Wenn ich wüsste, dass diese Steuererhöhung kommt, und nicht rückwirkend angewendet wird, würde es ja Sinn machen, noch schnell seinen Sicherheitsbaustein zu investieren. Um ihn danach wieder aufzubauen.
Koalitionsverhandlungen: SPD will 30% auf Kapitalerträge
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Alex777 -
26. März 2025 um 19:15 -
Erledigt
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Wenn ich wüsste, dass diese Steuererhöhung kommt, und nicht rückwirkend angewendet wird, würde es ja Sinn machen, noch schnell seinen Sicherheitsbaustein zu investieren. Um ihn danach wieder aufzubauen.
Das verstehe ich nicht. Was genau würdest Du dann machen und zu welchem Zweck?
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Ich muss sagen, sollte diese Steuererhöhung kommen, halte ich es für nicht rechtens, wenn diese für bereits erwobene Bestandteile ebenfalls gelten würde. Es wäre ja so als müsste ich für bereits gekaufte Ware rückwirkend eine ggf. höhere Mehrwertsteuer zahlen.
Unsinn. Eine MwSt. ist beim Kauf zu zahlen. Eine Ertragssteuer, wenn der Ertrag realisiert wird.
Nehmen wir mal an, ich hätte im Jahr 2020 ETFs für 100 T€ gekauft. Die haben sich gut entwickelt, sie standen am 31.12.2025 bei 150 T€. Zum 01.01.2026 steigt die Abgeltungsreuer von 26,375% auf 31,65%. Nach weiteren 5 Jahren Haltezeit verkaufe ich die Papiere im Jahr 2030 für 180 T€.
Was zahle ich an Steuer? 31,65% auf den ganzen Gewinn von 80 T€? Oder 26,375% für 50 T€ und 31,65% für 30 T€?Es gilt das Zuflussprinzip. Die 80€ sind 2030 zugeflossen und werden zum dann gültigen Steuersatz versteuert. Ist doch immer so.
Für Kryptowährungen möchte die SPD, wenn ich das richtig verstanden habe, die Besteuerung (von 0 % auf 30 %) auch rückwirkend veranlassen. Würde bedeuten, wenn ich 10 BTC halte und diese Anfang 2017 erworben hätte, müsste ich rund 250.000 Euro Steuern nachzahlen
Das würde nicht hinhauen, das wäre eine sog. echte Rückwirkung. In diesem Fall wäre der Bestand ja bereits steuerfrei und sollte nachträglich steuerpflichtig werden. Das geht nicht.
Hier geht es um die Spekulationsfrist. Wie die Spekulationsfrist für Immobilien von 2 Jahren auf 10 Jahren verlängert wurde, galt die neue Frist auch für die Objekte, dessen alte Frist bereits abgelaufen war. Sollte also auch hier hinhauen.
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Hier geht es um die Spekulationsfrist. Wie die Spekulationsfrist für Immobilien von 2 Jahren auf 10 Jahren verlängert wurde, galt die neue Frist auch für die Objekte, dessen alte Frist bereits abgelaufen war. Sollte also auch hier hinhauen.
So habe ich es auch verstanden. Wäre schon bitter...
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Das verstehe ich nicht. Was genau würdest Du dann machen und zu welchem Zweck?
Notfalls - also bevor das Geld baden geht - zündet er es vorsichtshalber an.
Die Asche setzt er dann von der Steuer ab.
Was dann noch übrig bleibt, spendet er dem Finanzamtsvorsteher.
Also dem, der dienstags-freitags mit seinem Pappbecher vor dem Finanzamt steht.
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So habe ich es auch verstanden. Wäre schon bitter...
Warum? Bitcoin kannst Du doch problemlos steuerfrei verkaufen und wieder neu kaufen. Die Transaktionskosten sind in engen Grenzen.
Bei Immobilien ging das nicht so schnell und einfach.
