ETF Sparplan Enkel Junior Konto

  • Zudem darf man den Lerneffekt nicht unterschätzen. Wenn ich einer 16 jährigen regelmäßig ihr Depot zeige und sie dann Ausschüttungen auf ihr Girokonto bekommt wird sie ein Gefühl für Geldanlage und die entsprechenden Effekte bekommen.

    Das Gleiche geht auch ohne das eigene Kinderdepot. Steht halt nur nicht der Name des Kindes oben drüber.

  • Ich gehe mal davon aus, dass das Einkommen der Eltern eher höher ist wenn die Kinder mit der Schule fertig sind.

    Dann hast du wenig Erfahrung wie sich das Leben manchmal entwickeln kann. Es soll Menschen geben, die sich bewusst für weniger Arbeit und Einkommen entscheiden oder dazu gezwungen werden. Davon auszugehen, dass alles so laufen wird wie man es sich vorstellt ist mindestens naiv.

    Zitat von vorturner

    Wir haben uns für fur die Übertragung einer größeren Summe entschieden und so ein paar tausend Euro Steuern gespart.

    In den meisten Fällen ist das das Dümmste was Eltern machen können, weil sie dem erwachsen werdenden Kind die Erfahrung nehmen ihrem ersten selbst verdienten Geld Wertschätzung entgegenzubringen. Dazu gibt es viele Untersuchungen.

    Vermögensübertrag und Schenkungen müssen gut geplant werden. Steuerliche Gründe sollten dabei nachrangig sein. Leider ist es das meistens nicht und es werden unglaubliche Dummheiten begangen.

  • Es gibt wie immer viele verschiedene Möglichkeiten, man kann bei der Version mit Kinderdepot schon einiges, gerade bei einer hohen Summe von monatlichen 250€, an Steuern sparen. In knapp 20 Jahren kommen da einige tausend Euro zusammen. Kann man als klaren Vorteil sehen, die nächste Variante wäre auf den eigenen Namen anzulegen, damit wäre die Endsumme um die Steuerersparnis geringer, soweit so gut. Der Vorteil wäre hier, dass man selbst mit bestimmten kann, für was das Kapital verwendet werden soll. Sollte der Enkel sich nicht in die gewünschte Richtung entwickeln, würde das einiges an Ärger sparen. Weiterhin würde man, nach heutigen Recht, das Geld nicht auf eventuelle Bafög-Zahlungen anrechnen müssen. Allerdings spielt die finanzielle Erziehung eine entscheidende Rolle, die obliegt allerdings überwiegend den Eltern, damit wären die Großeltern nicht so richtig mit im Boot. Daher muss man es für sich selbst entscheiden, man sieht hier schon bei den Vorrednern, wie unterschiedlich radikal, beide Möglichkeiten vertreten werden und das ohne Kenntnis eurer Familienverhältnisse. Wie du es auch anstellst, ich wünsche dabei ein glückliches Händchen.

  • Wie sieht es eigentlich aus wenn Eltern das Depot mit 17 auflösen und ein 10 jähriges Festgeld abschließen? Nur so ein Gedanke...

    Das dürfte dann zur rechtlichen Problemen führen, wenn der junge Erwachsene Schadenersatzansprüche gegen die Eltern geltend macht.

    Ohne jetzt hier die einzelnen Paragraphen durch zu hoppeln, dürfte das eine Pflichtverletzung im Rahmen einer treuhänderischen Vermögrnsverwaltung sein.

  • Aber in dem Moment vor dem behördlichen Zugriff sicher, da nicht liquidierbar.

    Na ja, es geht nicht um den behördlichen Zugriff (was auch immer das sein soll), sondern um den der Kinder.

    Wäre aber wirklich mal interessant herauszufinden, wie das tatsächlich rechtlich ist. Das wird immer nur angeschnitten. Die „Experten“ von justetf haben es in ihrer aktuellen Podcast-Filge auch eher offen gelassen (statt andere Experten zu fragen, was ich als Experte gemacht hätte). Vielleicht macht ja Finanztip mal was dazu, oder – oft ja etwas gründlicher – Finanztest.

  • Hallo Leute,

    Ihr macht euch aber Probleme....

    Geht doch einfach davon aus, dass unsere Enkel in Ordnung sind, und wie von uns "Alten" vorgelebt mit 18 im "Leben" stehen.

    Steuer berücksichtigen ist doch völlig okay.

    Großeltern leben bekanntlich ja meist nicht mehr so lange wie junge Leute.

    Haben vielleicht ja ihre Enkel mit 18 nicht mehr vor Augen.

