Wie Aktienquote berechnen

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Guten Morgen zusammen,


    mich würde interessieren, wie ihr eure Aktienquote berechnet. Konkret geht es bei uns um folgendes:


    Wir (50 Jahre alt) erwarten durch hohe Renten und Betriebsrenten, dass wir unseren Lebensstandard, so wie jetzt auch in Rente halten können. Grob rechne ich mit 3.000 Euro nach Steuer und Inflation.


    - ca. 300k Wert in Lebensversicherung aus dem 5 Jahre bis zum offiziellen Rentenbeginn finanziert wird.


    - 100k in Festgelder/Tagesgeld als Reserve.


    - Haus in dem wir selber wohnen und Eigentumswohnung, die wir vermieten.


    - Anlagedepot mit ca. 500k in das bis zum Ruhestand nochmal um die 200k fließen sollten.


    Wenn ich alles bewerte UND die Renten mit ihrem heutigen Barwert berechne, komme ich nur auf eine Aktienquote von 20 bis 25 Prozent des Vermögens, auch wenn ich 100 Prozent Aktienquote im Depot fahren würde.


    Wie rechnet ihr das bei euch?


    Welche Aktienquote würde hier sinnvoll sein?

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich gebe ungern Empfehlungen, da deine Frage sehr individuell ist und abhängig ist von der persönlichen Risikotragfähigkeit usw.


    Aber mal ein Zwischengedanke: das Verhältnis risikoreich zu risokarm ist auch eine Frage wie lange soll das Geld investiert sein soll.

  • Diese Berechnungen bringen in dieser Situation gar nichts.

    Geld ist genügend da, und es gibt überhaupt keine Probleme.

    Wichtig ist, dass die Liquidität jederzeit sichergestellt ist.


    Wenn jemand zum Beispiel Immobilien für zwei oder 3 Millionen € besitzt und Rentenansprüche für 4000 € hat, bringt es ihm nichts, wenn er sein gesamtes Barvermögen in Aktien anlegt.

  • Aber mal ein Zwischengedanke: das Verhältnis risikoreich zu risokarm ist auch eine Frage wie lange soll das Geld investiert sein soll.

    Eigentlich ist es als Wertespeicher gedacht, da aktuell nicht fest verplant. Wir reduzieren jetzt schon unsere Sparquote, was uns gar nicht so leicht fällt. Also mehr Reisen und Erlebnisse schaffen können wir alleine dadurch schon.


    Themen wären:

    - Teilschenkung an Kinder

    - Große Reisen im Ruhestand

    - nochmal 2 Jahre früher aufhören zu arbeiten (eher unwahrscheinlich)


    Aber das wichtigste ist einfach ein Gegengewicht zu den hohen Geldforderungen in Renten und Lebensversicherungen zu haben. Also ein Aspekt der Risikoverteilung innerhalb des Gesamtvermögen.


    Insgesamt würde ich sagen, mindestens 15 Jahre bis entnahmen stattfinden würden.

  • Wichtig ist, dass die Liquidität jederzeit sichergestellt ist.

    Ja, das ist soweit klar.

    Dafür stehen die 100k weitgehend in Tagesgeld zur Verfügung, dazu haben wir ca. 20k Sparrate im Jahr.


    Die Frage die ich mir Stelle ist, auf der einen Seite müsste ich nicht mehr so risikoreich anlegen (vielleicht 60/40 Portfolio). Auf der anderen Seite steht das Depot langfristig zur Verfügung und soll ein Gegengewicht gegen die hohen Geldforderungen sein, was für eine höhere Aktienquote sprechen könnte. Da stecke ich gerade fest.

  • Welche Aktienquote würde hier sinnvoll sein?

    Tja, das ist für einen passiven und prognosefreien Investor die Frage aller Fragen. Die nach der Asset Allocation auf Ebene 1. Diese kannst du dir nur von deiner/eurer persönlichen Risikotragfähigkeit ableiten.


    Hier zwei Beiträge die evtl. dabei helfen:


    Youtube Video von Ben Felix, allerdings in Englisch:

    Ben Felix: Choosing an Asset Allocation (How Much in Stocks vs. Bonds?)


    Blogbeitrag von Gerd Kommer:

    „Safe Asset Floor Rebalancing“: Ein alternativer Rebalancing-Ansatz

  • 1. Genauso

    2. Dein Sache :)


    Deine Frau und Du sind aktuell 50; standardmäßiger Renteneintritt nach heutigem Recht wäre 67. Das möchtet Ihr nicht abwarten, sondern 5 Jahre früher in einen selbstfinanzierten Vorruhestand gehen. Mein Lesetip dazu ist das Buch und/oder die Webseite von Peter Ranning. Er beschreibt zwar, wie er das über eine Abfindung geregelt hat (was bei Euch möglicherweise nicht der Fall sein wird), der Rest dürfte aber ähnlich sein.


