Unnötige Untersuchungen als Privatpatient

  • Um es auf den Punkt zu bringen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zahlen sich später immer aus, wobei ich das aus eigener Erfahrung selbst erfahren durfte!

  • Du merkst schon, dass sich diese beiden Aussagen widersprechen, oder?


    Wenn auf der Rechnung Diagnosen stehen, handelt es sich nicht um einen typischen "Gesundheitscheck" im Sinne einer bloßen Vorsorgeuntersuchung, sondern eher um eine Nachsorgeuntersuchung.... ("Zustand nach Sehnenscheidenentzündung, Atemwegsinfektion, Durchfall, Depression, Operation etc. etc."). Aus Sicht der PKV erscheint die Rechnung dann nicht als Vorsorge, sondern als Teil der notwendigen Heilbehandlung/Nachsorge.


    Das schreibt der Arzt auf die Rechnung, weil die PKV diese Untersuchungen sonst eben nicht erstatten würde oder nur, wenn sie den separaten Bedingungen für Vorsorgeuntersuchungen voll genügen würden (zB Alter, gesetzlich eingeführtes Programm, Risikogruppe o.ä.).

    Meine Aussagen widersprechen sich nicht. Ich habe gerade mal eine Rechnung für einen Gesundheitscheck angeschaut. Da stehen als Diagnosen Spinalkanalstenose und grippaler Infekt. Die haben sicher nichts mit Rechnungspositionen wie Sonographie der Leber und Bestimmung von Blutfettwerten zu tun.


    Ich habe mich nie darum gekümmert, was auf den Rechnungen als Diagnose steht. Ob das meine Versicherung interessiert, weiß ich nicht. Jedenfalls hat sie bisher ausnahmslos jede Rechnung erstattet.

  • Meine Aussagen widersprechen sich nicht. Ich habe gerade mal eine Rechnung für einen Gesundheitscheck angeschaut. Da stehen als Diagnosen Spinalkanalstenose und grippaler Infekt. Die haben sicher nichts mit Rechnungspositionen wie Sonographie der Leber und Bestimmung von Blutfettwerten zu tun.


    Ich habe mich nie darum gekümmert, was auf den Rechnungen als Diagnose steht. Ob das meine Versicherung interessiert, weiß ich nicht. Jedenfalls hat sie bisher ausnahmslos jede Rechnung erstattet.

    OK, es widerspricht sich, du siehst es auch, aber es erscheint es Dir (anders als Deiner Versicherung) nicht wichtig, weil Dir das Geld ja erstattet wurde.


    Bei einer echten Vorsorgeuntersuchung steht grundsätzlich keine Diagnose auf der Rechnung, sondern z.B. nur "Hautkrebsvorsorge", "Darmkrebsvorsorge", "Gesundheitscheck ab 35", "Tropenuntersuchung", "Impfberatung", "arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung" oder etwas Ähnliches.


    Eine Diagnose steht nur da, wenn etwas gefunden, beobachtet oder behandelt wurde. Jedenfalls aus Sicht der PKV, die so eine Rechnung erhält.

  • Ich bin 2016 von VollMed M4 BR4 (ohne Selbstbehalt) in BR0 gewechselt (mit 1320 EUR SB/Jahr). Auch wenn man den Selbstbehalt komplett zahlen muss, ist dieser Tarif günstiger. Allerdings fällt der Vorteil geringer aus, wenn man noch angestellt ist, da sich der Arbeitgeber nicht hälftig am Selbstbehalt beteiligt.

    Auch das Finanzamt beteiligt sich nicht am Selbstbehalt, wohl aber an etwa 80% des Tarifs.

  • 3. Für Rechnungsänderungen wäre der Arzt zuständig. Wenn später mal eine Versicherung nachfragt, fragt die den Arzt und der beantwortet die Anfrage aus den Daten seines Computersystems.

    Die Versicherung fragt nicht beim Arzt nach, dazu hat sie keine Grundlage.

    Vertragspartner sind Arzt-Patient sowie Patient-PKV.

    Der Arzt stellt dem Patienten eine Rechnung. Der Patient kann schauen, ob und wieviel er von der PKV wiederbekommt. Das sind unabhängige Vorgänge; steht die Rechnung im Raum, ist der Patient erstmal zahlungspflichtig, und zwar unabhängig davon, was die PKV davon erstattet (ich war mal bei einem Spezialisten (nicht ironisch gemeint) da stand im Behandlungsvertrag dass er Faktor 3,5 abrechnet, egal ob die PKV das erstattet oder nicht. Ohne Unterschrift kam man da garnicht dran und Faktor 3,5 erstattet niemand).

