Bevorstehender Ruhestand, was tun

  • Hallo Weisserwelpe

    jetzt schreibe ich schon zum 2. Mal zu diesem Thema hier im Forum.

    Das erste Mal hat mich gestört, dass Du einfach ohne viel Nachdenken gleich vom "CRASH"-Risiko gesprochen hast wenn Aktienkurse mal sinken.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig aufklären, dass es an der Börse immer wieder mal starke Kursrückgänge gibt aber eben keinen "Crash".

    Bei einem echten CRASH müssten alle Unternehmen Insolvenz anmelden,

    von Procter&Gamble, über CocaCola, Microsoft oder Allianz oder wie sie alle heißen.

    An der Börse haben wir daher immer nur Kursschwankungen.


    Bei dieser Gelegenheit auch gleich noch eine McProfit-Weisheit,

    die fast schon banal ist aber auch logisch.

    Selbst wenn es bei Aktien zu einem Kursückgang von 20, 30, 50 oder 80% kommt ist das lustigerweise immer noch KEIN CRASH

    Solange es überhaupt noch einen Aktienkurs gibt, egal wie niedrig, ist es so dass es an diesem Tag Menschen gab die eben zu diesem Preis diese Aktien gekauft haben.

    Selbst wenn der Preis 50% niedriger war als am Vortag.

    Ohne Käufer kein Aktienkurs!!

    Entscheidend ist:

    Alle Aktien sind vor oder nach diesem "Crahs" immer noch da.

    Die Firmen arbeiten, die Mtarbeiter bekommen ihren Gehalt und die Produkte werden wohl weiterhin gekauft, möglicherweise eben weniger.

    Auch in der Krise spart man nicht am neuen Herzschrittmacher (von Medtronic) wenn man gerade da einen brauchen sollte.

    Bei einem echten Crash wäre die Firma jedoch insolvent und dann gibt es auch keinen Aktienhandel und keinen Kurs mehr.

    Dann würde der Handel eingestellt.

    Wo Du dann Deine Pampers oder Dein künstliches Hüftgelenk oder Deinen Herzschrittmacher herbekommst wäre dann eine gutet Frage.

    Sorry, für diese penetrante Erklärung,


    Deine 2. pauschale Behauptung ist, dass zu viele US Aktien ein Risiko darstellen.

    Auch das sehe ich etwas anders:

    Die meisten der großen US Firmen sind längst Weltkonzerne die ihre Produkte rund um die Welt herstellen und dort verkaufen und daher auf der ganzen Welt ihre Geld verdienen.

    Lediglich der Hauptsitz ist in den USA.

    Denk wieder an mein Beispeil Procter&Gamble (Pampers) Colgate, Stryker (Hüftgelenke) Microsoft oder selbst McDonalds oder Sturbuck, Visa usw.

    Das alles sind internationale Konzerne.

    Dss Risiko bei solchen Firmen liegt nicht in dem Land wo sie ihren Sitz haben, sondern daran ob die Produkte auch in Zukunft weiterhin gebraucht und verkauft werden.

    Merke: Möglichst viele neue Babys sind für Procter&Gamble wichtiger als wer gerade Präsident der USA ist. Es liegt somit auch an Dir, ob Du für mehr Wachstum bei Deinen Aktien sorgst.

    Vergiss auh auch nicht: Was Du in Deiner Familie für Pampers ausgibst bekommst Du über Dividende wieder zurück. Das ist schwäbisches "Return on Invest"

    Viel Erfolg wünwscht Dir McProfit

  • Ich möchte mich bei all denen, die sich Mühe gemacht und Zeit genommen haben, mir Anregungen, Wissen und Tipps zu geben, bedanken.

    Ich bin gestern erst auf dieses Forum gestoßen und werde in den einzelnen Themen stöbern. Vieles verstehe ich nicht, manche Abkürzungen auch nicht. Ich denke, das wird schon. Der Austausch hier ist sehr respektvoll, das ist super.

