Rürup Rente als Unternehmer - Condor - Netto-Versicherungstarif ohne Abschlusskosten

  • Hi,

    bin seit 10 Jahren Unternehmer und die letzten 8 Jahre immer einen sechsstelligen Gewinn gehabt.

    Neben einer abgezahlten Eigentumswohnung (habe 8 Jahre Vollgas gegeben beim Abzahlen), welche ca. 600.000€ wert ist, habe ich einen ETF Sparplan mit mittlerweile 50.000€ an Wert.

    Rürup-Renten etc. sehe ich normalerweise kritisch, weil die meisten Tarife unglaublich hohe Gebühren enthalten. Allerdings gibt es auch Netto-Tarife mit sehr geringen Konditionen. Habe über einen seriösen Honorarberater die Rürup-Rente Condor Congenial Basis (Nettopolice) abgeschlossen. Damit bespare ich den iShares Core MSCI World. Kostenquote von 0,20%.

    Anbei ein Screen der Konditionen.

    Ich zahle monatlich 35€ (Mindestsumme, weil auf monatliche Zahlungen gibt es extra Gebühren). Dafür zahle ich jährlich 6000 - 10000€ am Jahresende als Einmalbetrag ein (Einmalzahlungen kosten keine Gebühren bei Condor).

    Mir ist bewusst, dass man für den Geldaufbau kein spezielles Produkt braucht, sondern man das Geld auch bei einem Broker in einen ETF hauen kann.

    Sehe in dem Rürup System aber paar Vorteile:

    1.) Das Geld ist verwahrt und man kann nicht darauf zugreifen. Auszahlung nur im Rentenalter. Dadurch wird man zwangsweise diszipliniert und man kann nicht an seine Altersvorsorge bzw. diese verkonsumieren.

    2.) Aktuell verdiene ich gut. Die Zahlungen mindern meine Steuerlast. Im Alter bei der Auszahlung muss ich die Rente zwar versteuern, aber werde einen niedrigeren Steuersatz haben. Die Steuerersparnis haue ich in einen ETF.

    3.) Der Tarif ist ein Nettotarif und daher für ein solches Produkt recht günstig. Der Tarif wird auch hier empfohlen: https://www.finanztip.de/ruerup-rente-b…enversicherung/

    Sorge bereitet mir nur, dass man seine Altervorsorge in großen Teilen in die Hand einer Versicherung legt. Condor ist zwar keine Pommesbude, sondern gehört zur R+V Versicherung, aber ich traue Versicherungen nur bedingt.

    Freue mich auf Feedback.

    Danke!

  • Hallo.

    Warum zahlst Du nicht Richtung 29.344 EUR ein? Da wäre das steuerliche Maximum in 2025.

    Rürup ist Altersvorsorge, kein Vermögensaufbau. Das ist der privatwirtschaftliche Abklatsch der gesetzlichen Rentenversicherung, bewusst ohne Exit-Strategie konzipiert.

  • Rentenfaktor von 26,44 bedeutet das du 31,5 Jahre deine Rente beziehen MUSST um überhaupt dein Kapital wieder zurück zu bekommen. Darauf bezahlst du auch noch Steuern und der Kaufkraftverlust in über 30 Jahren wird daraus eine mickrige Rente machen.

    Musst du selber wissen ob du dein Geld vor dir verstecken musst weil die angebliche Steuerermäßigung als süßes Gift dir die Sinne vernebelt.

    Du kommst halt später nie wieder an das Geld heran.

  • Rentenfaktor von 26,44 bedeutet das du 31,5 Jahre deine Rente beziehen MUSST um überhaupt dein Kapital wieder zurück zu bekommen. Darauf bezahlst du auch noch Steuern und der Kaufkraftverlust in über 30 Jahren wird daraus eine mickrige Rente machen.

    Musst du selber wissen ob du dein Geld vor dir verstecken musst weil die angebliche Steuerermäßigung als süßes Gift dir die Sinne vernebelt.

    Du kommst halt später nie wieder an das Geld heran.

    Aber wenn ich 10.000€ pro Jahr einzahle, erhalte ich sozusagen 4.200€ zurück. Diese 4200€ kann ich für 31 Jahre zusätzlich anlegen. Das muss man mit einrechnen.

    Die Alternative wäre.... Ich verdiene 20.000€. Zahle davon fast 10.000€ Steuern.... Lege die anderen 10.000€ in einem ETF an....?

  • Du wirst mit dem Rürup später mehr Vermögen haben, aber du kommst nicht dran. Wenn du ab 65 Rente beziehst musst du mindestens 96 werden und der Großteil deiner Altersvorsorge ist gefangen in deinem Rürupvertrag. Wenn du Angst vor deinem Geld hast schließe es in so einem Vertrag weg.