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Warum? Bitcoin kannst Du doch problemlos steuerfrei verkaufen und wieder neu kaufen. Die Transaktionskosten sind in engen Grenzen.
Bei Immobilien ging das nicht so schnell und einfach.Das stimmt natürlich, ich meinte perspektivisch … aktuell sind 0 % Steuer auf Bitcoin natürlich absoluter Luxus, wenn dann in Zukunft 30 % Steuern veranlasst würden, wäre das schon ein Einschnitt.
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Das verstehe ich nicht. Was genau würdest Du dann machen und zu welchem Zweck?
Ging mir darum, dass für jetzt besessene oder erworbene Anteile, weiterhin die 25% gelten würden. Dann könne man jetzt noch investieren. Aber offenbar würde die Erhöhung auch rückwirkend gelten.
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dann in Zukunft 30 % Steuern veranlasst würden, wäre das schon ein Einschnitt.
Klar, das wäre ärgerlich.
Auf der anderen Seite: Es soll doch nach Leistungsfähigkeit besteuert werden. Warum sollten solche Erträge nicht besteuert werden?
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Klar, das wäre ärgerlich.
Auf der anderen Seite: Es soll doch nach Leistungsfähigkeit besteuert werden. Warum sollten solche Erträge nicht besteuert werden?
Weil Bitcoin immer noch von großen Teilen der Bevölkerung als „Schneeballsystem“ ohne intrinsischen Wert angesehen wird, das langfristig auf Null sinken könnte. Bitcoiner, die jedoch frühzeitig das Risiko eines Totalverlusts in Kauf nehmen und somit gegen den Mainstream handeln, weil sie sich intensiv mit dieser neuen Anlageklasse auseinandergesetzt haben, und verstanden haben, das Bitcoin eben kein Schneeballsystem ist, werden nun zur Kasse gebeten. Ich bin der Meinung, wer erhöhtes Risiko für sich eingeht, sollte auch dementsprechend belohnt werden, wenn die Wette aufgeht.
Darüber hinaus bewertet die FED den Bitcoin als Rohstoff, ähnlich wie Gold. Gold ist nach einem Jahr steuerfrei, daher sollte man hier ähnliche Maßstäbe ansetzen. Zumal sich Deutschland mit der Besteuerung von Bitcoin eher benachteiligen würde, da diese junge Industrie sich dann logischerweise eher in anderen Ländern niederlässt und man somit einen weiteren Trend nach E-Mobilität, erneuerbare Energien oder KI verschlafen könnte.
Gerne kann die Haltefrist auch auf 10 Jahre erhöht werden, bevor keine Steuern gezahlt werden müssen.
Es bleibt spannend. -
Ich hatte gestern einen längeren Beitrag geschrieben, aber als Neuling mag das mit der Freischaltung dauern.
Nach wie vor bleibt fast in der ganzen Diskussion das Thema Inflation unberücksichtigt. Hier liegt der große Unterschied zwischen Arbeitseinkommen und Kapitalerträgen. Fair wäre es, da das Steuersystem eigentlich die wirtsxhaftliche Leistungsfähigkeit berücksichtigen sollte, wenn erst ab Inflationsausgleich die Besteuerung bei Kapitalerträgen greift. Ab dann kann man auch über eine höhere Besteuerung reden, aber bestimmt nicht vorher, da vorher ein Substanzverlust erleidet wird.
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Unter meinen Annahmen ist es günstiger, die Papiere zu halten und am Ende zum höheren Satz zu versteuern, statt sie zwischendurch zu verkaufen. Das hängt aber von den Annahmen ab. Man kann auch Szenarien aufsetzen, bei denen es andersherum ist.