    Oder keine Gelegenheit, "gesteuert"

    Vermögen zu übertragen.

    Schöne Pfingsten

  • Warum sparst du nicht auf ein eigenes Depot an und verschenkst es dann? 200.000 Euro können immer und problemlos steuerfrei verschenkt, also übertragen werden. Wenn es über die Eltern läuft, noch mehr. Wäre doch ziemlich blöd, wenn das Enkelkind irgendwann wegen zu hohem Vermögen oder Einkommen Probleme bekommen könnte (BaföG, Familienversicherung, ....) oder wenn du dich irgendwann einmal anders entscheidest.

    Ich würde schenken, wenn es Sinn macht und das Enkelkind was mit dem Geld anfangen kann.

    Gerade weil man nicht weiß was in 20 Jahren ist, sollte man sich so neutral wie möglich aufstellen. Ist das Vermögen einmal übertragen, beschränkt es die Möglichkeiten. Völlig unnötig. Und was hat das Einkommen von heute damit zu tun? Ist das nicht ein Widerspruch zu deinem Argument ,,wer weiß was in 20 Jahren ist"?

    Wie gesagt: Viele Deutsche würden sich einen Finger abhacken, wenn sie 10 Euro Steuern sparen können. Steuerersparnis ist wirklich der dümmste Grund für eine Anlageentscheidung. Und sie ist bei einem Kinderdepot der einzige Grund.

    Sehe ich genauso.

    Apropos Steuern sparen:

    Im ersten Moment werden die Eltern vermutlich geschmeichelt sein über den Sparplan fürs Kind.

    Aber sollte das Kind mit 25 in einer Ausbildung sein ohne Entgelt (zb Studium) oder in einer, die selbst zu bezahlen ist (gibts auch) werden sie es sicherlich nicht mehr sein, weil die regelmäßig sehr hohen Kosten für Lebensunterhalt, Wohnen, Krankenversicherung und Ausbildung dann nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden können, sollte das Vermögen des Kindes über 15.500 Euro liegen.

    Und, wohlgemerkt, diese Grenze für das Schonvermögen von 15.500 Euro soll schon seit 1975 (!) unverändert gelten und hat bisher gerichtlich standgehalten.

    Wäre es schade für die Schenkende, wenn dann erstmal das mit so guten Gedanken angesparte Vermögen eingesetzt werden müsste und die Eltern nichts absetzen können, obwohl sie vlt trotzdem darüberhinaus Unterhaltszahlungen leisten?

    Das gleiche, sollte es mal beruflich oder gesundheitlich nicht so gut laufen und soziale Bedürftigkeit eintreten; Vermögen wäre dann vorrangig.

    Und was wäre eigentlich bezüglich der Schenkungen, wenn selbst Bedürftigkeit eintritt (Pflegewohnen z.B.)? Stichwort 10-Jahresfrist BGB?

  • Und was wäre eigentlich bezüglich der Schenkungen, wenn selbst Bedürftigkeit eintritt (Pflegewohnen z.B.)? Stichwort 10-Jahresfrist BGB?

    Diese Regelung gilt natürlich.

    Ich kenne einen Fall: eine 25 Jährige musste die Schenkung der Oma für den Führerschein von 2000 Euro zurückzahlen.

  • Hej,

    Ich gebe gerne auch mal meinen Senf dazu, als Elternteil von drei inzwischen erwachsenen Kindern, der einige Erfahrung genau mit diesen Themen hat:

    Es mag fies und undankbar klingen, aber ich appelliere tatsächlich an alle Großeltern:

    Wenn Ihr Euren Kindern keinen Streß machen wollt, lasst das mit den Anlagen im Namen der Enkel. Ich selbst war damals auch steuerspargeil und fand´s super und habe es bis heute oft bereut.

    Wer macht am schnellsten und am meisten Streß? - die GKV (gesetzliche Krankenversicherung). Die will nämlich ganz schnell Geld sehen. Und da sind Kinder/Jugendliche schlechter gestellt als Studierende.

