Sparerpauschalbetrag



  • Wow 🏆! Das hast du fantastisch erklärt ! Da bleibt eigentlich keine Frage mehr offen. Danke für deine Mühe, das löst in meinem Kopf jetzt einige Fragezeichen. Top! Besten Dank🙏.


    Trägst du denn auch deine Verkaufs/Kauf Ordergebühren mit in die Liste ein, bzw. ziehst du diese vom investierten Betrag ab oder beachtetet man diese hierbei nicht?

  • Trägst du denn auch deine Verkaufs/Kauf Ordergebühren mit in die Liste ein, bzw. ziehst du diese vom investierten Betrag ab oder beachtetet man diese hierbei nicht?

    Nach geltendem Steuerrecht gehören die Spesen zum Preis (englisch: dirty price). Zum Kaufpreis zählst Du sie dazu (zahlst also mehr, als der Verkäufer verlangt und bekommt), vom Verkaufserlös ziehst Du sie ab (bekommst also weniger, als der Käufer bezahlt). Ich schreibe die Spesen in meiner Liste separat auf, aber das ist Geschmacksache.


    Du hast meinen obigen Seitenhieb nicht registriert, er richtet sich auch nicht gegen Dich:


    Die Baader-Bank (Depotbank für viele Neobroker-Kunden) berechnet die Verkaufsprovision separat, was für den Kunden einen steuerlichen Nachteil darstellt. Ok: Ein Deal kostet 99 Cent, somit zahle ich pro Handel 26 Cent Steuer zuviel. Das bringt mich zwar wirtschaftlich nicht in Not, aber schließlich geht es ums Prinzip! Dafür hat sicherlich jeder echte Deutsche Verständnis. Ich habe im letzten Jahr 8,91 € Handelsspesen gezahlt, mein Excel-Blatt weiß das genau! 2,35 € Steuern zuviel, da blutet einem ohne Frage das Herz.

  • Finde ich diese Aufstellung dann immer unmittelbar nach einem Verkauf im Depot oder unter der Rubrik ,,Freistellung bei der ING?

    Als Dokument im Postfach mit dem Namen „Ertragsabrechnung“ nach jedem Verkauf bzw. jeder Ausschüttung. Nicht unmittelbar, manchmal auch erst ein paar Stunden später oder am nächsten Tag.

  • Das siehst Du bei den meisten Banken, das hilft Dir aber ggf. nichts, weil irgendwelche Tagesgeldzinsen erst am Jahresende gebucht werden. Wenn Du den Sparerfreibetrag möglichst genau treffen willst, mußt Du diese noch zu buchenden Zinsen zu einem Zeitpunkt einkalkulieren, an dem Du deren Betrag noch nicht kennst, sondern selbst ausrechnen mußt.

    Das stimmt. In meinem fiktiven Beispiel (Verkauf von Anteilen zur Ausnutzung des Freibetrags am 15. Dezember) sollten die 210 EUR restlicher Freibetrag das sein, was unter Berücksichtigung noch ausstehender Tagesgeldzinsen noch offen ist.


    Beispiel: Ich habe noch 210 EUR Freibetrag nicht ausgenutzt, weiß aber auch, ich habe meinen Notgroschen von 10.000 EUR für 3% Zinsen auf einem Tagesgeldkonto angelegt (und das ganze Jahr nicht angerührt). Wenn da die Zinsen (= 300 EUR) erst am 31. Dezember gutgeschrieben werden, kann ich mir das Rollen von ETF-Anteilen am 15. Dezember sparen, weil der restliche Freibetrag von 210 EUR ohnehin vom Tagesgeldzins noch vor Jahresende aufgebraucht werden wird.


  • Bei einem Sparplan bekomme ich pro Auftrag eine ,,krumme'' Anzahl an ETF Anteilen oder?

    Wein ein Anteil 100 Euro kostet und ich für 850 Euro den Sparplan laufen habe, bekomme ich dann 8,5 Anteile?