    Übrigens bin ich ein junger Hüpfer (65). Das war ein Tippfehler ;)

  • 1. Basisinvestment. Es heißt allgemein, die üblichen Welt-Indizes enthielten zu viel USA. Keine Ahnung, ob das stimmt. Viel ja, aber zu viel? US-Aktien, speziell US-IT-Aktien sind in den letzten Jahren besser gelaufen als der Rest der Welt.


    2. Spezial IT-ETF, verschärft die obige Asset-Allocation. Manche kritisieren das, es hat Dir in den Vergangenheit jedenfalls gutes Geld gebracht.


    3. Die Beimischungen! Viele Leute glauben, mit Dividenden zusätzlichen Ertrag zu erwirtschaften. Das ist eine Fehleinschätzung. Wenn der Gewinn prinzipiell in der Firma bleibt, steigt tendentiell der Kurs. Wird Dividende ausgeschüttet, hat der Anleger konkret Geld, aber die Firma ist dadurch dann halt weniger wert. Mal angenommen, die Beimischung verdoppelt sich - was bringt Dir das dann (gemessen am Gesamtdepot)?


    4. Noch eine Beimischung. Gleiche Anmerkung.


    5. Einzelaktie, Einzelzock. Konnte man machen. Ich könnte mir vorstellen, daß Rüstung in Europa in den nächsten Jahren bedauerlicherweise gut läuft.


    6. Von Festgeld halte ich in der aktuellen Zinssituation nichts. Es ist unflexibel, und diese Unflexibilität wird unzureichend vergütet.


    7. Du merkst den Zinsunterschied Tagesgeld - Festgeld, wenn Du guten Tagesgeldzinsen nicht hinterherhoppst. Ich würde diesen Sektor aktuell mit einem Geldmarktfonds abdecken.


    Daß Du ein Wohnmobil kaufen willst, wird monstermania freuen. Der hat das auch vor und will damit in den ersten Jahren seines "Unruhestands" Europa unsicher machen. Ich halte Wohnmobile für zu teuer für das, was sie bieten, und bevor ich 50 Mille oder so in ein solches Gerät stecken würde, würde ich mir für einen Bruchteil des Preises eins mieten, um zu sehen, wie es damit ist. Weiterer Vorteil des Mietens: Nach dem Urlaub gibt man das Fahrzeug wieder ab und muß sich nicht darum kümmern, wo man es in der engen Stadt läßt.


    Aber auch das darf jeder selber wissen.


    Jetzt hast Du verraten, was in Deinem Depot steckt, und ich habe Dir meine Meinung dazu geschrieben. Ob Du das Depot ruckartig verkaufen solltest (was ja Deine ursprüngliche Frage war), läßt sich daraus aber immer noch nicht ermessen.


    Wie hattest Du Dir die Verwendung Deines Geldes denn vorgestellt (abgesehen vom Wohnmobil)? Was würdest Du mit dem Geld machen, wenn Du Dein Depot verkaufen würdest? Alles auf Tagesgeld?

  • Das "Vermögen" ist erst in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Ich hatte vor einigen Jahren Rentenpunkte, eigentlich nur einen Rentepunkt, gekauft und konnte wegen Schwerbehinderung im 11/2022 in Rente gehen. Mit geringen Abzügen, die der Rentepunkt ausgleicht.

    Bis Anfang 25 habe ich im gleichen Stundenumfang weiter gearbeitet und das Gehalt halbe/ halbe Etf und Tagesgeld gespart.

    Mir kommt es noch viel zu wenig vor deswegen arbeite ich noch mit reduzierter Stundenzahl weiter.

    Ende des Jahres werden wir unsere ETW selbst beziehen. Zzt ist sie vermietet.

    Ich sehe nur, mit wie viel das Depot im Plus steht und dachte, vielleicht sollte ich zumindest einen Teil der Gewinne realisieren.

