Tips zur Zusammenstellung eines ETF Portfolios

  • Nein. Ein großer, marktbreiter Welt-ETF (wie beispielsweise ein ETF auf den MSCI World oder FTSE Developed, MSCI ACWI oder FTSE All World oder MSCI ACWI IMI) enthält bereits weit über 1.000 Unternehmen. Von daher kann man auch mit einem einzigen ETF sehr gut diversifiziert sein.


    Ich mache das nicht. Ich kombiniere einen (!) marktbreiten Aktien-ETF mit Tagesgeld, das reicht mir.

    Würde also auch ein ETF "iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc)" wie ich es aktuell habe ausreichen? Dort sind ja auch ca. 1.400 Unternehmen und damit eine breite Streuung (hatte da gerade einen Beitrag hier im Forum zu erstellt Frage bezüglich meines Portfolios - Seite 2 - Geldanlage - Finanztip Forum)


    "Mein restliches Geld" habe ich ebenfalls als Tagesgeld angelegt :)

  • Würde also auch ein ETF "iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc)" wie ich es aktuell habe ausreichen?

    Natürlich reicht das aus. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Abdeckungen werden in 20-30 Jahren sehr gering sein. Hauptsache irgendwie dabei bleiben.

  • Würde also auch ein ETF "iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc)" wie ich es aktuell habe ausreichen?

    Den hab ich auch (ausschließlich, nichts anderes). Ich bin davon überzeugt, dass das eine praktikable und gute Lösung für mich ist. Ich kann damit Nachts gut schlafen. Das Optimum (bezogen auf Rendite) wird es vermutlich nicht sein (man kann jetzt aber nicht wissen, was das Optimum ist, das weiß man immer erst hinterher). Aber es wird "gut genug" sein.

  • Den hab ich auch (ausschließlich, nichts anderes). Ich bin davon überzeugt, dass das eine praktikable und gute Lösung für mich ist. Ich kann damit Nachts gut schlafen. Das Optimum (bezogen auf Rendite) wird es vermutlich nicht sein (man kann jetzt aber nicht wissen, was das Optimum ist, das weiß man immer erst hinterher). Aber es wird "gut genug" sein.

    Ja das stimmt. John Bogle hatte das auch sehr passend formuliert


    Zitat

    Es gibt viele unterschiedliche Strategien und nur im Nachgang können wir sicher sagen welche die beste war. Aber nachdem ich die Zukunft nicht weiß bleibe ich beim Gesamtmarkt und dessen Rendite und mache es schon mal garantiert nicht schlechter als mit irgendwelchen individuellen Strategien. Denn die Chance es besser zu machen ist äußerst gering.

  • Ich habe mich weiter mit dem Thema beschäftigt, und tendiere nun zu folgenden zwei ETF. Warum doch zwei? Weil mir Schwellenländer im MSCI World zu unterrepräsentiert sind.


    Als Anbieter tendiere ich zu Xtrackers, einfach weil da mit DWS/Deutscher Bank ein deutscher Anbieter dahinter steckt. Folgende zwei kommen da für mich in Frage:


    Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C, ISIN: IE00BTJRMP35

    Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C, ISIN: IE00BJ0KDQ92

    Wie hoch willst Du den Schwellenländeranteil denn haben?


    Denn Folgendes: Im MSCI World sind die Schwellenländer ja qua Definition nicht unterrepräsentiert, sondern gar nicht enthalten. Wenn Du sie nun auch nach Marktkapitalisierung enthalten haben wolltest, also mit gut etwa zehn Prozent, könntest Du auch einfach ein Depot bei Scalable aufmachen und dort den neuen Xtrackers Scalables MSCI ACWI im Sparplan besparen. (Das geht bei der ING nicht, dort ist nur der teure Einmalkauf möglich.)

  • Wie hoch willst Du den Schwellenländeranteil denn haben?


    Denn Folgendes: Im MSCI World sind die Schwellenländer ja qua Definition nicht unterrepräsentiert, sondern gar nicht enthalten. Wenn Du sie nun auch nach Marktkapitalisierung enthalten haben wolltest, also mit gut etwa zehn Prozent, könntest Du auch einfach ein Depot bei Scalable aufmachen und dort den neuen Xtrackers Scalables MSCI ACWI im Sparplan besparen. (Das geht bei der ING nicht, dort ist nur der teure Einmalkauf möglich.)

    Das ist ein interessanter Tipp, vielen Dank dafür. Das werde ich mir mal genauer ansehen.


    Da ich beruflich sehr Technik-orientiert bin und viel mit China zutun habe, bin ich mir relativ sicher, dass gerade China selbst in einem ACWI stark unterrepräsentiert ist.


    Ist denn absehbar das der von dir empfohlene ETF auch bei der ING besparbar sein wird?