    Musst du dir ausrechnen ob sich das für dich lohnt.

    Vielleicht noch ein ganz hilfreicher Blog Beitrag:

    GASTBEITRAG SCHÄFLEIN, WÜRZBURG: Rürup-Rente (Basisrente) - Scheinbare Steuervorteile vs. Flexibilität - Prof. Dr. Hartmut Walz
    GASTBEITRAG SCHÄFLEIN, WÜRZBURG Rürup-Rente (Basisrente) – Scheinbare Steuervorteile vs. Flexibilität Kann die Rürup-Rente (Basisrente) ein bedenkenswerter…
    hartmutwalz.de
  • Wenns um die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos bzw. allgemein anheben der Rentenhöhe geht, ist das Produkt doch nicht schlecht: du kannst gehebelt investieren, wie du schon richtig erkannt hast. Damit Buy and Hold und die Inflation sollte locker ausgeglichen werden auch in der Rentenbezugsphase.

    Basisrente als Schicht 1 Altersvorsorge vergleicht man besser mit der Gesetzlichen Rentenversicherung, da beschwert sich auch keiner, dass man nicht an die eingezahlten Beiträge als Einmalzahlung rankommt. Bei früherem Ableben kommt dies eben dem Versichertenkollektiv zu Gute (oder ggf. dem überlebenden Ehepartner).

  • Was'n das für'n Vogel?

    Ach Gott, der hier:

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  • Da ich immer selbständig war, werde ich niemals eine staatliche Rente beziehen. Bin ehrlich gesagt auch nicht traurig darüber, dass ich nicht in die staatliche Rente einzahlen muss.

    Mir gefällt bei der Rürup Rente die Idee, dass man eine monatliche Zahlung erhält. Mir ist bewusst, dass ich eventuell mit einem normalen ETF eine leicht höhere Rendite hätte und freier über das Geld verfügen kann. Aber im Rentenalter finde ich es beruhigend, wenn man zumindest eine kleine monatliche feste Zahlung hat.

    Angenommen, ich packe alles in einen ETF. Vielleicht hat man mit 77 einen Schlaganfall und die Familie muss sich um einen kümmern. Wäre es da nicht gut, wenn monatlich Summe x reinkommt? Ein Betrag um den man sich im Alter nicht kümmern muss. Kein Umschichten, keine Kursschwankungen etc.

    Neben einer Eigentumswohnung, einem Depot etc. finde ich das eigentlich eine gute Idee.

  • Wäre es da nicht gut, wenn monatlich Summe x reinkommt?

    Wäre es dann nicht gut möglichst viel freies Vermögen zu haben damit deine Angehörigen dir noch ein erträgliches Restleben gestalten können?

    An das Rurüpgeld kommen deine Angehörigen nur Scheibchenweise und ob du nach einem Schlaganfall noch 19 Jahre lebst bis deine Rente ins Plus dreht musst du für dich selber entscheiden. Für solche Fälle wäre eine PflegeversIcherung die bessere Wahl.

  • Ich frage mich, was der Thread eigentlich soll?

    Suchst Du Bestätigung für Deinen Vorgehen? :/

    Klar, kann man so machen. Und wenn man Partout nicht in die GRV einzahlen will, ist auch ein Rürup-Vertrag eine Option um im Alter zumindest eine Basis-Altersvorsorge zu haben.

    Man muss sich halt im klaren darüber sein, dass es im Prinzip ein 'privater Nachbau' der GRV ist. Mit allen Nachteilen die sich daraus ergeben. Ob Rürup dann letztlich ein Vorteil gegenüber der GRV war, weißt Du erst am Ende des Weges.

  • Ich frage mich, was der Thread eigentlich soll?

    Suchst Du Bestätigung für Deinen Vorgehen? :/

    Klar, kann man so machen. Und wenn man Partout nicht in die GRV einzahlen will, ist auch ein Rürup-Vertrag eine Option um im Alter zumindest eine Basis-Altersvorsorge zu haben.

    Man muss sich halt im klaren darüber sein, dass es im Prinzip ein 'privater Nachbau' der GRV ist. Mit allen Nachteilen die sich daraus ergeben. Ob Rürup dann letztlich ein Vorteil gegenüber der GRV war, weißt Du erst am Ende des Weges.

    Ich finde eine Zweitmeinung immer sinnvoll. Daher bin ich dankbar für die vielen konstruktiven Antworten hier im Forum. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass man hier Antworten von Personen erhält, die bei dem jeweiligen Thema unbefangen sind.