    Ihr habt eine verhältnismäßig großes Vermögen bei verhältnismäßig geringen Rentenansprüche, ich habe aber den Eindruck, daß Du weißt, wovon Du schreibst, also will ich diese Zahlen nicht hinterfragen.


    Du willst Deinen Vorruhestand aus einer Lebensversicherung finanzieren, aus der Du dann 300 T€ erwartest (auch das ist im Verhältnis eine ganze Menge). Wenn Du mit 3000 € monatlichem Bedarf rechnest, sollte davon in 5 Jahren sogar noch etwas übrig bleiben, das Du dann anlegen mußt.


    Du hast ein (mutmaßlich abbezahltes) Haus, nebenbei noch einige Mieteinkünfte, hinreichend Liquiditätsreserve (auch für ein Haus) und noch ein Aktiendepot, in das Du Jahr für Jahr weitere 20 T€ steckst.


    Solide Verhältnisse, würde ich sagen.


    Mir ist nicht recht klar, aus welchem Grund Du Dir Gedanken über Deine Aktienquote machst. Ja, ich kenne die "üblichen Erwägungen", daß spätestens ab dem 60. Lebensjahr alles festverzinslich angelegt sein müsse, weil der restliche Anlagehorizont von möglicherweise 30 Jahren keine Zeit lasse, eine eventuelle Börsenkrise auszusitzen. Ich hege diese Angst nicht und werde dann meine Aktienquote weiterhin hoch halten (höher als bei Dir!). Vor einigen Monaten wurde hier im Forum eine Studie eines Scott Cederburg höchst kontrovers diskutiert, der völlig undeutsch darstellt, daß ein reines Aktienvermögen (das Du ja nicht hast!) sowohl von der Rendite, als auch von der Sicherheit her (Inflation!) etlichen anderen Anlageformen (auch dem reinen Rentenvermögen) gegenüber vorzuziehen sei.


    Du hast ja eine Menge "Festverzinsliches" in Deinem Portfolio, nämlich die gesetzliche Rente, die sogar inflationsangepaßt ist, sowie den Eigenmietwert Deines Eigenheimes, der Deine Wohnkosten zum großen Teil abdeckt. Dein Vermögen muß schließlich nicht Deinen laufenden Lebensunterhalt abdecken, sondern nur den Teil, der über feste Einkünfte hinausgeht.


    Ich würde mit 50 noch nicht daran denken, den Kindern vom Vermögen etwas abzugeben, Es gibt von Eltern zu Kindern alle 10 Jahre einen Steuerfreibetrag von 400 T€ (somit pro Kind alle 10 Jahre 800 T€ Freibetrag, Wohnhaus nicht gerechnet, wenn es selbst bewohnt ist). Diesbezüglich sehe ich bei Dir kein spezielles Bedürfnis, über Jahrzehnte das Vermögen gestückelt weiterzugeben. Aber das ist auch Deine Sache.


    Mach Dir keine unnötigen Gedanken!

  • Welche Aktienquote würde hier sinnvoll sein?

    Warum im Depot nicht auf 100% Aktienfonds/Aktien einschießen/bleiben.

    Da gibt es dann die beste Rendite-Möglichkeit für die nächsten 40 Jahre.

    Die effektive Aktienquote im Gesamtvermögen ist doch egal. (und äußerst individuell berechnet - ! jeder rechnet das anders ! )

    Rund um das Depot habt ihr ja genug um gut damit zu leben, wie es scheint.

    Mit 70 könntet ihr dann anfangen das Depot anzuzapfen. Da könnte dann gut 1Mio drin liegen,...

    Ich würde alle Jahre mal schauen/hochrechnen wie meine Zukunft als Rentner laufen soll und ohne Sorgen das Leben genießen. 8)

  • Danke, Ben Felix kenne und schätze ich. Das Video hatte ich aber noch nicht gesehen.


    Risikokapazität ist wohl kein Problem bei uns, es geht eher in Richtung Risikotoleranz und Risikobedarf. Leider versuche ich immer optimal/rational aufgestellt zu sein beim Thema Finanzen. Aber vielleicht heißt das auch bewusst eine niedrigere Aktienquote. Ich habe mich bisher eher an der Risikokapazität orientiert und weniger an Risikobedarf und Toleranz (daher leider).


