Portfolio erweitern: Welche ETF neben FTSE All-World?

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Ist das nicht der Grund, warum häufig gesagt wird, dass die für die Rendite wirklich wichtige Entscheidung auf der Ebene der Level 1 Asset Allocation getroffen wird?

    Nee, in der Hinsicht meine ich es nicht, sondern rein bezogen auf die Performance des Aktienteils. MCAP ist jetzt der heiße Scheiß, weil es erfolgreich lief, im vergleich zu BIP, das schlechter lief. Wenn sich das dreht - hält die breite Masse MCAP dann immer noch für das beste seit der Erfindung von geschnittenem Brot? Oder beginnen irgendwann mehr und mehr, BIP besser zu finden? Ich bin überzeugt, dass ja.

  • Meine Fahne wird dann so sein wie heute: ein Teil so, ein Teil so. Weil ich nicht weiß, was am Besten laufen wird, nehme ich beides. Dann habe ich nicht das Beste, aber auch nicht das Schlechteste. Das nenne ich mal prognosefrei! 8o

    Mein Kollege macht das so:


    50% Vanguard FTSE All-World

    50% ARERO Fonds

  • 50% USA Anteil wird im Falle eines Crashes nicht viel Unterschied machen zu 67% im Vanguard FTSE All-World. Vorallem ist die Annahme eines Crashes schon mal keine prognosefreies investieren.

    Die Unterschiede beim GK-ETF gehen allerdings schon tiefer, als nur ,,geringer USA-Anteil". Der 1% cap bewirkt, dass die sehr hoch bewerteten Unternehmen im Tech-Bereich nicht so viel Platz einnehmen. Tech ist nicht mal die größte Branche. Einen Crash sage ich nicht voraus. Aber die 10-Jahres-Aussicht von Vanguard besagt deutlich, dass die Musik in den kommenden 10 Jahren nicht in den USA spielen wird. Einfach weil Bewertungen halt doch eine Rolle spielen. Und zwar immer. Und wenn man mit 70% dort investiert ist, dann wird sich das auf das Ergebnis auswirken. Klar kann man sagen, dass die forecasts von Vanguard nicht viel wert haben. Lagen sie allerdings bisher falsch? Prognosefrei bedeute ja nicht, dass man den menschlichen Sachverstand ausschalten sollte. Was würde es denn bedeuten, wenn die jetzigen Bewertungen gerechtfertigt wären? Das die größten 7 Unternehmen der Welt bald 40-50% der Gewinne dieses Planeten verdienen? Da traue ich mir dann doch eine Prognose zu: No way!


    Wir werden es sehen. Ich denke man muss sich mit seiner Anlage wohlfühlen. 70% in USA und 20% in 7 Unternehmen ist mir momentan zu viel. In 1-2 Jahren sehen wir weiter.

  • Das Tolle an dieser Diskussion ist, dass es wahrscheinlich auf 20-30 Jahre völlig egal ist.

    Wir diskutieren uns einen Wolf ans Bein und am Ende liegt der eine oder andere 0,2% p.a. vorne oder hinten. Das könnte man auch mit einer anderen Aktienquote erreichen. :D

  • Das Tolle an dieser Diskussion ist, dass es wahrscheinlich auf 20-30 Jahre völlig egal ist.

    Wir diskutieren uns einen Wolf ans Bein und am Ende liegt der eine oder andere 0,2% p.a. vorne oder hinten. Das könnte man auch mit einer anderen Aktienquote erreichen. :D

    Ja vermutlich ^^


    Und wie ich bereits erwähnt habe: Amnesty und ich sind die kontrollgruppe ;)

  • Mein Kollege macht das so:


    50% Vanguard FTSE All-World

    50% ARERO Fonds

    Damit kann er eigentlich nix falsch machen. Der Arero könnte nur etwas günstiger sein.

    Das Tolle an dieser Diskussion ist, dass es wahrscheinlich auf 20-30 Jahre völlig egal ist.

