Thesaurierender oder ausschüttender ETF?
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Ich habe soeben nochmals die Funktion durchgeschaut und es scheint hier noch ein Fehler gegeben zu haben. Beim ausschüttenden ETF werden die Dividenden wieder angelegt und zählen als investiertes Kapital. Der steuerpflichtige Kursgewinn berechnet sich aus der Differenz zwischen dem Endkapital und dem investierten Kapital (Startkapital + wiederangelegte Dividenden). Ich beschäftige mich erst seit gestern mit dem Thema und falls hier noch ein Steuerprofi vorbeikommt, sollte die Berechnung nochmals gecheckt werden:
Hiermit ergibt sich dann folgendes Ergebnis:
Simulation der ausschüttenden Variante:
Jahr 1: Kapital = 106894.50 EUR, Steuer auf Dividende = 105.50 EUR
Jahr 2: Kapital = 114246.16 EUR, Steuer auf Dividende = 236.46 EUR
Jahr 3: Kapital = 122085.28 EUR, Steuer auf Dividende = 394.56 EUR
Jahr 4: Kapital = 130444.20 EUR, Steuer auf Dividende = 581.61 EUR
Jahr 5: Kapital = 139357.38 EUR, Steuer auf Dividende = 799.53 EUR
Jahr 6: Kapital = 148861.57 EUR, Steuer auf Dividende = 1050.35 EUR
Jahr 7: Kapital = 158995.96 EUR, Steuer auf Dividende = 1336.28 EUR
Jahr 8: Kapital = 169802.34 EUR, Steuer auf Dividende = 1659.62 EUR
Jahr 9: Kapital = 181325.25 EUR, Steuer auf Dividende = 2022.86 EUR
Jahr 10: Kapital = 193612.23 EUR, Steuer auf Dividende = 2428.66 EUR
Jahr 11: Kapital = 206713.92 EUR, Steuer auf Dividende = 2879.82 EUR
Jahr 12: Kapital = 220684.36 EUR, Steuer auf Dividende = 3379.36 EUR
Jahr 13: Kapital = 235581.13 EUR, Steuer auf Dividende = 3930.49 EUR
Jahr 14: Kapital = 251465.68 EUR, Steuer auf Dividende = 4536.62 EUR
Jahr 15: Kapital = 268403.49 EUR, Steuer auf Dividende = 5201.41 EUR
Kapital nach 15 Jahren = 268403.49 EUR
Kapital nach komplettem Verkauf = 235961.32 EUR, Steuer auf Kursgewinne = 32442.17 EUR
Gewinn nach komplettem Verkauf = 135961.32 EUR
Code
Alles anzeigendef ausschuettend_simulation(startkapital, dividend_rate, kursgewinn_rate, sparer_pauschbetrag, steuerquote, jahre): kapital = startkapital wiederangelegte_dividenden = 0 # Summe der wiederangelegten Dividenden steuer_dividende_gesamt = 0 ergebnisse = [] for jahr in range(1, jahre + 1): # Berechnung der Dividende dividende = kapital * dividend_rate steuerpflichtige_dividende = dividende * 0.7 # 70% steuerpflichtig (Teilfreistellung) # Berechnung der Steuer auf die Dividende steuer_dividende = max(0, steuerpflichtige_dividende - sparer_pauschbetrag) * steuerquote steuer_dividende_gesamt += steuer_dividende # Netto-Dividende nach Steuer netto_dividende = dividende - steuer_dividende # Kursgewinne kursgewinn = kapital * kursgewinn_rate # Reinvestition der Netto-Dividende und Kursgewinne zum Kapital wiederangelegte_dividenden += netto_dividende kapital += netto_dividende + kursgewinn # Ergebnisse für jedes Jahr speichern ergebnisse.append((jahr, round(kapital, 2), round(steuer_dividende_gesamt, 2))) # Berechnung des steuerpflichtigen Kursgewinns am Ende der Laufzeit (beim Verkauf) investiertes_kapital = startkapital + wiederangelegte_dividenden # Berücksichtigung der Wiederanlage kursgewinn_verkauf = kapital - investiertes_kapital # Tatsächlicher Kursgewinn steuer_kursgewinne = max(0, kursgewinn_verkauf - sparer_pauschbetrag) * steuerquote # Steuer auf den realisierten Kursgewinn # Kapital nach Abzug der Steuer auf Kursgewinne (Verkauf) kapital -= steuer_kursgewinne # Ergebnisse am Ende der Simulation nach Verkauf ergebnisse.append((round(kapital, 2), round(steuer_dividende_gesamt, 