Das dürften vor allem zwei Szenarien sein:
- kurze Dauer zwischen Steueränderung und Entnahme
- schlechte Performance zwischen Steueränderung und Entnahme
Beiden Szenarien liegt zu Grunde, dass nach der Änderung nur wenig neue Gewinne auflaufen und der entgangene Zinseszins durch die frühere Besteuerung gering ausfällt. Der erste Fall ist recht einfach zu bestimmen. Der zweite kann auch in Form einer verlorenen Dekade kommen und ist kaum vorherzusagen.
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Über "ungelegte Eier" in reinen Koalitionsverhandlungen intensiv zu "gackern" dürfte wenig bis kaum Sinn entfalten. Der Blick darauf lohnt aber meist unter dem Aspekt der Frage, wie Parteien "ticken" und "wessen Geistes Kind" diese sind; beim Blick auf deren Vorschläge (siehe schon Nr. 37 Abs. 1).
Bitcoiner, die jedoch frühzeitig das Risiko eines Totalverlusts in Kauf nehmen und somit gegen den Mainstream handeln ... werden nun zur Kasse gebeten. Ich bin der Meinung, wer erhöhtes Risiko für sich eingeht, sollte auch dementsprechend belohnt werden, wenn die Wette aufgeht.
Der guten Ordnung halber: Das "werden" müßte man aber - noch jedenfalls - durch ein "würden" ersetzen (also wenn die Vorschläge der SPD in (Steuer)Gesetze gegossen "würden").
Hast Du denn generell und auch ansonsten den Eindruck, daß Risiko (auch unternehmerisches Risiko) und damit verbundener Erfolg hierzulande (seitens der Politik und auch vieler Menschen) besonders ästimiert wird ... ?
(Ausgenommen natürlich Fälle wie diese: Ein erfolgreicher und auch finanziell hoch erfolgreicher deutscher Rennfahrer, der dann aber in die Schweiz umsiedelt - und dennoch hierzulande von sehr vielen Menschen und Fans gefeiert und bejubelt wird ...).
Und daß staatlicherseits (auch von der staatlichen Notenbank EZB) stets auf das Setzen von zielführenden Anreizen geachtet wird ... ?
Gold ist nach einem Jahr steuerfrei, daher sollte man hier ähnliche Maßstäbe ansetzen.
Hast Du denn generell und auch ansonsten den Eindruck, daß Kohärenz und Transparenz in solchen Systemen (Beispiel: Steuersystem) die entscheidenden Kriterien sind ... ?
Zumal sich Deutschland mit der Besteuerung von Bitcoin eher benachteiligen würde, da diese junge Industrie sich dann logischerweise eher in anderen Ländern niederlässt und man somit einen weiteren Trend nach E-Mobilität, erneuerbare Energien oder KI verschlafen könnte.
Hast Du denn generell und ansonsten den Eindruck, daß solche Fragen des Standorts und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hierzulande eine bedeutsame oder gar prioritäre Rolle spielen ... ?
Gerne kann die Haltefrist auch auf 10 Jahre erhöht werden, bevor keine Steuern gezahlt werden müssen.
Rein von der Sprachbedeutung her: Ein typischer "Spekulant" (offizielles Wording: "Spekulationsfrist") ist für mich ein Daytrader oder zumindest jemand, der schnell und viel am Markt handelt. Ob jemand nach beispielsweise 9,5 Jahren Haltedauer einer Immobilie oder Bitcoins noch "Spekulant" ist - dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend - könnte man ggf. separat trefflich diskutieren. Oder das zumindest dann anders benennen.
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Hast Du denn generell und auch ansonsten den Eindruck, daß Risiko (auch unternehmerisches Risiko) und damit verbundener Erfolg hierzulande (seitens der Politik und auch vieler Menschen) besonders ästimiert wird ... ?
Da fehlt mir so der Überblick, ich kann es nur hoffen.
Hast Du denn generell und auch ansonsten den Eindruck, daß Kohärenz und Transparenz in solchen Systemen (Beispiel: Steuersystem) die entscheidenden Kriterien sind ... ?
Nein, habe ich nicht.