    Dann wird es in der Tabelle aber schwierig einzutragen, da ich beim Verkauf immer nur ,,volle Anteile'' verkaufen kann oder kann ich auch genau diese 8,5 Anteile später verkaufen?

    Weil wenn ich 9 Anteile später verkaufen möchte, wird mit 0,5 Anteilen (FIFO) die nächste Tranche angeschnitten oder verstehe ich das falsch?

  • Bei einem Sparplan bekomme ich pro Auftrag eine ,,krumme'' Anzahl an ETF Anteilen oder?

    Wein ein Anteil 100 Euro kostet und ich für 850 Euro den Sparplan laufen habe, bekomme ich dann 8,5 Anteile?


    Dann wird es in der Tabelle aber schwierig einzutragen, da ich beim Verkauf immer nur ,,volle Anteile'' verkaufen kann oder kann ich auch genau diese 8,5 Anteile später verkaufen?

    Das macht doch nichts. Ob Du 20 Anteile hast und davon 5 verkaufst oder 20,374 Anteile hast und davon 5 verkaufst, kommt doch aufs selbe raus. Es bleiben eben Bruchteile übrig. Na und?


    Excel kann nicht nur ganze Zahlen! 😁


    Mach es Dir nicht komplizierter als es ist!

  • Bei einem Sparplan bekomme ich pro Auftrag eine ,,krumme'' Anzahl an ETF Anteilen oder?

    Wein ein Anteil 100 Euro kostet und ich für 850 Euro den Sparplan laufen habe, bekomme ich dann 8,5 Anteile?

    Wie ist das denn eigentlich dann beim Verkauf von Anteilen mit den Steuern?


    Also angenommen ich spare zwei Monate über Sparplan und bei der ersten Ausführung kaufe ich 1,5 Anteile eines ETFs und bei der zweiten 1,6.


    Habe ich dann drei Anteile (+0,1 Bruchstücke), oder nur zwei (mit zwei Bruchstücken zu je 0,5 und 0,6)?


    Wenn ich dann zwei Anteile verkaufen möchte, wird dann einer aus dem ersten Kauf und einer aus dem zweiten Kauf genommen und jeweils deren Gewinne versteuert?

    Oder wird der Gewinn auf 1,5 Anteile berechnet plus der Gewinn auf 0,5 Anteile des zweiten Kaufs?

    Und die Bank wurde beim nächsten Verkauf dann die restlichen 0,6 Anteile zusammenfassen mit späteren Käufen?

  • Wenn ich dann zwei Anteile verkaufen möchte […] wird der Gewinn auf 1,5 Anteile berechnet plus der Gewinn auf 0,5 Anteile des zweiten Kaufs?

    Es findet in dieser Weise statt. ⬆️


    Die zuerst zugeflossenen 1,5 Anteile werden vollständig verkauft, dazu noch die fehlenden 0,5 Anteile aus der zweiten, späteren, Anschaffung. Es gilt also First-in-first-out, FIFO. Es wird der gewichtete Anschaffungswert der Anteile zur steuerlichen Behandlung ermittelt.


    Die übrigen 1,1 Anteile verbleiben im Depot, die sich steuerlich rein aus dem Bestand des zweiten Kaufes zusammensetzen (steuerlicher Anschaffungswert entspricht 1,1/1,6-tel des zweiten Kaufs).

  • Kaufst du 1,5 Anteile und dann 1,6 Anteile, dann hast du 3,1 Anteile. Ganz einfache Addition.

    Wenn ich im Depot eine krumme Anzahl an Anteilen habe, sagen wir 100,5 und ich danach nie wieder Anteile dazu kaufe und dann alles verkaufen möchte, könnte ich ja nur 100 Anteile verkaufen. Wie würde ich dann die restlichen 0,5 loswerden? 😃

  • Bei dem Broker, bei dem du die Bruchstücke gekauft hast, kannst du sie auch verkaufen


    Ok danke dir!

    Also kann ich grundsätzlich immer eine krumme Anzahl von beispielsweise 100,5 Anteilen verkaufen, sodass sich die Tranchen nicht vermischen?