    Eine Idee, wohin mit dem Geld, hab ich nicht. Es scheint keine gute Idee zu sein.

    Ein Wohnmobil hatten wir für den Herbst zum Ausprobieren gebucht, mussten es leider stornieren wg Kündigung und Umzug.

    Dazu kommt, dass wir einen weißen Schäferhund haben und nicht wissen, ob die Art zu reisen mit ihm funktioniert.

    Ich scheue eh die hohen festen Kosten wie Steuer, Versicherung, Stellplatz.

    Bisher haben wir immer Ferienwohnungen. Teure Hobbies haben wir nicht, bis auf Reisen

    Mir ist auch nicht klar, wie hoch in unserem Alter der Anteil Aktien bzw ETF sein sollte.

  • Das "Vermögen" ist erst in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Ich ... konnte wegen Schwerbehinderung im 11/2022 in Rente gehen.


    Bis Anfang 25 habe ich im gleichen Stundenumfang weiter gearbeitet und das Gehalt halbe ETF und Tagesgeld gespart.


    Mir kommt es noch viel zu wenig vor, deswegen arbeite ich noch mit reduzierter Stundenzahl weiter.

    Es ist finanziell meistens günstig, den Rentenbezug so weit wie möglich vorzuziehen, selbst wenn man dann weiterarbeiten will (oder glaubt, daß man das muß). Mit diesem Verfahren läßt sich nennenswert Vermögen aufbauen.

    Ende des Jahres werden wir unsere ETW selbst beziehen. Zzt ist sie vermietet.

    Das kann je nach Wohnsituation ein Nullsummenspiel sein. Vermutlich wohnt Ihr jetzt zur Miete. Es könnte sein, daß die Mieteinnahme aus der Wohnung (die Ihr versteuern müßt) einigermaßen die jetzige Miete deckt.


    Der Umzug dürfte Geld kosten - Konsumausgabe.

    Ich sehe nur, mit wie viel das Depot im Plus steht und dachte, vielleicht sollte ich zumindest einen Teil der Gewinne realisieren.

    Eine Idee, wohin mit dem Geld, hab ich nicht. Es scheint keine gute Idee zu sein.

    Ein Depot ist eine langfristige Geldanlage. Wenn Du aus irgendwelchen Gründen Gewinne realisieren möchtest, brauchst Du also eine Idee, was Du mit dem Geld hinterher machst. Die Zeit hält ja nicht an.


    Seit vielen Jahren sagen Leute, daß die Börse zu stark gestiegen sei, der Absturz stehe daher unmittelbar bevor. Das ist keine unsinnige Überlegung: Man kann schon sagen, daß das KGV, die wichtigste Kenngröße von Aktien, steigt. Wer aber aus dieser nicht unsinnigen Überlegung heraus vor drei Jahren ausgestiegen ist und das erlöste Geld auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt hat, hat dem gegenüber, der dabeigeblieben ist, einen erheblichen Opportunitätsverlust erlitten. Eine Kristallkugel hat niemand.


    Wenn die Börse nun um 20% einknickt (Das ist ja auch schon etwas!) stelle ich mich nicht schlechter als einer, der zum Jahreswechsel 2023/24 ausgestiegen ist. Demjenigen, der aus nachvollziehbaren Gründen vor drei Jahren ausgestiegen ist, bin ich um 50% davongelaufen.


    Dein Aktienanteil ist recht gering. Schon, was das frei investierbare Vermögen anlangt, betragen Aktien lediglich ein Drittel. Dazu hast Du eine vermutlich bezahlte Immobilie, eine Rente und auch noch ein Gehalt. Ich würde nicht daran denken, den Aktienanteil zu reduzieren, sondern im Gegenteil ihn sogar vermutlich erhöhen. Aber es ist Dein Geld, mit dem Du tun darfst, was Dir gefällt.

    ... was ja nicht direkt ein billiges Hobby ist.