Hast Du denn generell und ansonsten den Eindruck, daß solche Fragen des Standorts und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hierzulande eine bedeutsame oder gar prioritäre Rolle spielen ... ?
Zumindest teilweise, siehe die Ansiedlung von Tesla in Brandenburg. Ein weiteres Beispiel ist das Wachstum von Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien, die in Deutschland stark gefördert werden, unabhängig davon, ob man das gut findet oder nicht.
Rein von der Sprachbedeutung her: Ein typischer "Spekulant" (offizielles Wording: "Spekulationsfrist") ist für mich ein Daytrader oder zumindest jemand, der schnell und viel am Markt handelt. Ob jemand nach beispielsweise 9,5 Jahren Haltedauer einer Immobilie oder Bitcoins noch "Spekulant" ist - dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend - könnte man ggf. separat trefflich diskutieren. Oder das zumindest dann anders benennen.
Da hast du recht. Ich wollte nur deutlich machen, dass die wenigsten Bitcoiner Daytrader sind, sondern Bitcoin als Altersvorsorge ansehen und lange halten, ähnlich wie Gold.
Zusätzlich möchte ich anmerken, dass ich eine Besteuerung bei allen anderen Kryptowährungen grundsätzlich nachvollziehen und sogar begrüßen würde, da diese auch international nicht als Rohstoff, sondern als Wertpapier behandelt werden. Ich habe aber keine große Hoffnung, dass die deutsche Regierung hier differenziert, da sie einfach hinter der Entwicklung hinterherläuft. Ich verweise gerne auf Frau Merkel (2013): „Das Internet ist für uns alle Neuland!“
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Da fehlt mir so der Überblick, ich kann es nur hoffen.
Wer hat schon den vollständigen "Überblick" ... ?
Ich auf keinen Fall. Habe aber jahrzehntelange Erfahrungen, ziemlich viel gesehen und erlebt (im In- und Ausland) und auch meist genau hingeschaut (siehe schon das umjubelte "Rennfahrer-Beispiel" mit Wohnsitz in der Schweiz in Nr. 353).
Ein Beispiel aus unzähligen: Habe live erlebt, wie auf Wunsch (eher Vorgabe) des Vorstands auf einem Foto des CEO (in einem Artikel mit einem Interview desselben) nachträglich die Armbanduhr (kein wirkliche Luxus-Uhr nur ein Modell der leicht gehobenen Klasse) "weg retuschiert" werden mußte, "um die üblichen Anfeindungen und einen Shitstorm zu vermeiden". Spielte in derselben Stadt, in der andere (die besonders gut gegen einen Ball treten oder diesen fangen können) zweistellige Millionen-Einkommen per annum beziehen und bejubelt und um Autogramme gebeten werden, wenn sie mit einem ihrer Luxuswagen auf dem Vereinsgelände vorfahren, um am Training teilzunehmen ... Für meinen Teil sehe ich da eine gewisse Unwucht in der öffentlichen Einstufung und Wahrnehmung.
Nein, habe ich nicht.
Da ergeht es Dir (leider) wie mir.
Ein weiteres Beispiel ist das Wachstum von Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien, die in Deutschland stark gefördert werden, unabhängig davon, ob man das gut findet oder nicht.
Vor- und Nachteile von Subventionen: Ein weites Feld ... Würde hier den Rahmen sprengen.
Da hast du recht.
Das hatte ich bezüglich des Wordings ("Spekulant" und "Spekulationssteuer") schon befürchtet.
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Ich bin der Meinung, wer erhöhtes Risiko für sich eingeht, sollte auch dementsprechend belohnt werden, wenn die Wette aufgeht.
Ich bin nicht der Meinung, dass Wetten staatlich subventioniert werden sollte.
Darüber hinaus bewertet die FED den Bitcoin als Rohstoff, ähnlich wie Gold. Gold ist nach einem Jahr steuerfrei, daher sollte man hier ähnliche Maßstäbe ansetzen.
