Rürup Vertrag

  • —— aber Rürup ist die Pest? Erschließt sich mir nicht.

    Hallo


    das finde ich auch. Seit 2023, als Nachgang auf die Corona Krise, lassen sich Rürup Beiträge zu 100% von der Steuer absetzen und das bis nahezu 30000 €. Damit kann man arbeiten, auch wenn das Versicherungsunternehmen Gebühren nimmt. Ab dem 62. Lebensjahr kann man die Rente abrufen.

    Das Problem ist das Riesterkonstrukt.

  • Hallo


    das finde ich auch. Seit 2023, als Nachgang auf die Corona Krise, lassen sich Rürup Beiträge zu 100% von der Steuer absetzen und das bis nahezu 30000 €. Damit kann man arbeiten, auch wenn das Versicherungsunternehmen Gebühren nimmt. Ab dem 62. Lebensjahr kann man die Rente abrufen.

    Das Problem ist das Riesterkonstrukt.

    Das seh ich wie du. Rürup hat was, Riester ist schwierig.

  • Hallo


    das finde ich auch. Seit 2023, als Nachgang auf die Corona Krise, lassen sich Rürup Beiträge zu 100% von der Steuer absetzen und das bis nahezu 30000 €. Damit kann man arbeiten, auch wenn das Versicherungsunternehmen Gebühren nimmt. Ab dem 62. Lebensjahr kann man die Rente abrufen.

    Das Problem ist das Riesterkonstrukt.

    Rürup ist ein privatwirtschaftlich organisierter Nachbau der gesetzlichen Rentenversicherung, ohne Reha und mit höheren Kosten und vielleicht mit Rendite, je nach Sterbetafel. :/

  • Rürup ist ein privatwirtschaftlich organisierter Nachbau der gesetzlichen Rentenversicherung, ohne Reha und mit höheren Kosten und vielleicht mit Rendite, je nach Sterbetafel. :/

    Die effektiven Kosten liegen bei der Continentale z.B. bei 1,8% der Beiträge, bei der Tochter EUROPA noch niedriger (plus ETF-Kosten, die aber beim Sparplan auch anfallen). Die Beiträge werden aber vollständig steuerlich geltend gemacht und überkompensieren diese Kosten deutlich. Bei Wiederanlage der steuerlichen Erstattung, entweder in einen Sparplan oder erneut steuermindernd in den Vertrag sehe ich nicht, wo da das schlechte Geschäft sein soll.

  • sehe ich nicht, wo da das schlechte Geschäft sein soll.

    Wie immer bei solchen Versicherungen - man muss alt genug werden, um das angesparte Kapital zu erhalten.

    Und es ist eine Wette darauf, dass Steuern und SV-Beiträge auf die Auszahlungen in X Jahrzehnten immer noch etwa so sind wie sie heute sind.

  • Die effektiven Kosten liegen bei der Continentale z.B. bei 1,8% der Beiträge,

    100€ monatlich zu 5% Rendite mit 0,2% Kosten über 30ig Jahre angelegt macht ca. 73000€ frei Verfügbares Vermögen.

    Fondsrechner zum Fondssparen

    Bei 2% Kosten bleiben nur 57000€.

    Fondsrechner zum Fondssparen

    dann müssten schon fast 130€ monatlich in den teureren Vertrag angespart werden damit die Gleiche Summe rauskommt.




    Die Beiträge werden aber vollständig steuerlich geltend gemacht und überkompensieren diese Kosten deutlich.

    Dafür ist das Geld im Vertrag gefangen und wird mit einem Rentenfaktor ausbezahlt bei dem sich der Vertrag für viele Menschen erst mit über 40ig Jahren Rentenbezugszeit "lohnt".

    Bei Wiederanlage der steuerlichen Erstattung, entweder in einen Sparplan

    Die einfacherer Lösung ist sofort ohne Versicherung alles in einen kostengünstigen Sparplan zu investieren.


    Die angelblichen "Steuervorteile" gibt es wirklich nur bei sehr günstigen Verträgen und selbst dann machen die Erben ein schlechtes Geschäft wenn denn der Rentenbezieher nur wenige Jahre in den Genuss der Zahlungen kommt.

    Rürup ist ein staatliches Verordnetes Geldgefängnis. Wer sein Geld einsperren möchte ist da sehr gut aufgehoben.

    Viel Erfolg beim entsparen.

  • Die effektiven Kosten liegen bei der Continentale z.B. bei 1,8% der Beiträge,...

    Ist das so!?