    Ich habe ganz bewußt keinen Hund (schon gar keinen großen, was ein Schäferhund ja ist), weiß aber, daß Hunde nicht gern stundenlang autofahren. Eben das macht man mit einem Wohnmobil aber.


    Ich würde keine 50 Mille (oder mehr) auf einen Traum setzen, ohne daß ich das für kleineres Geld ausprobiert hätte. Das geht im vorliegenden Fall ja.

    Mir ist auch nicht klar, wie hoch in unserem Alter der Anteil Aktien bzw ETF sein sollte.

    Ich komme wieder zurück auf den Anfang: Du brauchst eine Vermögensbilanz und eine mittelfristige Finanzplanung. Ohne das kannst Du keine vernünftigen Entscheidungen treffen. Ich habe Dir eine Reihe naheliegender Fragen gestellt, die Dich größtenteils überrascht haben. Das ist mißlich.


    Du bist - sehr wohlgemerkt! - mir als Fremden keine Antwort auf diese Fragen schuldig (mit denen ich übrigens versuche, mich in Deine Lage zu versetzen). Aber eben drum bist Du Dir selbst eine Antwort schuldig. Wenn Du keine gute Antwort weißt, brauchst Du das mir nicht auf die Nase zu binden, aber Du selbst solltest das Defizit erkennen und beseitigen. Ein Depot nur deswegen aufzulösen, weil man ein unbestimmtes ungutes Gefühl hat, und das Geld dann quasi unter die Matratze zu stopfen (realiter auf dem Girokonto versauern zu lassen), ist ja keine Lösung.

  • Ich muss erst mal viel lesen.

    Dividenden Aktien fand ich bisher ganz gut. Ich hatte Münchner Rück.

    Nach dem Ex Dividende Tag ( oder so ähnlich) fiel der Wert, sie stiegen dann aber wieder erheblich. Dann war ein neues Auto nötig und ich habe sie verkauft.

    Mit Vermögensbilanz und Finanzplanung werde ich mich beschäftigen.

    Ja, die ETW ist abbezahlt. Wir werden deutlich günstiger wohnen als zzt.

    Ich habe vom Pantoffel Portfolio gelesen und dachte 25 % Aktienanteil wäre für Unerfahrene ok.

    Vor ein paar Jahren war ich total erschrocken als mein Depot mit 50 Euro im Minus lag. :S

  • Dividenden Aktien fand ich bisher ganz gut.

    Viele Leute finden das. Gerade verkämpft sich einer im Parallelthread für den Dividendenwert BAT. Die Konzentration auf die Dividende ist letztlich ein verbreiteter Irrglaube.

    Ich hatte Münchner Rück.

    Nach dem Ex Dividende Tag ( oder so ähnlich) fiel der Wert, sie stiegen dann aber wieder erheblich. Dann war ein neues Auto nötig und ich habe sie verkauft.

    Der Dividendenabschlag ist gerade bei deutschen Werten typisch (und vergleichsweise hoch, weil die Dividende ja nur einmal im Jahr kommt und auch vergleichsweise hoch ist). Ich würde keine Aktie für ein Auto verkaufen.

    Ja, die ETW ist abbezahlt. Wir werden deutlich günstiger wohnen als zzt.

    Ich habe vom Pantoffel Portfolio gelesen und dachte 25 % Aktienanteil wäre für Unerfahrene ok.

    Die Stiftung Warentest schreibt, ein ausgewogenes Depot von 50% Renten und 50% Aktien passe für die meisten Menschen. Das mußt Du aber selber entscheiden, schließlich ist es Dein Geld. Die Deutschen sind bei der Geldanlage Angsthasen und fürchten ständig Crashes. Weiterhin unterliegen sie verbreitet der sog. Geldillusion. Sie sind glücklich, wenn sie nach 20 Jahren sparen ihr Geld aus einem Sparvertrag zurückbekommen. Daß die 50.000 €, die sie nun zurückbekommen, nicht die gleichen 50.000 € sind, die sie damals hingegeben haben, sondern bezüglich der Kaufkraft viel, viel weniger, führen sie sich nicht vor Augen.


