Investition in ca. 2 Jahren - Festgeld, Geldmarktfond oder kurz laufende Staatsanleihen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe in ca. 2 Jahren eine Investition die ansteht 20k€ und überlege gerade was ich mit dem Geld in der Zwischenzeit machen. Das Geld ist bereits auf meinem "Tagesgeldkonto" (TR).

    Aus meiner Sicht gibt es drei Möglichkeiten:


    1. Tagesgeldkonto (TR) oder Geldmarktfond (z.B. diesen)

    2. Festgeld auf 2 Jahre (z.B. über Weltsparen, 2,8%)

    3. Staatsanleihen 1-3 Jahre in Euro (als ETF s. Link)


    Aus meiner Perspektive ist Nr.2 am sichersten.

    Mich würde eure Meinung interessieren, gibt es vllt noch eine vierte Möglichkeit oder macht ein Mix Sinn?

    FYI: Das Aktien für diese Zeitspanne keinen Sinn machen ist mir bewußt. Bin bereits mit ETFs und Aktiendepot für die Altersvorsorge ausgerüstet.


    Vielen Dank und Grüße

    Barnabas

  • Wenn die Zinsen unerwartet steigen, ist ein Tagesgeldkonto oder ein Geldmarktfonds die beste Option.

    Wenn die Zinsen unerwartet fallen, wären die Staatsanleihen oder das Festgeld besser.

    Was von beidem passieren wird, wissen wir nicht. Bei 20k und 2 Jahren wird der Unterschied im Ergebnis aber nicht sehr groß sein.


    Deutsche Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 2 Jahren sind eine gute Option (siehe Festgeld). Ich würde aber keinen ETF mit 1-3 jährigen nehmen.

    Steigen die Zinsen um 1%, fällt der Kurs des ETFs um 2%. Das holst Du in der kurzen Zeit evtl. nicht mehr auf.

  • Nicht den ETF.

    Festgeld/Tagesgeld/Geldmarktfond oder einzelne Staatsanleihen mit dem passenden Rückzahlungsdatum.

    Macht am Ende keinen großen Unterschied. Der ETF ist die einzige Variante bei der du durchs Zinsänderungsrisiko am Ende theoretisch Verlust machen könntest.

  • Danke für die Antworten.
    Beim stöbern auf JustETF bin ich noch auf den Franklin Euro Short gestoßen.
    Laut Factsheet ist die Laufzeit 0,86 Jahre und auch sonst schaut dieser relativ "risikoarm" aus. (weltweit diversiviziert). Allerdings habe ich im Factsheet gelesen dass dieser ETF einen Anteil in so genannten Sub-Investment-Grade halten kann. Was haltet ihr von diesem ETF?

  • Danke für die Antworten.
    Beim stöbern auf JustETF bin ich noch auf den Franklin Euro Short gestoßen.
    Laut Factsheet ist die Laufzeit 0,86 Jahre und auch sonst schaut dieser relativ "risikoarm" aus. (weltweit diversiviziert). Allerdings habe ich im Factsheet gelesen dass dieser ETF einen Anteil in so genannten Sub-Investment-Grade halten kann. Was haltet ihr von diesem ETF?

    Anders gefragt: Was reizt dich an dem?

  • Beim stöbern auf JustETF bin ich noch auf den Franklin Euro Short gestoßen.
    Laut Factsheet ist die Laufzeit 0,86 Jahre und auch sonst schaut dieser relativ "risikoarm" aus. (weltweit diversiviziert). Allerdings habe ich im Factsheet gelesen dass dieser ETF einen Anteil in so genannten Sub-Investment-Grade halten kann. Was haltet ihr von diesem ETF?

    Den hatte ich mir auch mal angesehen. Relativ sicher, weil zum Großteil in kurzlaufende Staatsanleihen. Aber eben auch Unternehmensanleihen und nicht-europäische Emittenten. Im Corona Crash ist er leicht (-2%) eingestürzt. Leicht höheres Risiko, dafür leicht höhere Rendite.

    Ich hatte mich dagegen entschieden, weil ich im Sicherheitsbaustein eben nicht ins Minus möchte in einer Krise, auch nicht 2%.

  • Es gibt ja auch noch die Laufzeit-ETFs, also ETFs, die nur Anleihen enthalten, die z.B. 2027 fällig werden.