    Also, dass von 1.000€ die ich im Monat in den Rürup zahle wirklich 'nur' einmalig 18€ als Kosten abfließen und sonst nix weiter! :/

    I.d.R. geben die Versicherer die Effektivkosten bei Ihren Verträgen etwas anders an. Ist nämlich längst nicht so transparent wie man auf Grund des Wortes Effektivkosten meinen könnte.

    Da lässt sich nämlich auch wieder reichlich tricksen für die Versicherungsindustrie.

    Effektivkostenquote: Was sie so tückisch macht - Pfefferminzia.de
    Wer bezahlt schon gern viel? Schon klar. Doch wer in der Altersvorsorge ausschließlich auf die Effektivkostenquote schaut, könnte einen Fehler begehen. Denn…
    www.pfefferminzia.de


    Und dann stellt sich mir gleich die Frage, wie es in der Rentenphase aussieht. Da sind viele Rürup-Verträge dann überraschend gebührenlastig. Da fragt man sich schon, wie teuer es denn sein muss, dem Kunden jeden Monat seine Rente zu überweisen. ;)


    Ich finde Rürup aber durchaus überlegenswert für Selbstständige, die sich eine gewisse Grundversorgung für das Alter aufbauen wollen. Als GRV 'Zwangsversicherter' sehe ich in Rürup aber keinen Vorteil gegenüber dem eigenen Vermögensaufbau.


    BTW: Finde als Kunde erstmal einen kostengünstigen ETF-Rürup (Nettopolice). Wenn ich so in den Foren mitlese, handelt es sich bei vielen solcher Verträge um teure fondsbasierte Verträge (natürlich aktive Fonds!) mit hohen Provisionskosten. Und dann reißt es eben auch keine Steuerstundung mehr raus. :/

  • Als GRV 'Zwangsversicherter' sehe ich in Rürup aber keinen Vorteil gegenüber dem eigenen Vermögensaufbau.

    Du kannst z.B. im Rahmen der Berechnung von Elternunterhalt eine gewisse private Altersvorsorge zum Abzug bringen. Da gehen nur "offizielle Verträge", also nicht ein ETF-Sparplan.
    Das ist für mich das einzige Szenario, in dem es sinnvoll sein könnte, Rürup/Riester/whatsoever zu besparen.

    (Das ist übrigens ein Aspekt, der bei den Finanztip-Empfehlungen für ETF als Altersvorsorge vollkommen unterschlagen wird.)

  • Ist das so!?

    Ja, in etwa ist das so. Ich habe mir alle aufgelisteten Kosten angeschaut und es trifft es in etwa. Also ich bin auf 1,87% gekommen, die aber bei mir durch die Steuererstattung fast mit Faktor 10 überkompensiert wird. Wenn in ein paar Jahren die Kinderfreibeträge wegfallen, wird der Effekt eher noch höher.

    Du hast recht, es gehört ein bisschen was dazu, damit es sich rechnet. Es sollte eine gute steuerliche Erstattung herauskommen, man muss sich einen Vertrag aussuchen, der einigermaßen kostengünstig ist und man sollte auf ETF-Besparung setzen.

    Die „Sperrung“ des Geldes verstehe ich als Schutz, auch bei knapper Kasse oder großen Wünschen nicht dran zu gehen.

    Klar, warum für Verwaltung zahlen, wenn mans selbst machen kann, aber dafür erhält man eben auch Pfändungsschutz und Schutz vor dem Langlebigkeits“Risiko“.

  • Wie immer bei solchen Versicherungen - man muss alt genug werden, um das angesparte Kapital zu erhalten.

    Und es ist eine Wette darauf, dass Steuern und SV-Beiträge auf die Auszahlungen in X Jahrzehnten immer noch etwa so sind wie sie heute sind.

    Hallo


    Neben der Leibrente (Rürup) die mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden muss, hat man ja doch sofortige Steuervorteile. Nur die Kombination von beiden plus der zu entrichtende Prämie macht im Einzelfall Sinn. Es ist aber ein vernünftiges Angebot.

    Private Leibrenten ohne Rürup sind nur sehr gering steuerpflichtig.

  • Die angelblichen "Steuervorteile" gibt es wirklich nur bei sehr günstigen Verträgen und selbst dann machen die Erben ein schlechtes Geschäft wenn denn der Rentenbezieher nur wenige Jahre in den Genuss der Zahlungen kommt.

    Rürup ist ein staatliches Verordnetes Geldgefängnis. Wer sein Geld einsperren möchte ist da sehr gut aufgehoben.

    Viel Erfolg beim entsparen.

    Hallo


    Bei Basisrentenverträgen sind die Steuervorteile immer vorhanden (Steuerpflicht vorausgesetzt).

