ich muss ja noch Ende des Jahres 500.000€ zunächst in ETFs investieren - und auch diese Schritte müssen wohl geplant werden- und danach direkt, sogar parallel, ins entsparen übergehen.
Du musst gar nichts.
Lass dir erstmal Zeit zum Nachdenken.
ich muss ja noch Ende des Jahres 500.000€ zunächst in ETFs investieren - und auch diese Schritte müssen wohl geplant werden- und danach direkt, sogar parallel, ins entsparen übergehen.
Du musst gar nichts.
Lass dir erstmal Zeit zum Nachdenken.
Die Geldanlage im Alter muss zum Sparziel passen und die Risikotoleranz des Anlegers berücksichtigen. Welche Rendite ist notwendig, um welche Beträge zu entnehmen? Reicht das Kapital dafür oder wo muss man Abstriche machen usw. Kassensturz und Einnahme-/Ausgaberechnungen müssen durchkalkuliert werden. Verschiedene Szenarien durchspielen was Inflation angeht und möglichen Börsencrash. Vor allem für letzteres braucht man einen Plan B (Zuverdienst oder Gürtel enger schnallen).
Grundsätzlich mache ich eine teilvariable Entnahme, die sich an der Vermögensgröße orientiert. In guten Jahren steigert sich die "Depotrente" mehr wenn auch nicht maximal und in schlechten tritt sie auch mal auf der Stelle, sprich der Inflationsausgleich entfällt. Zum Jahresende mache ich Kassensturz und der Zahlbetrag für das neue Jahr wird festgelegt.
Meine Entnahme habe ich über das Depotverrechnungskonto organisiert. Dort kann ich die Überweisungen aufs Giro für etliche Monate im voraus hinterlegen. Thesaurierer sind in der Entnahmephase nicht nur ein steuerlicher Nachteil sondern erfordern auch mehr zeitlichen Aufwand (wann verkaufen und was?). Deshalb habe ich in den letzten Jahren bevorzugt in ausschüttende Fonds und Aktien ohne besonderen Dividendenfokus investiert. Meist zweimal im Jahr (Oktober + Januar) stocke ich nach Monaten mit wenig Ausschüttungen durch Verkäufe auf. Bisher ist es mir immer leicht gefallen, Verkaufskandidaten zu identifizieren, die sich im Lauf der Jahrzehnte so ansammeln. Der Aufwand ist nicht hoch und mit entsprechender Anleitung sollte das innerhalb der Familie gut machbar sein. Vielleicht ist das Management dann nicht mehr ganz so perfekt, aber das ist dann nicht mehr so wichtig. Das SORR wird im hohen Alter kleiner.
Thesaurierer sind in der Entnahmephase nicht nur ein steuerlicher Nachteil
Wie kommst Du darauf?
Danke für eure Beiträge! Sie bezogen sich aber fast ausschließlich auf die technische Umsetzung. Viel wichtiger finde ich erstmal, welche Methode des entsparens richtig ist! (Und falls ihr es noch auf dem Schirm habt - ich muss ja noch Ende des Jahres 500.000€ zunächst in ETFs investieren - und auch diese Schritte müssen wohl geplant werden- und danach direkt, sogar parallel, ins entsparen übergehen.
Ob Du das tun musst, kannst nur Du wissen. Hängt halt von Deinen konkreten Zielen ab!
Für das Thema der Anlage höherer Beträge hat Georg Wieninger auch etwas vorgerechnet: https://www.finanzen-erklaert.de/1-sided-glidepath/
Wie kommst Du darauf?
Eigene Berechnungen. Die meisten im Netz verfügbaren Berechnungen beziehen sich auf die Ansparphase und da haben Thesaurierer in einigen Jahren die Nase vorne, da in ca. 3 von 10 Jahren die Besteuerung der Vorabpauschale deutlich kleiner ist (ggf. sogar null) als die Besteuerung der Ausschüttungen. Selbst in dieser Phase sehe ich bei Ausschüttern noch Vorteile durch höhere Transparenz und weniger Fehleranfälligkeit. Die Gefahr von Bankfehlern bei Depotüberträgen oder mangelnder Deckung für die Steuer auf die Vorabpauschale entfällt. Aber das nur am Rande.