  • Steck dein Geld in einen Weltweit ETF. Da kannst du dann einen Auszahlplan erstellen, wenn deine Rentenzeit gekommen ist. Dann erhältst du ebenfalls regelmäßig Geld auf dein Konto. Unterschied: Es kann auch mehr entnommen werden. Allerdings auch nur, solange dort etwas im Depot ist. Also, fang an!

  • Murri

    Der dümmste und des Deutschen liebster Grund ein Finanzprodukt abzuschließen ist die Steuerersparnis. Das zweitdümmste ,,Invest“ ist die Immobilie. Als Lifestyle-Entscheidung okay. Als Investment in so gut wie allen Fällen eine Katastrophe.

    Du bist dabei beides zu tun (falls du denkst, dass deine Wohnung ein gutes Investment wäre- ist es sehr wahrscheinlich nicht).

    Lass die Finger von Rürup. Das ist Mist und zwar durch und durch. Du hast einige Probleme schon erkannt, aber die Möglichkeit einer Steuerersparnis lässt dich nicht los.

    Investiere in einen globalen ETF. Investiere weiterhin viel und du wirst im Alter keine Probleme haben.

    Ich würde den Gerd-Kommer-ETF nehmen. WKN:WELT0A

  • Kommt auf das Alter und die Rendite an. Nettotarif ist schon mal gut.

    Für junge Selbständige oder Gutverdiener kann Rürup sehr sinnvoll sein. Man kann eben nur mit Rürup eine Steuerrückerstattung von investiertem Kapital erhalten und kann damit zügig in jungen Jahren eine gute Basis schaffen.

    Säule 1 sollte nur einer gewissen Basis dienen. Danach sollte man als Unternehmer eher privat anlegen.

    Für Rürup muss man sehr lange leben, es hindert aber auch niemanden daran eine jüngere Ehegattin zu finden. :D

  • Mir gefällt bei der Rürup Rente die Idee, dass man eine monatliche Zahlung erhält. Mir ist bewusst, dass ich eventuell mit einem normalen ETF eine leicht höhere Rendite hätte und freier über das Geld verfügen kann. Aber im Rentenalter finde ich es beruhigend, wenn man zumindest eine kleine monatliche feste Zahlung hat.

    Angenommen, ich packe alles in einen ETF. Vielleicht hat man mit 77 einen Schlaganfall und die Familie muss sich um einen kümmern. Wäre es da nicht gut, wenn monatlich Summe x reinkommt? Ein Betrag um den man sich im Alter nicht kümmern muss. Kein Umschichten, keine Kursschwankungen etc.

    Neben einer Eigentumswohnung, einem Depot etc. finde ich das eigentlich eine gute Idee.

    Du willst also lieber 3000 Euro im Monat, als 6000 Euro im Monat, wegen dem guten Gefühl, dass die Überweisung von der Versicherung kommt? Lieber keine Million für die Erben, aber ein gutes Gefühl?

    Aus einem ETF auszahlen ist gar kein Problem. Auszahlplan einrichten. Fertig. Auch mit Schlaganfall. Und wenn du ganz unsicher bist, nimm einen günstigen Vermögensverwalter. Aber um Gottes Willen keine Rürup-Police.

  • Der dümmste und des Deutschen liebster Grund ein Finanzprodukt abzuschließen ist die Steuerersparnis.

    Nach meinen langjährigen Erfahrungen - im In- aber auch im Ausland - besteht eine gewisse Korrelation zwischen der Belastung der Bürger mit Steuern und Abgaben - und dem korrespondierenden Wunsch oder Drang diese Belastungen zu reduzieren.

    Aus meiner Sicht eine schlichte Sachgesetzlichkeit.

    Das zweitdümmste ,,Invest“ ist die Immobilie.

    Hierbei pauschal von "Immobilie" zu sprechen und nicht zwischen selbst genutztem Wohneigentum und vermieteten Immobilien als reine Kapitalanlage zu unterscheiden - erscheint mir stark unterkomplex (um Formulierungen wie die Deinigen zu vermeiden ...).

    Als Lifestyle-Entscheidung okay.

    Generös von Dir.

    Nur am Rande: Wohneigentum erst recht ein (freistehendes) Eigenheim mit Garten sind so gut wie immer eine Melange aus "Konsum und Lebensstil" einerseits und "Vermögensaufbau und Altersvorsorge" andererseits. Mit im Einzelfall oft bis meist (sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Elemente.

    Als Investment in so gut wie allen Fällen eine Katastrophe.