    Kapitalertrag ist nicht dieses böse leistungslose Einkommen, über das linke Kreise immer schimpfen, sondern ein notwendiger Inflationsausgleich, damit die Kaufkraft des Zurückgelegten erhalten bleibt.


    Teil Deiner Privatbilanz ist natürlich Dein Depot (siehe oben). Dazu kommt zumindest diese Eigentumswohnung (die vermutlich auch etwas Sechsstelliges wert ist) und auch Eure Renten, die Du als Vermögenswert mit etwa 250 T€ pro 1000 € Monatsrente taxieren kannst. Das heißt: Solltest Du 1500 € Rente bekommen, entspricht das einem Kapital von 375 T€ (!). Huch, hättste nicht gedacht, oder?


    Und dann rechne mal Deinen Aktienanteil aus. Das sind keine 25%, garantiert nicht.


    Aber es ist Dein Geld. Du bist ja nicht zu einer bestimmten Aufteilung verpflichtet, sondern legst Dein Geld letztlich nach Deiner Überzeugung an.

  • Ja, der Verkauf war Blödsinn und ärgert mich immer noch.

    Ich habe viel falsch gemacht.

    Die ETW ist eher nur gute 200 tsd. wert. EG im 3 Familienhaus, immerhin mit Garten. Das Haus ist schon älter. Meine Rente immerhin 2600. Dafür hat mein Mann eine kleine EU Rente von 1100.

    Dass das so einen Wert hat, nein, das hätte ich nicht gedacht.

  • Ja, der Verkauf war Blödsinn und ärgert mich immer noch.

    Ich habe viel falsch gemacht.

    Das kann man so immer nur in der Rückschau sagen. Du hast die Münchner Rück wahrscheinlich vor dem Anstieg verkauft und später mit Entsetzten gesehen, wie sie bis auf 520 € gestiegen ist.

    Mach dir nichts draus mit Einzelaktien. Stell dir einfach vor, du hättest die Bayer für 80 € verkauft und würde jetzt gemütlich die 20 anschauen….

  • Die Deutschen sind bei der Geldanlage Angsthasen und fürchten ständig Crashes.

    Ob das in dieser Pauschalität und Verallgemeinerung zutreffend ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Da ich auch in anderen Ländern sowie "Nachbarländern" gearbeitet habe: In Österreich, Italien, Spanien, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich usw. konnte ich diesbezüglich keine signifikanten Unterschiede zu Deutschland ("den Deutschen" als "Angsthasen") feststellen ... ?


    Dazu kommt noch, daß jedenfalls ein bestimmter Teil der Bevölkerung gar nicht "investieren" muß (sprich Geld ins Risiko schieben muß), weil in Sachen "finanziell auskömmlicher Ruhestand" die Melange aus Pension(en), Rente(n), bAV, PRV, KLV, Sparvermögen, lastenfreiem Wohneigentum usw. bereits auskömmlich ist).


    Wobei diese sich dann natürlich nicht auf risikoarme "Geldanlage" beschränken "müssen" - sie "können" auch "risikoreicher investieren" (sprich Mittel in Aktien und/oder Immobilien schieben).

    Mit Vermögensbilanz und Finanzplanung werde ich mich beschäftigen.

    :thumbup:

    Ja, die ETW ist abbezahlt.

    Ein nicht zu verachtender Vorteil.

    Wir werden deutlich günstiger wohnen als zzt.

    In aller Regel: Kein Mensch wohnt völlig kostenfrei (auch ein Wohnungseigentümer hat ein monatliches Hausgeld inkl. Instandhaltungsrücklage zu leisten). Aber immerhin völlig mietfrei zu wohnen ist ein erheblicher Vorteil (umso teurer die Mieten in der Region sind, desto vorteilhafter wird das sein - und Eigenbedarfskündigungen sind dann auch kein Thema).

