Altersvorsorge mit ETF

  • Zufällig gesehen, daher nur am Rande aber genau in dem Kontext:

    So haben wir, wie auch in internationalen Studien festgestellt, eine der extremsten Unterschiede der Vermögensverteilung zwischen den verschiedensten Bevölkerungsgruppen.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Ist das so ... ?

    Nach meinen Erinnerungen landet Deutschland weltweit gesehen da eher irgendwo im Mittelfeld ... ?

    Die letzte Studie, die ich dazu gelesen hatte (UBS Global Wealth Report 2024) arbeitet mit dem bei der Thematik üblichen Gini-Koeffizienten (0 steht für völlige Gleichheit sprich alle haben genau gleich viel und 100 steht für maximale Ungleichheit sprich einer besitzt Alles).

    Unter den Ländern mit der extremsten Ungleichheit (um diese Formulierung auszugreifen) finden sich dabei übrigens so erfolgreiche Länder wie Schweden und auch die USA. Einige Beispiele (aus der Erinnerung): Südafrika (82), Brasilien (81), Saudi-Arabien (77), Vereinigte Arabische Emirate (77), Schweden (75), USA (75), Indien (73), Singapur (70) ... Deutschland (68) gehört demnach jedenfalls nicht zu den Ländern mit der extremsten Ungleichheit bei der Vermögensverteilung. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen - nach meinen Erinnerungen - auch andere diesbezügliche Studien.

    Tenor und Zusammenfassung der UBS-Studie: "Deutschland liegt damit im mittleren Bereich, wobei die Ungleichheit seit dem Jahr 2008 um 5,6% gesunken ist" ...


    Vom globalen Kontext abgesehen: Selbst unter den 36 untersuchten europäischen Ländern (Global Wealth Report Credit Suisse und UBS 2023) gehört Deutschland bei der Vermögensungleichheit nicht zu den Ländern mit der extremsten Ungleichheit: Da liegen Schweden (87,4), Lettland (80,4), Türkei (80,2), Irland (79,9), Tschechische Republik (78,8), Zypern (78,4) vor Deutschland - und beispielsweise die Schweiz (77,2) gleichauf mit Deutschland (77,2).


    Wer jetzt nicht familiär dabei ist, sondern von Null anfängt, hat quasi keine reale Chance, noch etwas zu packen in den nächsten Jahrzehnten.

    Eine nach meinem Dafürhalten eher abwegige Behauptung, die weder durch meine eigenen Erfahrungen noch durch Beobachtungen in meinem engeren, näheren und auch weiteren Umfeld gedeckt ist.

    Eine andere Frage wäre, warum es in Sachen privater Vermögen hierzulande im internationalen Vergleich generell eher medioker bis mau ausschaut. Ein Grund dürfte die eher geringen Aktienquote der Menschen hierzulande sein (17% (?)) siehe schon hier:


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Hallo. Ich bin bereits Pensionär und habe erst vor einigen Jahren mit ETF angefangen. Ich habe meiner Tochter, die noch 30 Jahre bis zur Rente hat, eine Altersvorsorge mit ETF empfohlen. Sie hat jetzt ein Depot in Höhe von 100000 Euro. Ist das eigentlich genug? Wenn sie bei null starten würde, müsste sie jeden Monat 500 Euro sparen, um auf die gleiche Summe zu kommen, falls man von 6 Prozent Rendite ausgeht. Klar, mehr ist immer gut. Aber wäre das okay? Ich würde gerne mal andere Meinungen hören. :thumbup:

    Zu diesem Thema gibt es seit kurzem ein super ePaper von Finanztip mit einer Tabelle wo man sich gut einordnen kann:

    ePaper zur Altersvorsorge: Mit ETFs sicher fürs Alter vorsorgen
    Altersvorsorge klingt kompliziert? Dabei geht es um Dein Geld, Deine Zukunft. Je früher Du startest, desto größer der Zinseszinseffekt. Deine Rentenlücke…
    www.finanztip.de
  • Also Rente in 30 Jahre, bedeutet nach heutigem Stand mit 67, also ist die Person 37.

    Ohne Hintergundinfos kann man mMn in keinstem Fall beurteilen, ob 100k im Depot mit 37 gut oder schlecht sind...

    Wenn sie "nur" 100k hat ohne andere nennenswerte Ersparnisse / Sachwerte / Immobilie / etc... dann finde ich das für 37 Jahre nicht so viel.

    Wenn allerdings noch ein gut gefülltes Tagesgeldkonto daliegt und die eigene Immo bewohnt wird etc... dann ist das schon ein solides Gesamtbild.

    Abgesehen davon, einen bestimmten Betrag monatlich zur Seite zu legen ist nie verkehrt. Aber auf solche 0815-Fragen ohne Hintergrundinfos kann es nur 0815 antworten geben.