    Lehnt die PKV die Leistung zu Teilaspekten ab, kann der Patient das mit dem Arzt klären.

    Rein praktisch kriegt man dann vom Arzt eine Liste mit Urteilen die bestätigen dass das so abgerechnet werden darf.

    Die PKV kontert mit einer Liste von Urteilen dass das so nicht abgerechnet werden darf.

    Als Patient schaut man in die GOÄ/GOZ Urteilsdatenbank und überlegt sich, ob man wegen 37,50 noch ein Urteil dort hinzufügen möchte ...

  • Um es auf den Punkt zu bringen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zahlen sich später immer aus, wobei ich das aus eigener Erfahrung selbst erfahren durfte!

    Das stimmt allerdings nur teilweise. Für viele Vorsorgeuntersuchungen ist leider kein Nutzen (im Sinne von mehr Lebenserwartung) für den Patienten belegt, dafür aber mehr Diagnostik und mehr Therapie ( = mehr Nebenwirkungen). Das Hautkrebsscreening wäre da als Beispiel aufzuführen.


    Wobei ich grundsätzlich „alles“ machen würde, einfach damit man sich später keine vorwürfe macht.

  • 3. Für Rechnungsänderungen wäre der Arzt zuständig. Wenn später mal eine Versicherung nachfragt, fragt die den Arzt und der beantwortet die Anfrage aus den Daten seines Computersystems.

    Die Versicherung fragt nicht beim Arzt nach, dazu hat sie keine Grundlage.

    Je nachdem, wofür. Will der Patient eine neue Versicherung abschließen oder eine vorhandene erweitern, mag das schon einmal vorkommen.

    Der Arzt stellt dem Patienten eine Rechnung. Der Patient kann schauen, ob und wieviel er von der PKV wiederbekommt. ... Ich war mal bei einem Spezialisten, da stand im Behandlungsvertrag, dass er Faktor 3,5 abrechnet, egal ob die PKV das erstattet oder nicht. Ohne Unterschrift kam man da garnicht dran und Faktor 3,5 erstattet niemand.

    Es gibt Versicherungen, die Faktor 3,5 erstatten.


    Wir kommen vom Thema ab.

  • Der Arzt stellt dem Patienten eine Rechnung. Der Patient kann schauen, ob und wieviel er von der PKV wiederbekommt. Das sind unabhängige Vorgänge; steht die Rechnung im Raum, ist der Patient erstmal zahlungspflichtig, und zwar unabhängig davon, was die PKV davon erstattet (ich war mal bei einem Spezialisten (nicht ironisch gemeint) da stand im Behandlungsvertrag dass er Faktor 3,5 abrechnet, egal ob die PKV das erstattet oder nicht. Ohne Unterschrift kam man da garnicht dran und Faktor 3,5 erstattet niemand).

    Faktor 3,5 ist absolut üblich mit Begründung und ist in den allermeisten Verträgen versichert. Dazu braucht es nichtmal gesonderte Regelungen mit dem Arzt.

    Die Begründung lässt sich immer finden als Arzt.

  • 5,5% klingt erst mal viel. Steigerungen erfolgen aber ja nicht in Prozent, sondern in Euro. Da ist der Betrag denke ich relativ überschaubar. :)

    Das ist richtig, wenn man es von Jahr zu Jahr betrachtet, da die DKV den Beitrag von dem Tarif, den auch sam51 hat, den ich ebenfalls habe, nicht regelmäßig erhöht, kommt es zu diesen Abrupten Erhöhungen und ist somit im Betrag hoch (gefühlt).


    Nachtrag:

    Die VollMed Tarife scheinen über einen längeren Zeitraum stabil gewesen zu sein.

    Nun bietet man mir an, in einen BestMed Tarif zu wechseln, der vom Beitrag her niedriger ist. Immer unter Berücksichtigung des Selbstbehaltes gerechnet.


    Theoretisch könnte man somit auch im Alter noch einen Tarifwechsel durchführen.
    Ich lasse mir gerade die Vor- und Nachteile der beiden Tarifwelten erklären.

  • Ärzte betrügen sehr oft Privatpatienten u.a. mit Erbringung überflüssiger Leistungen.

