Wie sieht euer ETF-Portfolio aus

  • in der Boxkunst gibt es auch den Lucky Punch, mit dem der nach Punkten unterlegene Athlet das Ruder noch rumreist und das Match für sich entscheidet.

    Aber die meisten Matches werden durch den soliden Athleten gewonnen, der nicht geh-aufs-Ganze spielt.

    Du hast vollkommen recht, jedoch ist das letztlich immer auch eine Frage der Perspektive. Meine Oma würde mich auch für „verrückt“ erklären wenn ich nur in einen ACWI investieren würde. Für sie zählen nur Anlageformen wie Girokonto, Sparbuch etc.. Andere sind wiederum bei Bitcoin all in und verstehen nicht wie ich auf die „überbewerteten“ Aktien-ETFs setzen kann. Kann man endlos fortsetzen. Auf null werd ich nicht fallen, der Rest ist halt die Wette für Sylt.😉😄

  • warum nicht:

    Amundi ACWI SRI CAP UCITS ETF WKN A3DH0C oder

    BNP Paribas Easy MSCI ACWI SRI S-Series PAB 5% Capped UCITS ETF WKN A40943 ?

    Die sehen tatsächlich auf den ersten Blick ganz gut aus. Aber zumindest der BNP ist noch relativ jung (und ist nicht ING-besparbar) und Amundi ist mir für den Haupt-ETF zu erratisch. Ich konzentriere mich vorerst auf den Xtrackers World ESG.

    Die DWS hat heute am Freitag, den 13. die virtuelle Hauptversammlung.


    Genau zu diesem Thema ist das Rede Manuskript bereits veröffentlicht worden.

    Spannend … Zum Glück bin ich nicht abergläubisch :)

  • Ich freue mich sehr das dieser Thread so gut angenommen wird und so viele ihre Portfolien mit der Community teilen :thumbup: :)

    Ich bin überrascht, dass so viele doch im Bereich ESG unterwegs sind - dazu werde ich mich auch mal weiter informieren, sehr spannend

  • Ich freue mich sehr das dieser Thread so gut angenommen wird und so viele ihre Portfolien mit der Community teilen :thumbup: :)

    Ich bin überrascht, dass so viele doch im Bereich ESG unterwegs sind - dazu werde ich mich auch mal weiter informieren, sehr spannend

    Die Stiftung Warentest ist da sehr kritisch, bei faire-fonds.info kann man sich auch sehr gut informieren. ESch hatte da glaube ich auch noch eine Quelle parat.

    Und: Wirklich sehr interessante Portfolios dabei. Danke für den Thread!

  • Hmm,

    evtl. wäre es ganz sinnvoll, wenn man in etwa die Depotgröße und das Alter angeben würde? :/

    Einfach, weil es m.E. durchaus Sinn macht, abhängig vom Alter/Depotwert auch die Asset-Allokation zu betrachten.

    Mach ich also mal den Anfang.

    Mitte 50, kleineres 6-stelliges 'Depot'. Aufteilung aktuell ca. 70% Risikoteil und 30% 'sicherer' Teil.

    Im Risikoteil nahezu 100% in Aktien-ETF (MSCI ACWI IMI, MSCI World*, MSCI World Momentum* und MSCI EM IMI* und etwas P2P-Spielerei). * werden nicht mehr bespart

    Aufteilung aktuell ca. 76% Industrieländer und 24% Schwellenländer.

    Im 'sicheren' Teil: alte Kapitallebensversicherung, stillgelegte bAV, etwas Tagesgeld

    85% der langfristigen Sparquote fließen in den Risikoteil (MSCI ACWI IMI), 15% gehen in die Kapitallebensversicherung

    PS: Notgroschen ist extra und zählt nicht zum 'Depot'.

  • Die Stiftung Warentest ist da sehr kritisch, bei faire-fonds.info kann man sich auch sehr gut informieren. ESch hatte da glaube ich auch noch eine Quelle parat.

    Und: Wirklich sehr interessante Portfolios dabei. Danke für den Thread!

    Vielen Dank für die Seite "faire-fonds.info"

    Ja, sein Alter anzugeben macht schon Sinn aber es soll grundsätzlich jedem frei sein in welcher Form und Umfang die Person sein Portfolio teilt :)

  • ... und dazu dann im "sicheren Teil" noch die gesetzliche Rente.


    Weiterhin eine Genossenschaftswohnung, bei der nicht zu erwarten ist, daß die Miete (als großer Ausgabenposten) "explodiert". Solide Verhältnisse. Die Rente kann kommen!

  • ... und dazu dann im "sicheren Teil" noch die gesetzliche Rente.


    Weiterhin eine Genossenschaftswohnung, bei der nicht zu erwarten ist, daß die Miete (als großer Ausgabenposten) "explodiert". Solide Verhältnisse. Die Rente kann kommen!