In der Entnahmephase ändert sich die steuerliche Betrachtung. Weiterhin gilt, dass in etwa 7 von 10 Jahren die Besteuerung der Vorabpauschale (1) niedriger ist als die Besteuerung der Ausschüttungen. Soweit liegt der Vorteil beim Thesaurierer. Während man in der Ansparphase die Ausschüttungen reinvestiert, entnimmt man sie jetzt und das macht einen erheblichen Unterschied.
Beim Thesaurier ist der Verkauf von Anteilen erforderlich für die Entnahme und bei diesem Verkauf fallen das zweite mal Steuern an (2). Die genaue Höhe ist davon abhängig, wie viel Gewinne im Kurs enthalten sind. Tatsächlich muss man beim Thesaurierer mehr versteuern, weil in jedem Anlagejahr die Gewinne thesauriert wurden. (3) Sollte man zusätzlich zur Ausschüttung noch Verkäufe durchführen müssen, bleibt dennoch mehr Netto von den Verkäufen hängen.
Man muss zudem weitere Anteile verkaufen, um die Steuern auf die Vorabpauschale zu bezahlen und wieder sind weitere Steuern abzuführen auf realisierte Gewinne bei diesem Verkauf. (4)
Während der Thesaurierer bei der Besteuerung der Vorabpauschale besser wegkommt als der Ausschütter muss er bei (2), (3) und (4) bluten. Alleine schon die Steuern durch den Verkauf der Anteile (2) für die Entnahme werden die Vorteile bei (1) deutlich überkompensieren. Wie stark die Nachteile durch höhere Kurse sind (3), hängt stark davon ab, wie hoch die Ausschüttungen des Fonds sind und die Anlagedauer. Unterschiede von 20 % des Kurswertes gegenüber dem Ausschütter sind durchaus realistisch. Bei jungen Positionen kann der Unterschied aber auch sehr klein sein. In keinem Fall kommt man beim Thesaurierer an der zusätzlichen Besteuerung vorbei, die entsteht, wenn man Anteile extra dafür verkauft, die Steuern auf die Vorabpauschale zu bezahlen (4). Das können bei einem Depot von 1 Mio schon rund 4000 Euro pro Jahr sein.
Einfach mal für sich mit seinen Depotwerten durchrechnen.
Mein Fazit: Hohe Sonderzahlungen (LV, Erbschaft, Hausverkauf etc.) kurz vor der Rente oder danach würde ich immer als Ausschütter anlegen. Einfach und transparent bei der Entnahme. Überschüssiges Geld kann man reinvestieren, schenken oder spenden. Auch die wenig finanzaffine Witwe kommt mit dem Modell sicher gut zurecht.
Gegenübergestellt
Thesaurierer
- Steuern auf Vorabpauschale
- Steuern auf Gewinne beim Verkauf für die Entnahme
- Steuern für zusätzlichen Verkauf (für Steuern auf Vorabpauschale)
- Höhere Gewinnanteile im Kurs --> höhere Steuer beim Verkauf von Anteilen
Ausschütter
- Besteuerung der Ausschüttung
Sollte man mit der Nettoentnahme von 1,33 % nicht auskommen und man muss auch beim Ausschütter Anteile verkaufen, liegt man auch hier steuerlich günstiger, weil in den Kursen des Ausschütters weniger unversteuerte Gewinne enthalten sind.
Hallo zusammen,
beziehen Sie gerne LIFO statt FIFO mit ein.
LG
Eigene Berechnungen.
Dann würde ich eher nochmal nachrechnen.
Einfach weil diese Rechnung(en) schon zigmal gemacht wurden und ein thesaurierender ETF steuerlich immer besser wegkommt.
Mein Fazit: Hohe Sonderzahlungen (LV, Erbschaft, Hausverkauf etc.) kurz vor der Rente oder danach würde ich immer als Ausschütter anlegen. Einfach und transparent bei der Entnahme. Überschüssiges Geld kann man reinvestieren, schenken oder spenden. Auch die wenig finanzaffine Witwe kommt mit dem Modell sicher gut zurecht.
Das ist in der Tat wieder so ein Sonderfall.