    Sie begründen es damit, dass sie mit Kassenpatienten Verluste machen und brauchen daher einen Ausgleich, um gut leben zu können! Beschwerden deinerseits sind i.d.R. erfolglos, da du Beweise für das betrügerische Handeln nicht liefern kannst. Für dich gilt daher: außer Spesen nichts gewesen! Gegen die Ärztemafia kommst du nicht an!

  • Sie begründen es damit, dass sie mit Kassenpatienten Verluste machen und brauchen daher einen Ausgleich, um gut leben zu können! (…)

    Gegen die Ärztemafia kommst du nicht an!

    Das sagen tatsächlich manche. Aber erstens ist es eine Lüge, man kann auch von den Einnahmen mit Kassenpatienten gut leben. Und zweitens ist es ja keine Rechtfertigung.


    Allerdings würde ich es trotzdem nicht gleich die ganze Ärzteschaft als Mafia bezeichnen. Schon allein, weil das in allen Branchen so gehandhabt wird.

    Trotzdem sollte man jede Untersuchung, die man vornimmt, auch begründen können. Und da würde ich mich bei der Konstellation schwer tun ehrlich gesagt. Außerdem kostet eine Sonographie der Nieren/Harnwege auch keine 170 Euro. Ich glaub der Kollege war schon sehr kreativ.

  • Es gibt schon kreative Ärzte, die geschickt sind ihr Honorar aufzubessern.
    2 Mal hatte in meinem Leben. Einmal wurde versucht 3 Ohrenuntersuchungen an einem Tag abzurechnen und einmal wurde bei einer OP zu viel in Rechnung gestellt. Die Rechnung war abweichend vom OP Bericht. Zum Leistenbruch berechnete man zusätzlich einen Nabelbruch.

    Das lies sich klären, auch wenn es von den Ärzten nicht gerne gesehen wurde. Immer nett und freundlich bleiben, die Sachlichkeit nicht verlieren und um Korrektur bitten.

    Trotzdem, aus meiner Erfahrung sind die Ärzte nette freundliche Menschen die überwiegend ehrlich sind.

  • Samstag 3.4.2025 9.00

    Hallo selandi clarus und Achim Weiss

    ich bin gerade von einem dreiwöchigen, Japan Urlaub zurückgekommen und habe das Forum schon ein wenig vermisst

    Zum Thema private Krankenversicherung kann ich auch meinen Senf dazugeben

    Schließlich bin ich demnächst 80 Lenze alt und seit rund 50 Jahren. Privat versichert.

    Zum Thema Selbstbeteiligung ist die Antwort einfach

    Ich habe von Anfang an eine relativhohe Selbstbeteiligung gewählt umgerechnet 4000 €

    Im Jahr.

    Das hat Dazu geführt, dass ich von Anfang an einen sehr niedrigen Monatsbeitrag hatte

    Da ich viele jahrzehnte lang nur sehr geringe Arztkosten hatte, die immer unter der Selbstbeteiligung lagen, musste die Versicherung mir nie Geld erstatten

    Jetzt hat sich das geändert

    Klammheimlich steigen jährlich die Arztrechnungen über die Selbstbeteiligung hinaus und die Versicherung muss jetzt erstmals zahlen

    Allerdings zahle ich jetzt die Selbstbeteiligung erstmals auch tatsächlich sozusagen eben an den Arzt

    Dadurch gleicht sich der früher niedrige Beitrag jetzt langsam in das Gegenteil um. Hinzu kommen steigende Beiträge, so dass ich Rückblicken nicht sicher bin, ob die damals gewählte Lösung im Nachhinein für michrichtig war.

    Am Ende weiß vermutlich jeder erst am Lebensende, welches Modell der Versicherung in seinem Fall besser gewesen wäre

    Macht euch jedoch keine Sorgen um mich.

    das sind alles keine existenziellen Probleme

    Gemessen an den aktuellen Börsenproblemen ist das eher wie man hierzulande sagt „Pippifax“

    Viele Grüße McProfit

  • Faktor 3,5 ist absolut üblich mit Begründung und ist in den allermeisten Verträgen versichert. Dazu braucht es nichtmal gesonderte Regelungen mit dem Arzt.

    Die Begründung lässt sich immer finden als Arzt.

    Das stimmt; zumindest meine PKV zweifelt die Begründungen aber regelmäßig an bzw. weist diese zurück und bezahlt nur 2,8.

