Im Vergleich zu einer abgewickelten Eurozone? Klar.
Ich glaube, du weißt nichts über die Situation des Yen, der japanischen Zentralbank und dem Verschuldungsgrad des Staates…
Im Vergleich zu einer abgewickelten Eurozone? Klar.
Ich glaube, du weißt nichts über die Situation des Yen, der japanischen Zentralbank und dem Verschuldungsgrad des Staates…
Ich glaube, du weißt nichts über die Situation des Yen, der japanischen Zentralbank und dem Verschuldungsgrad des Staates…
Glaubst Du? Wie ist denn die Situation?
Japans Staatsschuldenquote beträgt ca. 240% des BIP:
Das ist deutlich mehr als Griechenland je hatte. Allerdings zahlt Japan fast keine Zinsen.
Japans Staatsschuldenquote beträgt ca. 240% des BIP ...
Meines Wissens gibt es kein Land mit einer höheren Verschuldung in Relation zur Wirtschaftsleistung (BIP) als Japan.
Nach meiner Erinnerung lag die Staatsschuldenquote damals (Platzen der Finanz- und Immobilienblase in Japan um das Jahr 1990) bei nur knapp über 60% vom BIP (glaube bei 63%).
Der Nikkei Index war zuvor in nur relativ kurzer Zeit (von 1985 bis 1989) von unter 15.000 Punkten auf ca. 39.000 Punkte hochgegangen und dann beim Platzen der Blase praktisch wieder auf den Ausgangswert (um 16.000) zurückgefallen. Das damalige ATH hat der Nikkei nach meinem Kenntnisstand bis heute nicht wieder erreicht (aktuell um die 37.150 Punkte).
Nicht wenige sahen damals in einer sehr expansiven Geldpolitik mit sehr niedrigen Zinsen der Bank of Japan (BOJ) in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine entscheidende Ursache für die folgende Krise (Platzen der Aktien- und Immobilienblase).
Im Rahmen des Plaza-Abkommens (1985) drängten damals die USA auf eine Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar (Handelsungleichgewicht im Verhältnis USA vs Japan). Diese Aufwertung des Yen belastete das exportabhängige Japan, worauf die Bank of Japan (BOJ) versuchte dem mit der Therapie Zinssenkungen entgegenzuwirken. Diese Therapie hatte aber signifikante "Nebenwirkungen".
Diese expansive Geldpolitik wirkte kaum bis nicht inflationär (im Sinne steigender Konsumentenpreise (Verbraucherpreisindex)) sondern führte zu einem exorbitanten (man könnte fast sagen astronomischen) Anstieg der Vermögenspreise (Asset Price Inflation sprich bei Aktien und Immobilien). Deren Preise (Barwerte) stiegen weit über das Maß hinaus, das durch die zu erwartenden Einnahmen (Dividenden und Mieten) gerechtfertigt war. Der Zins zum Diskontieren sprich Abzinsen zur Ermittlung der Vermögenswerte (als Barwert) war zudem gering (aufgrund der expansiven Geldpolitik (Niedrigzinspolitik) der BOJ). Der Fokus hatte sich von den Erträgen hin zu immer weiteren Wertsteigerungen verschoben. Es reichte - nach meiner Erinnerung - eine wieder etwas restriktivere Geldpolitik (mit höheren Zinsen), um die Blase zum Platzen zu bringen.
Nach dem Absturz der Vermögenspreise (Aktien, Immobilien) kam es - nach meiner Erinnerung - zu starker Kaufzurückhaltung der Verbraucher (die sich nun ärmer oder weniger wohlhabend fühlten) und damit sich verfestigenden sprich deflationären Tendenzen.
Das ist deutlich mehr als Griechenland je hatte.
Was meines Wissens stimmt - Greece hat allerdings einen Schuldenschnitt (Haircut) sowohl der öffentlich-rechtlichen Gläubiger (November 2012 - Gegenwert ca. 150 bis 154 Mrd.) als auch der privaten Gläubiger (März 2012 - Gegenwert 47 bis 59 Mrd.) hinter sich (von den diversen EU-Rettungstöpfen, EU-Rettungsschirmen, EU-Bürgschaften usw. inkl. drei Hilfsprogrammen (2010, 2012 und 2015) sowie den IWF-Krediten abgesehen; Gesamtvolumen der Hilfen bzw. Schulden-Erleichterungen 280 bis knapp 300 Mrd.). Für ein derart kleines Land ziemlich bis äußerst erheblich.
Zudem hatte die EZB griechische Staatsanleihen gekauft, um die Schuldentragfähigkeit Griechenlands zu erhalten (und die Zinsen auf deren Staatsanleihen zu drücken).
Allerdings zahlt Japan fast keine Zinsen.
Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand soll zum einen Japan überwiegend bei seinen eigenen Bürgern (und in seiner eigenen Währung also in JPY) verschuldet sein und zum anderen hat wohl die Japanische Notenbank (BOJ) einen Großteil der japanischen Staatsschulden aufgekauft (sprich in ihre Bilanz "verklappt"). Das könnte inzwischen die Hälfte (oder mehr) der gesamten japanischen Staatsverschuldung sein.