    Welche Risiken gibt es bei solch jungen ETF? Also Faustformel habe ich im Kopf das der ETF mind. 3 Jahre alt sein sollte...

  • Der FTSE All-World hätte auch Schwellenländer mit an Bord. Der Index ist ganz ähnlich aufgebaut wie der MSCI ACWI.

    Eigentlich müsste die Variante von Vanguard (IE00B3RBWM25) als kostenloser Sparplan verfügbar sein. Bitte selbst überprüfen!

  • Da ich beruflich sehr Technik-orientiert bin und viel mit China zutun habe, bin ich mir relativ sicher, dass gerade China selbst in einem ACWI stark unterrepräsentiert ist.

    China ist über Aktien nur recht schwer abzubilden. Deshalb ist deren Anteil in diversen ETFs - trotz hohem BIP - eher unbedeutend gewichtet. Wüsste auch keine andere Möglichkeit, wie man dort (besser/mehr) investieren könnte.

  • Da ich beruflich sehr Technik-orientiert bin und viel mit China zutun habe, bin ich mir relativ sicher, dass gerade China selbst in einem ACWI stark unterrepräsentiert ist.

    Würde ich fast als eine gewisse Form des Home Bias ansehen. In China zu investieren ist ja gar nicht so einfach, selbst wenn man es will.

  • Ich habe mich bewusst gegen marktkapitalisierende ETFs entschieden und habe mittlerweile auch keine ETFs mehr von US-Anbietern. Ich würde den Gerd-Kommer-ETF wählen.


    • Fast überall kostenlos besparbar
    • Deutlich breiter aufgestellt als die gängigen ETFs (MSCI World, ACWI, FTSE All-World usw.)
    • Hat wirklich alle Ecken des Aktienmarkts ausreichend abgedeckt (ist bei den meisten ETFs nicht der Fall)
    • Nachhaltige Vermeidung von Klumpenrisiken
    • Lief bisher minimal besser (auch risikoadjustiert) als die marktkapitalisierenden ETFs
    • Setzt auf wissenschaftlich nachgewiesene Faktorprämien
    • Deutscher Vermögensverwalter, deutscher Indexanbieter, Fondsgesellschaft aus England
    • Höhere Kosten, die aber im Rahmen sind für so ein Produkt (TER 0,5%)
  • Eigentlich reicht ein ETF so die Kernaussage von Finanztip. Aber nach 10 Jahren kann man durchaus einen 2. ETF besparen, damit man in der Entnahmephase einen gewissen Einfluss darauf hat, was man entspart.

    Damit kann man dann seine Steuern weiter optimieren.


    Ich persönlich bin da leider nicht ganz so diszipliniert. Ich habe auch einen ETF, der seinen Schwerpunkt im Technologysektor hat, einen Msci Europe, einen auf den Dax und Einzelaktien von Nvidia habe ich auch.

    Zum Ausgleich habe ich aber auch einen ex USA ETF.


    Mein erstes Depot hatte ich bei der Consorsbank, als mir das zu teuer wurde, habe ich ein weiteres bei TR eröffnet.

    Unterm Strich tut sich das alles nichts.


    Allerdings besitze ich Immobilien und die Aktien und ETFs waren nie mein Schwerpunkt. Ich bespare sie schon lange, aber nie mit nennenswerten Summen, aber Kleinvieh macht auch Mist.


    Nach meinen Erfahrungen ist es wichtig, dass man einfach anfängt mit dem Investieren und wenn man ein paar Euro zusätzlich übrig hat, kann man auch ruhig mal etwas ausprobieren. Das macht das ganze auch interessant und spornt zusätzlich an.


    Man kann nicht viel falsch machen, ausser man macht nichts.

  • Ich habe mich bewusst gegen marktkapitalisierende ETFs entschieden und habe mittlerweile auch keine ETFs mehr von US-Anbietern. Ich würde den Gerd-Kommer-ETF wählen.


    • Fast überall kostenlos besparbar
    • Deutlich breiter aufgestellt als die gängigen ETFs (MSCI World, ACWI, FTSE All-World usw.)
    • Hat wirklich alle Ecken des Aktienmarkts ausreichend abgedeckt (ist bei den meisten ETFs nicht der Fall)
    • Nachhaltige Vermeidung von Klumpenrisiken
    • Lief bisher minimal besser (auch risikoadjustiert) als die marktkapitalisierenden ETFs
    • Setzt auf wissenschaftlich nachgewiesene Faktorprämien
    • Deutscher Vermögensverwalter, deutscher Indexanbieter, Fondsgesellschaft aus England
    • Höhere Kosten, die aber im Rahmen sind für so ein Produkt (TER 0,5%)

    Also nach diesem wirklich gut zusammengefassten Superinput könnte man jetzt hier eine Pilgergruppe zum Heiligen Gerd bilden.