Ich muss nur hier im Forum schauen. Das sind dann überwiegend Leute, die bisher in Ihrem Leben kaum etwas mit Börse zu tun gehabt haben. Und da soll man dann plötzlich ein paar 100K in Aktien-ETF investieren (egal ob ausschüttend/thesaurierend)? Da bin ich doch eher skeptisch.
Ich bekomme z.B. mit 60 auch ein nettes Sümmchen aus meiner LV. Nur werde ich das Geld kaum in den Aktienmarkt investieren. Das ist dann als 'sicherer' Teil vorgesehen, der mir die ersten 5 Jahre im Unruhestand meinen 'Luxus' finanziert. Und zwar unabhängig davon was die Börse dann evtl. für Kapriolen schlägt.
Das Geld in den Aktien-ETF ist dann in den 15-20 Jahren davor in das Depot investiert worden (Umschichtungen aus Bausparverträgen, ETF-Sparpläne, Sonderzahlungen, usw.).
Und da gibt es dann eben viele ETF-Anteile mit völlig unterschiedlichen Gewinnanteilen drauf. Ich werde dann versuchen möglichst steueroptimiert aus dem Depot zu verkaufen. Besser als ich es mit einem Ausschütter je erreichen könnte. Und ja, wenn es auch mal schlecht läuft an der Börse, kann ich auch mal gar nix verkaufen und dann meinen Cashpuffer nutzen.
Dann würde ich eher nochmal nachrechnen.
Einfach weil diese Rechnung(en) schon zigmal gemacht wurden und ein thesaurierender ETF steuerlich immer besser wegkommt.
Und das stimmt weil Du es behauptest? Magst Du vielleicht etwas konkreter sagen, wo ich falsch gerechnet habe? Bist Du sicher, dass Du es verstanden hast?
Das ist in der Tat wieder so ein Sonderfall.
Ich muss nur hier im Forum schauen. Das sind dann überwiegend Leute, die bisher in Ihrem Leben kaum etwas mit Börse zu tun gehabt haben. Und da soll man dann plötzlich ein paar 100K in Aktien-ETF investieren (egal ob ausschüttend/thesaurierend)? Da bin ich doch eher skeptisch.
Von Aktien hatte ich kein Wort geschrieben. Bei Rentenfonds würde das gleiche gelten. Thesaurierend ist in der Entnahme ein steuerlicher Nachteil.
Steueroptimiert aus dem Depot verkaufen macht man mit Ausschüttern genauso wie mit Thesaurierern. Bei Thesaurierern wird man dennoch mehr Steuern zahlen. Begründung siehe oben.
Thesaurierer
- Steuern auf Vorabpauschale
- Steuern auf Gewinne beim Verkauf für die Entnahme
- Steuern für zusätzlichen Verkauf (für Steuern auf Vorabpauschale)
- Höhere Gewinnanteile im Kurs --> höhere Steuer beim Verkauf von AnteilenAusschütter
- Besteuerung der AusschüttungSollte man mit der Nettoentnahme von 1,33 % nicht auskommen und man muss auch beim Ausschütter Anteile verkaufen, liegt man auch hier steuerlich günstiger, weil in den Kursen des Ausschütters weniger unversteuerte Gewinne enthalten sind.
Der Vollständigkeit halber: Ausschütter haben ebenfalls Steuern auf die Vorabpauschale, es wird nur die Ausschüttung darauf angerechnet, die kann man ignorieren.
Der wesentliche Unterschied ist aber: Ausschüttungen werden immer zu 100% besteuert (bzw. 70% bei Teilfreistellung). Wenn eine Ausschüttung 10.000 EUR beträgt, fällt Kapitalertragsteuer und Soli auf die gesamten 10.000 EUR an (bzw. 7000 EUR bei Teilfreistellung) an, auf Deinem Konto landen also 7.362,50 EUR (bzw. 8.153,75 EUR bei Teilfreistellung).