    Wir diskutieren uns einen Wolf ans Bein und am Ende liegt der eine oder andere 0,2% p.a. vorne oder hinten. Das könnte man auch mit einer anderen Aktienquote erreichen. :D

    Langfristig spielt es anscheinend keine große Rolle, wie das Portfolio aufgebaut ist.

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    Verschiedene Multiasset Portfolios liegen alle sehr nahe beieinander. Da dürfte es noch weniger eine Rolle spielen, ob der Aktienhandel nach BIP oder MCap aufgebaut ist. Wenn die Entnahmephase nicht mehr so weit weg ist, könnte/sollte man mMn trotzdem überlegen Klumpenrisiken und ähnliches Risiken zu mindern. Für jmd. der noch am Anfang steht ist es eh egal, wenn nächste Woche der US Klumpen platzt.

  • Sind wir doch mal realistisch. Egal, ob 50, 60 oder mehr % USA. Wenn es da den Bach runter gehen sollte, ist es m.E. sehr unwahrscheinlich, dass es irgendwo sonst in der Welt einen Boom gibt, der das antizyklisch kompensiert. EM, DAX, CAC40, Nikkei ...? Wie war das doch: wenn die Wall Street niest, bekommt Europa Schnupfen. Der Rest der Welt vermutlich auch.

  • Das „Problem“ sind ja eher die hochverwerteten Techwerte. Ein 50 % Einbruch bei denen wäre da immer noch keine Übertreibung und schnell möglich. Da reicht schon, wenn man merkt das KI doch nicht so viel bringt. Allerdings ohne den Anstieg der letzten Monate wären wir ja sicher auch nur auf Stand Mitte 23. Monate. Aber ob bei den Mag7 Einbruch nachhaltig den ganzen Markt runterzieht, würde ich dann schon bezweifeln.

  • Aber ob bei den Mag7 Einbruch nachhaltig den ganzen Markt runterzieht, würde ich dann schon bezweifeln.

    Wie war das noch Ende Juni ´24?

    Da wurde in Japan doch nur ein kleines bisschen der Zins angehoben und alles fiel, weltweit.

    Wenn Zweifel an den Mag7 aufkommen, dann können die bei der heutigen Automatisierung der Aktiengeschäfte die Kurse schnell mal abstürzen. Wie nachhaltig, das zeigen dann wieder die automatisierten Systeme.

  • Mein Kollege macht das so:


    50% Vanguard FTSE All-World

    50% ARERO Fonds

    Würde mir auch gefallen … 80 Prozent Aktienquote wäre gerade noch akzeptabel (momentan bin ich zwischen 86 und 88), mich stören dabei nur die mitgekauften 7,5 Prozent Rohstoffe … Ich stehe in dem Sehment eher auf Gold. :love:

  • Sind wir doch mal realistisch. Egal, ob 50, 60 oder mehr % USA. Wenn es da den Bach runter gehen sollte, ist es m.E. sehr unwahrscheinlich, dass es irgendwo sonst in der Welt einen Boom gibt, der das antizyklisch kompensiert. EM, DAX, CAC40, Nikkei ...? Wie war das doch: wenn die Wall Street niest, bekommt Europa Schnupfen. Der Rest der Welt vermutlich auch.

    Man weiß halt nicht, wie es kommt … geht es dort auf Weise den Bach runter, dass die USA ihre hegemonielle Stellung verlieren, ist das nicht zwangsläufig so. Dann kann es auch heißen: Der König ist tot, es lebe der König.

  • Dann sollte aber ein weltweiter Index diesen Weg mitgehen, oder?