2), round(steuer_kursgewinne, 2))) return kapital, ergebnisse # Beispielaufruf der Funktion: startkapital = 100000 # Startkapital in EUR dividend_rate = 0.02 # Dividendenrate 2% p.a. kursgewinn_rate = 0.05 # Kursgewinnrate 5% p.a. sparer_pauschbetrag = 1000 # Sparer-Pauschbetrag in EUR steuerquote = 0.26375 # Steuersatz 26,375% (inkl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) jahre = 15 # Zeitraum für die Simulation (15 Jahre) # Simulieren endkapital, ergebnisse = ausschuettend_simulation(startkapital, dividend_rate, kursgewinn_rate, sparer_pauschbetrag, steuerquote, jahre) # Ausgabe der Ergebnisse print("Simulation der ausschüttenden Variante:") for jahr, kapital, steuer_dividende in ergebnisse[:-1]: # Alle bis auf das letzte Ergebnis print(f"Jahr {jahr}: Kapital = {kapital:.2f} EUR, Steuer auf Dividende = {steuer_dividende:.2f} EUR") # Ausgabe des Endergebnisses kapital_nach_verkauf, steuer_dividende_gesamt, steuer_kursgewinne = ergebnisse[-1] print(f"\nKapital nach {jahre} Jahren = {kapital:.2f} EUR") print(f"\nKapital nach komplettem Verkauf = {kapital_nach_verkauf:.2f} EUR, Steuer auf Kursgewinne = {steuer_kursgewinne:.2f} EUR") print(f"\nGewinn nach komplettem Verkauf = {kapital_nach_verkauf-startkapital:.2f} EUR")
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Der Unterschied bei einem Komplett-Verkauf nach 15 Jahren zum thesaurierenden ETF ist ca. 1.780EUR, wenn die Berechnungen stimmen. Ich finde die Unterschiede sind akzeptabel und folgere daraus, dass der Ausschütter zwar etwas weniger Gewinn hat, dafür aber eine höhere Flexibilität bietet.
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Der Unterschied bei einem Komplett-Verkauf nach 15 Jahren zum thesaurierenden ETF ist ca. 1.780EUR, wenn die Berechnungen stimmen. Ich finde die Unterschiede sind akzeptabel und folgere daraus, dass der Ausschütter zwar etwas weniger Gewinn hat, dafür aber eine höhere Flexibilität bietet.
Erstmal cool, das Du das nachrechnest, hab's zwar nicht geprüft aber mal ein Danke da gelassen. Vielleicht ist mir morgen ja langweilig.
Aber: Der größte Vorteil beim Thesaurierer kommt erst noch. Wenn man nicht auf einen Schlag, sondern über viele Jahre entspart, muss man auf Entnahmen bei Thesaurierer "nur" den anteiligen Gewinn versteuern. Auf die Dividende fällt er ganz an.
Ich hab das für mich persönlich ganz pauschal so zusammengefasst. Wer daran denkt mit Nießbrauchrecht sein Vermögen zu übertragen sollte den Ausschütter nehmen. Für alle anderen ist in der Regel der Thesaurierer besser.
Bei den ersten ca. 50.000€-70.000€ könnte man noch drüber nachdenken, ob der Ausschütter nicht besser ist, weil man damit auch im Falle des Verlusts in den ersten Jahren den Steuerfreibetrag teilweise nutzen kann.
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Und wenn der Vater Staat...
Noch mehr Steuern benötigt.
In vielleicht naher Zukunft.
Vielleicht sind wir froh Ausschütter gehabt zu haben
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Bin gerade am schauen für meine Mutter (62Jahre) ein ETF einzurichten.
Und bin auch auf die Frage zu Thesaurierer oder Ausschütter gekommen - eine Antwort noch nicht so richtig gefunden.
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Und wenn der Vater Staat...
Noch mehr Steuern benötigt.
In vielleicht naher Zukunft.
Vielleicht sind wir froh Ausschütter gehabt zu haben
Weil Du dann auf Deine Dividenden noch höhere Steuern zahlst, du Du mit Thesaurierer teilweise Stunden könntest?