    Diese pauschale Aussage kann ich nicht (ansatzweise) bestätigen. Mit Krediten gehebelte Immobilien in meiner Region (in mehreren Großstädten eines Ballungsgebiets) gehören bei einer Gesamtbetrachtung (inklusive nach Steuern und Inflation) neben meinen Aktien beispielsweise zu den lukrativsten meiner Investments - erst recht auf das eingesetzte Eigenkapital bezogen.

    Besser waren nur einige Tangible Assets und - seit dem Jahr 1999 gerechnet - auch die Wertentwicklung der "Versicherung" Gold.

    (falls du denkst, dass deine Wohnung ein gutes Investment wäre- ist es sehr wahrscheinlich nicht).

    Hier vor Ort sind inzwischen einige (insbesondere auch Selbständige mit nur kleinem Anspruch an die GRV oder auch ganz ohne einen solchen Anspruch) im Alter ziemlich froh, daß sie sich vor 20 oder 30 Jahren eine nette, eigene Bleibe zugelegt haben und diese inzwischen lastenfrei gestellt ist ...

    Zudem gehört das mietfreie Wohnen zu den ganz wenigen Dingen, die hierzulande (noch) nicht besteuert werden.

    Lass die Finger von Rürup. Das ist Mist und zwar durch und durch.

    Dem dagegen würde ich vollumfänglich zustimmen.

    Wie man sein eigenes, aufgebautes Vermögen vor sich selbst zu einem "verschlossenen" Vermögen machen kann, erschließt sich mir - ganz persönlich - nicht (ansatzweise). Gerade im Alter kann "freies Vermögen" (mit meinem vollumfänglichen Zugriff) - aufgrund diverser Konstellationen - besonders wichtig und wertvoll sein.

    Das biometrische Risiko "Langlebigkeit" läßt sich auch auf andere Art und Weise absichern, als ausgerechnet mit einem Rürup-Vertrag. Bis sich das halbwegs rechnet sprich auszahlt, wird Murri vermutlich ein eher biblisches Alter erreichen müssen ...

  • Für Rürup muss man sehr lange leben,

    :thumbup:Wenn auch leider ...

    es hindert aber auch niemanden daran eine jüngere Ehegattin zu finden. :D

    Beim Blick in mein weiteres Umfeld scheint ausgerechnet dies aber mit "freiem Vermögen" auch häufiger und/oder leichter zu gelingen, als mit gebundenem sprich "verschlossenem" Vermögen ...

    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

  • Diese pauschale Aussage kann ich nicht (ansatzweise) bestätigen. Mit Krediten gehebelte Immobilien in meiner Region (in mehreren Großstädten eines Ballungsgebiets) gehören bei einer Gesamtbetrachtung (inklusive nach Steuern und Inflation) neben meinen Aktien beispielsweise zu den lukrativsten meiner Investments - erst recht auf das eingesetzte Eigenkapital bezogen.

    Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Mir erscheint es, dass die meisten privaten Immobilieninvestoren der Meinung sind, dass sie sehr gute Renditen erwirtschaften. Zumindest denen ich begegne. Da die langfristigen Durchschnittswerte sehr schlecht sind und die Ergbenisse bei vielen Untersuchungen bei privaten Investoren noch schlechter, bleibe ich skeptisch, ob das die Wahrheit ist bzw. ob der Investor nicht falsch gerechnet hat. Zumal es ja mathematisch doch etwas schwierig ist, dass der Großteil überdurchschnittliche Erträge erzielt.

    Auf jeden Fall ist der Einsatz von Fremdkapital immer mit einer Erhöhung des Risikos verbunden. Auch bei Immobilien und auch wenn das viele ausblenden. Auch dazu gibt es Untersuchungen. Die risikoadjustierte Rendite steigert Fremdkapital nicht. Das Gegenteil ist der Fall.

    ,,Bei mir nicht“ überzeugt mich als Argument nicht, wenn die Daten eine so klare Sprache sprechen. Klar. Es gibt erfolgreiche Immobilien-Investoren. Die gibt es auch bei Bitcoin und Einzelaktien. Aber gibt es diese Outperformance langfristig und systematisch? Ich denke nicht. Und falls doch, muss es ja auch die gleiche Anzahl an Idioten geben, die ihre Immobilie viel zu billig verkaufen, oder nicht? Ohne Underperformance bei einem, keine Outperformance bei einem anderen. Oder gehören alle zu den Gewinnern? Mathematisch auch schwierig.

    Man kann die Diskussion auch anders aufrollen: Sollte man in diesem überregulierten Markt und in diesem überregulierten Land voller struktureller Probleme in ein immobiles Objekt langfristig sein Geld investieren?