    Ich habe vom Pantoffel Portfolio gelesen und dachte 25 % Aktienanteil wäre für Unerfahrene ok.

    Zum einen und wie schon in Nr. 28 (von Achim Weiss) dargestellt, überschätzen die meisten Menschen ihre tatsächliche Aktienquote deutlich, weil sie diese nicht in Relation zu ihrem Gesamtvermögen sehen (wie Rente(n) und/oder auch Wohneigentum) - sondern nur bezogen auf ihre Depot bzw. das sog. "freies Vermögen".


    Zum anderen sollte - das ist meine ganz persönliche Sicht und beruhend auf eigenen Erfahrungen - eine Aktienquote mindestens 30% betragen, um - in the long run - überhaupt einen spürbaren Impact auf das Vermögen zu generieren.



    Dir Weisserwelpe weiter gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ich würde es wie folgt angehen:


    - Kostenaufstellung durchführen

    - Mittelfristigen Finanzbedarf ermitteln

    - Deinen Mann mit einbeziehen. Welches Risiko sind wir bereit zu gehen? Ruhiger Schlaf ist wichtiger als Rendite.

    - Rentenbewertung. Damit habe ich ein Problem. Hier wird das häufig als Bilanzposten genannt. Die Rente liegt aber nicht in meiner Hand. Diese könnte gekürzt werden, etc. Mit den hier genannten Werten kann ich nichts anfangen.

    - Womo - Kosten- Nutzenabwägung. Bei uns in der Nachbarschaft stehen die meisten davon ca. 10 Monate im Carport. Lohnt sich da die Investition?


    Just my two cents.

  • Ja, der Verkauf war Blödsinn und ärgert mich immer noch.

    Ich habe viel falsch gemacht.

    Das kannst Du für Dich selber denken, das spielt hier im Froum aber keine Rolle. Die Frage: "Warum hast Du die Münchner Rück verkauft, als Du Geld für ein Auto brauchtest, und hast das Geld nicht von der Barreserve genommen?" liegt natürlich nahe, aber Du bist keinem Foristen hier eine Antwort darauf schuldig. Du solltest Dir selbst aber auf diese Frage eine Antwort geben können.


    Selbstbezichtigungen helfen Dir nicht weiter. Wenn Du Dir selbst das so eingestehen und Deine Lehren daraus ziehen magst, steht das auf einem anderen Blatt, aber öffentlich diskutiert gehört das nicht.

    Die ETW ist eher nur gute 200 tsd. wert. EG im 3-Familienhaus, immerhin mit Garten. Das Haus ist schon älter. Meine Rente immerhin 2600. Dafür hat mein Mann eine kleine EU Rente von 1100.


    Dass das so einen Wert hat, nein, das hätte ich nicht gedacht.

    Viele Leute führen sich das nicht vor Augen, das wäre aber wichtig. Was auch immer mit dem Geld passiert, das Du siehst - im Extremfall wäre es weg, schlimmer kann es nicht kommen - die Rente tangiert das nicht, die Wohnung tangiert das nicht. Die Werte, die Du eben nicht auf dem Schirm hast, betrifft das nicht. Den schönen Urlaub könntest Du Dir dann vielleicht nicht mehr leisten, aber Dein wirtschaftliches Überleben wäre selbst von diesem Extremfall nicht bedroht.


    Bei Dir kann dieser Extremfall aber nicht vorkommen, da Du nur einen kleinen Teil Deines investierbaren Vermögens (das Du siehst) an der Börse hast. Ginge die Börse auf 0 (was ich für nahezu ausgeschlossen halte, was aber der theoretische Extremfall ist), dann wäre in Deinem Fall ein Drittel des investierbaren Vermögens weg. Das wäre nicht schön, aber verkraftbar.