    Da muss der "Umschlag" aber besonders groß ausfallen um an eine Genossenschaftswohnung zu kommen.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Alter: Ende 30

    Depot Altlasten (aus den Zeiten mit Gestaltungsdrang):

    wird nicht mehr bespart. Aus steuerlichen Gründen bleibt es liegen.

    Neues Depot:

    wird mit 3000 Euro/Monat bespart (meine Frau+ich)

    L&G Gerd Kommer Multi Factor Equity ca. 673.000 Euro
    Xtrackers II Germany Gov. Bond 0-1   
    im April 2025 während der Trump-Korrektur aufgelöst
    und in den Gerd Kommer ETF investiert
    0 Euro


    Liquidität / Notfallreserve:

    immer ca. 50-60.000 Euro auf einem separaten Tagesgeldkonto.

    Immobilie:

    Abbezahltes, kleines, selbst bewohntes Eigenheim in B-Lage. Für uns etwas besonderes, für viele vermutlich nicht. Wir zählen das bewusst nicht zum ,,Vermögen", sondern zum ,,Konsum". Es bleibt am Ende nur eine kleine Mietersparnis übrig, wenn man die Instandhaltung mit einbezieht. Die Opportunitätskosten sind allerdings so hoch, dass es sich nicht rechnet.


    Gesetzliche Rentenversicherung

    Wir sehen dieses marode System als ,,mickrige Basis" oder ,,Zubrot", da wir von radikalen Reformen in den kommenden 20-30 Jahren ausgehen. Wir planen so, dass es auch ohne die GRV (und ohne Deutschland) ausreichen würde.

    Keine sonstigen Sparprodukte

    (Riester, Kapitallebensversicherungen usw. bereits vor Jahren gekündigt)

  • Wir planen so, dass es auch ohne die GRV (und ohne Deutschland) ausreichen würde.

    In diesem Fall wäre hier vielleicht ein Hinweis auf die Wegzugbesteuerung bei ETF sinnvoll: Positionen (eigentlich Fonds, nicht: ISIN/Anlageklassen) deren Anschaffungswert (nicht: aktueller Kurswert) jeweils 500.000€ übersteigt, unterliegen der Wegzugsteuer. Vielleicht mal auf euren Kommer ETF schauen inwiefern das da relevant wird.

  • In diesem Fall wäre hier vielleicht ein Hinweis auf die Wegzugbesteuerung bei ETF sinnvoll: Positionen (eigentlich Fonds, nicht: ISIN/Anlageklassen) deren Anschaffungswert (nicht: aktueller Kurswert) jeweils 500.000€ übersteigt, unterliegen der Wegzugsteuer. Vielleicht mal auf euren Kommer ETF schauen inwiefern das da relevant wird.

    Danke! Ist auf dem Schirm.

  • Neues Depot:

    wird mit 3000 Euro/Monat bespart (meine Frau+ich)

    L&G Gerd Kommer Multi Factor Equity
    ca. 673.000 Euro
    Xtrackers II Germany Gov. Bond 0-1
    im April 2025 während der Trump-Korrektur aufgelöst
    und in den Gerd Kommer ETF investiert
    0 Euro

    Hallo Irving, das ist interessant, dass Du hier komplett auf den Kommer gehst. Ich bin derzeit (ok, viel zu spät) beim Umschichten und gehe auch auf den Kommer, hab das aber mit Euro Stoxx 600 aufgefüllt, um den Europa/Euro-Anteil zu erhöhen (Plan: 40% Kommer, 40% Eoro Stoxx 600, 20% Cash). Nun ja, ich bin auch schon 60. Was hier als etwas konservativere Reserve gedacht war, entpuppte sich als kleine Überraschung, da der Euro Stoxx 600 in diesem Jahr ja schon gute Rendite brachte und ich die meisten Anteile im tiefen Trump-Tal kaufte (ja, ich habe mich getraut).

    Warum hast Du den Xtrackers II Germany Gov. Bond 0-1 aufgelöst? Wäre doch ne gute Festgeldalternative?

  • Warum hast Du den Xtrackers II Germany Gov. Bond 0-1 aufgelöst? Wäre doch ne gute Festgeldalternative?

    Ich habe früher ein antizyklisches Portfolio geführt und in Korrekturen nachgekauft. Also von Staatsanleihen in Aktien umgeschichtet. Irgendwann musste ich mir aber eingestehen, dass sowas Quatsch ist und die Opportunitätskosten die ,,Mehrrendite" der Antizyklik mehr als vernichten. Im Depot habe ich nun keinen risikoarmen Teil mehr. Das geht allerdings nur, weil mein Anlagehorizont über 20 Jahre beträgt und uns langwierige Baissen und Rücksetzer von 50% und mehr wenig ausmachen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sowas in den kommenden 20 Jahren mindestens ein Mal kommt, schätze ich auf 100%.

