ETF Auswahl

  • Würdest du in dem Fall den "alten ETF" beibehalten oder verkaufen und das in den SPDR ACWI IMI stecken?

    Ich würde nicht verkaufen. Ein Verkauf kostet nur Steuern. Dein MSCI World ist ja trotzdem noch ein guter Index! Ich würde ihn behalten und den neuen besparen.


    Es gibt natürlich auch die Möglichkeit den MSCI-World weiter zu besparen und diesen mit einem MSCI-World ex USA sowie einem MSCI-World Emerging Markets zu ergänzen.


    Dadurch hat man halt dann 3 ETFs im Depot und muss sich um ein Rebalancing kümmern. Man kann aber damit den USA Anteil reduzieren und zwar nach eigenem Geschmack wenn jemand ein Problem hat mit 70% USA Anteil.


    Ich möchte aber kein Rebalancing machen und belasse es bei der 1 ETFs Lösung und lasse es den Markt entscheiden.

  • erstmal danke für deine Einschätzung! :)


    mir geht es ähnlich, dass ich mich nicht immer um das "rebalancing" kümmern möchte. Ich strebe deswegen auch eine 1 ETF-Lösung an und eventuell ein bisschen in "Europe 600".


    Aber ich verstehe es richtig, dass wenn ich den MSCI World behalte ich ihn nicht mehr bespare und einfach davon ausgehe das er weiter "wächst"? :)



  • Wenn du ihn behälst und im Depot liegen lässt so wird er auch weiterhin wachsen mit der Zeit. Denn es stecken ja dahinter reale Unternehmen die Güter und Waren produzieren und versuchen sich jeden zu verbessern aufgrund der Konkurrenz. Und wenn wir davon ausgehen können dass es auch in Zukunft noch Menschen und Unternehmen auf dieser Erde geben wird und auch zukünftig Wachstum besteht können wir auch weiterhin davon ausgehen dass der Aktienmarkt steigen wird auf lange Sicht. Er wird aber nicht wie mit dem Lineal gezogen steigen - sondern schwanken.

  • Hallo John Bogle


    danke für deine Infos. Ja, der MSCI-Sektor ETF ist sehr tech-lastig (LYX0GP). Vor 6-7 Jahren hatte der "nur" 70 % USA-Anteil. und generell "passte" der damals für mich. Hat sich ja auch überproportional entwickelt, aber derzeit 90,4 % USA Anteil - davon die Top 3 mit je 16-20% - sind mir dann doch zu viel.


    Der kleine Crash war dann für mich Anlass, das Klumpenrisiko zu reduzieren. (war zwar mit leichten Verlusten verbunden, aber insgesamt immer noch überdurchschnittliche Rendite).


    Die Einzelaktien sind überwiegend Rüstung - klar, alle sind auf den "Zug" aufgesprungen. Da würde ich nur 2 behalten, die anderen wieder abstossen (auch ein Rüstungs-ETF ist noch dabei)


    Letztendlich stimme ich Dir zu und möchte ein "schlankes" Portfolio haben. Am liebsten 2 oder max. 3 ETF's (falls doch noch Europa) und die beiden Einzelaktien.


    Das rechnerische Klumpenrisiko USA:

    MSCI EFT LYX0GP: USA 90,4 % - Anteil im Depot: 30%

    SPDR ACWI IMI: USA 63 % - Anteil im Depot: 50%


    Wären dann immer noch ca. 75-80 % USA, überschlage ich mal. Halte ich persönlich für zu hoch. Max. 70% wären mein Risiko. Mögliche Optionen:

    1. ich reduziere den LYX0GP nochmals deutlich (den ich allerdings am längsten besitze, aber gerade für die Top 3 sieht es aktuell m.E. mittelfristig nicht so rosig aus)

    2. ich gewichte den SPDR ACWI IMI mit 30% bis 40% im Depot


    Darüber hinaus dann die meisten Einzelaktien abstossen und dafür in einen Europa-ETF investieren.

    PS: Rentenbeginn ist 01.01.2026 (nicht 01.10.)

  • Mir wäre es auch zu hoch und wie gesagt die Einzelaktien und der Sektor ETFs. Ich würde diese reduzieren. Muss ja auch nicht abrupt sein. Mit den Einzelaktien hat man halt ein extra Risiko was ja noch nicht einmal mehr entschädigt wird.