    Es besteht bei einem Aktienportfolio zwar sehr wohl das Risiko eines Börseneinbruchs. Solche gibt es immer wieder, so daß man sogar eher von Sicherheit sprechen könnte, daß ein solcher Einbruch vorkommt, als nur von einer Möglichekeit. Aber ein Börseneinbruch bringt Dich nicht stracks in die Gosse. Wenn man den Aktienanteil sinnvoll bemessen hat, hat man andere Ressourcen - Rente, Haus, Festverzinsliches - auf die man dann zurückgreifen kann, um dem Depot die Gelegenheit zur Erholung zu geben.


    Auf der anderen Seite steht halt das Potential. Typischerweise bringen Aktien schlichtweg mehr als Festverzinsliches.


    Schon seit Jahren predigen Crashpropheten, daß der Zusammenbruch unmittelbar vor der Tür stehe. Wer sich von dieser Furcht hat vor 2 Jahren anstecken lassen und sein Börsengeld in Festverzinsliches gesteckt hat, dem bin ich, der ich dabeigeblieben bin, um etwa 35% davongelaufen. Heißt: Wenn jetzt der Crash käme und 35% Einbruch mit sich brächte, dann stünde ich trotz Crash nicht schlechter da als der Skeptiker, der aus Angst vorsichtshalber ausgestiegen ist. Wenn der Crash aber wieder nicht kommt, laufen meine Anlagen weiter und ich habe das bessere Geschäft gemacht.


    Man muß sich all das vor Augen führen und dann für sich selbst den eigenen Weg festlegen. Aber man braucht die zugehörigen Daten dazu, daher Privatbilanz und Finanzplanung.

  • Das Womo (ähnlich wie ein normales KfZ) holt man sich nicht, um da mit zu fahren, sondern um damit fahren zu können. (Entscheidender Unterschied!)


    Wenn Dich allein die Tatsache, dass es im Carport steht und Du "jederzeit" damit losfahren könntest, glücklicher macht, dann solltest Du das ebenso berücksichtigen.

  • Hallo Mauk, der Gedanke mit dem Womo ist, quasi nach Weihnachten in den Süden fahren zu können und Ostern wieder heimzukommen, im Sommer nach Skandinavien..., den Herbst über nach Sardinien :). Das wollte ich schon immer. Das Womo stünde nicht lange. Vielleicht ist auch Womo mieten die Lösung und für längere Zeiten eine Wohnung.

    Also erst mal ausprobieren.

  • Hinweis zum Womo war nur ein Gedanke. In jedem Fall machen, wenn es Freude bereitet. Dafür ist das Geld letztendlich da.


    Mit Hund sind wir auch schon bis nach Sardinien gereist. War kein Problem.


    Ich wünsche Dir gute Entscheidungen und viel Spaß im wohl verdienten Ruhestand.

  • Ginge die Börse auf 0 (was ich für nahezu ausgeschlossen halte, was aber der theoretische Extremfall ist),

    das würde doch bedeuten das alle börsennotierten Unternehmen absolut keinen Wert mehr haben, noch nicht mal mehr Altmetalwert für die Maschinen, irgendwein Wert für Immobilien und den Grund auf dem sie stehen, nichts für die Patente oder Markenrechte, das Knowhow der Mitarbeiter?


    Also 0 kann ich mir nicht vorstellen, und halte es tatsächlich für ausgeschlossen, aber - 50% oder sogar - 80% wären auch kein Fest für meine Nerven.

  • noch nicht mal mehr Altmetalwert für die Maschinen, irgendwein Wert für Immobilien und den Grund auf dem sie stehen, nichts für die Patente oder Markenrechte, das Knowhow der Mitarbeiter?

    Nein. Das bedeutet nur, dass sie illiquide und/oder überschuldet sind.



    Wobei ... selbst Wirecard wird noch für knapp 2 Cent gehandelt ... :/