Ob Bitcoin ein Rohstoff, Währung oder etwas ganz anderes ist, möchte ich nicht beurteilen. Aber auch das altmodische Gold zählt ja mal als Währung, mal als Rohstoff.
Ich stimme Dir aber zu, dass das eigentlich gleich behandelt werden sollte, m.E. generell schon Gold, Währungen und andere Assets.
Gerne kann die Haltefrist auch auf 10 Jahre erhöht werden, bevor keine Steuern gezahlt werden müssen.
Ich habe generell etwas Bauchschmerzen mit einer Spekulationsfrist.
Ich habe selbst nennenswert davon profitiert (Kauf einer Immobilie ohne EK, Vermietungsüberschuss nach Zins und Tilgung ab Jahr 1, Verkauf nach Ablauf der Spekulationsfrist mit steuerfreiem, sechsstelligem Gewinn). Das war sehr schön für mich. Aber war das gerecht im Sinne einer Besteuerung nach Leistungsfähigkeit?
Ist es richtig, dass Spekulationsgewinne und Wetten unter bestimmten Bedingungen von der Besteuerung freigestellt sind und Arbeitseinkommen hoch besteuert wird? Dass der durchschnittliche Steuersatz von Milliardären in Deutschland niedriger ist, als von einem Durchschnittsverdiener?
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Ich bin nicht der Meinung, dass Wetten staatlich subventioniert werden sollte.
Letztlich ist ja ALLES, was die Zukunft betrifft, eine Wette. Von daher muss man schon ein wenig differenzieren, denke ich. Am Ende ist eine Bewertung aber natürlich immer subjektiv und es wird sich immer wer finden, der sich ungerecht behandelt fühlt.
Ob Bitcoin ein Rohstoff, Währung oder etwas ganz anderes ist, möchte ich nicht beurteilen. Aber auch das altmodische Gold zählt ja mal als Währung, mal als Rohstoff.
Ich stimme Dir aber zu, dass das eigentlich gleich behandelt werden sollte, m.E. generell schon Gold, Währungen und andere Assets.
Bin ich bei dir.
Ist es richtig, dass Spekulationsgewinne und Wetten unter bestimmten Bedingungen von der Besteuerung freigestellt sind und Arbeitseinkommen hoch besteuert wird? Dass der durchschnittliche Steuersatz von Milliardären in Deutschland niedriger ist, als von einem Durchschnittsverdiener?
Wahrscheinlich nicht...
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Dass der durchschnittliche Steuersatz von Milliardären in Deutschland niedriger ist, als von einem Durchschnittsverdiener?
Ob das wirklich so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Für gut möglich halte ich es aber. Eine langjährige Erfahrung: Je komplizierter und komplexer ein Steuersystem ausgestaltet ist, umso eher profitiert derjenige, der sich zum eine kompetente Beratung leisten kann und zum anderen die Mittel hat gestalterisch verschiedene Konstruktion zu nutzen.
Vermutung aus der Laien-Sphäre: Eine Flat-Tax (abgestuft sprich mit drei oder vier Stufen), die dann aber alle Einnahmen (ohne Ausnahmen) und das gleichmäßig erfasst, wäre vermutlich nicht nur transparenter sondern auch effizienter (Kosten der Steuererfassung und Verwaltung) und vom Anreiz her auch zielführender (statt Steuergestaltung würde eher Mehrarbeit, mehr Umsatz, mehr Geschäft, mehr Beschäftigte usw. in den Fokus rücken).
Ist es richtig, dass Spekulationsgewinne und Wetten unter bestimmten Bedingungen von der Besteuerung freigestellt sind und Arbeitseinkommen hoch besteuert wird?
Mein Steuerberater erklärte mir mal, daß der Verkauf meines Firmenanteils eine Steuerpflicht auslöst aber auch, daß der gleiche Betrag steuerfrei wäre als Auszahlung eines Gewinns beim Lotto, da Gewinne aus Glücksspiel in Deutschland grundsätzlich steuerfrei seien ... ?