    Beispiel gefällig? Unser Sohn hatte einen Minijob (mit 17), weil er Geld verdienen wollte für den Führerschein, für den es von uns nur einen Zuschuss gab. Super- sehr gute Erfahrung. Fand ich beeindruckend, wie er sich die Schichtarbeit in der Bäckerei gegeben hat. Leider hat die Bäckerei den Job zwar befristet (auf 1 Jahr, geschmissen hat er nach 5 Monaten), ihn aber trotzdem als geringfügig (Personengruppe 109) beschäftigt angemeldet, anstatt als kurzfristig (Personengruppe 110), das wussten wir damals aber nicht. Nun hat der junge Mann auch noch von einer Tante Anteile an einem Unternehmen (Groß-Familienunternehmen, seit über 200 Jahren in Familienbesitz- das verkloppt nicht mal so eben) bekommen, die ihm pro Jahr 3000 Euro (Dividende) einbringen (Danke Dir! Tante G. (Nur dass das Familiengericht dafür einen Bevollmächtigen von außerhalb der Familie wollte, weil das könnte ja zum Nachteil des Kindes sein - aber das ist nochmal eine ganz andere Geschichte - hat auch Nerven gekostet!). Naja, und was soll ich sagen? die GKV wollte 2800€ von uns haben (für 5 Monate Beschäftigung!). Letztlich konnten wir sie nach vielen vielen Emails und Zitaten von Gerichtsurteilen dazu bringen, dass wir nur gut 1000€ Zahlen mussten, aber die Nerven die das gekostet hat!? Und der Sohn hat gelernt: Es lohnt sich nicht. - Super - genau das wollten wir nicht erreichen!

    Für das Auslandsschuljahr unserer Tochter haben wir uns viel abgespart, und sie ist auch (vereinfacht gesagt) "betteln" gegangen bei Großeltern etc.. Wir hätten Auslandsbafög bekommen, dass wir nicht hätten zurückzahlen müssen (sog. Schülerbafög - für die Antragsunterlagen haben wir damals 5 Stunden investiert), WENN sie nicht schon eigenes "Vermögen" gehabt hätte (nämlich die gleichen o.g. Firmenanteile und einen Sparplan der Großeltern) - klar, da kann man sagen, das Kind ist schon reich, aber die Schenkenden haben sich das zum Teil auch abgespart, bzw. gut gemeint.

    Auch manche Stipendien bekommt man vornehmlich, wenn man nicht was auf der hohen Kante hat. Von Bafög ganz zu schweigen. Und auch jetzt überlegen sich die Kids im Studium sehr genau was sie machen, weil sie natürlich ratz-fatz aus der Familienversicherung fliegen.

    Das wird leider oft sehr schlecht kommuniziert. Nicht die Steuer ist das Problem bei Schülern und Studies. - Es ist immer die Krankenversicherung.

    Das sind dann zwar pro Monat "nur ca. 125€" KV, aber das ist bei den Mieten in Unistädten auch kaum zu stemmen.

    Bei uns war es besonders ärgerlich, weil die Anlageart besonders unrentabel war:

    Bei dem Zinssparplan haben meine Schwiegereltern jeden Monat 50€ angelegt (jeweils für alle drei - by the way - Danke trotz allem!). 18 Jahre lang. Einzahlung waren bei ihm in Summe (210x50 - da erst ein paar Monate nach Geburt gestartet) 10.050€. Immerhin kamen mit Zinsen und Bonus am Ende knapp 2700€ on top, also etwas mehr als 25%. Das ist aber halt auch nicht weit weg von der Inflation...

    Hätten sie jedes Jahr eine Feinunze Gold gekauft, oder auch mal erst, wenn das Geld beisammen war, wäre damit mehr anzufangen. Oder: Silberbesteck: Klingt bescheuert, ist aber einiges Wert (Obacht, wann man verkauft), nach über 1 Jahr Haltedauer ist der Gewinn aber steuerfrei (!) und die KV kriegt davon auch eher wenig mit... Oder ETF, der hätte deutlich mehr gebracht, als die mickrigen Zinsen.

    Insbesondere wenn die Kindseltern nicht im Geld schwimmen ist z.B. die Finanzierung eines Auslandsschuljahres das Beste was Großeltern unserer Meinung nach machen könnten, weil das etwas ist, was später in Geld niemals aufzuwiegen ist, und gerade in der Lebensphase für Eltern sehr schwer zu finanzieren ist. Aber auch gemeinsam verbrachte Zeit, Urlaube, eine echte Verbindung, vielleicht sogar geteilte Interessen und Unterstützung in diesen Bereichen sind letztendlich viel viel mehr wert, als das Geld. Unsere Eltern und Schwiegereltern wären jung genug gewesen, um das zu machen. Aber sie hatte leider selbst mit Hund und Projekten immer "zuviel" zu tun. So haben die Kids jetzt was auf dem Konto - aber keine besonders enge Bindung zu ihren Großeltern. Das finde ich schade.