Aus Sicht der monetären Ökonomik interessant:
Trotz (oder vielleicht eher wegen) einer sehr langjährigen und ultra-expansiven Geldpolitik in der Folgezeit (insbesondere wohl ab 2013 ff - sog. "Abenomics" als Kofferwort aus "Abe" (Nachname des ehemaligen japanischen Premierministers) und "economics" (mit Geldschwemme und Konjunkturprogrammen) als Versuch die japanische Wirtschaftskrise zu beenden) - die BOJ versuchte die Krise (deflationäre Tendenzen) mit der Therapie zu bekämpfen (Zins unter Null gedrückt und Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil), die zuvor die Ursache für die fatalen Übertreibungen war (expansive Geldpolitik der BOJ von 1985 bis 1989 - bis zum Platzen der Blase) - sprechen nicht wenige aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung inzwischen von drei verlorenen Dekaden in Japan.
Der Währung (JPY) ist das Ganze auch nicht sonderlich gut bekommen. Kann mich kurz vor Euroeinführung (um 2001) noch gut an Kurse von knapp über 100 Yen für den US-Dollar erinnern - aktuell kauft ein US-Dollar über 150 Yen.
Leitzins der FED meines Wissens aktuell 4,25 bis 4,5% - die BOJ hatte den Leitzins Anfang des Jahres verdoppelt ... von 0,25 auf 0,5% ...
Sehr erhellender Beitrag.
So, ich habe mich heute für den Kauf des DBX0T8 (kurzlaufende deutsche Staatsanleihen 0-1 Jahre Restlaufzeit) entschieden, nachdem ich auch noch etwas im Wertpapierforum und auf Reddit gelesen habe.
Ich bedanke mich für eure Beiträge und wollte mich hier nur nochmal rückmelden!
Mir ging es auch darum die Anlageklasse Anleihen einfach mal kennenzulernen, und freue mich total, dass diese jetzt mein Depot bereichert😃.
Das Produkt war für mich am einfachsten zu verstehen, kein Schnickschnack, kein Swap, und kostenlos kaufbar bei meiner Bank.
Hatte mir noch "richtige" Geldmarkt ETF angeschaut.
Aber: Das Trägerportfolio des beliebten DB0XAN fand ich nicht sehr überschaubar, enthält z.B. auch Unternehmensanleihen, die ich nicht einschätzen kann.
Zweitens scheint es so, als würde sich die inverse Zinskurve normalisieren. Wenn ich es richtig verstehe, sollten dann einjährige Anleihen besser rentieren als solche mit 0-3 Monaten Restlaufzeit.
Und anderes Beispiel: Im Factsheet des Amundi Smart Overnight ETF (LU2082999306) steht z.B. dass die Top 10 Positionen US Aktien sind, das hat mich ebenfalls abgeschreckt/verwirrt.
Ist nicht seit dem Nixon-Schock klar, dass die Euro-Zone dem Untergang geweiht ist?
Ist nicht seit dem Nixon-Schock klar, dass die Euro-Zone dem Untergang geweiht ist?
Das bunt bedruckte Zettelgeld will doch ohnehin niemand.
Bei den großen zeitlichen Abständen der genannten Ereignisse (1971 Nixon-Schock und 1999 Einführung einer Einheitswährung - und Rettung derselben in 2012 ) ist das Folgende eine bemerkenswerte These
Ist nicht seit dem Nixon-Schock klar, dass die Euro-Zone dem Untergang geweiht ist?
Eine Erkenntnis, die daher exklusiv vielleicht nur Sozialversicherungsfachangestellten (?) vorbehalten ist ... ?
So, ich habe mich heute für den Kauf des DBX0T8 (kurzlaufende deutsche Staatsanleihen 0-1 Jahre Restlaufzeit)..,
ist doch super. Das bringt dir ungefähr 2,4 % im Jahr und du hast ein Einstieg.
Und dann liegst du vielleicht mal mit Anleihen des Bundes direkt an oder mit denen von Bundesländern.
Da gibt es nette Anleihen des Freistaats Bayern und des Landes Hessen.
Da kannst du dir für viele Jahre locker über 3 % sichern und bist noch patriotisch mit dabei.
Alles anzeigenSo, ich habe mich heute für den Kauf des DBX0T8 (kurzlaufende deutsche Staatsanleihen 0-1 Jahre Restlaufzeit) entschieden, nachdem ich auch noch etwas im Wertpapierforum und auf Reddit gelesen habe.
Ich bedanke mich für eure Beiträge und wollte mich hier nur nochmal rückmelden!
Mir ging es auch darum die Anlageklasse Anleihen einfach mal kennenzulernen, und freue mich total, dass diese jetzt mein Depot bereichert😃.
Das Produkt war für mich am einfachsten zu verstehen, kein Schnickschnack, kein Swap, und kostenlos kaufbar bei meiner Bank.
Hatte mir noch "richtige" Geldmarkt ETF angeschaut.
Aber: Das Trägerportfolio des beliebten DB0XAN fand ich nicht sehr überschaubar, enthält z.B. auch Unternehmensanleihen, die ich nicht einschätzen kann.
Zweitens scheint es so, als würde sich die inverse Zinskurve normalisieren. Wenn ich es richtig verstehe, sollten dann einjährige Anleihen besser rentieren als solche mit 0-3 Monaten Restlaufzeit.
Und anderes Beispiel: Im Factsheet des Amundi Smart Overnight ETF (LU2082999306) steht z.B. dass die Top 10 Positionen US Aktien sind, das hat mich ebenfalls abgeschreckt/verwirrt.
Ich hatte mich am 12. Februar d.J. bei einer Neuanlage auch für den DBX0T8 anstelle des DBX0AN entschieden (wie schon in Post #3 geschrieben).
Verläuft also ziemlich parallel. In der Vergangenheit hatte der DBX0AN ja doch leicht die Nase vorn. Aber bei eventuellen weiteren EZB-Zinssenkungen und Normalisierung der Zinssstrukturkurve hast Du da nichts falsch gemacht.