    Ich finde du hast das ganz toll hier zusammengestellt und ich bin jetzt sogar geneigt, ein deutsches Wettrennen zwischen Gerd und Beck zu machen.

    Mir fällt gerade der Vorname nicht ein, aber das Rennen wurde dann heißen 0,5 vs. 0,7 oder umgekehrt.


    Nachklapp: Andreas gegen Gerd.

    Wenn ich da im Durchschnitt 100.000 € für 25 Jahre lang den beiden überreiche, kostet mich die Verwaltung 17.500 € beziehungsweise 12.500 €.


    Ein MSCI World ETF von Xtrackers machst für 3000 Euro.

  • Ist denn absehbar das der von dir empfohlene ETF auch bei der ING besparbar sein wird?

    Welche Risiken gibt es bei solch jungen ETF? Also Faustformel habe ich im Kopf das der ETF mind. 3 Jahre alt sein sollte...

    Das wird Dir niemand sagen können, und wer es sagen könnte, die ING, wird es nicht sagen. Ich würde aber eher auf „Nein“ tippen … weil er den Namen des Konkurrenten im Namen trägt.


    Wegen des jungen Alters würde ich mir bei dem keine Sorgen machen. Der wird seinen Weg gehen und Bestand haben.


    Der FTSE All-World hätte auch Schwellenländer mit an Bord. Der Index ist ganz ähnlich aufgebaut wie der MSCI ACWI.

    Eigentlich müsste die Variante von Vanguard (IE00B3RBWM25) als kostenloser Sparplan verfügbar sein. Bitte selbst überprüfen!

    Stimmt, der wäre eine Alternative … Ich meine aber, beim TO einen Wunsch nach einem deutschen Anbieter herausgelesen zu haben. (Was nach den letzten Tagen nicht unverständlich ist.)

  • … Ich meine aber, beim TO einen Wunsch nach einem deutschen Anbieter herausgelesen zu haben. (Was nach den letzten Tagen nicht unverständlich ist.)

    Ja, dem ist so.

    Ich habe nach dem denkwürdigen Auftritt der beiden Donalds im Oval Office sofort alle ETF US amerikanische Anbieter verkauft und natürlich die hohen Gewinne versteuert.

    Das hat sich im Nachhinein als Glücksfall erwiesen.

    Ich investiere ausschließlich nur noch in ETF von Xtrackers und UBS. Ein netter Kollege hat darauf hingewiesen, dass es auch gute von HSBC gibt.

    Die US Schiene ist jetzt erst mal komplett raus.

    Stellt euch mal vor, der Gröwix kommt auf die Idee, dass ich die nicht US-Bürger mit einer Sonderabgabe bei den US ETF-Gesellschaften beteiligen müssen, um die Ausbeutung der letzten 40 Jahre ab zu bezahlen.

    Kleine Sondersteuer.


    Gröwix = Größter Wirtschaftsexperte aller Zeiten.

  • Eigentlich reicht ein ETF so die Kernaussage von Finanztip. Aber nach 10 Jahren kann man durchaus einen 2. ETF besparen, damit man in der Entnahmephase einen gewissen Einfluss darauf hat, was man entspart. Damit kann man dann seine Steuern weiter optimieren.

    Das ist dann die wunderbare 3*10-Methode nach Saidi, die man mit 2 Depots sinnvollerweise selber realisiert. Das ist nämlich flexibler.

    Ich persönlich bin da leider nicht ganz so diszipliniert. Ich habe auch einen ETF, der seinen Schwerpunkt im Technologysektor hat, einen Msci Europe, einen auf den Dax und Einzelaktien von Nvidia habe ich auch.


    Zum Ausgleich habe ich aber auch einen ex USA ETF.

    Jeder legt sein Geld selber an und ist niemand außer sich selbst dafür verantwortlich. :)

    Man kann nicht viel falsch machen, außer man macht nichts.

    Na ja, ganz so ist es nicht.

  • Und wenn du die 40 Aktien des DAX direkt kaufst, zahlst du 0 Euro Gebühren. Das wäre nach deiner Logik ja dann noch besser.

  • Ich habe nach dem denkwürdigen Auftritt der beiden Donalds im Oval Office sofort alle ETF US amerikanische Anbieter verkauft und natürlich die hohen Gewinne versteuert.

    Uff, krass. Ist das nicht etwas übertrieben? Also du zahlst lieber jetzt Steuern, nur um einer völlig aus der Luft gegriffene Sondersteuer auf US Fonds vorzubeugen, die es vielleicht niemals geben wird?

    Bin kein Rechtsexperte, aber ich denke, alle UCITS-konformen Fonds werden doch rechtlich gleich behandelt. Außerdem lagert Xtrackers ja auch bei State Street.