    Ich kann jeden verstehen, der aus diesem Grund die Vola senkt und sichere, kurzlaufende Staatsanleihen beimischt. Dafür eignet sich der xtrackers (s.o.) m.E. sehr gut. Das kommt allerdings weniger auf das Alter, als auf die konkrete Liquiditätsplanung und emotionale Stabilität an.

    Für mich ist der Gerd Kommer ETF momentan die beste Ein-ETF-Lösung am deutschen Markt. Irgendwann wird der Großteil unseres Vermögens in dem ETF liegen.

  • Irving Über 20% World Small Cap im alten Depot ist relativ viel, hier kamen mir in letzter Zeit auch etwas Zweifel, ob es die wirklich braucht. Prof. Walz hat diese zuletzt ebenfalls etwas on Frage gestellt. Mal schauen, vielleicht kommt doch nochmal irgendwann ein Comeback.

    Die 0,5% TER des Kommer ETF wären mir etwas viel, andere ETF Dickschiffe weisen zudem eine negative Tracking Difference auf. Heute ist es kein Problem, selbst ein ausgewogenes ETF Portfolio zu bauen.

    Ich denke Eure Hauptintention in beiden Depots ist es, Klumpenrisiken im Aktienbereich zu vermeiden.

    Bei euren Depots, Immoeigentum und Sparraten kann im Prinzip nichts mehr schief gehen und ihr befindet Euch in einer für viele Menschen beneidenswerten Situation.

    Positiv empfinde ich die übersichtliche Struktur, trotz der beachtlichen Depotgröße. Glückwunsch!

  • Irving Über 20% World Small Cap im alten Depot ist relativ viel, hier kamen mir in letzter Zeit auch etwas Zweifel, ob es die wirklich braucht. Prof. Walz hat diese zuletzt ebenfalls etwas on Frage gestellt. Mal schauen, vielleicht kommt doch nochmal irgendwann ein Comeback.

    Das ist eigentlich typisch für eine Faktorpämie: Sie fällt über sehr lange Zeit aus. Wäre dem nicht so, würde es sie nicht geben. Das gleiche gilt auch für die Equityprämie. Auch die ist schon mal 15 Jahre ausgefallen und das Sparbuch der Sparkasse hatte besser rentiert. Hätte man damals nicht auch sagen müssen: ,,Ich habe in letzter Zeit Zweifel, ob Aktien wirklich eine rentable Anlage sind und ob man sie braucht?"

    Kleine Unternehmen rentieren deshalb langfristig mehr, weil sie riskanter sind. Das kann gar nicht anders sein. Prof. Walz sagt viele richtige Dinge, aber auch einiges an Mist (z.B. zum Thema Gold oder Bargeld im Keller horten). Ich denke man sollte sich selbst informieren und verschiedene Quellen lesen. Beim Thema small caps hat er aber nicht ganz unrecht:

    Wer mit dem Referenzrahmenrisiko nicht umgehen kann, sollte es lassen. Und: Wer keine hohe Aktienquote hat, sollte zunächst diese erhöhen, bevor er oder sie auf Faktoren geht. Die Equityprämie ist nämlich höher.


    Zitat von Mingus

    Die 0,5% TER des Kommer ETF wären mir etwas viel, andere ETF Dickschiffe weisen zudem eine negative Tracking Difference auf. Heute ist es kein Problem, selbst ein ausgewogenes ETF Portfolio zu bauen.

    Ich denke Eure Hauptintention in beiden Depots ist es, Klumpenrisiken im Aktienbereich zu vermeiden.

    Multi-Faktor (nur das macht bei Faktoren Sinn) geht momentan nicht günstiger und die langfristige Überrendite (nach Kosten) ist eine Tatsache. Sie lässt sich auch nicht nur von den Daten herleiten, sondern ist sachlogisch erklärbar. Dazu kommt, dass man Klumpen dauerhaft vermeidet und wirklich sehr breit investiert. Das lässt sich steuerneutral mit mehreren ETFs nicht handeln (geht das überhaupt? Small Cap+Value zum Beispiel?). Zumal die Konzentrationen regelmäßig woanders sind. Ich möchte es auch nicht, weil mir andere Dinge im Leben interessanter erscheinen.

    Trotz Interessenskonflikt hat Kommer in seinem neuen Buch die Thematik sehr neutral und ausgewogen erklärt.

    Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs, ein Buch von Gerd Kommer - Campus Verlag
    Gerd Kommer: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs - Ein Investmentbuch für fortgeschrittene Privatanleger
    www.campus.de