    ,,Mitgehen" ist in dem Fall allerdings die Übersetzung von ,,kostet Rendite". Andererseits ,,verdient" ein marktkapitalisierender ETF während des Aufbaus von Übertreibungen auch mehr Rendite, als ein gleichwertiger(er) Ansatz. Und da teilen sich die Meinungen. Die einen sagen man solle einfach alles durchreiten. Die anderen sagen man solle Übertreibungen aktiv abbauen. Diese Meinungen verändern sich oft sehr schnell, je nachdem in welcher Phase des Marktes man sich befindet. Momentan sind die ,,Durchreiter" oder gar ,,Nur-USA-weil-besser-Befürworter" klar in der Überzahl.

  • Ich lege das Geld aktuell in Tranchen in den ETF - aus psychologischen Gründen, auf einmal halte ich irgendwie nicht aus.

    Das ist nur menschlich und völlig in Ordnung!

    Du hast mit Deiner aktiven Entscheidung damit auf jedem Fall Rendite liegen lassen! Zumindest stand heute. ;)

    Allerdings lese und höre ich nun vermehrt, dass eine zu große Gewichtung auf US-Aktien zu risikoreich ist.

    Meinungen halt. Nur wie ist Deine Meinung?

    Du muss Dein Geld anlegen und das dann auch langfristig durchhalten. Was machst Du, wenn in 5 Jahren z.B. Herr Kommer sagt: "Tja, da lag ich leider falsch"? :/

    Ich weiß, dass man sich an einem Punkt auf eine Strategie festlegen und die dann auch durchziehen sollte. Aber da ich dieses restliche Geld noch habe und in den nächsten Jahren auch noch einiges dazukommt (perspektivisch 180.000€ in den nächsten 4 Jahren) bin ich unsicher, ob ich nur den FTSE All-World besparen sollte oder hier mit 1-2 weiteren ETFs "sicherer" fahren würde.

    'Sicherer' ist ein gutes Stichwort. Irgendwann willst Du mit einem Großteil Deines Geldes so oder so in den Aktienmarkt investiert sein. :/

    In den nächsten 4 Jahren kommen nochmal 180K€ dazu, aber Du hast jetzt bereits Probleme mit einer viel kleineren Summe Deine Wunschgewichtung von 75/25 umzusetzen.

    Schon mal darüber nachgedacht, dass es auch 'sicherer' ist Dein Geld einfach mit einer Aufteilung von 60/40 oder 70/30 anzulegen, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie man den von Dir angedachten 75%-Aktienanteil vermeintlich 'sicherer' aufteilt? :/

  • 50% USA Anteil wird im Falle eines Crashes nicht viel Unterschied machen zu 67% im Vanguard FTSE All-World. Vorallem ist die Annahme eines Crashes schon mal keine prognosefreies investieren. Eine Rückkehr zum Mittelwert muss nicht zwingend per harten Crash sein. Ein laaangsames zaghaftes Abwärts über 10 Jahre wäre genauso eine Rückkehr zum Mittelwert.

    Und was man ja auch nicht vergessen darf: Es wird jetzt schon ziiiiiiemlich lange gesagt, das ist eine Blase, die Top 7 sind überbewertet, über kurz oder lang kommt der Einbruch. Bisher ist das nicht passiert. Und wer die letzten Jahre darauf gewettet hat, dass es demnächst passieren wird und die USA untergewichtet hat, hat damit Marktrendite liegenlassen gegenüber demjenigen, der einfach nur passiv nach Marktkapitalisierung investiert war.


    Ich sage nicht, dass man nicht auch andere Strategien fahren darf und die Gewichtung nach Marktkapitalisierung der einzig richtige oder denkbare Weg ist. Aber wer aus einem Gefühl heraus ("das kann doch nicht ewig so weitergehen mit NVIDIA, irgendwann platzt die Tech-Blase...") aktiv gegen die USA bzw. den Tech-Sektor wettet, der betreibt nunmal Market Timing.


    Deshalb wäre meine Strategie happy_day ganz einfach: Gar keinen ETF neben dem FTSE All World. Einfach nur den einen, und fertig. Keep it simple.