Wenn Du bei einem Thesaurierer Anteile im Wert von 10.000 EUR verkaufst, fällt Steuer nur auf den Gewinnanteil an (auch hier ggf. mit Teilfreistellung), und Du kannst zusätzlich noch steuern, ob Du Anteile mit niedrigem oder hohem Gewinnanteil verkaufst. Selbst wenn Du FIFO/LIFO-Überlegungen ignorierst und die ältesten Anteile mit dem höchsten Gewinnanteil verkaufst, kann dieser Anteil - anders als bei Ausschüttungen - schon denklogisch nie bei 100% liegen. Es gibt immer einen Kaufpreis (zzgl. Anrechnung von über die Jahre angefallener Vorabpauschale), das heißt, die Steuer fällt immer auf < 100% des Entnahmewerts (bzw. < 70% bei Teilfreistellung) an.
Das ist ein struktureller Nachteil von Ausschüttern in der Entnahmephase, zusätzlich zur geringeren Steuerstundung in der Ansparphase.
Ich verstehe nicht, was Du da gerechnet hast.
Und das stimmt weil Du es behauptest?
Das behaupten andere Menschen, denen ich da eher vertraue, weil ein entsprechendes finanzielles Wissen vorhanden und teilweise konkrete Beispiele durchgerechnet wurden.
Wenn schon Dividendenstrategie, dann bitte steueroptimiert – Finanzen? Erklärt!
Steueroptimiert aus dem Depot verkaufen macht man mit Ausschüttern genauso wie mit Thesaurierern. Bei Thesaurierern wird man dennoch mehr Steuern zahlen.
Und das stimmt nun, weil Du es behauptest?
Thesaurierer
- Steuern auf Vorabpauschale
- Steuern auf Gewinne beim Verkauf für die Entnahme
- Steuern für zusätzlichen Verkauf (für Steuern auf Vorabpauschale)
- Höhere Gewinnanteile im Kurs --> höhere Steuer beim Verkauf von AnteilenAusschütter
- Besteuerung der Ausschüttung
Hmm da würde ich mich nochmal intensiver damit beschäftigen, so wie du es hier schreibst sind gleich mehrere Fehler dabei. Der Hauptrechenfehler ist, dass eine Dividende immer zu 100% Gewinn sind, also vollständig steuerpflichtig, hingegen bestehen Anteilverkäufe immer aus Gewinnen und Eigenanteil, wo nur die Gewinne versteuert werden. Weiterhin wird die geleistete Vorabpauschale mit berücksichtigt und mindert damit die Steuerschuld.
Der Vollständigkeit halber: Ausschütter haben ebenfalls Steuern auf die Vorabpauschale, es wird nur die Ausschüttung darauf angerechnet, die kann man ignorieren.
Klar, aber die kommen bei ausreichend hohen Ausschüttungen wie in den letzten Jahren nicht zum Tragen. Und wenn, dann würden die Vorteile eben nur für die Ausschüttungen gelten.
Der wesentliche Unterschied ist aber: Ausschüttungen werden immer zu 100% besteuert (bzw. 70% bei Teilfreistellung). Wenn eine Ausschüttung 10.000 EUR beträgt, fällt Kapitalertragsteuer und Soli auf die gesamten 10.000 EUR an (bzw. 7000 EUR bei Teilfreistellung) an, auf Deinem Konto landen also 7.362,50 EUR (bzw. 8.153,75 EUR bei Teilfreistellung).
Beim Ausschütter hast Du mit der Besteuerung der Ausschüttung das Thema Steuern aber erledigt, sofern die erhaltenen Nettoausschüttungen Dir genügen. Dagegen hast hast Du beim Thesaurierer die zusätzlichen Steuern vergessen.
- Steuern auf die Vorabpauschale
- Steuern auf die Gewinnanteile zusätzlich verkaufter Anteile für die Steuer auf die Vorabpauschae
- Die höhere Besteuerung beim Verkauf, weil mehr Gewinne im Kurs stecken.
FIFO und LIFO habe ich nicht thematisiert, weil ich die in diesem Forum als bekannt voraussetze. Üblicherweise ergänzt man auch beim Ausschüttungsdepot die Ausschüttung durch Verkäufe. Die sind dann wieder mehrfach weniger steuerlich belastet
- Der Gewinnanteil in den Kursen ist niedriger, deshalb mehr Netto fürs Brutto
- Da man weniger verkaufen muss, kann besonders lange vom LIFO profitieren.