  • Hallo Forums Freunde

    Mangels Tageszeitung ist zur Zeit für mich hier im Urlaub in Südfrankreich das Finanztip Forum eine wunderbare unterhaltsame Morgen Lektüre

    Der Forum Freund Lightee hat, die ursprünglich gestellte Frage am verständlichsten kommentiert

    Die von Fragesteller gemachten Angaben sind viel zu gering, um eine annähernd konkrete Antwort zu geben

    Schon Forumsfreund Tomarcy hat darauf hingewiesen, dass ein ganz entscheidender Punkt ist, ob man im Alter in einer eigenen bezahlten Immobilie lebt oder weiterhin bis zum Lebensende Miete zahlen, muss, die zudem in der Regel laufend steigt

    Er hat weiterhin auch darauf hingewiesen, dass es ein großer Unterschied ist, ob man im Alter noch ein Erbe zu erwarten hat oder womöglich für die Pflege der Eltern im Alter noch selbst aufkommen muss oder zuzahlen muss

    Allein die Antworten auf diese beiden Fragen entscheiden erheblich darüber, wie eine Beratung für eine eigene Altersversorgung aussehen sollte

    Dann kommen all die andern fragen, die hier auch schon gestellt wurden

    Welche Lebensplanung hat denn diese Tochter?

    Ist sie Single und will sie aus heutiger Sicht das auch bleiben?

    Ist da mal eine Ehe geplant oder gar Kinder??

    Ist die Tochter berufstätig?

    , gibt es eine betriebliche Altersvorsorge?

    Ihr seid Fragen über Fragen

    Daher schließe ich mich dem Vorredner hier an!

    Konkreter Ratschlag, völlig unmöglich

    Viele Grüße McProfit

  • Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Ich möchte meine Frage näher begründen. Bei einem Betrag von 100000 Euro habe ich bei 6% Rendite nach 30 Jahren einen Betrag von über 500000 Euro. Nach dem Entnahmerechner von extra etf kann man sich davon über 25 Jahre einen Rentenzuschuss von über 2000 Euro monatlich gönnen. Nach Abzug der Inflation bleiben nach heutigen Maßstäben ca. 1000 Euro übrig. Bei einer Durchschnittsrente von 1600 Euro ist das für mich schon ein ordentliches Zubrot. Oder liege ich da falsch? Mehr ist natürlich immer gut.

  • Wenn sie "nur" 100k hat ohne andere nennenswerte Ersparnisse / Sachwerte / Immobilie / etc... dann finde ich das für 37 Jahre nicht so viel.

    Wenn sie studiert hat, ist sie seit 10 Jahren berufstätig und hat in 10 Jahren 100.000 € erwirtschaftet. Also 800 € monatlich beiseite gelegt. Das ist m.E. beachtlich, gerade als Berufseinsteiger.

  • Nach Abzug der Inflation bleiben nach heutigen Maßstäben ca. 1000 Euro übrig. Bei einer Durchschnittsrente von 1600 Euro ist das für mich schon ein ordentliches Zubrot. Oder liege ich da falsch?

    Wenn Du Dich hier schon auf die Bruttorente aus der BSW-Anfrage von 2024 beziehst, dann bist Du auch sicher, dass Dein Tochter auf die dort genannten/angefragten mindestens 45 Versicherungsjahre kommen wird? Warum gehst Du nicht einfach von der Hochrechnung der GRV für Deine Tochter aus? Mit 37 hat sie schon einige Renteninformationen erhalten.

    Dass das ganze auch noch Brutto ist (die Rente, nicht der ETF) ist Dir hoffentlich klar. Derzeit (mit Renteneintritt ab 2040 und KVdR), wären das dann ca. 1250€ Netto. Und schon ist man bei heutigen 2250€.

    Ob das heute oder in 30 Jahren für eine Renterin reicht, um davon gut leben zu können, müsst ihr wieder mal selber abschätzen. Mir fehlen dazu sehr viele Fakten (die sich bis zur Rente noch mehrmals ändern können).

  • Die 1600 Euro sind lediglich der aktuelle Eckrentner. Das ist doch nur ein Beispiel. Die Rente wird natürlich steigen. Ich habe ja auch die über 2000 Euro halbiert. Da läuft noch viel Wasser den Rhein runter.

  • Das ist mir alles zu optimistisch gerechnet

    Die entscheidenden Punkte sind immer noch nicht bekannt

    Wohnt der Fragesteller in einer eigenen Immobilie oder zur Miete ?

    Kann die Miete Immobilie lebenslänglich gemietet werden, zum Beispiel bei einer Wohnung der städtischen Wohnbaugesellschaft

    Oder droht man eine Kündigung wegen Verkauf oder Eigenbedarf des Vermieters?

    Wie ist die berufliche Perspektive?

    Wie sicher ist der jetzige Job für die nächsten Jahre und Jahrzehnte?

    Gibt es eine Familienplanung?

    Wie soll man ohne diese Angaben konkret beraten?

    McProfit

  • :thumbup:

    Am besten daher gar nicht "konkret beraten" (siehe schon Nr. 19 Abs. 1)

    Und sich auf einige eher ganz allgemeine Aspekte beschränken (siehe schon Nr. 19).


    Dazu kommt: Bei noch drei Jahrzehnten bis zur Rente und dann ggf. weiteren > drei Jahrzehnten im Ruhestand kann auf der subjektiv-privaten aber auch der objektiven Ebene (GRV, GKV, KVdR, GPV, Steuern, Inflation usw.) ziemlich viel passieren.

    Einen Finanzplan braucht es nichtsdestotrotz. Da sollten dann aber möglichst viele Infos mit einfließen, um diese dabei berücksichtigen zu können.