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Weil Du dann auf Deine Dividenden noch höhere Steuern zahlst, du Du mit Thesaurierer teilweise Stunden könntest?
Reinvestierte Ausschüttungen stellen dich (ja, mit Steuern berücksichtigt) günstiger, als ein Thesaurierer. Finanztip hat das mal durchgerechnet:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Der Steuervorteil des Thesaurierers ist, wenn überhaupt, nur minimal und bei langlaufenden Bärenmärkten gegeben.
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Bin gerade am schauen für meine Mutter (62Jahre) ein ETF einzurichten.
Und bin auch auf die Frage zu Thesaurierer oder Ausschütter gekommen - eine Antwort noch nicht so richtig gefunden.
Bist du ich? Mache ich auch gerade. Ich werde mich letzten Endes für einen Thesaurierer entscheiden (Bzw. sie "entscheidet" sich), Dann vergisst man das Thema Dividenden einfach und gut ist. Steuerfreibetrag ausnutzen durch Verkaufen und Kaufen am Ende des Monats durch mich - Profit
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Steuerfreibetrag ausnutzen durch Verkaufen und Kaufen am Ende des Monats durch mich - Profit
Gemeint ist vermutlich: Zum Ende des Jahres.
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Der Steuervorteil des Thesaurierers ist, wenn überhaupt, nur minimal und bei langlaufenden Bärenmärkten gegeben.
Jein,
das Video ist im Prinzip schon richtig, geht aber eben davon aus, dass Du zum Zeitpunkt X Deine Gewinne komplett realisierst.
Die Frage wäre, wie realistisch das ist. Möglicherweise wirst Du einige Jahre vor Beginn der Entnahmephase maximal eine Teilentnahme tätigen um die ersten Jahre in der Entnahmephase Deinen Finanzbedarf abzuichern.
Finanztip hat dafür ja die 3 x 10 Strategie 'erfunden'. Und dann stundest Du halt nochmals deutlich länger Deine Steuerzahlungen.
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Nur, wer weiß schon wie die Besteuerung in 10, 20 oder 40 Jahren aussieht?
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Na ja . . .ist vermutlich auch eine emotionale Sache, weil mich diese Vorabpauschale so aufregt.
Es gibt eine ganz einfach Möglichkeit der Vorabpauschale in Deutschland dauerhaft zu entgehen. Leg Dein Geld über eine ETF-Nettopolice an.
- keine Vorabpauschale
- Du kannst Dein Geld in andere Produkte umschichten ohne ein Steuerereignis auszulösen (abhängig von den Produkten, die die Versicherung für diese Police anbietet!).
- Die Entnahmen werden nach dem Halbeinkünfteverfahren besteuert
Nachteil: Du zahlst halt etwas höhere Gebühren.
PS: Eine Einbeziehung eine Versicherung in evtl. Sozialabgaben ist nochmals erschwert, da als Policen einem Bestandschutz unterliegen. Das ist aber keine Garantie, wie die rückwirkende Belastung von Direktversicherungen mit KV- und PV-Beiträgen ab 2005 zeigt.
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Es gibt eine ganz einfach Möglichkeit der Vorabpauschale in Deutschland dauerhaft zu entgehen. Leg Dein Geld über eine ETF-Nettopolice an.
- keine Vorabpauschale
- Du kannst Dein Geld in andere Produkte umschichten ohne ein Steuerereignis auszulösen (abhängig von den Produkten, die die Versicherung für diese Police anbietet!).
- Die Entnahmen werden nach dem Halbeinkünfteverfahren besteuert
Nachteil: Du zahlst halt etwas höhere Gebühren.
PS: Eine Einbeziehung eine Versicherung in evtl. Sozialabgaben ist nochmals erschwert, da als Policen einem Bestandschutz unterliegen. Das ist aber keine Garantie, wie die rückwirkende Belastung von Direktversicherungen mit KV- und PV-Beiträgen ab 2005 zeigt.
Ich finde die Nettopolicen Klasse. Ich glaube sogar, dass für die meisten Privatanleger eine solche Police besser wäre als ein normaler ETF-Sparplan. Teurer sind sie auf jeden Fall. Ein realistisches Szenario in dem man damit günstiger wegkommt, scheint es zwar nicht zu geben (Video), aber die emotionalen Vorteile sind eine Tatsache. Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man nur ein Mal im Jahr eine schriftliche Aufstellung erhält und nicht so einfach ans Geld kommt. Mit Sozialabgaben aufs Vermögen, könnte es sich dann auch finanziell lohnen... In der Breite werden die Policen wahrscheinlich nicht kommen, weil sie aus bekannten Gründen nur von (den wenigen) Honorarberatern empfohlen werden....Das ist echt Schade.