    Wird mit deiner momentanen Gewichtung von risikoreich zu risokarm die Inflation im Gesamtvermögen ausgeglichen, besonders langfristig?

    langfristig Inflationsgeschützt (77%)

    - Aktien 22% (bei 80% Aktienquote im Depot; z.B. 18% dann bei 60% Aktienquote)

    - Immobilien 34%

    - gesetzliche Rente (teilweise) 21%


    Geldwerte (LVs, Bonds, TG und Betriebsrenten (23%)


    Deine Frau und Du sind aktuell 50; standardmäßiger Renteneintritt nach heutigem Recht wäre 67. Das möchtet Ihr nicht abwarten, sondern 5 Jahre früher in einen selbstfinanzierten Vorruhestand gehen.


    Ihr habt eine verhältnismäßig großes Vermögen bei verhältnismäßig geringen Rentenansprüche, ich habe aber den Eindruck, daß Du weißt, wovon Du schreibst, also will ich diese Zahlen nicht hinterfragen.


    Also das mit der Lebensversicherung war die verkürzte Fassung. Großteils sind das Ansprüche aus einem Zeitwertkonto, in das ich einzahle. Von diesem Konto plane ich mit 60 Jahren zu 110% meines aktuellen Gehaltes oder mit 58 zu 85% meines aktuellen Gehaltes in die Freistellung bis 67 zu gehen. Das ist bis dahin angespart.


    Ich habe das so gewählt, da mein AG auch die SV-Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze einzahlt, ich durch die verzinsten Bruttobeträge einen hohen Zinseffekt bekomme und während der Freistellung weiter krankenversichert und auch rentenversichert bin. Später dann auch ohne Probleme in die Krankenversicherung der Rentner kann. M.E. findet dieses Modell viel zu wenig Beachtung. Vielleicht mach ich dazu noch einen separaten Thread auf.


    Bei den Renten habe ich versucht nochmal nachzurechnen:


    Aktuell haben wir zusammen 74 Rentenpunkte, die dann auf vermutlich 105 Punkte bis zur Rente ansteigen werden, selbst wenn ich 7 Jahre in der Freistellung bin. Betriebsrente aktuell 2.000 EUR, die auf ca. 3.000 EUR ansteigen sollte. Ich habe mit konservativ mit 3% Inflation und 2,5% Rentensteigerung bzw. 0% bei Betriebsrente gerechnet. Dazu Abzüge von 33%, was wahrscheinlich zu hoch ist. Dann komme ich auf eine Nettorente nach Steuern und Inflation von 3.500 EUR.


    Wenn ich das so betrachte erübrigt sich jede weitere Überlegung. Es gibt kein Problem, der Risikobedarf ist nahe 0.


    Mir ist nicht recht klar, aus welchem Grund Du Dir Gedanken über Deine Aktienquote machst.



    Es ist wohl lediglich das Thema mit der Risikotoleranz. Ich hatte jetzt ein 80% Aktiendepot und leider mit 10% meines Depots Blödsinn gemacht im Trump-Crash und deshalb kommt die ganze Frage auf. Nicht wirklich extrem schlimm aber trotzdem ärgere ich mich so darüber, dass ich mich jetzt sehr hinterfrage. Aber mein Verstand sagt mir, mach rational 80% Aktienquote.

  • Es ist wohl lediglich das Thema mit der Risikotoleranz. Ich hatte jetzt ein 80% Aktiendepot und leider mit 10% meines Depots Blödsinn gemacht im Trump-Crash und deshalb kommt die ganze Frage auf. Nicht wirklich extrem schlimm aber trotzdem ärgere ich mich so darüber, dass ich mich jetzt sehr hinterfrage. Aber mein Verstand sagt mir, mach rational 80% Aktienquote.

    Ich würde mir das von Dir geschriebene nochmal genau durch den Kopf gegen lassen.

    Offenbar hat Dein Verstand schon bei einem vergleichsweise kleinen Kurseinbruch eben nicht rational funktioniert (Risikotoleranz)! Wie willst Du sicherstellen/verhindern, dass so etwas nicht erneut oder gar in verschärfter Form passiert, wenn es mal richtig an den Börsen kracht?


    Ich würde das gerade Erlebte als Hinweis verstehen, die eigene Risikotoleranz nochmal kritisch zu hinterfragen.

    Lieber nur ein Portfolio mit einem 70/30 oder gar 60/40 Risiko/sicher Verhältnis, dafür aber dann auch die Sicherheit, dass Du das auch durchhältst, wenn es mal richtig kracht.

    JustMy2Cent.

  • Das sehe ich auch so. Just die Verunsicherung, die sich in der Reaktion auf diesen „Crash“ zeigt, spricht gegen die 80%-Quote.