    Mein Vater hat übrigens eine etwas spezielle Angewohnheit, die Kinder zu beschenken: jedes Kind bekommt zum Geburtstag und zu Weihnachten immer genau den Eurobetrag seines Alters. Das ist für die Kinder ziemlich viel gewesen, und damit haben sie sich auch mal ein iphone leisten können, wenn sie vom Geburtstag bis Weihnachten abgewartet haben (geht heute nur noch refurbished, bzw. mit längerem "ansparen"... ) Ich fand das etwas schräg, aber für die Kinder war das eine sehr geschätzte und berechenbare Größe in der Finanzplanung, und sie haben sich immer gut überlegt, was daraus werden soll, und ihm berichtet.

    Es gibt sicher Konstellationen (z.B. Privatversicherung, genug Geld, dass bestimmte Unterstützung nicht gebraucht wird o.ä.), da mögen meine Einwände nicht zählen, aber ich habe mich rückblickend oft nicht freuen können!

    Deshalb hoffe ich Euch mit meinen Gedanken Denkanstöße gegeben zu haben

    (P.S. das o.g. mit dem Familiengericht ist ernst ! ich bin auch allen Wolken gefallen, und bei den beiden größeren war das kein Thema gewesen. Es hängt wohl auch sehr vom Wohnort ab).

  • Wie sieht es eigentlich bei einer Schenkung aus, die das Kind an die Eltern leistet. Kind wird 18, bekommt das Depot von sagen wir mal 50k übertragen, studiert aber gerade. Jetzt schenkt es die 50k den Eltern, studiert in Ruhe mit bafög fertig. Steigt gemütlich ins Berufsleben ein, fängt an sich zu orientieren und mit ende 20- anfang 30 wird die Summe zurückgeschenkt.

    Wäre das so möglich? Ist jetzt nicht die aller flexibelste Lösung. Aber aus meiner Erfahrung war um die 30 die Phase in der sich vieles entscheidet und man das Geld wirklich braucht.

  • Bafög-Amt gleicht vorher ab, ob Vermögen mit so billigen Tricks weggeschafft wurde. Zudem beträgt der Schenkungsfreibetrag von Kindern an Eltern nur 20.000 Euro. Ich würde also von sowas Abstand nehmen. Von der Asozialität dieser Aktion mal ganz abgesehen...

    Naja Steuervermeidungstricks als asozial zu bezeichnen ist durchaus ok. Aber es solange es vom Steuerrecht nicht abgedeckt ist, scheint es ja gewollt zu sein. War einfach nur ne Überlegung, da es effektiv genau so mies wäre, das geld für ein kind bei mir zu lagern bis es bafög bezogen hat und es ihm danach zukommen zu lassen. Die paar euro vorabpauschale auf den 50k etf werden minimalst weniger sein als das entgangene bafög. In meinem Verständnis ist das mit zweierlei Maß messen.

  • Aber es solange es vom Steuerrecht nicht abgedeckt ist, scheint es ja gewollt zu sein.

    Cum-Ex war mWn steuerrechtlich auch nicht geregelt und ist schlussendlich eine Straftat, die inzwischen zu Gefängnisstrafen geführt hat.

    Das nur als krasses Beispiel, dass eine fehlende Regelung nicht zwangsläufig zur Legitimation führt.

  • Ich glaube es gibt einen Unterschied zwischen nicht gezahlten Steuern die erstattet werden, also quasi Geld auf steuerkosten generieren und Steuervermeidung.

    Cum-ex war eher der Bankraub, der nicht verboten war weil keiner wusste das der Tresor hinten ein frei zugängliches Loch hat.


    Wie ich sagte wenn ich das Geld offiziell auf mich laufen habe zahle ich winzige Steuerbeträge. Wenn mein Kind es besitzt bekommt es kein bafög. Kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein oder?

  • Wäre das so möglich?

    In dieser Art nicht wirklich.

    Was möglich wäre, Geld für etwas schönes ausgeben z.b. ne Safari Tour, oder ne Welt Tour…

    Tokio, Singapur, Hongkong, Tokyo, Bangkok, Kuala Lumpur, Delhi, Shanghai, New York, San Francisco, Montreal, Mexiko-Stadt, Amsterdam, Kopenhagen, Istanbul, Madrid, Rom….

    Also erstmal ein Jahr was erleben und dann erst ins Studium gehen….


    Ansonsten schenkt man Geld, eben erst nach dem Studium, oder steckt das Geld in bar zu, für notwendige Einkäufe, Klamotten, Lebensmittel, oder schenkt eine Urlaubsreise…