Mir fehlt es diesbezüglich an der Anatomie. :( ) und sie gütig zu ihrem Heil geleitet. Diese Hoffnung ist allerdings von vornherein unrealistisch. Wenn man ihnen das sagt, reagieren sie regelmäßig indigniert oder unwirsch.

    All das trifft auch auf diesen TE zu. Er platzt hier herein mit einer Anfrage, die vermutlich nur ungelenk ist, ob ihrer ungelenken Form aber anmaßend und unhöflich herüberkommt. Ich habe ihm in gewohnter Weise eine ziemlich lange Antwort geschrieben. Seine Reaktion darauf ist, daß er meine sachlich ohne Frage zutreffende Bemerkung, daß er sich wohl auf den Hosenboden zu setzen haben werde, auf die Goldwaage legt und sich darob entrüstet. Das ist eine heutzutage viel beobachtete Reaktion speziell woker Menschen: Man schreibt ihnen einen Rat, der vielleicht zu 95% nützlich ist. All das zählt aber nicht, wenn sie in den restlichen 5% eine Nanoaggression zu erkennen glauben, deretwegen sie dann geradezu außer sich geraten.

    Du weißt als Regularin dieses Forums aus eigener Anschauung, wie rührend sich die Community um einen TE kümmert, der neugierig, lernbereit und offen hier im Forum um Rat fragt. Du kennst aber auch die Foren-Nilpferde, die - hoppla! hier komm ich! - ins Forum hineinstolpern mit einer enormen Anspruchshaltung, die Lösung ihrer Fragen eben nicht umgehend auf dem Silbertablett präsentiert bekommen, vielleicht deswegen, weil es auf ihre komplexe Frage die erhoffte simple Antwort nicht gibt, dann unter lautem Rülpsen und dem Absingen unflätiger Gesänge wieder untertauchen und nimmermehr gesehen werden.

    Ich bin gespannt, ob dieser TE sich nochmal blicken läßt (und wenn ja, zu erfahren, was aus seiner Angelegenheit geworden ist).