• Gibt es eine Seite oder ein Tool oder ähnliches wo man die durchschnittliche Rendite eines msci world ohne tech und it anschauen kann?

    Chatgpt, dem Teil vertraue ich nicht so ganz, gibt in einer Annäherung an dass es ca. 2,5% pro Jahr weniger wären. 1980 noch etwas außenvor gelassen. Also ab ca. 1990 gültig. Damit wäre ein world ohne tech und it also eher bei ca. 4% Rendite pro Jahr zu finden.

    Und die Steigerung auf die bekannten 6-7% kommt vorrangig nur aus tech und it.

    Demnach wird in einem world seit rund 30 Jahren auch nur auf tech gewettet und die 6-7% haben nichts mit der risikoarmen breiten Diversifikation zu tun.

    Du suchst m.E. nach Bestätigung, dass Tech besser ist. Und glaubst diese Bestätigung in der Historie der letzten Jahrzehnte gefunden zu haben. Die Frage ist, handelt es sich dabei um eine temporäre Outperformance dieses Sektors oder ist diese systematisch, also dauerhaft zu erwarten? Kann ich diese Outperformance daher auch in die Zukunft fortschreiben?

    Du wirst zu jedem Zeitpunkt der Börsengeschichte in der Rückschau der letzten Jahrzehnte immer irgendein Marktsegment (Branche, Land oder was auch immer finden) welches sich besser entwickelt hat als der Rest des Marktes. Die Kapitalmarktforschung hat einige wenige solcher "Faktoren" identifiziert, bei denen es einen systematischen, also nicht nur temporären oder rein zufälligen Zusammenhang gibt. Das sind im Wesentlichen die Faktoren Size und Value, vielleicht noch ein paar andere. Aber selbst diese sind bereits umstritten. Der wichtigste "Faktor" ist der Marktfaktor, das ist sozusagen der Basisfaktor, das allgemeine Marktrisiko des Aktienmarktes. Für dieses Risiko bekommst du die Equity Prämie als Entlohnung. Aber Tech gehört sicher nicht zu den anerkannten systematischen Risikofaktoren ;)

  • Naja IT Unternehmen sind eben auch schell mal wieder vergessen, einmal den Anschluss verpasst und schon steht man nur noch in Geschichtsbüchern, wenn man ein Beispiel braucht, fällt mir der Commodore mit seinem 64iger ein. Ein absoluter Renner in den 1980igern und in den 1990igern komplett weg. Damit hat seinerzeit kaum jemand gerechnet, was mit jetzigen Firmen passiert wird spannend zu beobachten wohin das Pendel ausschlägt.

  • Du wirst hier immer Leute finden (nachgeplappert von Saidi), dass der World ETF breit gestreut sei, dass der Tech Aktien Anteil beim S&P500 / Nasdaq100 zu hoch wäre, um auf der sicheren Seite zu stehen...

    Länderwette

    Techwette

    ..

    Mehr Schwankung JA, aber auch mindestens 2% mehr Rendite und der S&P 500 ist in der jüngsten Vergangenheit nie sonderlich abgestürzt, dass man sagen kann - ein Invest ist ZU risikoreich. Und wer nicht mehr viel Zeit hat, der freut sich auch über 2% p.a. mehr Rendite.

    Du meinst ja, dass man ohne Tech auf 4% Rendite kommen würde. Dann siehst du doch, dass der World ETF gar nicht stark ist und schöne Renditen abwirft. Wo ist die geballte Power, der 1600 Unternehmen? Dann müsste man andere Aktien mehr gewichten und dann muss man schauen wo man mit dem World ETF landet.

  • Kapitalanlage ist ein Verliererspiel.

    Das mit dem "Verliererspiel" sehe ich ganz ähnlich - jedenfalls die üblichen bzw. typischen Finanz-Ziele betreffend (wie mittelfristig Wohneigentum/Eigenheim und langfristig Altersvorsorge bzw. finanzielle Ruhestandsplanung - um zwei klassische Beispiele zu nennen).

    Für besondere Finanz-Ziele (wie "finanzielle Unabhängigkeit" deutlich vor dem Ruhestand oder sogar "finanzielle Freiheit" generell) können ggf. andere Regeln ("Gewinnerspiel"; Fokus auf der Offensive) gelten.

    Es gewinnt, wer möglichst wenig Fehler macht.

    Ein Tennismatch oder ein Tischtennisspiel beispielsweise - so wie das normale "Finanzspiel" - wird der gewinnen, der im Spielverlauf die wenigsten Fehler ("unforced Errors") macht.

    Ein Fußballmatch oder Handballspiel kann dagegen nur der gewinnen, der am Ende mehr Tore erzielt hat als der Gegner (Eigentore und Losentscheid ausgenommen).


