Ich habe das mal von KI analysieren lassen und bekam folgende Antwort:
...
Was haltet ihr davon?
Der Text der KI klingt glatt (wie eigentlich immer), ist aber logisch Unsinn, wie oft, wenn man eine KI ungeschickt fragt.
Im einzelnen:
Obwohl beim thesaurierenden ETF nur die Kursgewinne beim Verkauf besteuert werden (also nur auf den Gewinnanteil der verkauften Anteile), kann die Summe der Steuern, die du durch die häufigen Verkäufe in der Entnahmephase zahlst, insgesamt höher sein als die kumulierte Steuerlast auf die laufenden Dividenden des Dividenden-ETFs — insbesondere wenn dieser über viele Jahre einen hohen Yield on Cost aufgebaut hat.
Stimmt. Der Thesaurierer macht unter gleichen Bedingungen mehr Gewinn als der Ausschütter, also wird auch mehr Steuer fällig.
Ich zahle ganz gern Steuer, weil das heißt, daß ich Gewinn gemacht habe. Darf auch gern mehr Steuer sein, das heißt ja, daß ich mehr Gewinn gemacht habe.
Ich lasse die Teilfreistellung mal weg, die gilt in diesem Fall ja für beide Fälle, die Dividendenauszahlung und die Teilrückzahlung.
In die Steuerrechnung gehen Dividenden in voller Höhe ein, Teilrückzahlungen aber nur teilweise, weil diese ja aus einer Teilrückzahlung des Kapitals bestehen (die steuerfrei ist) und einem Kapitalgewinn. Damit beides steuerlich gleich wäre, müßte der Kapitalanteil der Teilrückzahlung 0% sein - und das ist mathematisch unmöglich.
Der Parameter "Yield on Cost" (also "persönliche Dividendenrendite") spielt hierbei keinerlei Rolle.
12345 hat das oben schon geschrieben.
Warum das so sein kann:
Beim Dividenden-ETF zahlst du zwar jedes Jahr Steuern auf Dividenden, aber weil diese Ausschüttungen hoch und steigend sind, kannst du oft ganz oder fast ganz von den Dividenden leben, ohne viele Anteile verkaufen zu müssen.
Nebelkerze in diesem Zusammenhang. Gehört nicht zum Thema.
Wer von Dividenden leben will, braucht erstmal ein hohes Investitionsvolumen, sonst klappt das nicht. Das hat aber mit der anteiligen Besteuerung der Geldentnahme aber nichts zu tun.
Beim thesaurierenden ETF musst du dagegen regelmäßig Anteile verkaufen, um denselben Cashflow zu erzeugen. Jede dieser Verkäufe löst Kapitalertragsteuer auf den Gewinnanteil aus — und diese Verkäufe summieren sich über die Jahre.
Der Satz klingt gut, paßt aber nicht zusammen. Wenn ich jedesmal dann, wenn ein ETF Dividenden ausschüttet, von seinem thesaurierenden Bruder Anteile verkaufe, habe ich in beiden Fällen gleich viele Auszahlungen. Die Dividenden versteuere ich voll, die Teilentnahmen aber nur zum Teil.
Die Verkäufe "summieren" sich natürlich über die Jahre, die Dividenden aber natürlich auch.
Dadurch schrumpft dein Kapital schneller, und die Steuerlast über die gesamte Entnahmephase kann höher ausfallen.
Klar, dafür ist aber halt der Gewinn auch höher.
Steuerstundung heißt: Das Geld, das in der Zukunft mal beim Finanzamt landen wird, bleibt erstmal in Deinem Depot und kann sich dort vermehren. Was bereits beim Finanzamt gelandet ist, vermehrt sich zumindest in Deinem Depot nicht mehr.
Steuerstundung erhöht also den Kapitalertrag.
Kurz gesagt:
Thesaurierend = Steuerstundung + Steuerzahlung auf Verkaufsgewinne (regelmäßig in Entnahmephase)
Dividenden-ETF = Steuer auf laufende Dividenden (jährlich, aber oft geringerer Kapitalverzehr)
Ja, natürlich.
Ein höherer relativer Kapitalverzehr ist für den Anleger steuerlich günstig.
Es kommt ein weiterer Effekt dazu, der günstig für den Thesaurierer ist: Angenommen, der Sparer braucht das Geld der rechnerischen Ausschüttung überhaupt nicht. Dann läßt der Anleger mit dem Thesaurierer es einfach stehen, entnimmt es nicht, versteuert es nicht. Der Anleger mit dem Ausschütter bekommt die Ausschüttung aber trotzdem, obwohl er sie nicht braucht, versteuert sie und legt den um die Steuer geminderten Rest wieder an. Ja, dafür zahlt er dann in 10 Jahren um das weniger Steuer als der Kumpel mit dem Thesauerier - aber 1000 € Steuer jetzt sind halt mehr als 1000 € Steuer in 10 Jahren.
In der Praxis kann das bedeuten, dass der steuerliche Vorteil des Thesaurierenden während der Ansparphase durch höhere Steuerzahlungen beim Verkauf in der Entnahmephase teilweise oder ganz aufgefressen wird — und der Dividenden-ETF durch den hohen Yield on Cost einen nachhaltigen Vorteil bringt.
Nein, das "kann" eben nicht sein und der Dividenden-ETF bringt eben keinen Vorteil, egal ob man das Buzzword "Yield on Cost" einwirft oder nicht.
Ich bin mir natürlich bewußt, daß man Leute, die auf Dividenden eingerastet sind (Dich beispielsweise und auch McProfit), nicht davon überzeugen kann, daß Thesaurierung steuerlich günstiger ist als Dividendenzahlung. Trotzdem ist das mathematisch völlig unzweifelhaft so.
Das schreibe ich als einer, der vermutlich mehr Dividenden kassiert als Du.