Warum kommt die Aktienkultur hierzulande nicht ins Rollen?

  • ... glücklicherweise, sonst würden sich Banken/Versicherungen dort breit machen um den Kindern Produkte zu empfehlen, die ihnen selbst mehr einbringt als den zukünftigen Anlegern.

    Sieht man ja bei Nestlé & Co... Sponsoring an Schulen und somit Verkauf von Zuckerprodukten.

    Um Banken und Versicherungen mache ich mir die geringeren Sorgen und mehr um die Lehrerschaft. Kapitalismus im Allgemeinen und Börse im Speziellen gilt dort immer noch den meisten als etwas Unanständiges...

  • Meiner anekdotischen Evidenz nach... ja, Lehrer sind deutlich linker als die restliche Gesellschaft. Und zwar nicht nur auf die eigene Schulzeit bezogen, sondern auch auf die ganzen Lehrer, die ich kenne. Die Tendenz wird auch von Umfragen bestätigt, z.B. die des dbb 2021 wo die Grünen bei Beamten jenseits der 30% liegen.

  • Also sorry, aber was ich alles an unnötigem Kram in der Schule gelernt hab…

    Klar viel Allgemeinbildung und Grundlagen aber oft geht es unnötig zu weit. Dazu kommt noch Religionsunterricht, ja wirklich wichtig fürs Leben. Oder Thema Sport, ja das ist auch wichtig aber ob das jetzt paar Stunden weniger sind, das wär komplett irrelevant.

    Aber ein klein wenig Finanzbildung, Steuererklärung etc. nein, dafür ist ja kein Platz im Lehrplan. Obwohl gerade das die Leute sehr viel weiter voran bringen würde im Leben und soziale Ungerechtigkeiten (Wissensweitergabe durch die Eltern) ausgleichen würde.

  • Aber ein klein wenig Finanzbildung, Steuererklärung etc. nein, dafür ist ja kein Platz im Lehrplan....

    Für die Erziehung der eigenen Kinder ist auch kein Platz im Lehrplan.

    Für die Abwicklung der Scheidung ist auch kein Platz im Lehrplan.

    Erwerb einer eigenen Immobilie?! Kein Platz im Lehrplan!

    Beantragung von Sozialleistungen: Kein Platz im Lehrplan!

    Zulassung eines Pkw?! Kein...blablubb


    Wenn es Finanzbildung in der Schule geben würde, dann würdest Du es ja doch anders machen als gelernt. Andere haben BWL studiert und können es auch nicht. Was erwartest Du da denn von der Schule?

  • Wer heutzutage sinnvoll Geld anlegen will, sollte ein Buch von Kommer oder Weber und 3-4 Artikel auf Finanztip lesen. Das ist alles. Mehr braucht man nicht.

    Aber das wird eben nicht gemacht. Das sieht man doch klar an den Leuten, die hier aufschlagen.

    Ich weiß genau, dass Lesen auf dem Lehrplan steht. Ich weiß auch genau, dass die Leute von dieser in der Schule erlernten Fähigkeit gebrauch machen. Nur in Bezug auf ihre Geldanlage machen sie das nicht.

    Das Problem liegt darin, dass die Leute sich bei der Geldanlage benehmen wie beim Kauf einer Kaffeemaschine: "Sag` mir mal, was gut ist, dann kaufe ich es!"

    Was soll die Schule da machen?

  • Wie viele haben von ihren Eltern beigebracht bekommen man spart auf dem Konto, macht Tagesgeld und vielleicht mal Festgeld. Aber bloß das hart verdiente Geld nicht an der bösen Börse verzocken!


    So war es auch bei mir, das hab ich akzeptiert und mich nicht weiter informiert. Erst in meinen späten 30ern dann durch Zufall über Finanztipp.

    Wär das Thema aber zumindest mal in ein oder zwei Stunden in der Schule mal kurz angesprochen worden, hätte das vielleicht ganz anders ausgesehen!

  • Wie viele haben von ihren Eltern beigebracht bekommen man spart auf dem Konto, macht Tagesgeld und vielleicht mal Festgeld. Aber bloß das hart verdiente Geld nicht an der bösen Börse verzocken!


    So war es auch bei mir...

    Das wäre auch weiterhin mein Rat an Dich!;)

    ... Erst in meinen späten 30ern dann durch Zufall über Finanztipp.

    Bei mir war es so, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wohin mit dem Geld, und dann habe ich mich informiert. Das geschah nicht zufällig sondern absichtlich. Und so halte ich es in allen Lebensbereichen. Wenn ich etwas nicht kann, was ich aber will, muss ich mich informieren.

    Wer aber einfach unreflektiert und generell dazu rät: "Kauft Aktien!", der hat das Risiko wohl nicht ganz nicht verstanden. Lange nicht jeder benötigt dieses Risiko, lange nicht jeder kann überhaupt nennenswerte Beträge zurücklegen, und es ist auch einfach nicht jedermanns Sache.

