Hallo zusammen,
ich habe mich in den letzten Tagen etwas mit dem Thema PKV auseinandergesetzt.
Bevor ich nun richtig tief grabe und mich auch professionell beraten lasse, würde ich euch gerne mal meine Situation schildern, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Entscheidung ein No-Brainer in die eine oder andere Richtung ist:
Meine Ausgangslage:
- 33 Jahre, männlich
- bald verheiratet, Kinder in den nächsten Jahren geplant (diese würden bei mir versichert sein)
- angestellt, Einkommen ~100k€ p.a.
Ich habe nun mal folgende Bierdeckelrechnung erstellt
Annahmen allgemein:
- Renteneintritt mit 67 Jahren
- Erreichtes Alter von 90 Jahren
- Diskontierungszinssatz 4%
- 50% AN-Anteil für GKV / PKV bis zum Renteneintritt
Annahmen GKV-spezifisch:
- mein derzeitiger Rentenanspruch liegt bei 3.400€ p.m., Steigerung um 2% pro Jahr auf 6.536€ p.m. mit Renteneintritt (unter der vereinfachten Annahme, dass ich bis 67 oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze für die Rente verdiene)
- Beitragssteigerung GKV: 3% pro Jahr
- 16% GKV sowie 3% PV im Rentenalter (keine Abgaben auf weitere Einkünfte)
Annahmen PKV-spezifisch:
- Kosten für Tarif PKV: 700€ p.m.
- Beitragssteigerung PKV: 3% pro Jahr
- Kostenerstattung (aufgrund der Nicht-Inanspruchnahme von Leistungen, da derzeit kerngesund): 1.000€ p.a. für die nächsten 10 Jahre
- 2 Kinder, Kosten pro Kind in PKV: 150€ p.m., jeweils 25 Jahre lang
Kosten (diskontiert) GKV:
- Kosten bis 67 (Renteneintritt): -191k€
- Kosten von 67 bis 90: -73k€
- Gesamtkosten: -264k€
Kosten (diskontiert) PKV:
- Kosten bis 90: -248k€
- Kosten für 2 Kinder: -71k€
- Kosten für Beitragsrückerstattung: +8k€
- Gesamtkosten: -311k€
Fazit:
Die Rechnung ergibt rein kostenmäßig eine Ersparnis der GKV ggü. der PKV von rund 50k€. Dies deckt sich auch mit den Aussagen, dass man nicht aus rein finanziellen Gesichtspunkten in die PKV wechseln sollte. Folgende weitere Faktoren machen mich dementsprechend zurückhaltend, in die PKV zu wechseln:
- Ich hab eine grundsätzliche Abneigung gegen das 2-Klassen-System
- Ich empfinde das Vorstrecken und Einreichen von Rechnungen als lästig
- Ich bin (zumindest derzeit, aber bin halt auch jung und gesund) mit den Leistungen der GKV zufrieden
Geht ihr diese Rechnung/Argumentation in etwa so mit? Habe ich irgendetwas vergessen? Gibt es Schwächen in den zugrundeliegenden Annahmen? Ich hoffe, die Rechnung ist so nachvollziehbar (stelle natürlich auch gerne die Excel zur Verfügung 😊).
Ich freue mich über jeden konstruktiv gemeinten Beitrag
Viele Grüße