    Die Rente ist naturgemäß klein, da die Lebenserwartung hoch ist. Wegen der Unisextarife ist dieser Effekt bei Männer deutlicher.

    Eine LV hatte zu große Renten ausgezahlt (Mannheimer) und geriet in eine finanzielle Schieflage.

    Insgesamt die Verrentung allerdings nicht sehr leistungsfähig.

    Wenn möglich sollte man den Erbenschutz abspecken, auch in der Ansparphase.

    Wer auf eine Erbmasse wert legt, sollte sich von privaten Renten fernhalten.

    Das Konstrukt sollte m. E. reformiert werden, etwa durch teilweise Kapitalauszahlung (30-40 %).

  • Ja, in etwa ist das so. Ich habe mir alle aufgelisteten Kosten angeschaut und es trifft es in etwa.

    Na, wenn es für Dich passt, ist es ja gut.

    Ich vermag das mangels Zahlenmaterial nicht zu beurteilen.

    Lt. einem Test eines Finanzmagazins kam ein ETF-Rürup-Vertrag der Continentale je nach Laufzeit auf Effektivkosten zwischen 0,33 p.a. und 0,81% p.a. (exkl. Fondskosten).

    Die „Sperrung“ des Geldes verstehe ich als Schutz, auch bei knapper Kasse oder großen Wünschen nicht dran zu gehen.

    Ja, da sind wir dann wieder bei den sog. 'weichen' Faktoren für eine bestimmte Finanzentscheidung.

    Ob man so einen Schutz vor sich selbst benötigt muss jeder für sich selbst beurteilen. Möglicherweise sinkt die Gefahr für das eigene Geld aber auch mit steigender Lebenserfahrung. Das Problem ist dann aber, dass man aus so einem Rürup den man mit 25-30 angeschlossen hat, auch mit 45-55 nicht mehr herauskommt.

    Und man stelle sich mal vor, dass sich etwas in der Lebensentwicklung ändert (z.B. Auswanderung, schwere Krankheit, usw.). Wer mit 60 eine Krebsdiagnose bekommt, wäre evtl. ganz froh darüber selbst entscheiden zu können, wie man sein Geld in den letzten Jahren ausgibt. :/


    ..., aber dafür erhält man eben auch Pfändungsschutz und Schutz vor dem Langlebigkeits“Risiko“.

    Wenn es mir auf den Pfändungsschutz ankommen würde, würde ich aber eher zu einer ETF-Nettopolice greifen (ohne Rürup) und den Vertrag entsprechend gestalten. Eine Insolvenz/Pfändung kommt i.d.R. ja auch nicht überraschend, so dass man im Falle einer sich abzeichnenden Insolvenz die Police entsprechend umstellen kann (u.a. Verrentungsszwang).

    Und den Schutz vor dem 'Langlebigkeitsrisiko' halte ich für ein typisches Scheinargument der Versicherungslobby.

    Gerade eine Versicherung kann nicht hexen und zahlt aus dem Kapitalstock eine recht überschaubare Rente aus (Rentenfaktor). Zumeist steigt diese Rente im Laufe der Jahre auch nicht an (Inflationsausgleich). Die Rente wird daher mit jedem Jahr weiter entwertet.

    Was spricht also dagegen, sich aus dem eigenen Kapitalstock selbst eine 'Rente' zu zahlen?

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Depotanbieter solche Funktionen in einigen Jahren bereit stellen werden.

    Jeder muss mit seinem Geld machen, was er für richtig hält.

  • Mich würde mal eine umfassende Analyse eines Riester- bzw. Rürup-Vertrags interessieren, heißt:


    - inkl. Zinseszinseffekts bei Riester- bzw. Rürup, Wiederanlage der Steuervergünstigung, jährliche Kapitalertragssteuer bei der Wiederanlage

    - langjähriger Vertrag, ca. 20 Jahre Ansparzeit, Rentenzeit ca. 10 Jahre. Ich weiß natürlich, daß diese Verträge erst vor ca. 25 Jahren eingeführt wurden

    - Berücksichtigung einer realistischen Besteuerung im Rentenalter. Nach meiner persönlichen Erfahrungen kommen Renter aktuell auf bis zu 4.000,- Euro monatlich steuerfreie Einnahmen.


    Vielleicht gibt es ja noch weitere Einflußfaktoren.

    Weiche, nicht quantifizierbare Faktoren, wie z. B. kein Zugriff auf das Rürup- bzw. teilweise auch Riester-Vermögen, mal außen vorgelassen.