    Sonst hat man in seiner excel Tabelle ja gar keinen Überblick mehr.

  • Wenn ich im Depot eine krumme Anzahl an Anteilen habe, sagen wir 100,5 und ich danach nie wieder Anteile dazu kaufe und dann alles verkaufen möchte, könnte ich ja nur 100 Anteile verkaufen. Wie würde ich dann die restlichen 0,5 loswerden? 😃

    Schau mal, das habe ich auch mal gefragt, da ging es um Bruchstücke bei der Ing. Das bekam ich hier als Antwort

  • Es findet in dieser Weise statt. ⬆️


    Die zuerst zugeflossenen 1,5 Anteile werden vollständig verkauft, dazu noch die fehlenden 0,5 Anteile aus der zweiten, späteren, Anschaffung. Es gilt also First-in-first-out, FIFO. Es wird der gewichtete Anschaffungswert der Anteile zur steuerlichen Behandlung ermittelt.

    Danke für die Klärung!

  • Schau mal, das habe ich auch mal gefragt, da ging es um Bruchstücke bei der Ing. Das bekam ich hier als Antwort

    Hey Birgit, oh super, lieben Dank! Das war eine super Antwort.


    Bedeutet ja dann, dass man seine Tranchen einzeln mit Bruchstücken verkaufen kann und so keine Steuersätze/ Differenzen aus anderen Tranchen vermischt werden müssen. Das find ich gut 👍

  • Bedeutet ja dann, dass man seine Tranchen einzeln mit Bruchstücken verkaufen kann und so keine Steuersätze/ Differenzen aus anderen Tranchen vermischt werden müssen. Das find ich gut 👍

    Der Markt will das, also bieten die Banken das. In Wirklichkeit gibt es keine Bruchstücke. Bruchstücke sind ein Rechentrick der Bank.


    Du hast 87,3793 Anteile des ETFs A? Nö, hast Du nicht. Du hast 87 Anteile im Sondervermögen, die kannst Du auch nach anderswo wegbeamen. Der gebrochene Anteil ist Eigentum der Bank, den bucht sie Dir bei Bedarf aus ihrem Sammelposten dazu. Deine Sparrate umfaßt 0,8319 Anteile? Zusammen mit dem 0,3793 Anteilen von oben gibt das einen ganzen, den man Dir dazubucht, die restlichen 0,2112 Anteile bleiben im Sammelposten der Bank.


    Rechnerisch bekommt man das problemlos auseinander. Auch Dein heimisches Excel schafft das.

  • Der Markt will das, also bieten die Banken das. In Wirklichkeit gibt es keine Bruchstücke. Bruchstücke sind ein Rechentrick der Bank.


    Du hast 87,3793 Anteile des ETFs A? Nö, hast Du nicht. Du hast 87 Anteile im Sondervermögen, die kannst Du auch nach anderswo wegbeamen. Der gebrochene Anteil ist Eigentum der Bank, den bucht sie Dir bei Bedarf aus ihrem Sammelposten dazu. Deine Sparrate umfaßt 0,8319 Anteile? Zusammen mit dem 0,3793 Anteilen von oben gibt das einen ganzen, den man Dir dazubucht, die restlichen 0,2112 Anteile bleiben im Sammelposten der Bank.


    Rechnerisch bekommt man das problemlos auseinander. Auch Dein heimisches Excel schafft das.



    Vielen Dank!


    Bedeutet das also:

    Wenn ich in meiner excel Tabelle in der ersten Zeile 10,5 Anteile stehen habe und in der zweiten Zeile 0,6 Anteile.


    Dann kann ich also die erste Tranche aus Zeile 1 mit 10,5 Anteilen verkaufen oder alternativ verkaufe ich 11 Anteile und dann wird die zweite Tranche aus Zeile 2 mit 0,5 Anteilen angeschnitten und es verbleiben 0,1 Anteile in Zeile 2.


    ist das so korrekt?