Das ist ein struktureller Nachteil von Ausschüttern in der Entnahmephase, zusätzlich zur geringeren Steuerstundung in der Ansparphase.
Ich verstehe nicht, was Du da gerechnet hast.
Den Eindruck habe ich auch. Deshalb kommst Du zum falschen Schluss.
Die Geldanlage im Alter muss zum Sparziel passen und die Risikotoleranz des Anlegers berücksichtigen.
Das ist bei der Geldanlage in der Jugend und im Mittelalter nicht anders.
Grundsätzlich mache ich eine teilvariable Entnahme, die sich an der Vermögensgröße orientiert. In guten Jahren steigert sich die "Depotrente" mehr wenn auch nicht maximal und in schlechten tritt sie auch mal auf der Stelle, sprich der Inflationsausgleich entfällt. Zum Jahresende mache ich Kassensturz und der Zahlbetrag für das neue Jahr wird festgelegt.
Du scheinst diesbezüglich eine längerjährige Erfahrung zu haben. Wie lang exerzierst Du das Verfahren denn schon? Oder sprichst Du etwa lediglich von Deinem Plan für die Zukunft?
Meine Entnahme habe ich über das Depotverrechnungskonto organisiert. Dort kann ich die Überweisungen aufs Giro für etliche Monate im voraus hinterlegen.
Das kann man so machen (nämlich alle viertel- oder halbe Jahre, also relativ selten, aus dem Depot entnehmen und das Geld zwischenspeichern). Ich würde die Verkaufserlöse allerdings nicht auf dem Depotverrechnungskonto liegenlassen, sondern sie zumindest auf ein Tagesgeldkonto legen, damit sie dort wenigstens ein bißchen Ertrag bringen.
Ich halte das Verfahren aber insgesamt für unzweckmäßig.
Solange ich berufstätig bin, bekomme ich Monat für Monat das gleiche Geld, obwohl mein Finanzbedarf ja schwankt. Der Sommerurlaub etwa kostet Geld, das ich durch Minderausgaben in Nicht-Urlaubsmonaten finanziere. Lebe ich hingegen (teilweise) von meinem Depot, kann ich mir das Geld dann holen, wenn ich es brauche, nämlich nicht im Januar, Februar oder März, sondern im Juli.
In meiner Finanzplanung gehe ich von einer konstanten Entnahme aus, und ich vergleiche meine realen Entnahmen mit meinem Plan. Allzusehr sollte das nicht abweichen, speziell dann nicht wenn ich regelmäßig Bilanz ziehe (etwa zum Jahresende). Die konkreten Entnahmezeitpunkte sind aber irrelevant. Ich wollte im Ruhestand die Freiheit, eben nicht von bestimmten Zahlungsterminen abhängig zu sein, nicht missen.
Thesaurierer sind in der Entnahmephase nicht nur ein steuerlicher Nachteil sondern erfordern auch mehr zeitlichen Aufwand (wann verkaufen und was?).
Das Gegenteil ist der Fall: Thesaurierer haben immer einen steuerlichen Vorteil gegenüber Ausschüttern. Wie ich gerade anderswo geschrieben habe, ist ihre Verwaltung auch einfacher, es sei denn, Deine Ausschütter schütten wirklich immer genau so viel aus, wie Du brauchst.
Angenommen, Du hättest 100 T€ Ausschütter im Depot (das ist für viele Leute schon eine ganze Menge), so bekommst Du davon viermal im Jahr eine Ausschüttung zwischen 200 und 350 €. Ein solches Zubrot reißt nicht viel, vor allem: Es verzehrt das Vermögen nicht. Wenn man sein Erspartes im Ruhestand grundsätzlich aufbrauchen will, muß man auch vom Ausschütter zusätzlich Anteile verkaufen (was dazu führt, daß die Ausschüttungen in der Folge sinken).
Kurz und gut: Der Ausschütter macht nicht weniger Arbeit als der Thesaurier, sondern mehr - und dazu ist er noch steuerlich ungünstiger.
Wer aber auf Ausschüttungen eingerastet ist, will das natürlich nicht hören.