    Die (für den finanziellen Erfolg) bedeutsamste Ebene bei dem "Finanzspiel" dürfte dabei mit Abstand die übergeordnete Ebene der Asset-Allocation sein. Dabei kommt es viel weniger auf die Frage an, welche Aktie, welche Immobilie, welche Anleihe, welche Goldmünze, welches Tangible Assets usw. man im Bestand hat (ein Mindestmaß an Diversifikation auch innerhalb der Anlageklassen vorausgesetzt) - sondern wie sich die übergeordnete Aufteilung "risikoreich" vs "risikoarm" zueinander verhält. Im Idealfall so weit wie möglich zu den "risikoreichen" aber renditeträchtigen Anlagen hin gewichtet, wie es unter Berücksichtigung der objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit eben möglich und angezeigt ist.

  • Und der S&P 500 ist in der jüngsten Vergangenheit nie sonderlich abgestürzt

    Das ist ja genau das Problem – und einer der Punkte, die du leider nicht verstehst.

    Manchmal kommst du mir vor wie ein raffiniert programmierter Bot, der Anwenderpsychologie anschaulich machen soll, in diesem Fall Punkt 1:

    Anlegerpsychologie: Wann Investments gefährlich werden
    Beim Investieren in Aktien gibt es viele Stolpersteine – wie du sie vermeidest und dabei auch dem größten Feind für deinen Anlageerfolg clever ein Schnippchen…
    www.justetf.com
  • Um den Thread mal aufzuwärmen, hier wieder eine neue Expertenmeinung:
    {Link durch Mod entfernt}

    "Das Risiko an den Börsen wächst, die Verschuldung steigt. Hier erklärt Finanzstratege Russell Napier, weshalb er von MSCI-World-ETFs dringend abrät. Seine Prognose: Staaten werden ihre Bürger zwingen, Anleihen zu kaufen.

    (...)
    Napier: Ausländische Privatinvestoren halten US-Vermögenswerte im Wert von 54,5 Billionen Dollar. Präsident Trump muss dieses Kapital im Land halten und jedes Jahr neues anwerben, weil die USA ein Leistungsbilanzdefizit haben. Seine Politik untergräbt dieses Ziel aber. Deshalb erwarte ich einen Verkauf amerikanischer Assets. Auch aus einem zweiten, viel mächtigeren Grund, ich habe ihn schon genannt: Deutschland braucht sein Geld zurück, Frankreich braucht Geld. All die Ersparnisse, die in Amerika geparkt sind, müssen nach Hause zurückkehren. Überlegen Sie mal, in welchem Ausmaß Portfoliovermögen in den USA liquidiert werden muss, um die Investitionen hierzulande zu finanzieren.

    Napier: Sicher nicht den S&P 500. Aber ich würde nie sagen, dass es in Amerika nichts zu kaufen gibt. Man unterscheidet ja zwischen Wachstums- und Substanzwerten. In einer Welt mit niedrigen Zinsen und höherer Inflation sind Letztere, also Value-Aktien, der bessere Kauf. In den günstig bewerteten Titeln können Sie Ihre Ersparnisse schützen."

    Der ganze Artikel ist recht lesenswert, trifft letztendlich aber viele Annahmen, die so nicht zutreffen müssen und beschwört den Mythos, dass in Zukunft aktive gemanagte Fonds (mit Fokus auf Substanzwerten) eine bessere Rendite erzielen würden.

  • lieberjott
    Ich würde den Link zur Umgehung des kostenpflichtigen Angebot von SPON rausnehmen!

    Russell Napier.:/
    Das war doch derjenige, der Anlegern 2009 einen mehrjährigen Bärenmarkt und einen Staatsbankrott der westlichen Industriestaaten prognostiziert hatte. :rolleyes:
    Klar, kann Alles noch kommen. Aber wer 2009 auf diese Prognose vertraut hat, hat auf jedem Fall eine ganze Menge Rendite liegen gelassen.:/

  • lieberjott
    Ich würde den Link zur Umgehung des kostenpflichtigen Angebot von SPON rausnehmen!

    Kann ich leider nicht mehr. Falls jemand der Meinung ist, dass dies nicht in Ordnung ist, bitte den Beitrag den Mods melden.

    Zitat

    Russell Napier.:/
    Das war doch derjenige, der Anlegern 2009 einen mehrjährigen Bärenmarkt und einen Staatsbankrott der westlichen Industriestaaten prognostiziert hatte. :rolleyes:
    Klar, kann Alles noch kommen. Aber wer 2009 auf diese Prognose vertraut hat, hat auf jedem Fall eine ganze Menge Rendite liegen gelassen.:/

    Danke für die Hintergrundinformationen, dafür liebe ich das Forum.

  • Nun ja, es gibt ja reichlich Tips, wie man grundsätzlich kostenpflichtige Angebote im Netz umgehen kann.
    Die Frage ist halt, ob sich der Forenbetreiber dann haftbar macht, wenn einzelne User hier solche Anleitungen posten oder kostenpflichtige Inhalte mit einem 'Umgehungstool' direkt verlinken.

    Es ist eben eine Sache, ob ich etwas Privat für den eigengebrauch mache, oder ob dahinter eine Firma steht. :/
    Sonst könnte ja jemand einfach den entsprechenden Artikel einscannen und hier als PDF hochladen.