  • Hallo


    Erwähne nur, dass die ärztlichen Rechnungen fast immer im Sekretariat erstellt werden. Häufig eine Arbeit, die dann weiter

    an medizinferne Personen ausgelagert werden. Die meisten Rechnungen sieht der Arzt nicht. Nur wenn Beschwerden überhand nehmen greift er ein. Die Qualität der Rechnung hängst davon ab, wie das Personal instruiert wurde.

  • Erwähne nur, dass die ärztlichen Rechnungen fast immer im Sekretariat erstellt werden. Häufig eine Arbeit, die dann weiter an medizinferne Personen ausgelagert werden.

    Beispielsweise an (privat-)ärztliche Verrechnungsstellen (PVS o.ä.), sofern der Patient das vor Behandlungsbeginn durch Unterschrift abgesegnet hat. Was aus meiner Sicht als Patient aber auch kein Problem mehr ist.


    Wahrscheinlich würde - falls diese Unterschrift verweigert wird - auch die Behandlung (außer vllt. im akuten Notfall) verweigert, weil bei Kooperation mit einer PVS das betreffende KnowHow in der Praxis selbst auf Dauer nicht mehr vorgehalten sein dürfte.

    Die meisten Rechnungen sieht der Arzt nicht. Nur wenn Beschwerden überhand nehmen greift er ein.

    Dann wird es aber auch Zeit. Zu Recht unzufriedene Selbstzahler - zu unterscheiden von den Dauernörglern und Hypochondern, die auch als Selbstzahler keiner gebrauchen kann - finden normalerweise auch heutzutage noch eine andere haus- oder fachärztliche Alternative.

    Die Qualität der Rechnung hängst davon ab, wie das Personal instruiert wurde.

    Das gilt vor allem dann, wenn die Rechnungen noch final in der Praxis erstellt und an direkt an die Patienten versandt werden. Aber auch eine PVS als Zwischenstation dürfte vermutlich noch einen qualitativ hohen Input aus der Praxis erwarten.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Erwähne nur, dass die ärztlichen Rechnungen fast immer im Sekretariat erstellt werden. Häufig eine Arbeit, die dann weiter

    an medizinferne Personen ausgelagert werden. Die meisten Rechnungen sieht der Arzt nicht.

    Das Rechnungen von Sekretariaten oder externen Firmen erstellt werden, ist nicht nur bei Ärzten so. Fast jeder Handwerker hat für so etwas seine Büromitarbeiter. Die vereinbaren Termine, stellen die Rechnungen aus, zahlen Rechnungen und prüfen die Geldeingänge. Und die haben, bitte nicht überrascht sein, meistens auch nur bedingte Ahnung vom jeweiligen Handwerk. Das sind nämlich "handwerksferne Personen" (um dein Wording zu übernehmen), die meistens so etwas wie "Burokaufmann/-frau" gelernt haben und damit alles nötige wofür ihren Job wissen.


    Nur damit ein Sekretariat oder eine externe Anrechnungsfirma überhaupt etwas abrechnen kann, bedarf es den Input desjenigen, der etwas abrechnen lassen will. Beim Handwerker sind das die Arbeitsnachweise, welche die Mitarbeiter von Kunden unterschrieben wieder mit zurück ins Büro bringen. Und beim Arzt sind es die Aktivitäten und Diagnosen, welche der Arzt in der Akte erfasst und an die Abrechnungsfirma übermittelt hat. Da sitzt nicht irgendwer, der sich irgendwas einfallen lässt und lustig Codes in die Abrechnung schreibt.

  • Natürlich,

    nur häufig ist der Input spärlich (Patient war da, Labor etc.)

    Was teuer ist, sind intensive ärztliche Beratungen, die inflationär in Rechnung gestellt werden.

    Hatte mir mal den Ringfinger ausgerenkt. Rechnung Chirurg 170 € Radiologe 350 €; Aufnahme ohne Gips etc. Jedesmal intensive angeblich ärztliche Beratung. Gesehen habe ich nur eine MTA mit Mundgeruch, die sich weigerte, mir die Bilder zu zeigen. Wie der Arzt aussieht weiß ich nicht.

    Hatte nicht die Nerven das zu monieren.

    Auf der anderen Seite gibt es andere Patienten, etwa Lehrer, die alle und jedes monieren.

    Auch Bedarf es finanzieller Mittel, etwaige Klage zu verhindern ggf. abzuwehren. Auch hier

    gibt es viele Nutznießer.

    Das ganze ist kompliziert.