Die meisten im Netz verfügbaren Berechnungen beziehen sich auf die Ansparphase und da haben Thesaurierer in einigen Jahren die Nase vorne, da in ca. 3 von 10 Jahren die Besteuerung der Vorabpauschale deutlich kleiner ist (ggf. sogar null) als die Besteuerung der Ausschüttungen.
Ahem: Die Vorabpauschale gibt es noch überhaupt keine 10 Jahre!
In der Entnahmephase ändert sich die steuerliche Betrachtung. Weiterhin gilt, dass in etwa 7 von 10 Jahren die Besteuerung der Vorabpauschale (1) niedriger ist als die Besteuerung der Ausschüttungen.
... wobei es die Vorabpauschale noch überhaupt keine 10 Jahre gibt ...
Beim Thesaurier ist der Verkauf von Anteilen erforderlich für die Entnahme und bei diesem Verkauf fallen das zweite Mal Steuern an (2).
... allerdings weniger, da ein Teil des Ertrages ja schon versteuert ist.
Tatsächlich muss man beim Thesaurierer mehr versteuern, weil in jedem Anlagejahr die Gewinne thesauriert wurden. (3)
Diese Behauptung ist schlichtweg unrichtig.
Man muss zudem weitere Anteile verkaufen, um die Steuern auf die Vorabpauschale zu bezahlen und wieder sind weitere Steuern abzuführen auf realisierte Gewinne bei diesem Verkauf. (4)
... und obwohl der Achilles viel schneller ist als die Schildkröte, erreicht er sie nie, denn bis er den Punkt erreicht, an dem sie saß, als Achilles losgelaufen ist, ist sie ja schon ein Stückchen weitergekrochen.
Die Vorabpauschale beträgt in diesen Jahren etwa 1,25%. Das heißt: Pro 100.000 € Depotwert beträgt der fiktive Gewinn 1250 €, die darauf fällige Steuer 330 €. Das bekommen die meisten Geldanleger vermutlich ohne weitere Anteilsverkäufe hin.
Während der Thesaurierer bei der Besteuerung der Vorabpauschale besser wegkommt als der Ausschütter muss er bei (2), (3) und (4) bluten.
Einfach mal für sich mit seinen Depotwerten durchrechnen.
Ja, das möchte ich Dir dringend ans Herz legen.
Mein Fazit: Hohe Sonderzahlungen (LV, Erbschaft, Hausverkauf etc.) kurz vor der Rente oder danach würde ich immer als Ausschütter anlegen. Einfach und transparent bei der Entnahme. Überschüssiges Geld kann man reinvestieren, schenken oder spenden. Auch die wenig finanzaffine Witwe kommt mit dem Modell sicher gut zurecht.
Ich bin gegenteiliger Ansicht, vor allem: Nicht jeder traut sich, kurz vor der Rente hoch in die Börse einzusteigen.
Dein Text klingt glatt und schlüssig, stimmt in der Sache aber nicht.
Könnte es sein, daß Du eine KI bist?
Hmm da würde ich mich nochmal intensiver damit beschäftigen, so wie du es hier schreibst sind gleich mehrere Fehler dabei. Der Hauptrechenfehler ist, dass eine Dividende immer zu 100% Gewinn sind, also vollständig steuerpflichtig, hingegen bestehen Anteilverkäufe immer aus Gewinnen und Eigenanteil, wo nur die Gewinne versteuert werden. Weiterhin wird die geleistete Vorabpauschale mit berücksichtigt und mindert damit die Steuerschuld.
Ausschüttungen von ETFs unterliegen genauso der Teilfreistellung wie Gewinne beim Verkauf von Aktien.
Das mit der Vorabpauschale solltest Du mal genauer nachrechnen. Klar wird die berücksichtigt, aber nur anteilig für die von Dir verkauften Anteile. D.h. wenn Du beispielsweise für fünf Jahre je 1,5 % Vorabpauschale versteuert hast, dann sind von den 100 Euro Kurswert "7,5 %" bereits versteuert. Die restlichen Gewinne von vielleicht 20, 30 oder 40 % musst Du dennoch versteuern.