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Es wäre vielleicht gut, wenn du zum Thfma Nettopolicen einen eigen Thread eröffnen würdest.
Dann könnte es dort strukturiert weitergehen.
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Teurer sind sie auf jeden Fall. Ein realistisches Szenario in dem man damit günstiger wegkommt, scheint es zwar nicht zu geben (Video), ...
Ja, wenn die ETF-Nettopolicen teurer sind, kann man damit kaum günstiger wegkommen wie mit einem ETF-Sparplan. Das liegt so in der Natur der Sache.
Man verzichtet hat mit so einer ETF-Nettopolice auf Flexibilität. Ich binde mich ggf. für 30 oder 50 Jahre an einen Anbieter (Versicherung) und kann mich eben nicht darauf verlassen, dass ich z.B. in 20 oder 30 Jahren in die Finanzprodukte umschichten kann die ich möchte, sondern nur die die mir Versicherung dann vorgibt. Oder die Versicherung verkauft meine Police über die Jahrzehnte an irgendeine Ruf-Off-Gesellschaft.
Aber man kann ja auch Beides machen. Also sowohl ETF-Police als auch eigenes Depot.
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Gratulation! 3 bis 4 T€ Steuer auf die Vorabpauschale ist eine ganze Menge. Die Steuer beträgt etwa 0,4% des zugehörigen Depotwerts, der somit etwa 700 T€ bis 1 M€ beträgt. Wollen wir tauschen?
Eine Frage zum Verständnis: Entweder hast du dich verrechnet oder meine Bank
Mit einer ETF-Position von 50k musste ich diesen Januar ca. 450 Euro Vorabpauschale zahlen (Ertrag nach Teilfreistellung). Die 3-4k Steuern würden sich bei diesem Prinzip also schon viel früher ergeben. Oder wo liegt der Fehler?
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Die Vorabpauschale wird nicht bezahlt …
Das Achim hier im Forum mehrfach detailliert erklärt.
Wie viel wurde auf deinen Freistellungsauftrag angerechnet, beziehungsweise wie viel wurde real von deinem Konto eingezogen?
Ich blättere jetzt hier nicht zum Anfang zurück.
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Abgezogen wurde nichts, das hat der Freistellungsantrag abgefangen. Aber mir ging es darum, dass laut Achims Rechnung min. 700k Depotwert notwendig sind, damit 3-4k Vorabpauschale anfallen. Wenn dem so sein sollte, hätte meine Bank aber viel zu viel angerechnet - weil die bei 50k Depotwert 450 Euro vom Freistellungsantrag abgezogen haben.
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Eine Frage zum Verständnis: Entweder hast du dich verrechnet oder meine Bank
Mit einer ETF-Position von 50k musste ich diesen Januar ca. 450 Euro Vorabpauschale zahlen (Ertrag nach Teilfreistellung). Die 3-4k Steuern würden sich bei diesem Prinzip also schon viel früher ergeben. Oder wo liegt der Fehler?
Du hast keine Vorabpauschale gezahlt, sondern Steuern auf die Vorabpauschale.
Und die konkrete höhe der Vorabpauschale schwankt durch die Berechnungsgrundlagen zur Vorabpauschale oder auch den konkreten Fonds (unterschiedliche Teilfreistellungen). Von 2018-2023 fiel z.B. gar keine Vorabpauschale an. Entweder weil die Aktienmärkte im Minus waren oder der Berechnung zugrundeliegende Basiszins negativ war.
Es ist also kompliziert, wie es ja bei einer deutschen Regelung auch nicht anders zu erwarten ist.
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Ist ein gewöhnlicher ETF (iShares ACWI). Ich wundere mich nur, dass die Steuern so hoch ausfallen auf die Vorabpauschale (jetzt hab ich's
). Nämlich ca. 0,9% des Depotwerts und nicht 0,4% Achim Weiss . Daher war die Frage "wo liegt der Fehler?". Ist sie bei euch auch so hoch? Die 3-4k Steuern pro Jahr werden damit schneller erreicht als erhofft