    Wie sieht denn das Verhältnis von risikoreich zu risokarm aus? Du schreibst du möchtest zum 1.1.2026 gehen. Ist denn auf dem Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds etc auch genug so dass du auch einen längeren Börsencrash aussitzen könntest ?

  • Mir wäre es auch zu hoch und wie gesagt die Einzelaktien und der Sektor ETFs. Ich würde diese reduzieren. Muss ja auch nicht abrupt sein. Mit den Einzelaktien hat man halt ein extra Risiko was ja noch nicht einmal mehr entschädigt wird.


    Wie sieht denn das Verhältnis von risikoreich zu risokarm aus? Du schreibst du möchtest zum 1.1.2026 gehen. Ist denn auf dem Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds etc auch genug so dass du auch einen längeren Börsencrash aussitzen könntest ?

    Hallo John Bogle

    Mein Verhältnis "risikobehaftete Anlagen" zu "risikoarme Anlagen" (TG und FG) läge bei 34% zu 66% - nachdem ich die 50K investiert habe. Bei einer monatlichen Entnahme von 1.000,00 EUR / Monat sollte ich für mind. 10 Jahre über die Runden kommen.


    Beim Verkauf des LYX0GP mache ich halt - gemessen am Höchststand 900,00 EUR in 2024 - natürlich theoretisch Verlust. Auf "the long run" betrachtet natürlich nicht. Manchmal muss man eben diesen Weg gehen bei extremem Klumpenrisiko (USA PLUS Mag-7)


    Aussitzen über mehrere Jahre ist nicht so meine Stärke :-). Das habe ich nie ganz durchgehalten. Weder bei der Biotech-Krise + Neuer Markt-Krise 2000, Finanzkrise 2008, Corona 2020 und jetzt Zoll-Krise 2025.


    Es tut immer weh, wenn ein Depot dahinschmilzt, vor allem in der Entnahmephase ...


    "But that's part of the game :)

  • Yes that's not the part of the game but a very important part of investing my friend 🙂


    Okay aber dann hast du dir ja schon irgendwie die Antwort selbst gegeben. Denke mal in Ruhe nach ob dein Verhältnis von 66 zu 34 Prozent so für dich passt und auch mit deinem voraussichtlichen Liquiditätsbedarf.


    Ich bin der Meinung wenn man das Spiel gewonnen hat dann sollte man es auch nicht mehr in einem gewissen Maße spielen. Und ob man da dann noch Einzelaktien braucht ?


    Und wenn du nicht gerade der geduldigste bist um eventuell negative Phasen auszusitzen (was okay ist denn wir sind nun mal nicht alle gleich) dann wäre es doch überlegenswert an der Asset Allokation zu feilen und ob man mit der Volatilität so in dem Ausmaß leben kann.


    Ich selbst habe nur 1 Welt Aktien ETF samt Tagesgeld und kurzlaufende deutsche Staatsanleihen. Damit kann ich sehr gut abschätzen was mich mit meinem Portfolio samt der Asset-Allocation so erwartet. Insbesondere was es bedeutet wenn der Aktien ETFs einen Drawdown von 50% hat.


    Ich würde mir dazu Gedanken machen ganz besonders wenn der Ruhestand in 8 Monaten ansteht. Nicht schlimmes als wenn man gleich mit einem Crash startet in die Entnahmephase. Passt also die Volatilität/Asset Allokation zu deiner persönlichen Risikotragfähigkeit ?


    Ich würde da zumindest die Einzelaktien stark reduzieren und auch den Sektor ETFs und dass dann in Tagesgeld, kurzlaufende deutsche Staatsanleihen undveinen breit gestreuten Aktien ETFs stecken. So würde ich es machen wenn es mein Depot wäre. Aber vielleicht mag noch ein anderer User hierzu etwas sagen.

  • Du weißt doch, wie sich der MCSI World allein seit Mitte Februar entwickelt hat, oder nicht? Da waren meine Verluste deutlich milder.

    Sicherlich. Ich weiß auch, daß man durch geeignete Wahl eines Anfangspunktes eines Charts eine ganze Menge "beweisen" kann.


    Deine überlegene Anlagestrategie mag ja seit Mitte Februar 2025 bis jetzt zu geringeren Verlusten geführt haben als im breiten Markt. Aber ist Dein Depot denn im letzten Jahr denn auch genauso stark gestiegen?