Tut mir leid, beide Argumente ziehen nicht
Tut mir leid, beide Argumente ziehen nicht
Wenn alle anderen das Gegenteil dessen behaupten, was man selbst behauptet, ist nicht gesagt, daß man selbst falsch liegt und alle anderen richtig. Es kann trotzdem kein Schaden sein, die eigene Meinung nochmal kritisch zu prüfen.
Du scheinst diesbezüglich eine längerjährige Erfahrung zu haben. Wie lang exerzierst Du das Verfahren denn schon? Oder sprichst Du etwa lediglich von Deinem Plan für die Zukunft?
Seit 2014 bin ich in der Entnahmephase. Zuerst voll variabel, seit ein paar Jahren nur noch teilvariabel. Ich rede hier nicht von Sandkastenspielen.
Das kann man so machen (nämlich alle viertel- oder halbe Jahre, also relativ selten, aus dem Depot entnehmen und das Geld zwischenspeichern). Ich würde die Verkaufserlöse allerdings nicht auf dem Depotverrechnungskonto liegenlassen, sondern sie zumindest auf ein Tagesgeldkonto legen, damit sie dort wenigstens ein bißchen Ertrag bringen.
Der größte Teil der Entnahmen fließt über Ausschüttungen ein, die zusätzlichen Verkäufe bewegen sich im Rahmen weniger tausend Euro.
Ich halte das Verfahren aber insgesamt für unzweckmäßig.
Solange ich berufstätig bin, bekomme ich Monat für Monat das gleiche Geld, obwohl mein Finanzbedarf ja schwankt. Der Sommerurlaub etwa kostet Geld, das ich durch Minderausgaben in Nicht-Urlaubsmonaten finanziere. Lebe ich hingegen (teilweise) von meinem Depot, kann ich mir das Geld dann holen, wenn ich es brauche, nämlich nicht im Januar, Februar oder März, sondern im Juli.
Für mich ist es einfacher den Überblick zu behalten, wenn das Geld regelmäßig eintrudelt. Der Blick aufs Giro ist sozusagen mein Check, ob ich im/unter oder über dem Plan liege. Überflüssiges verschwindet dann unregelmäßig in Spenden oder bei günstigen Börsenkursen auch mal im Depot. Sollte ich mal mehr Geld brauchen (die berühmte Reparatur am Haus), dann habe ich überhaupt kein Problem, darauf flexibel zu reagieren. Das ist ja nur ein Plan und kein Korsett.
Das Gegenteil ist der Fall: Thesaurierer haben immer einen steuerlichen Vorteil gegenüber Ausschüttern. Wie ich gerade anderswo geschrieben habe, ist ihre Verwaltung auch einfacher, es sei denn, Deine Ausschütter schütten wirklich immer genau so viel aus, wie Du brauchst.
Begründung für den steuerlichen Vorteil? Auch in dem verlinkten Kommer Artikel bleibt er die Begründung schuldig für die Behauptung.
Die Verwaltung eines Thesaurierers ist auch nicht einfacher. Ich muss jedes Jahr im Januar ausrechnen, wie viel Cash ich vorhalten muss, das nervt mächtig. Und dann noch den Ärger mit den Banken, die offensichtlich Probleme damit haben bei der Buchführung. Kontrollieren kann ich es als Anleger gar nicht und Lust auf Diskussionen mit dem Finanzamt habe ich gleich zweimal nicht.
Angenommen, Du hättest 100 T€ Ausschütter im Depot (das ist für viele Leute schon eine ganze Menge), so bekommst Du davon viermal im Jahr eine Ausschüttung zwischen 200 und 350 €. Ein solches Zubrot reißt nicht viel, vor allem: Es verzehrt das Vermögen nicht. Wenn man sein Erspartes im Ruhestand grundsätzlich aufbrauchen will, muß man auch vom Ausschütter zusätzlich Anteile verkaufen (was dazu führt, daß die Ausschüttungen in der Folge sinken).
Jemand der sein Depot in relativ kurzer Zeit verzehren will, wird mit Ausschüttern alleine nicht klar kommen. Dennoch dürfte die Zahl der Verkäufe abnehmen mit allem verbundenen Aufwand (Depotverschiebungen für LIFO, Identifizierung Verkaufsposition, Spesen etc.)