    Hier ein Blogartikel dazu. Eher ein Nischenprodukt, aber vielleicht für dich genau das Richtige. Damit machst du vermutlich weder etwas falsch noch besonders richtig, denn die Rendite und das Risiko dürften sich bei zwei Jahren Restlaufzeit kaum von etwas kürzeren Laufzeiten unterscheiden.

  • Da die Investition in „ca.“ 2 Jahren erfolgen soll, macht es vielleicht Sinn flexibel zu bleiben und kein Festgeld zu nehmen. Dann kannst Du auch schon in 20 Monaten zuschlagen, wenn die Gelegenheit dann irgendwie günstig ist. Ich persönlich würde mich von diesen doch recht kleinen Zinsdifferenzen nicht einengen lassen wollen.

  • Da die Investition in „ca.“ 2 Jahren erfolgen soll, macht es vielleicht Sinn flexibel zu bleiben und kein Festgeld zu nehmen. Dann kannst Du auch schon in 20 Monaten zuschlagen, wenn die Gelegenheit dann irgendwie günstig ist. Ich persönlich würde mich von diesen doch recht kleinen Zinsdifferenzen nicht einengen lassen wollen.

    ... und wenn ich mir vor Augen führe, in welche Schwierigkeiten BirgitN mit Klarna gelaufen ist, würde ich mir angesichts des eher kleinen Betrags Weltsparen verkneifen.


    Aber das darf mit dem eigenen Geld ja jeder selber so machen, wie er es möchte.

  • Jo. Halte dich von "halbseidenen" Banken und Anbietern fern, wenn es da bloß um ~0,5% geht.


    iBonds in Euro mit fester Laufzeit kann man machen und ist trotz Unternehmensanleihen wohl auch relativ sicher. Ist denke ich der einzige weg da ohne all zu großes Risiko mehr rauszuholen... Ist aber eben nicht mit der Sicherheit von deutschen Staatsanleihen vergleichbar.

  • Festgeld (bei Weltsparen) würde ich in dem Fall auch nicht machen.

    Wenn vergessen wird die Prolongation zu deaktiveren oder das Geld trotzdem wieder angelegt wird, hat man ein Problem.

    Noch dazu würde ich FG in der Slovakei eher nicht als "am sichersten" bezeichnen.

  • Für den Fall würde ich entweder DBX0AN oder den bereits von fabioso empfohlenen DBX0T8 nehmen. Je nachdem bei welcher Bank du bist und wie dort die Gebühren für An- und Verkauf ausfallen kommt noch A0F426 mit Kauf über die Kapitalanlagegesellschaft infrage.

  • Ihr habt beide Recht. Ich würde hier unnötig mehr Risiko eingehen, für verhältnismäßig wenig Renditepotential.

    Das "Renditepotential" hält sich ja generell in Grenzen bei 20.000 EUR über 2 Jahre. Vermutlich hättest Du eine höhere "Rendite", wenn Du das Geld einfach auf dem Tagesgeld liegen lässt und die Zeit, die Du jetzt mit der Recherche der optimalen Anlagemöglichkeit verbringst, stattdessen in bezahlte Überstunden bei der Arbeit steckst. ^^


    Wie sicher ist es denn, dass Du da Geld in genau 2 Jahren brauchst und definitiv nicht früher? Festgeld hat den Nachteil, dass Du nicht früher dran kommst, auch nicht mit Abschlägen. Ist es das wert, wenn Du dafür 50 EUR mehr Zinsen bekommst (oder so)?


    Geldmarktfonds ist eine bequemere Variante als Tagesgeld (kein Tagesgeldhopping, immer Zins nahe am EZB-Satz), lohnt sich aber nur, wenn Du einen Broker hast, bei dem das Kaufen und Verkaufen nicht viel kostet. Ich bin bei der ING, da würde das einmalige Kaufen und Verkaufen von 20.000 EUR jeweils 54,90 EUR kosten, damit wären die ersten 0,5% Zinsen schonmal weg. Bei Staatsanleihen (bzw. einem entsprechenden ETF) hättest Du das gleiche Thema mit den Kosten.


    Ich würde wohl einfach Tagesgeld nehmen bzw. einen Geldmarktfonds (wenn ich bei einem Broker mit niedrigen Ordergebühren wäre).