  • Ich finde auch, dass man da lieber den Finanzproduktvertrieblern der Banken vertrauen sollte 😅

    Die Allianz arbeitet ja in Sachen Fernsehwerbung auch wieder kräftig.
    "Gemeinsam mit Günther Jauch öffnen wir den Dialog über finanzielle Vorsorge und Kapitalanlage. Denn ein gutes Gespräch ist oft eine Grundlage.... "

    Da gibt es andere Wege als die Schulen. :evil:

  • Wie viele haben von ihren Eltern beigebracht bekommen man spart auf dem Konto, macht Tagesgeld und vielleicht mal Festgeld. Aber bloß das hart verdiente Geld nicht an der bösen Börse verzocken!


    So war es auch bei mir, das hab ich akzeptiert und mich nicht weiter informiert. Erst in meinen späten 30ern dann durch Zufall über Finanztipp.

    Wär das Thema aber zumindest mal in ein oder zwei Stunden in der Schule mal kurz angesprochen worden, hätte das vielleicht ganz anders ausgesehen!

    Völlig richtig, so war's bei mir auch. Meine Eltern: "wir haben 10000 DM verloren, mach bloß nicht den gleichen Fehler, kauf keine Aktien".

    Und Festgeld auch nur, wenn man schon fest im Leben steht. Da muss man schon ganz genau wissen was man tut 😉.

    Bei uns in der Schule gab es das "Planspiel Börse", aber zugegeben hat mich das Thema als 16-jähriger überhaupt nicht interessiert, genauso wenig wie z.B. Politik.

    Bei mir war es so, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wohin mit dem Geld, und dann habe ich mich informiert.

    Ich brauchte erst das erdrückende Gefühl der Schulden, um mich ums Geld zu kümmern. Dann einen Monat lang nur Finanzfluss Videos geschaut, seitdem läuft es 🙂.

  • Bei uns in der Schule gab es das "Planspiel Börse", aber zugegeben hat mich das Thema als 16-jähriger überhaupt nicht interessiert, genauso wenig wie z.B. Politik.

    Das gabs bei uns über die VHS. Die Wette auf den Wahlsieg von Bush ging nicht (rechtzeitig) auf, aber Nokia hatte einen Satz nach oben gemacht. Damit waren wir im Landkreis dann so gut platziert, dass wir zu dritt 500 Mark bekamen, die ich in einen eigenen Fotoapparat investiert habe. Wer Nostalgie findet, darf sie behalten...die jungen Leute heute wissen weder was Mark sind, noch Fotoapparate oder dieses Nokia ;)


    Muss aber sagen, dass mich das nicht zum Investieren bewegt hat, als ich viele Jahre später dann eigenes Geld verdient habe. Und die Verzögerung der Transaktionen auf den Schlusskurs des nächsten Handelstags waren auch so eine Sache...reines Glücksspiel. Scheint sich mittlerweile geändert zu haben, aber grundsätzlich vermittelt das Spiel durch den kurzen Zeitrahmen und das Ziel, den Markt bzw. die anderen Teilnehmer zu schlagen, doch eher die falschen Werte

  • Kapitalismus im Allgemeinen und Börse im Speziellen gilt dort immer noch den meisten als etwas Unanständiges...

    :thumbup:- da sich das "dort" im Kontext (Nr. 222) auf das Umfeld "Schule und Lehrerschaft bezieht

    Meiner anekdotischen Evidenz nach... ja, Lehrer sind deutlich linker als die restliche Gesellschaft. Und zwar nicht nur auf die eigene Schulzeit bezogen, sondern auch auf die ganzen Lehrer, die ich kenne. Die Tendenz wird auch von Umfragen bestätigt, z.B. die des dbb 2021 wo die Grünen bei Beamten jenseits der 30% liegen.

    :thumbup: - da dies auch meinen damaligen und selbst heutigen Erfahrungen entspricht

    (An öffentlichen Schulen jedenfalls - an Privatschulen kann es manchmal anders aussehen)


    Kam einige Male - im beruflichem Kontext - mit Protagonisten der GEW in Berührung (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft). Aufgrund deren Haltung scheint mir das eine fast logische Folge.

    Siehe beispielsweise hier:

    schimmert da meist die Haltung der GEW (Erziehungsgewerkschaft) durch. Tenor: "Wirtschaftswissen solle in einem sozialen Kontext multiperspektivisch vermittelt werden, kontrovers und ausgewogen und in einem Zusammenhang mit globalen gesellschaftlichen und persönlichen Schlüsselproblemen. Aber nicht lebenspraktisch. Keine nur wirtschaftsliberalen und an Effizienz ausgerichteten Perspektiven sollen aufgezeigt werden" fordert die Gewerkschaft.

    Da mir schon damals bei dem Thema "Geld und Finanzen" ein Realitätsbezug ebenso wichtig war wie "lebenspraktische" Hinweise und eine an "Effizienz" ausgerichtete Vorgehensweise (ich wolle prioritär meine finanzielle Lage verändern - und nicht die Gesellschaft) war der folgende Umstand - retrospektiv gesehen - vermutlich sogar ein Glücksfall

    Wissen zum Thema "Geld und Finanzen" hatte ich ebenfalls nicht - meine diesbezüglichen Fragen in der Schule an die Lehrer gingen vollständig ins Leere (in 13 Jahren Schulzeit habe ich dazu keine Silbe gehört - auch nicht auf meine diverse Nachfragen hin).

    Was hätten mir damals die (zudem vermutlich allesamt) verbeamteten Damen und Herren aus der Lehrerschaft ansonsten erzählt ... ?