  • Es ist wohl lediglich das Thema mit der Risikotoleranz

    Ich empfehle, sich nicht an einer abstrakten Kennziffer wie Volatilität zu orientieren, sondern insbesondere an dem "maximalen Drawdown" und der "Time under Water" im Fall einer Systemkrise wie der Finanzkrise. Nimm dir einen Langfristchart des MSCI World oder S&P500 und stell dir vor du hättest 2007 investiert. 2009 war dann die Hälfte weg (=max. Drawdown). Und es hat bis 2013 gedauert bis du nominal wieder auf deinen Einstandskursen warst, also etwa 6 Jahre (=Time under Water).

    PS: ich selbst habe übrigens tatsächlich 2007 investiert, rede also wie der Sehende von der Farbe ^^

  • Lieber nur ein Portfolio mit einem 70/30 oder gar 60/40 Risiko/sicher Verhältnis, dafür aber dann auch die Sicherheit, dass Du das auch durchhältst, wenn es mal richtig kracht.

    JustMy2Cent.

    Das sehe ich auch so. Just die Verunsicherung, die sich in der Reaktion auf diesen „Crash“ zeigt, spricht gegen die 80%-Quote.


    Ja, das ist der Kern des Themas. Der Impuls zu handeln war einfach zu stark.


    Corona hat mich absolut kalt gelassen. Aber hier war es anders. Anders nicht bezogen auf das gesamte Investment, aber auf die reinen US-ETFs. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass ich mit einem ausschließlichen Vanguard FTSE ETF gar nichts gemacht hätte. Aber dass ich meine Planung über den Haufen geschmissen habe und Gewinne ralisiert habe, das gibt mir zu denken.


    Deswegen frag ich mich das auch, ob es nicht besser ist auf 60/40 zu gehen mit All-World ETFs.

  • Deswegen frag ich mich das auch, ob es nicht besser ist auf 60/40 zu gehen mit All-World ETFs.

    So ist es. Einfach auf der Aktienseite möglichst breit streuen, am besten in einem einzigen oder ganz wenigen ETFs. Das vermeidet es, dass man an einzelnen Komponenten rumschraubt. Und stattdessen lieber etwas länger und vor allem realistischer über die Allocation Aktien zu Anleihen bzw. risikoreich zu risikoarm nachdenken.

  • Danke, Ben Felix kenne und schätze ich. Das Video hatte ich aber noch nicht gesehen.


    Es ist wohl lediglich das Thema mit der Risikotoleranz. Ich hatte jetzt ein 80% Aktiendepot und leider mit 10% meines Depots Blödsinn gemacht im Trump-Crash und deshalb kommt die ganze Frage auf.

    Wo hattest Du ein "80% Aktiendepot" und wo und wie hast Du "Blödsinn gemacht"?


    Im Eingangsposting berichtest Du von einem Eigenheim (mutmaßlich bezahlt, mutmaßlich 500 T€ wert), einer vermieteten Eigentumswohnung (mutmaßlich bezahlt, mutmaßlich 250 T€ wert), 100 T€ Liquiditätsreserve und einem Aktiendepot von 500 T€. Die jetzt schon hohen Rentenansprüche sind hier nicht eingerechnet. Wie errechnest Du hier 80% Aktienquote?


    Welchen "Blödsinn" Du im Trump-Crash gemacht hast, berichtest Du nicht. Vielleicht war das ja überhaupt kein Blödsinn.


    Ansonsten ist das Dein Geld, mit dem Du so viel "Blödsinn" machen kannst, wie Du willst.

    Ja, das ist der Kern des Themas. Der Impuls zu handeln war einfach zu stark.

    Wie hast Du denn gehandelt?

    Corona hat mich absolut kalt gelassen. Aber hier war es anders. Anders nicht bezogen auf das gesamte Investment, aber auf die reinen US-ETFs. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass ich mit einem ausschließlichen Vanguard FTSE ETF gar nichts gemacht hätte. Aber dass ich meine Planung über den Haufen geschmissen habe und Gewinne realisiert habe, das gibt mir zu denken.

    Was ist daran schlimm, daß man Gewinne realisiert?


    Ich hatte ein außergewöhnlich gutes Börsenjahr 2024 hinter mir, in dem mir unglaublich hohe Buchgewinne ohne mein Zutun zugeflogen sind (sog. "leistungsloses Einkommen"). Davon war jetzt in der Spitze die Hälfte weg, die andere Hälfte war mir noch geblieben. Mittlerweile hat man The Donald gesteckt, daß er mit seinen Zöllen "Blödsinn" veranstaltet hat, er hat sie für die nächsten 90 Jahrhunderte erstmal zurückgenommen, die Börse hat sich einigermaßen erholt. Ein Großteil des leistungslosen Einkommens aus 2024 ist wieder da.