  • Sicherlich. Ich weiß auch, daß man durch geeignete Wahl eines Anfangspunktes eines Charts eine ganze Menge "beweisen" kann.


    Deine überlegene Anlagestrategie mag ja seit Mitte Februar 2025 bis jetzt zu geringeren Verlusten geführt haben als im breiten Markt. Aber ist Dein Depot denn im letzten Jahr denn auch genauso stark gestiegen?

    Ich verstehe deine passiv-aggressive Art nicht. Es ist überaus nachvollziehbar, dass ein Fond, der sich „world“ nennt, aber zu 70% aus US-Aktien besteht, wovon die größten zehn für fast 25% des ganzen Fonds stehen, nicht als besonders ausgewogen bezeichnet werden kann. Es ist auch wenig sinnvoll, aus der Vergangenheit die Zukunft abzuleiten. Ob der US-Markt und die dortige Tech-Branche auch weiterhin so dominant sein werden, ist völlig unsicher. Es macht daher Sinn, stärker zu diversifizieren.

    Wenn du das nicht möchtest, bitte sehr. Mir war es aber schon letztes Jahr lieber, die US-Übergewichtung zu reduzieren und mich breiter aufzustellen. Das Ergebnis waren deutlich geringere Volatilität, und nun im Crash erheblich geringere Verluste. Ich denke, breitere Markterfassung führt zu weniger Risiko und dennoch mehr Chancen. Die Methode „alles auf ein Pferd“ war in der Boomzeit erfolgreich, in turbulenteren Zeiten halte ich es aber für weniger empfehlenswert, und zukünftig auch für deutlich riskanter.

    Aber wie sagte schon Karl Valentin: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ 😉

  • Es ist überaus nachvollziehbar, dass ein Fond, der sich „world“ nennt, aber zu 70% aus US-Aktien besteht, wovon die größten zehn für fast 25% des ganzen Fonds stehen, nicht als besonders ausgewogen bezeichnet werden kann. Es ist auch wenig sinnvoll, aus der Vergangenheit die Zukunft abzuleiten. Ob der US-Markt und die dortige Tech-Branche auch weiterhin so dominant sein werden, ist völlig unsicher. Es macht daher Sinn, stärker zu diversifizieren.

    Das ist aber doch gerade das Schöne an einem Welt-ETF: Wenn sich die Gewichtung im Weltmarkt verändert, verändert sich automatisch auch die Gewichtung des Index und damit des ETF.

  • Mir war es aber schon letztes Jahr lieber, die US-Übergewichtung zu reduzieren und mich breiter aufzustellen. Das Ergebnis waren deutlich geringere Volatilität, und nun im Crash erheblich geringere Verluste.

    Mein Portfolio steht etwa da, wo es letztes Jahr im Juni stand. Der Trumpsche Zollkrieg hat die fulminante Entwicklung gerade der US-Aktien in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 bis etwa Mitte Februar 2025 (da war der Hochpunkt) ausgelöscht.


    Wenn Du die Highflyer rechtzeitig aus Deinem Depot ausgemerzt hast, hast Du den Anstieg nicht mitbekommen und auch den Abstieg nicht (oder nur reduziert). Man müßte sich das also im Detail ansehen.


    Ich hatte Dich direkt gefragt, Du bist der Frage allerdings ausgewichen.

  • Ich glaube, Du hast das mit dem diversifizieren nicht ganz verstanden. Ein Aktien-Welt-ETF ist eben gerade nicht ein „alles auf ein Pferd“.

    Na, wenn ein Fond recht einseitig zusammengestellt ist (70% USA, mehr als 1/5 gerade mal aus zehn Aktien) und ich nur diesen einen Fond hätte, wäre er nunmal mein „einziges Pferd“. Vor allem dann, wenn von etwa 1300 Aktien 1150 nur noch in homöopathischen Dosen vertreten sind.

  • Das ist aber doch gerade das Schöne an einem Welt-ETF: Wenn sich die Gewichtung im Weltmarkt verändert, verändert sich automatisch auch die Gewichtung des Index und damit des ETF.

    Wenn er eben zu 70% aus einem Land kommt, ist es eigentlich kein „Welt“-ETF, sondern eher ein US-Tech-ETF mit kleinerer Beimischung. Das muss ja nicht grundsätzlich falsch sein, man sollte es nur im Hinterkopf behalten und richtig einschätzen, dass das nicht gerade gut diversifiziert ist.