Kurz und gut: Der Ausschütter macht nicht weniger Arbeit als der Thesaurier, sondern mehr - und dazu ist er noch steuerlich ungünstiger.
Da sind wir klar unterschiedlicher Meinung.
Wer aber auf Ausschüttungen eingerastet ist, will das natürlich nicht hören.
Bis vor ein paar Jahren hatte ich sowohl Thesaurierer als auch Ausschütter. Im praktischen Umgang haben sich die Ausschütter besser bewährt. Ich verfolge auch keinen "Dividendenstrategie", bei der die Aktienauswahl eingeschränkt wäre. Komm mir also bitte nicht mit der ideologischen Ecke. Ich verwende meinen Verstand und meine Rechenkünste und ich sehe die Abrechnungen meiner Bank.
Natürlich gibt es die Vorabpauschale erst seit 2018, aber was hat das mit den Argumenten zu tun? Ahem: Die Vorabpauschale gibt es noch überhaupt keine 10 Jahre!... wobei es die Vorabpauschale noch überhaupt keine 10 Jahre gibt ...... allerdings weniger, da ein Teil des Ertrages ja schon versteuert ist.
Diese Behauptung ist schlichtweg unrichtig.
Was ist daran falsch? Das ist die Definition eines Thesaurierers. Dass seit ein paar Jahren auch noch Vorabpauschalen zu berücksichtigen sind ändert nichts daran, dass beim Thesaurierer mehr Gewinne im Kurs enthalten sind als beim Ausschütter. ... und obwohl der Achilles viel schneller ist als die Schildkröte, erreicht er sie nie, denn bis er den Punkt erreicht, an dem sie saß, als Achilles losgelaufen ist, ist sie ja schon ein Stückchen weitergekroch
Ja, das möchte ich Dir dringend ans Herz legen.
Vielleicht wärst Du alternativ auf meine angeblichen Rechenfehler eingegangen. So bleibt ein schaler Geschmack zurück.
Ich bin gegenteiliger Ansicht, vor allem: Nicht jeder traut sich, kurz vor der Rente hoch in die Börse einzusteigen.
Um die grundsätzliche Aufteilung Aktien/Anleihen/etc. ging es doch gar nicht. Es ging um die Frage, ob man ausschüttende oder thesaurierende ETFs bevorzugen soll. Das können Aktienfonds sein, Mischfonds, Anleihenfonds, alles was mit Vorabpauschalen zu tun hat. Wer keine ETFs kaufen will, dem stellt sich die Frage nicht.
Dein Text klingt glatt und schlüssig, stimmt in der Sache aber nicht.
Inhaltlich hast Du leider nichts dazu beigetragen angebliche Fehlschlüsse zu korrigieren.
Könnte es sein, daß Du eine KI bist?
Kann es sein, dass Du ein Idiot bist?
Wenn alle anderen das Gegenteil dessen behaupten, was man selbst behauptet, ist nicht gesagt, daß man selbst falsch liegt und alle anderen richtig. Es kann trotzdem kein Schaden sein, die eigene Meinung nochmal kritisch zu prüfen.
Kennst Du die Geschichte mit dem Spinat und dem Eisen? Alle haben voneinander abgeschrieben und keiner hat es inhaltlich geprüft. Ich denke gerne drüber nach, wenn Du mit konkreten Fehlern aufwartest.
Inhaltlich hast Du leider nichts dazu beigetragen angebliche Fehlschlüsse zu korrigieren.
Kann es sein, dass Du ein Idiot bist?
Das finde ich ehrlich gesagt schon sehr ungerecht.
Achim Weiß hat zwar die seltsame Angewohnheit, Hinweise zu Fehlern in seinen Beiträgen zu ignorieren, ansonsten ist er aber sachlich sehr bemüht und bietet wichtige hilfreiche Hinweise.
Deine steuerlichen Angaben zu der Thematik Thesaurierer vs. Ausschütter sind falsch.
Achim hat Recht.
Nun ich habe seine unverschämte Frage umformuliert. Wenn er meint, er darf mich beleidigen, kann ich das auch.
Deine steuerlichen Angaben zu der Thematik Thesaurierer vs. Ausschütter sind falsch.
Hast Du auch eine Begründung oder ist es Deine Meinung?