    Auch Du hast eigentlich genug Geld auf der Seite, daß Dich so etwas kalt lassen sollte. Aber selbst dann, wenn Dich das nicht kalt läßt, ist das Deine Sache und kein Forist sollte darüber urteilen.

  • Wo hattest Du ein "80% Aktiendepot" und wo und wie hast Du "Blödsinn gemacht"?

    80% Aktienquote im Anlage-Depot. Bezogen auf alle Assets (also Immos, Renten abgezinst und Rückkaufswerte LVs, Reserve und Zeitwertkonto etc.) sind es ca. 15% aus dem Depot und nochmal 7% aus anderen Verträgen.


    Ich hatte folgende Aufteilung (Depot):

    - 60% MSCI World
    - 5% MSCI EM
    - 5% Low Vola ETF (als Bundle)

    - 5% Momentum ETF (als Bundle)

    - 5% US Small Cap Value ETF

    - 10% Gold (ursprünglich 7,5%)

    - 10% Pfandbriefleiter


    Der Blödsinn war, dass ich aus Momentum und US Small Cap raus bin (Gewinne realisiert), da ich meine US-Quote reduzieren wollte (zu viel Youtube US Berichterstattung). Bin aber nicht sofort wieder in den Markt. Anschließend ist es weiter runter und später dann doch wieder mit einem Teil in die Position halbherzig rein und habe Gold wieder auf 7,5% rebalanced. Also Steuer realisiert und dazu nicht mehr voll investiert. Der fast schon klassische Anleger-Blödsinn.


    Ist jetzt kein außergewöhnliches Drama, aber ich hab so meine Strategie über den Haufen geworfen und könnte mir jetzt noch nachträglich in den Hintern treten dafür. Zudem hab ich jetzt den Low-Vola mit 20% Gewinnen stehen aber der Gegenspieler Momentum nicht in gleicher Weise. Hab also ziemlichen Mist gemacht.


    Auch Du hast eigentlich genug Geld auf der Seite, daß Dich so etwas kalt lassen sollte. Aber selbst dann, wenn Dich das nicht kalt läßt, ist das Deine Sache und kein Forist sollte darüber urteilen.

    Eigentlich ja, in der Rückbetrachtung kann ich es mir auch nicht ganz erklärern. War eine Kurzschluss-Reaktion. Wahrscheinlich, da die Fixierung auf das Depot als solches stark war ohne den Gesamtkontext zu sehen.

  • Eigentlich müsste ich einfach wieder die Gewichte so herstellen, wie ich sie ursprünglich vorgesehen hatte. Bezahlte Steuer und höherer Einstandskurs als Lehrgeld abhaken. Aber das alles lässt mich doch mehr nachdenken, was da passiert ist und warum.

  • 80% Aktienquote im Anlage-Depot.

    Und 100% Aktienquote im Aktien-Depot. Was man mit Prozenten nicht alles machen kann!

    Je nu. So sind die Menschen nun einmal. Immer haben sie Flöhe im Hintern!


    Mir wäre das Depot vorher bereits zu fein gestaltet gewesen. Nachdem Du jetzt zwei Positionen abgestoßen hast, hast Du Dein Depot vereinfacht im Sinne des Prinzips KISS.


    Wie schon geschrieben: Ich halte das Realisieren von Gewinnen nicht für Blödsinn.

    Bin aber nicht sofort wieder in den Markt. Anschließend ist es weiter runter und später dann doch wieder mit einem Teil in die Position halbherzig rein und habe Gold wieder auf 7,5% rebalanced. Also Steuer realisiert und dazu nicht mehr voll investiert. Der fast schon klassische Anleger-Blödsinn.

    Das sehe ich nicht so. Für mich ist das nicht der Rede wert. Das ist Dein Geld, mit dem Du machen kannst, was Du willst.

    Ist jetzt kein außergewöhnliches Drama, aber ich hab so meine Strategie über den Haufen geworfen und könnte mir jetzt noch nachträglich in den Hintern treten dafür. Zudem hab ich jetzt den Low-Vola mit 20% Gewinnen stehen aber der Gegenspieler Momentum nicht in gleicher Weise. Hab also ziemlichen Mist gemacht.

    Das mußt Du mit Dir selber ausmachen. Es steht mir nicht an, darüber zu urteilen.


    Selbstbezichtigungen sollte man ohnehin nur sehr dosiert einsetzen, hier in diesem Forum scheinen sie mir gänzlich kontraproduktiv sein.