Einigung im Zollstreit

  • Trump hat gezockt und geht als großer Gewinner aus dem Deal raus. Für die EU kein guter Deal. In den USA wird zuerst die eigene Bevölkerung draufzahlen, langfristig aber werden die USA profitieren. Mehr Industrie wird sich dort ansiedeln, mehr im Land produzierte Waren konsumiert...

  • Hallo zusammen,

    die Einigung zwischen EU und USA ist aus europäischer Sicht ein

    pragmatischer Kompromiss,

    um eine drohende Eskalation abzuwenden. Für Verbraucher und Exportunternehmen bedeutet das: mehr Planungssicherheit, aber auch weiterhin höhere Handelskosten.
    Weiterhin zu empfehlen: transparente Preisvergleiche, Lieferketten im Blick behalten (Diversifikation) und wirtschaftliche Rücklagen stärken - die wenige Zeit nutzen, sich von den Staaten in vielerlei Hinsicht unabhängiger zu machen. Investieren in den Weltmarkt beibehalten.

    LG

  • ... die Einigung zwischen EU und USA ist aus europäischer Sicht ein pragmatischer Kompromiss, um eine drohende Eskalation abzuwenden.

    Das sehe ich überhaupt nicht so. Die Eskalation hätte beiden Seiten gedroht und beide zur Vernunft gezwungen. Stattdessen hat man sich unterworfen. Ich finde es reichlich seltsam, dass sich Trump jetzt feiern lässt, während die EU versucht, ein Ergebnis als vertretbar zu verkaufen, das schlechter ist, als der Deal, den die USA mit UK alleine geschossen haben.

    Und obendrein versprechen wir, Fracking-LNG aus den Staaten zu kaufen, um Putins Kriegskasse zu reduzieren, während gleichzeitig der größte Deal-Maker aller Zeiten Rußland neue Rohstoffdeals anbietet.

  • Die EU spekuliert darauf, dass dieser Deal beim nächsten Präsidenten wieder vom Tisch kommt.

    Die EU hat aber auch selber sehr viele dämliche Zölle auf US-Produkte. Geht in der Diskussion oftmals unter. Man regt sich auf die Zölle auf und im nächsten Satz sagt man, dass ökonomisch die US-Verbraucher die Zölle bezahlen. Sehr schizophrene Debatte stellenweise.

    Währendessen jeder China Scam Shop 2$ Gift auf Pakete schreibt und auch die Einfuhrumsatzsteuer von 19% umgeht.

  • Zitat

    "Wir werden russisches Gas und Öl durch umfangreiche Käufe von US-Flüssigerdgas, Öl und Kernbrennstoffen ersetzen", sagte von der Leyen.

    Und was macht Uschi mit US-Flüssigerdgas, Öl und Kernbrennstoffen? Wieviel davon hat sie und die ihr unterstehenden Institutionen bisher denn so gekauft?

  • Oberflächlich schlechter "Deal" für die EU. Allerdings gibt es noch kein Dokument und keine weitgehenden Details dazu. Vlt gibt es in einem Dokument noch positive Punkte für die EU.

    Aber der US Markt wirkt langfristig dadurch gestärkt hervorgehen, während die EU sich wieder ein Stück abhängiger macht.

    Man wird sehen.

  • Die EU hat sich über den Tisch ziehen lassen.
    Trump hat erst einmal gewonnen.

    Aber wer weiß:
    - wird das überhaupt beidseitig ratifiziert?
    - was macht die EU mit den Abmachungen, hält sie sich auch ´dran?
    - evtl. kommt Trump nächste Woche mit neuen Zöllen oder anderen Furzen,...

  • Ich habe noch nirgendwo gehört, ob sich diese Milliarden-Einkäufe / Investitionen auf zusätzliche Einkäufe / Investitionen beziehen, oder sind die bereits geplanten Einkäufe / Investitionen bereits in dieser Summe enthalten.

    Und wie sieht eigentlich die Rechnung aus, wenn man diese zusätzlichen Milliarden als Ausgleich für die über Jahrzehnte vernachlässigte Rüstung in Europa betrachtet?

  • Besser als die vorher angedachten 30%. Das war sowieso eher die Verhandlungsgrundlage bzw Druckmittel. Am Ende sitzen die USA dann doch am längeren Hebel, vor allem mit dem Hintergrund, dass es momentan ein sicherheitstechnische Thematik gibt, wo man die schlecht gerüsteten Europäer mal ganz einfach bei solchen Zollfragen zum einknicken bringt, sobald man die US-Militärpräsenz und Rüstungslieferungen in frage stellt.

    In erster Linie zahlt der Kunde den Zoll, also der Amerikaner. Vielleicht werden die Warengrundpreise etwas von den europäischen Herstellern gesenkt werden, aber das muss man mal abwarten.

    Wie die europäische Zusage zu Investitionen in den USA durchgesetzt werden will, ist mir schleierhaft. Wie will man Unternehmen dazu bringen in den USA zu investieren, wenn sie es nicht wollen? Da muss ja ein deutlicher finanzieller Vorteil dabei entstehen um diesen Schritt zu gehen.

    Dann die Zusicherung US-Energien abzukaufen. Das ist für mich die bitterste Pille, denn das torpediert die europäischen Bemühungen ihre Energieversorgung auf nachhaltigere Beine zu stellen. So begibt man sich nach dem Russlanddebakel in die nächste Abhängigkeit, die es eigentlich nicht braucht.

  • Interessant wird es für Deutsche Autobauer in den USA. Die können die KFZ zollfrei nach Europa exportieren😉

    Das war ein Anteilseigner-Smiley, oder? Den Anteilseignern kann die Einigung wurscht sein, denn "deutsche" Autobauer, sind zunächst mal Autobauer mit Sitz in Deutschland, aber Eigentümern mehrheitlich außerhalb Deutschlands.

    Die Mitarbeiter dagegen werden in Deutschland in Zukunft einen schweren Stand haben, wenn "amerikanische, deutsche Autos" zollfrei in der EU verkauft werden können, während "deutsche, deutsche Autos" in den USA 15% teuerer sind.

    Ich bin nicht der geborene Firmenlenker, aber wüsste schon, wo ich neue Modelle in Zukunft nicht bauen würde. Hauptsache man hat "Planungssicherheit".