Daß später auf die Erträge (aus der Anlage der Mittel) in beiden Fällen Steuern anfallen, war selbst mir als absolutem Steuer-Laie schon zuvor klar.
Ich habe generell etwas Bauchschmerzen mit einer Spekulationsfrist.
Solchen Themen ("Koalitionsverhandlungen: SPD will 30% auf Kapitalerträge") isoliert zu betrachten dürfte schwerlich weiterführen. Solche Themen in der Gesamtschau sprich als Gesamtpaket im jeweiligen Land zu betrachten dürfte dagegen deutlich sinnvoller sein (direkte Steuern, indirekte Steuern, Sozialabgaben, staatliche Abgaben bzw. Gebühren, Steuersätze, Eingangssteuersatz, Grundfreibetrag, sonstige Freibeträge usw.).
Ob vor dem Hintergrund das Paket der SPD (Nr. 37 Abs. 1) angemessen ist, mag jede(r) für sich selbst entscheiden. Auch und insbesondere vor dem Hintergrund der Thematik der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und der weiteren Anreizsetzungen (angefangen von A wie privater Altersvorsorge).
Ich habe selbst nennenswert davon profitiert (Kauf einer Immobilie ohne EK, Vermietungsüberschuss nach Zins und Tilgung ab Jahr 1, Verkauf nach Ablauf der Spekulationsfrist mit steuerfreiem, sechsstelligem Gewinn). Das war sehr schön für mich. Aber war das gerecht im Sinne einer Besteuerung nach Leistungsfähigkeit?
Wenn vermietete Immobilien ("Vermietungsüberschuß") so lukrativ sind, dann müßte es doch längst ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Mietwohnungsmarkt geben (oder sogar ein Überangebot) - erst recht in nachgefragten Gegenden (Stichwort: Ballungsraum Rhein-Main-Gebiet - um nur ein Beispiel aus vielen zu nennen ) ... ?
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Dein Wort in Gottes Gehörgang!
Nehmen wir mal an, ich hätte im Jahr 2020 ETFs für 100 T€ gekauft. Die haben sich gut entwickelt, sie standen am 31.12.2025 bei 150 T€. Zum 01.01.2026 steigt die Abgeltungsreuer von 26,375% auf 31,65%. Nach weiteren 5 Jahren Haltezeit verkaufe ich die Papiere im Jahr 2030 für 180 T€.
Was zahle ich an Steuer? 31,65% auf den ganzen Gewinn von 80 T€? Oder 26,375% für 50 T€ und 31,65% für 30 T€? Wie errechnet die Bank den Zwischenwert? Ok, es gibt einigermaßen offizielle Kurslisten, da müßte die Bank dann nachschlagen. Das wäre dann aber ein Rechenschritt mehr.
Wie stellst Du Dir das technisch vor?
31,65% auf alles. Da in dem Fall nur der Steuersatz angepasst wird und die Verkäufe alle unter dem neuen Steuersatz erfolgen.
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Ob das wirklich so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Für gut möglich halte ich es aber.
Das ist im aktuellen Sternheft dazu:
Wenn vermietete Immobilien ("Vermietungsüberschuß") so lukrativ sind, dann müßte es doch längst ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Mietwohnungsmarkt geben (oder sogar ein Überangebot)
Mein Beispiel lässt sich natürlich nicht verallgemeinern. Aber in diesem Einzelfall habe ich sogar noch hohe Sonder-AfA erhalten und brauchte trotz hohem Gewinn nichts von der Subvention zurückzahlen. Das war schon etwas pervers.
Einen Teil des steuerfreien Gewinns habe ich einer, von mir regelmäßig unterstützten Einrichtung gespendet, was natürlich zur nächsten Steuergutschrift führte...
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